Zusammenfassung:
ZIS-30 von Maquette (Art. No. 35014), ohne Aftermarket-Zubehör, mit etlichen Teilen aus der Restekiste verbessert. Bemalt mit Revell Auqa Color, Wintertarnung mit Hairspray-Methode, Alterung und Matsch mit Öl- und Aquarellfarben. Nasse Stellen wurden mit Vallejo Still Water erzeugt.
Zum Vorbild:
Der ZIS-30 ist, ähnlich wie Deutschen Gegenstücke (RSO mit 7,5cm Pak usw.), mehr Improvisation als Lösung für das Problem der mobilen Panzerabwehr. Innerhalb weniger Monate nach der deutschen Invasion entwickelt, setzte der ZIS-30 sich wegen seiner besseren Geländegängigkeit gegen seinen Mitbewerber (eine 57mm Pak auf dem Gaz AAA) durch. Als Basis wurde der T-20 „Komsomolez“- Artillerieschlepper verwendet, darauf wurde ebenfalls eine 57mm PaK montiert.
Obwohl sich der ZIS trotz etlicher Probleme gut schlug, waren die 101 hergestellten Exemplare bereits ein Jahr nach seiner Auslieferung (also im Sommer `42) entweder zerstört, oder wegen der schlechten Ersatzteilversorgung aufgegeben worden.
Den Bausatz auch als Improvisation zu bezeichnen, wäre sogar noch zu viel des Guten. Die Basis bilden der T-20 „Komsomolez“-Artillerieschlepper von AER Moldova aus den 80ern und eine Zis-2 von Italeri (noch aus den 60/70ern).
Die zusätzlichen Teile sind sicherlich die schlechtesten/schlimmsten die mir jemals untergekommen sind. Kaum detailliert, schlecht gespritzt und man weiß auch nicht wo die Teile genau aufhören.
Vgl. evtl. auch meine Bausatzvorstellung: http://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=50772&highlight=
Zum Bausatz:
Mal abgesehen von der „recht vagen“ Bauanleitung, den fehlenden Teilnummern beim Komsomolez und dem recht wackeligem Fahrwerk, gibt es erst mal keine Überraschungen... man weiß ja auf was man sich eingelassen hat.
Will man jedoch die Fahrerkabine, die Motorraumabdeckung und das grausige Adapterteil irgendwie in Einklang bringen fangen die Probleme an. Irgendwie passt nichts wie es soll, aber etliche Flüche, Schneide- und Schleiforgien passte dann alles zumindest halbwegs. Die
Im Endeffekt sitzt meine obere Wanne jedoch zu tief, was dass die Beweglichkeit der Ketten etwas einschränkt hätte... auch fehlten mir am Ende etliche Teile, die zwar laut Bauanleitung angeklebt werden sollten (oder auch von einem zum anderen Schritt einfach auftauchten). Falls die wirklich dabei waren, habe ich sie wohl nicht als solche erkannt...
Der Bau der PaK lief dann jedoch problemlos, viel zu schnell muss man sich wieder mit den grauen und weißen Teilen von Marquette u. AER rumschlagen. Das Rohr für den ZIS ist bei den „neuen“ Teilen dabei, zwar einteilig gespritzt, aber trotzdem darf man nach dem Aufbohren noch mal ordentlich schleifen.
Die Bemalung:
Die Basisfarbgebung erfolgte zunächst mit Revell 65, darauf wurden mit dem Pinsel die Tarnung in gelb und schwarz aufgebracht. Referenz hierzu waren das Deckelbild und eine Grafik eines Exemplars welches angeblich in Kubinka zu bewundern ist.
Hier lief mir jedoch auch ein recht gutes Originalbild über den Weg, was Anlass für weitere Detaillierung war. Die Transport Arretierung für das Geschütz wurden vorne wie hinten ergänzt, eine Kiste, und die hinteren Stützten hinzugefügt. Ersatz für die Sirene wurde aus einem Trumpeter KV-2 besorgt.
Danach wurde das komplette Modell mit Hairspray eingesprüht, nach dem Trocknen in weiß übernebelt und dann mit nassem Pinsel und Wattestäbchen von einem Teil der Farbe befreit.
Auf die übliche Behandlung mit Öl-Farben folgte dann noch etwas Matsch (Braune Farbe, etwas Gips und Sand) in verschieden Farbtönen. Der nasse Effekt entstand mit Still Water von Vallejo.
Die Umwicklung am Rohr ist ebenfalls von einer Grafik eine ZIS in Wintertarnung inspiriert, ein dünner Streifen Taschentuch fixiert mit etwas Leim und Draht.
Fazit:
Natürlich ist keiner der einzelnen Teilbausätzte noch zeitgemäß, es ist schon viel Arbeit wenigstens ein halbwegs korrektes Modell des ZIS-30 zu bauen. Eine wirklich Alternative war zu Zeitpunkt des Baus für mich aber nicht zu bekommen. (von Mirror Models scheint es auch einen ZIS-30 zu geben...) Sicherlich bleibt der Bausatz ein schöne Herausforderung für den erfahreneren Modellbauer, der sich dann am Ende eine kleine Rarität in die Vitrine stellen kann.