Das Victorymuseum in Grootegast in der Proving Groningen ist das Folgemuseum des kanadischen Alliiertenmuseums von Heiko Ates aus Groningen, das dort von 2010 bis 2017 war.
Nun in zwei relativ mittelgroßen Hallen in einem Museumskomplex zusammen mit einem Lego-Museum und einer Museumsdruckerei. All diese sind im Eintrittspreis inbegriffen, d.h. der Familienausflug ist gerettet, wenn der Nachwuchs im Legomuseum sein Unwesen treiben kann uns Vaddern in Ruhe sich Militärgeschichte ansieht. Und danach im integrierten und wirklich toll eingerichteten American Diner den Besuch ausklingen lassen.
In den Hallen werden hauptsächlich kanadische Fahrzeuge, aber auch deutsche, sowie vom Widerstand gezeigt. Sowohl als Einzelfahrzeuge aber auch in Dioramen eingebaut. Man sieht, dass hier mit Liebe gearbeitet wurde um dem besucher etwas zu bieten und den Fahrzeugen ein wenig leben und Background zu geben.
Ganz interessant ist auch der M47 (der zeitlich natürlich nicht in das Museum passt) bei dem man über ein Steuerpult den Motor starten kann, bzw. die entsprechenden Knöpfe drehen und drücken muss, bevor man diesen starten kann ... natürlich ist es dann nur ein entsprechendes Soundmodul im M47 - aber es macht einen tollen Eindruck.
Leider sind die Fahrzeuge alle rundum durch Zäune abgesperrt, sodass man nicht nah oder rund um die Fahrzeuge gehen kann - teilweise sieht man einzelne Fahrzeuge nur aus der Ferne - das ist etwas schade.
In den Dioramen werden die Themen der Befreiung der nördlichen Niederlande durch die Kanadier und Polen, ein Flughafen der RAF, Pioniere der TAF (Tactical Air Force), Deutsche Truppen in den Niederlanden, der Red Ball Express (die Versorgungsroute der Alliierten zwischen der Normandie und der sich bewegenden Front), logistische Unterstützung durch die US Navy, kanadische Feldfunkoperationen und Afrika, der Kampf in der Sahara dargestellt und darüberhinaus in Vitrinen und Schaukästen unzählige Gegenstände der Armeen zur Schau gestellt.
Insgesamt ein kleines, interessantes Museum, das mehr Platz gebrauchen knnte und eine Aufhebung der Barrieren, aber auf jeden Fall mal einen besuch wert, insbesondere wenn man sich für alliierte Fahrzeuge interessiert. Der Eintrittspreis ist, wenn man ihn allein für das Victorymuseum betrachtet zu hoch, zusammen mit dem Legomuseum und der Druckerei aber durchaus akzeptabel.