On Tour: Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde


Peenemünde war zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs die Waffenschmiede mit Schwerpunkt auf der Raketentechnik. Hier wurden die berühmt-berüchtigten V1 und V2 entwickelt und getestet. Darüberhinaus wurden viele andere Projekte hier erprobt. Das ganze Areal um Peenemünde war angefüllt mit Anlagen, Testgelände, Bunker und Produktionsstätten.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der größte Teil der Anlagen gesprengt. Danach erfolgte in Peenemünde die Nutzung als Stützpunkt der Marine und Luftwaffe der NVA/Warschauer Pakt.
Im Bereich des ehemaligen Kraftwerks der Peenemünder Versuchsanstalten liegt jetzt das HTI (Historisch Technisches Informationszentrum) Peenemünde.
Im Aussengelände finden sich viele Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen der ehemaligen NVA, wie man sie sonst eher selten frei begehbar findet.
Desweiteren historisches Material wie Bodenfunde von Fliegerbomben, FlaRaketen, natürlich die V1 und die A4/V2, sowie eine Startrampe für die V1, und eine restaurierte Peenemünder werksbahn. Im Hafenbereich ist ein Raketenschnellboot der NVA zu besichtigen.
Im Kraftwerk und angrenzenden Gebäuden sind 5000m² Ausstellungsfläche. Zum einen ist das kraftwerk an sich noch begehbar mit beeindruckender Architektur und viel Technikflair.
Zum anderen hat man hier irre viel Informationmaterial zusammengetragen, das aus Unterlagen und Fotos in extremer Fülle aus der NS Zeit stammt, zusammen mir Modellen und Fundstücke um die Entwicklung des Tchnologiezentrums Peenemünde und den Anfängen der Raketentechnik darzustellen.
Gerade für diesen Bereich sollte man sch wirklich Zeit nehmen, denn es gibt viel zu sehen. Natürlich wird auch auf die Umstände des Aufbaus und Betriebs der Technologiestätte mittels KZ-Insassen und Häftlingen hingewiesen und Informationsmaterial und ganze Raumdekoratioenn dazu geboten.
Das ganze erstreckt sich dann weiter in die Fortführung der erkenntnisse der Raketentechnik in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Fortschritten in den USA und der Sowjetunion, sowie anderer Staaten. Auch hier gibt es viele Fotos, Modelle, Darstellungen und schautafeln - darunter ein 1:1 Modell des Sputnik.

Ausserhalb des HTI gibt es aber noch mehr zu sehen - im Ort das alte Sauerstoffwerk sowie einige Denkmäler, die mittlerweile über einen Rundweg im ansonsten munitionsverseuchten Gelände rund um Peenemünde zu besichtigen sind. Darunter der Flughafen, den die NVA nutzte, den Bahnsteig von Werk Ost, KZ-Arbeitslager Karlshagen, das Klärwerk, eine Wohnsiedlung, sowie zahlreiche Bunker.
Mit der Zeit sollen noch mehr Teile des Geländes geräumt und gesichert werden - zu sehen gäbe es sicherlich noch viel mehr.
Im Hafen in der Nähe des HTI findet sich noch ein militärisches Highlight, das separat als Museumschiff dient, nämlich das fast 100m lange U-461 der Juliett Klasse aus der Flotte der Sowjetunion.

Insgesamt ein sehr lohnenswerter Besuch, der für historisch Interessierte einen Haufen Material bietet, sowohl Gebäude, Fotos und Infomaterial sowie Großgerät. Gerade im Bereich der Großgeräte kommen Fliegerfans sehr auf ihre Kosten.
Auf jeden Fall sollte man viel Zeit mitbringen.

Info: Historisch-Technisches Informationszentrum
Im Kraftwerk
17449 Peenemünde

Tel.: 038371-5050
Fax: 038371-505111
E-Mail: hti@peenemuende.de
Internet: http://www.peenemuende.de/

Öffnungszeiten:
April-September 10-18 Uhr
Oktober-März 10-16 Uhr
November-März: montags geschlossen

Eintrittspreise:
Eintritt, regulär: 6,00 €
Eintritt, ermäßigt: 4,00 €
Familienticket: 16,00 €
Schulklasse pro Schüler: 2,00 €
Gruppen ab 10 Personen, je: 4,00 €
Führungen (nur mit Voranmeldung): 30,00 €
Audioguides: 2,00 €

Bildergalerie


© 07/2008 Thomas Hartwig

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