Ein Abstecher in unser niederländisches Nachbarland führte uns im Oktober 2001 zum "Nationalen Kriegs- und Widerstandsmuseum" in Overloon. Overloon war vor dem Zweiten Weltkrieg nahezu unbekannt, ein abgelegener Ort in der Provinz Nord-Brabant und nur durch ein schmales Gebiet der Provinz Limburg von Deutschem Gebiet getrennt, während des Krieges aber ein roter Punkt auf Generalstabskarten. Im September und Oktober 1944 fand, aus der Operation Market Garden heraus, in und um Overloon eine Schlacht statt. Im Wald am Rande des Dorfes, wo sich noch alle Spuren des Kampfes finden, wird am 25.Mai 1946 offiziell das Museum eröffnet. Das Motto des Museums ist "Der Krieg gehört ins Museum" und das geht über das Sammeln und Verwalten von Gegenständen des Zweiten Weltkriegs hinaus. Das Musumsgelände besteht aus einem ausgedehnten Museumspark, die große Ausstellungshalle, das Konzentrationslagergebäude und das Dokumentationszentrum. Will man alles in Ruhe betrachten so sind viel Zeit und Geduld mitzubringen. Der Museumspark macht seinem Namen alle Ehre, ein waldiges Stück in dem auf einem Rundkurs diverse Panzerfahrzeuge wie Shermans, Universal Carrier der unterschiedlichen Bauarten, ein Sherman Crab Minenräumer, ein Valentine Brückenleger, der monströse Churchill, ein Comet, Haubitzen, Geschütze, ein Josef Stalin (!), Bunkeranlagen, usw. in nahezu Originalzustand ... In den Fahrzeugen ist allerdings nichts mehr zu finden ... da es sich bei den meisten Fahrzeugen um Minenverluste handelt, fehlen oft sogar Bodenbleche - es stehen also die reinen Hüllen im Wald. Die Bezeichnungen an den Fahrzeugen sind manchmal wenig aussagekräftig oder verwirrend. Das Ausstellungsgebäude bietet auch so manches Schmankerl. Hier sind einige der Ausstellungsstück restauriert worden, die in den 50 Jahren bei Wind und Wetter sowie Kletterpartien von Besuchern arg mitgenommen wurden.. Diese Halle wurde im Oktober 1996 eröffnet und bietet Fahrzeuge aller Art. Hauptsächlich alliiertes Gerät, Fahrzeuge und Flugzeuge, wie dem B-25 Michell Bomber, der Spitfire, Selbstfahrlafetten wie Sexton und Archer, T-34, uvm. aber auch unter anderem einen FT-17 in deutschem Gebrauch, einen Panther, der zum Zeitpunkt unseres Besuches im Oktober 2001 KOMPLETT zerlegt war und nur die absolut leere Wanne zu sehen war, Geschütze, LKW, Mini-Uboot, V-1, usw. Das Domumentationszentrum führt dann durch alle Bereiche des Leben und Sterbens 1940-1945. Hier findet man Dokumente, Bild und Tonvorführungen, die die Zeit zurückdrehen. So findet man Ausstellungsstücke wie Zeitungen, Photos, Plakate, aber auch Waffen und Uniformen von N.S.B.-Mitgliedern, Nazis und Allierten, oder auch das Grammophon von Radio Oranje, den "Wassersarg" der Sicherheitspolizei von Leeuwarden, ein Original Totenbuch aus Ausschwitz, Druckpressen und Sendegeräte der Widerstandsbewegung, Holzgasgeneratoren, usw. So kann man ein paar Stunden im Museum zubringen und zwischendurch auf einer der vielen Bänke rasten ... Vor dem Museum kann man sich dann zum Abschluss noch in einem kleinen Modellladen versorgen oder sich im Cafe von hübschen holländischen Bedienungen ;-) die Zeit verkürzen lassen, falls man noch auf 'Mama' warten muss! Unsere Meinung: Der Besuch lohnt allemal und der geschichtlichen Bewältigung wegen sollte man sich auch einen der nahen Soldatenfriedhöfe antun - viele der dort begrabenen Soldaten fanden ihren Tod in den ausgestellten Fahrzeugen! Anschrift: Niederländisches Kriegs- und Widerstandsmuseum Öffnungszeiten:
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