Der erste Stopp ist hierbei das Hotel Rennsteighöhe. Hier kauft man die Karten und begibt sich anschließend zum Bunker selbst. Das einzige was man zu sehen bekommt, ist eine Betonpampe zu einer Halle. Das war es. Allerdings wird man von dem Führer zum Haupteingang (Bild 49) auf der Rückseite des Geländes geführt. Nach dem betreten des Bunkers wird dieser wieder verschlossen und die Führung geht los. Nach ca. 1 Stunde kann man die Außenwelt begrüßen. Wer mag, kann dann noch hoch zur Halle gehen und den Mitgliedern der Bunkeranlage regelrecht Löcher in den Bauch fragen. Dies habe ich auch getan und wurde nach 1 Stunde von meinen Mitreisenden zur weiterfahrt genötigt. Hier kommen einige Details zu dem Bunker. Die Anlage wurde von 1973 bis 1976 in aller Stille erbaut. Der Bunker (3.600m²) wurde nicht in den Boden gebaut sondern auf den Boden aufgesetzt und mit erde bedeckt. Um diese Anlage zu erbauen, wurde der Bevölkerung erzählt, dass hier ein Reservat für Mufflons entsteht und daher das Betreten des eingezäunten Geländes verboten sei. Wie aber konnte nun der nötige Beton herangefahren werden, ohne dass die Bevölkerung etwas von dem Bau mitbekommt? So wurde flugs ein Hotel und eine NVA-Heimstatt in der Nähe errichtet und beim Bau wurde dann sozusagen jeder zweite Betonmischer zum Bunker geführt. Nach dem Bauende musste man natürlich diesen auch betreiben ohne dass irgendjemand etwas vom Bunker erfährt. Die Wachmannschaft wurde so in das Hotel Rennsteig integriert und hat dieses seit 1976 in den verschiedensten Funktionen betreut. Nur der Tatsache, dass der Bunker nie betrieben wurde, ist es zu verdanken, dass diese Anlage der Nato absolut unbekannt war. Allerdings mussten die Notstromdiesel regelmäßig laufen und somit mit Diesel versorgt werden. Jetzt mussten Tankwagen zum Mufflongelände fahren und Diesel liefern. Wie kann man so eine Aktion tarnen? Rasch wurde auf den Bunker eine Halle gebaut und diese zur Wasserwirtschaft (Trinkwassereinzugsgebiet) erklärt. In diese Halle sollten dann auch im Kriegsfall der Müll des Bunkers gelagert werden. Nun konnten die Tankwagen mit Diesel beladen zum Bunker fahren, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Clever gedacht. Jetzt kommt noch ein Problem. Wie bekomme ich die Konservendosen zum Bunker, ohne das jemand etwas merkt? Sollte ein LKW mal einen Unfall haben, gibt es doch ziemlich viele Fragen zu beantworten, warum so viele Konserven zum "Mufflonreservat" gefahren werden. So kam die Stasi auf die Idee, schon bei der Produktion einige Dosen abzuzweigen und mit neuen Etiketten zu versehen. Nun waren es nur noch Dosen mit Epoxitharz (Bild 35). Ebenfalls Clever gemacht. Da es sich bei dem Bunker um ein Museum handelt, hat man die Möglichkeit in dem Bunker zu übernachten und anschließend etwas Wellness im Hotel zu genießen. Wie mir die Mitglieder erzählt haben, wird noch ein T-72 angeschafft, mit welchem man durch den Museumswald fahren kann. Dieser Besuch lohnt sich wirklich und ich kann den Bunker nur empfehlen. Wer noch mehr erfahren will, sollte die Homepage http://www.thueringen.info/index.php?id=504 besuchen.
© 11/2007 Text und Photos: Kai Menzel |