On Tour: The Armored Corps Memorial Site and Museum at Latrun
(יד לשריון‎)


Im diesjährigen Israel-Urlaub bot sich die Gelegenheit auf dem Weg von Jerusalem zum Flughafen Ben Gurion noch einen kurzen Abstecher in das Panzermuseum Latrun zu machen. Leider blieben nur knapp drei Stunden bis zum Flug, so dass der Besuch etwas hektisch war und nicht jedes Detail der Ausstellung gewürdigt werden konnte. Unbedingt mehr Zeit einplanen und einen Sonnenhut mitnehmen, da alle Ausstellungsstücke im Freigelände in der gleißenden Sonne stehen!

Der offizielle Name des Museums ist Yad La-Shiryon (The Armored Corps Memorial Site and Museum at Latrun). Das Museum liegt direkt an der Autobahn zwischen Jerusalem und Tel-Aviv und ist daher sehr gut erreichbar. Eingerichtet wurde das Museum an einer historischen Stelle. Das zentrale Gebäude des Museums ist ein von den Briten erbautes Polizei-Fort. Im Unabhängigkeitskrieg von 1948 war es von arabischer Seite besetzt und blockierte die wichtige Versorgungsstraße nach Jerusalem. Trotz mehrerer Angriffe gelang es den Israelis während des Krieges nicht das Fort einzunehmen. Erst im Sechstagekrieg 1967 konnte das Gebiet zusammen mit dem ganzen Westjordanland besetzt werden (https://en.wikipedia.org/wiki/Battles_of_Latrun_(1948)). An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde 1982 eine Gedenkstätte und das Museum eröffnet.

Laut Wikipedia sind 110 Fahrzeuge ausgestellt – ich habe nicht nachgezählt. Der Schwerpunkt des Museums liegt eindeutig auf den Fahrzeugen der bewegten Geschichte Israels. Der Zweite Weltkrieg spielt dort verständlicherweise keine Rolle. Hierfür gibt es in Zentraleuropa sicher bessere Adressen. Für Fans israelischer Fahrzeuge, kurioser Umbauten und Beutefahrzeugen aus russischer Produktion ist es aber sicher eine der top Adresse. Man hat durch Austausch mit anderen Museen aber auch einige Fahrzeuge in der Ausstellung, die nichts mit der israelischen Geschichte zu tun haben, so z.B. einen Leopard 1A5, einen Schweizer Typ 61, und einen Churchill Mk. 7.

Die Fahrzeuge stehen alle im Außenbereich sind aber wegen des relativ trockenen Klimas überwiegend sehr gut erhalten. Alle Hauptexponate sind mehr oder weniger frisch gestrichen. In den Randbereichen gibt es dann aber auch ein paar angerostetet Exemplare – was ja auch interessant sein kann. An einigen Panzern stehen Treppen, so dass man da ganz offiziell draufklettern und darauf rumturnen kann. So insbesondere auch an den vier Merkava! Für den Modellbauer natürlich eine geniale Gelegenheit jede Schraube ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Bei meinem Besuch war es relativ ruhig im Museum. Ein paar wenige Einzelpersonen und 2-3 geführte Gruppen, die sich auf dem riesigen Gelände dann auch verlaufen haben.

Die Ausstellung umfasst unter anderem:  Shermans in diversen Bauzuständen und mit den kuriosesten israelischen Umbaute (Beobachtungspanzer für die Sinai mit 27m hoher Hebebühne), Churchill Mk7, Cromwell, Panzer 4, StuG 3, Hotchkiss, Centurion (Sho’t Kal), Chieftain, M48 und M60 (Magach) in diversen Varianten, Tiran 5, Achzarit, Namer, Merkava Mk.1 bis Mk.4, IS3, ISU152, T34, T55, T62, T72 und noch viel, viel mehr! Schaut euch einfach die Fotos an oder werft einen Blick in die Wikipedia, die hat eine Aufzählung der Ausstellungsstücke (https://en.wikipedia.org/wiki/Yad_La-Shiryon). Wobei sich die Ausstellung sicher auch immer etwas verändert. Gegenüber den Fotos auf der Wikipedia waren die Fahrzeuge teilweise anders angeordnet und einige waren auch nicht mehr ausgestellt – andere sind vielleicht neu hinzugekommen.

Das Gelände ist nicht nur Museum, sondern auch Gedenkstätte. So sind auf einer großen Wand die Namen aller Gefallenen der israelischen Panzertruppe eingraviert. Im Innenbereich des Forts gibt es noch einige Gedenkstätten und wechselnde Ausstellungen. Für eine ausgiebige Erkundung hat aber leider die Zeit gefehlt.

Im Eingangsbereich gibt es einen Museumsshop in dem man unter anderem IDF T-Shirts und Kappen, Bücher und auch Modellbausätze erwerben kann. Auf dem Gelände verteilt gibt es Trinkwasserspender. Ein Bistro oder Restaurant ist mir nicht aufgefallen. Aber es gibt verschiedene Bereiche mit Sitzgelegenheiten im Schatten, wo man sich kurz von der Sonne erholen kann.

Fazit: Fans israelischer Fahrzeuge und Interessierte an der Geschichte der Region kommen hier sicher auf ihre Kosten. Und auch für den allgemein Interessierten sicher ein lohnenswerter Besuch für nur 8 Euro Eintritt – wenn man schon mal in der Nähe ist. Denkt an einen Sonnenhut, da ihr stundenlang in der prallen israelischen Sonne stehen werdet!

Tel: 08-6307407
Web: http://yadlashiryon.com (nur Hebräisch)
Email:
res@yadlashiryon.com


Öffnungszeiten:
Täglich 8:30  16:00
Freitag 8:30  12:00
Samstag 9:00  15:30

Eintrittspreise:
Erwachsene: 30 NIS pro Person (ca. 8 Euro)
Kinder (5-16): 20 NIS



Doch genug der Worte - lasst Fotos sprechen:

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© 10/2018 Text und Fotos: Ingmar Stöhr

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