Eines der Hauptziele unserer England Tour 2004 war (wieder einmal) die War and Peace Show in Beltring.
Dieses war die nunmehr 22 Veranstaltung auf der Hop Farm, und selbige ist im Laufe der Jahre zum weltgrößten Treffen von Militärfahrzeug-Enthusiasten und Reanactment Gruppen (mit Fahrzeugen) geworden.
Allein schon die reine Größe des Treffens ist beeinduckend: An 5 Tagen treffen sich die Besitzer von über 3500 Militärfahrzeugen, Hunderte von Reanactment - Darstellern, über tausend Händler und Tausende von Besuchern in einer der landschaftlich reizvollsten Gegenden Englands, um ihrem Hobby den jährlichen Höhepunkt zu verpassen.
Auf dem Gelände einer Farm gelegen, wird dem Besucher ein Spektakel geboten, wie es nur in Großbritannien vorstellbar ist. Im Gegensatz zu Deutschland werden solche Ereignisse hier als Veranstaltungen für die ganze Familie gesehen. Dementsprechend ist auch das Angebot an Attraktionen gestaltet. So gibt es zum Beispiel einen Jahrmarkt mit Fahrgeschäften, eine Modenschau mit Kleidung der 40er Jahre, Jede Menge Verpflegungsstände und nicht zu vergessen die legendären Military Vehicle Rides , bei denen man z.B. mit einem Chieftain Kampfpanzer durchs Gelände gefahren wird....
In der Arena werden dem Publikum täglich Shows mit Militärfahrzeugen und teilweise Reanactment Gruppen geboten. Diese standen 2004 natürlich im Zeichen des 60. Jahrestages der Invasion in der Normandie. So kämpften dieses mal natürlich US Fallschirmjäger und britische Truppen gegen Soldaten der Waffen-SS, welche einen Tiger I fuhren (auf T55 Basis....
Aber nicht nur Gerät aus dem WK II wird in der Arena zur Schau gestellt. Auch Radfahrzeuge und Panzer anderer Epochen wie z.B. T72 und M60 sind hier zu sehen.
Ein weiteres Highlight sind die Feldlager , welche von den verschiedenen Reanactment Gruppen dargeboten werden. Hier wird mit einem Hang zur Akribie jedes noch so kleine Detail der dargestellten Armee kopiert. So wandelt man von einem Wehrmacht-Feldlager über ein Camp der US Army in Vietnam zu einem Posten der Bürgerkriegsparteien in Jugoslawien  und alles wird von Darstellern in originalgetreuen Uniformen bevölkert. Allerdings sei hier eine kritische Bemerkung erlaubt, denn fraglich ist, ob es Sinn macht, bereits Kinder in eine Verkleidung der 40er Jahre zu stecken, und Vater läuft in SS Uniform rum und Mutter ist als Krankenschwester verkleidet .......
Doch nun zum eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung: Die Fahrzeuge!!! Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. das Tankmuseum in Bovington) sind die ausgestellten Fahrzeuge alle in privater Hand. Und hier findet man wirklich alles was das Herz begehrt. Angefangen beim schweren Kampfpanzer bis hinunter zum Fahrrad wird alles geboten. Ob Radpanzer, Schützenpanzer, Sturmgeschütz, LKW aller Klassen - alles ist vorhanden.
Naturgemäß bilden die leichten Radfahrzeuge jedoch die Masse der Teilnehmer, aber auch hier ist die Spannbreite groß: vom WK II Willys Jeep über Hunderte von Land Rover bis zum DB Wolf ist hier alles vertreten.
Alleine für den Rundgang über das Ausstellungsgelände sollte man mehrer Stunden einkalkulieren  und viel Sonnenschutz und Flüssigkeit dabei haben......
Auch der dazugehörende Militaria Markt ist nicht in kurzer Zeit zu bewältigen  auch hier sollte man ein paar Stunden Zeit einplanen. Aber was man dort geboten bekommt sucht seinesgleichen. Von der Erkennungsmarke über Deko-Waffen, Bücher bis zum Kampfpanzer  hier bekommt man fast alles. Leider reicht meistens das nötige Kleingeld nicht, um sich einen Panzer zuhause in die Garage zu stellen....... Jedoch ist dem interessierten Modellbauer ein Besuch des Marktes nur zu Empfehlen, denn hier kann man das ein oder andrer Schnäppchen im Bereich Bücher und Modell machen.

Fazit: Es lohnt sich den Weg nach England aufzunehmen, denn was man dort geboten bekommt, findet man sonst nirgendwo  und gleichzeitig kann man dort einen schönen Urlaub verbringen.