Am 01.03.2003 führte uns, wieder einmal, ein Treffen der niederländischen Militärmodellbauer-Vereinigung TWENOT in unser schönes Nachbarland.

Bei besten Wetter machten wir uns am frühen Morgen auf, um genügend Zeit auf dem Treffen und im Museum zu haben.
Nach ca. 4 Stunden (und einem ausgiebigen Frühstück in dem netten schottischen Restaurant mit den goldenen Bögen) kamen wir (ohne große Umwege ;-) ) an der Bernhard-Kaserne in Amersfoort an. Dort mussten wir zunächst einmal die (zivile) Wache passieren. Nachdem wir ja nun in der Bundeswehr gedient hatten, waren wir doch sehr erstaunt was uns dort im Wachlokal erwartete! Nicht weniger als 4(!!) PC`s und diverse Überwachungsmonitore, da mussten wir nun an unsere Wachen mit den Wachkladden und den Streifengängen denken.....
...Naja, ich schweife ab...
Als wir nun unsere Chipkarte zum öffnen des Schlagbaumes(!!) erhalten hatten, durften wir ohne große Formalitäten die Kaserne betreten.

Schon beim Einfahren in den Kasernenbereich sieht man sofort den Museumsbau, dieser befindet sich direkt gegenüber dem Tor. Auf der rechten Seite ist ein Ehrenhain für die Gefallenen der niederländischen Kavallerie, flankiert von einem M4A1(76)W HVVS und einem Humber MK IV.

Nachdem wir neben dem Museum noch einen Parkplatz ergattern konnten führte uns unser Weg zunächst in die untere Museumshalle. Dort wurden wir freundlich am Empfang begrüßt, und hätten normalerweise 4? Eintritt zahlen müssen (Wenn wir nicht Gäste der TWENOT gewesen wären). Trotzdem spendeten wir den Betrag zum Erhalt des Museums in der bereitstehenden Spendenbox.
Dann begaben wir uns auf den, kleinen aber äusserst feinen, Flohmarkt. Hier gab es DIE Gelegenheit für Schnäppchen, was wir auch gleich ausnutzten. Hier fiel (wie eigentlich die ganze Zeit) die Freundlichkeit der Niederländer uns gegenüber auf, eine Tugend die wir Deutschen uns auch zu Eigen machen sollten.

Danach folgte ein Rundgang durch das ganze Museum, in dem der Versuch unternommen wird, die Geschichte der niederländischen Kavallerie von den Anfängen (als Auxilaris bei den Römern!), über die napoleonische Epoche ,bis zur heutigen mechanisierten Aufklärungstruppe im internationalen Einsatz (SFOR/ KFOR etc.) darzustellen. Dieses wird durch eine Vielzahl von Rüstungen, Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, 1:1- und Maßstabs- Dioramen, Karten, Videos und Schautafeln erreicht. Auch sind viele Modelle (meistens 1:35) zu sehen, die teilweise ganze Einheiten der niederländischen Kavallerie der letzten 60 Jahre darstellen (z.B jeweils ein Zug Sherman, Centurion, Leopard 1 (V), Leopard 2A4 und Leopard 2A5).
Auch der (für uns Deutsche) fremd anmutende Einsatz der niederländischen Truppen in der ehemaligen Kolonie Indonesien wird hier ausführlich beleuchtet.
Ebenfalls wird der protokollarische Dienst der Kavallerie als Teil der königlichen Garde dargestellt.

Unter dem Dach des Museums befindet sich der "Waterloo-Zaal", in dem das eigentliche Treffen und der Wettbewerb der Twenot stattfand. Hier konnte man viele fantastische Arbeiten unserer niederländischen Freunde bewundern. (siehe auch: ON TOUR von Eric Reits)

Nachdem wir nun ausgiebig das eigentliche Museum erkundet hatten, begeben wir uns in die Fahrzeughallen den Museum. Hierhin gelangt man über eine Allee, unter deren Bäumen schon einige sehr interessante Fahrzeuge zu sehen waren, darunter mehrere seltene Sherman Varianten (z.B. M4A3 75(w) mit Kettenschürzen für HVVS und VVS Fahrwerk???).
Die eigentlichen Schätze des Museums kamen aber jetzt erst:

Um es kurz zu machen hier eine kurze Aufzählung der Exponate:
- Diverse Sherman
- M24 Chaffee
- M3A1 Honey
- Centurion (105mm)
- Leopard 1 (V)
- Leopard 2A4
- AMX13
- Daimler Dingo
- Ford Lynx II
- GMC 15 CWT (gep.)
- Otter
- Staghound
- Humber MK IV
- Bren Carrier
- White M3A1 Scoutcar
- M3A1 Halftrack
- M106A1
- M113 C (NL) "Lynx"

Und als absolute Raritäten der Prototyp des Fennek (NL) und ein Pantserwagen Landsverk!
Ebenso sind noch die hervorragende Militärspielzeugsammlung(!!) und die Comicsammlung mit dem Thema "Kavallerie"(!!) hervorzuheben.
Nach einer ausführlichen Fotosession und mehreren interessanten Stunden, entschlossen wir uns, den Heimweg anzutreten (mit einem kleinen Abstecher über Arnheim, um in Osterbeek und an der Brücke noch ein paar Fotos zu schießen).

Dies wird sicher nicht unser letzter Besuch in Amersfoort gewesen sein, auch wenn über die Suche nach Nahrung auf dem Rückweg lieber der Mantel des Schweigens gebreitet werden sollte ;-) .....