Mal wieder ein bisschen was anderes möchten wir auch im heutigen Tipp des Monats vorstellen - diesesmal handelt es sich wieder um persönliche Erinnerungen und Schilderungen eines Veteranen
Ritterkreuzträger Georg Bose hat seine Lebensgeschichte in ein dreibändiges Werk verpackt, wobei dieser vorliegende zweite Band die Zeit während des Krieges bei der Sturmgeschützabteilung 177 und der Panzerjägerabteilung 69 beschreibt.
Solche Berichte von Veteranen, die ihr Leben und ihr Erlebtes nach vielen Jahren zu Papier bringen, üben immer einen besonderen Reiz aus, denn heutzutage wird zu häufig nur auf die Technik eigegangen oder Bibliothekswissen von alliierten Aussagen zitiert. Was damals die Soldaten erlebt und mitgemacht haben wird hier auf über 280 Seiten eingehend geschildert. Dabei ist es faszinierend welche Details hier noch abgerufen werden können was wannbei welchen Einsätzen geschehen ist. Der schreibstil ist dabei sehr gut, informativ und fesselnd.
Die Erzählungen von Herrn Bose beginnen mit seinem Eintritt in die 3.Batterie der Sturmgeschützabteilung 177 zum Beginn der Operation Zitadelle. Nachfolgend wird chronologisch und plastisch geschildert, wie Angriffe liefen, mit weclhen Probleme die Einheiten und speziell die Crews der Sturmgeschütze zu bewältigen hatten, wie es ist ausbooten zu müssen und mitansehen zu müssen, wie Kamerade im Nachbarpanzer tödlich getroffen werden. Hier wird nichts beschönigt, wenn auch hier und da der Eindruck entsteht, dass der Russe nur allzuleichtes Kanonenfutter für die Sturgeschütze war. Jedenfalls kann man nur jedem Wünschen nie in eine solche Lage zu kommen und man aus der Vergangeheit gelernt hat.
Interessant ist es auch, wenn man dann mal zu lesen bekommt, wie der Umgang der Soldaten untereinander war, was Kameradschaft bedeutet aber auch der Umgang mit Vorgesetzten und deren Vorgehensweisen, gerade in kritischen Situationen.
Georg Bose ist mit seiner Einheit im Mittelabschnitt der Ostfront und beschreibt die Einsätze z.B. bei Wittebs, Newel, Wilna, Prinsk, usw. bis er zur Panzerjägerabteiung 69 versetzt wird. Dort wird ihm auch das Ritterkreuz verliehen und es geht nach Ungarn. Dort geht es dann rund um Szentgiörgy, Csakany, Budapest, Many, Csabdi und den Sio Kanal bis zu seiner Einlieferung in das Lazarett in Bruck, seine Fahrt nach Pisek, wo er dann in Kriegsgefangenschaft geriet.
Ein sehr interessantes und durchaus fesselndes Buch, das durch seinen guten Schreibstil, erfreulichen Detailreichtum und auch Fachwissen bezüglich der Wehrtechnik erfreut.
Wer an Schilderungen der Geschehnisse und persönlichen Erfahrungen Interesse hat, ist hier auf jeden Fall gut beraten!