Divisionsgeschichten bergen immer wieder einen besonderen Reiz, besonders durch ihre umfangreiche Ausstattung an Informationen und Bildmaterial.
Da macht unser diesmonatiger Tipp keine Ausnahmne - die Divisionsgeschichte der 21.Panzerdivision ist ein richtig "dicker Schinken" mit über 500 Seiten im Großformat.
Der Autor Jean-Claude Perrigault zeigt hier eindrucksvoll die Geschichte der 21.Panzerdivison im Einsatz in Nordafrika und nach der Neuaufstellung in Frankreich. Dabei gibt es viel Kartenmaterial auf dem die Einsätze und Bewegungen der einzelnen Truppenteile gezeigt werden, aber natürlich gibt es auch viel Bildmaterial hauptsächlich deutscher Fahrzeuge und Ausrüstung, wie auch vielfach Soldaten und Führungskräfte und auch Fotos allierter Fahrzeuge und Panzer.
Die Bildqualität ist gut und jedes Foto ist mit entsprechenden Informationen versehen, die Ort, Einsatz oder Besonderheiten erklären. Viele der Fotos wurden zuvor noch nicht veröffentlicht.
Der Text des Buches, der doch einen großen Teil einnimmt, ist in französischer Sprache - jeweils nach den beiden Hauptkapiteln ist auf 10 und 31 Seiten reiner englischer Text mit der etwas kürzeren Fassung der französischen Texte, aber nicht minder interessant. Wer französisch kann, kann hier natürlich noch mehr Informationen herausziehen.
Die Fotos sind dankbarerweise direkt mit englischen und französischen Untertexten versehen, sodass man nicht blättern braucht.
Das Buch gliedert sich grob in 2 Hauptkapitel - einmal die Kämpfe in Nordafrika (205 Seiten) und einmal die neuaufgestellte 21.PzDiv in Frankreich (311 Seiten).
In Nordafrika geht es dabei um die militärische Situation im Juni 1940, Operation Kompass, Kämpfe um Beda Fromm, Operation Sonnenblume, die Zurückeroberung der Cyrenaika April 1941, Tobruk, Operationen Brevity und Battleaxe, die Aufstellung der 21.Pz.Div., Operation Crusader, Rückzug nach Marsa el braga, Kämpfe um Gazala, El Alamein, Alam el Halfa, Rückzug nach Tunesien, Operation Frühlingswind, Operation Capri und das Ende der 21.Panzerdivision.
Diese Kapitel strotzt nur so vor Information und schönen Aufnahmen - gerade was den Fahrzeugpark und die Bemalung und Markierung angeht finden sich hier viele interessante Sachen auch Bekleidung und Aussattung der Soldaten und das Leben in der Etappe.
Im zweiten Kapitel geht es dann um die Situation im Frühling 1944 und die Deutschen Kräfte an der Westfront, die Neuaufstellung der 21.Pz.Div. mit Ausrüstung und die Herkunft der Einheiten mit einem langen Artikel über das Panzerregiment 100. Desweiteren geht es um die Operation Overlord, die Nacht vor D-Day, D-Day, der Vormarsch der 185.Brigade auf Caen, die deutsche Gegenoffensive, die Divisionsgliederung, Übergang in die Defensive, die Situation in Bénouville, der deutsche Angriff vom 7.Juni, Aktionen der Kampfgruppe von Luck östlich der Orne, der Kampf um Escoville, Operationen nördlich von Caen, die Kämpfe vom 10.-24.Juni, der Kampf um Odon, Operation Goodwood, die Ablösung der 21.Pz.Div. und die letzten Kämpfe in der Normandie.
Auch hier finden sich viele schöne Fotos von Panzern. Fahrzeugen, Material und Soldaten. Letztere sehr interessant bezüglich der Uniformen, erstere sehr interessant durch die Verwendung vieler Beutefahrgestelle französischer Bauart und natürlich von Panzer IV, Panther, Tiger und Tiger II, wobei sich zum Ende hin die Fotos von verlassenen und abgeschossenen Fahrzeugen mehrt. Auch hier bekommt der Modellbauer viele Referenzen und Dioramen/Gestaltungsideen.
Ein sehr umfangreiches Buch, das seinen Preis absolut wert ist. Viele gute Fotos, die dem geneigten Modellbauer inspirieren für bestimmte Fahrzeuge oder eben auch Dioramen und Figuren. Dazu natürlich als Referenz für Markierungen und historisch gesehen natürlich sehr interessant mit den Gegebenheiten und zeitlichen Operationen. Einziges, kleines Manko ist der umfangreiche Text in französischer Sprache und die etwas gekürzte Version in englischer Sprache. Nichtsdestotrotz sprechen die Fotos für sich und sind fern jeglicher Sprachbarrieren verständlich.
Das Buch kostet 40-50 Euro - für den Umfang absolut vertretbar.