Diesen Monat mal ein Tipp über ein Buch das vor kurzer Zeit im Forum erst ziemlich zerrissen wurde. Vorweg eins: es handelt sich sicherlich um einen Tipp mit Einschränkungen.
Wer ein Buch über Tiger I und II sucht in dem es haufenweise neue Bilder gibt, wird hier weniger auf seine Kosten kommen und sollte lieber zu den ersten beiden Tiger im Kampf Bänden von Wolfgang Schneider greifen.
Was erwartet den Käufer also im vorliegenden Band.
Geboten wird eine umfangreiche Darstellung der Kämpfe ab der Landung der Alliierten in der Normandie der mit Tigern ausgestatteten Einheiten.
Dabei werden chronologisch die Einheiten und die einzelnen Operationen der Alliierten behandelt. Unterstützt wird dies durch Karten der taktischen Lage und zahlreichen Bildern.
Oftmals werden auch Bilder der beschriebenen Regionen gezeigt, wie sie heute aussehen oder vergleichende Bilder in der Art von so sieht die Straße auf dem Bild von 1944 heute aus.
In der Regel werden die Kapitel durch Bewertungen der taktischen Ausgangsituation vor und nach einer Operation beschlossen und/oder eine Bewertung der einzelnen Kampfhandlungen vorgenommen.
Highlight ist mit Sicherheit das Kapitel über den legendären Kampf von Michael Wittmann bei Villers-Bocage. Soviel sei gesagt, Herr Schneider stimmt nicht in den allgemeinen allgemeinen Heldengesang ein. Die Geschehnisse werden zunächst nüchtern wiedergegeben, allerdings mit sehr kritischen Anmerkungen zu den ?Alleingängen? von Wittmann.
Sehr gut gefallen haben mir unzählige Augenzeugenberichte und Tagebuch Einträge.
Die gestern / heute Gegenüberstellungen sind sicherlich teilweise recht hilfreich bei der Beurteilung der Lage um sich ein Bild von den Kampfplätzen zu machen, meiner Meinung nach sind sie aber etwas zu zahlreich vertreten. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
Die Zahlreichen Karten sind teilweise qualitativ nicht besonders hochwertig, vielmehr handelt es sich hier mitunter um Scans der Dokumente.
Auch die Bildauswahl hinterlässt an manchen Stellen einen etwas negativen Eindruck. Zum Teil doch recht schlechte Aufnahmen trüben das Vergnügen etwas. Desweiteren sind viele Aufnahmen hinlänglich bekannt.
Der mitunter schlechte Qualitätseindruck der Bilder bezieht sich wie gesagt lange nicht auf alle Bilder, denn viele sind sehr gut wiedergegeben.
Fazit:
Wie zu Anfang schon gesagt ein Tipp mit Einschränkungen.
Für den reinen Modellbauer der Unmengen an neuen Tiger Bildern erwartet ist dieses Buch mit Sicherheit nicht gedacht.
Sicherlich nicht enttäuscht werden all diejenigen die eine gute militärhistorische Dokumentation der Kämpfe in der Normandie ohne verklärende Heldenlegenden suchen.
Hier sollte jeder für sich entscheiden was er von einem Buch über die Tiger-Panzer erwartet und sucht.