Tiger I (Sd.Kfz.181) Abschlußausführung
 
Der Bausatz

Tamiyas Tiger I Ausf. E mit Stahllaufwerk ist schon länger auf dem Markt und setzte in Bezug auf Qualität den Maßstab bei Spritzguss Bausätzen.
In diesem Jahr wertete Tamiya den Bausatz mit 4 Figuren auf.
Dem Bausatz liegt eine Einzelgliederkette bei.
Mit dem Bausatz kann man eine "Spätversion" und eine "Endversion" für welche ich mich entschied, bauen .

Der Bau

Man kann sich beim Bau des Tigers an die Bauanleitung halten, muss aber bei Verwendung der ABER Ätzteile ( Sets Nr. 35015, Nr.35A10, Nr.35A12), die entsprechenden Teile austauschen. Die Tiger I mit Stahllaufwerk hatten alle Zimmeritbeschichtung. Abweichend von der Bauanleitung montierte ich die Wanne und den Turm soweit, dass ich die Zimmeritbeschichtung aufbringen konnte. Zur Imitation des Zimmerit verwendete ich Tamiya Spachtelmasse und verzahnte Spachteln von Royalmodel (originale Schrägverzahnung ) und Tamiya (gröbere Struktur am Turm). Mit dieser Spachtel lässt sich, da sie schnell trocknet, nur in kleinen Bereichen arbeiten. Die Konsistenz ist aber weich und lässt sich sehr dünn auftragen. Um ein Haften der Spachtelmasse am Werkzeug zu vermeiden sollten die Spachtelwerkzeuge mit Isopropylalkohol (Apotheke) benetzt werden. Beschädigungen am Zimmerit bringt man noch im weichen Zustand der Spachtelmasse an.
Ist der Zimmerit durchgetrocknet, versäubert man alles und setzt den Bau des Modells laut Bauanleitung fort.
Auf dem Zimmerit lassen sich ohne Probleme die Ätzteile anbringen - man sollte aber darauf achten das die Klebestellen plan sind
Zur Fixierung der seitlichen Schürzen aus Ätzteilen, streute ich von unten Pulver in die Ecken und tränkte sie mit Sekundenkleber. Das hält so gut, dass es dann möglich ist die Bleche am Modell zu "verbiegen".
Die Ätzteile von ABER werten das Modell enorm auf.

Bemalung, Supern und Decals

Das Problem beim Modellbau ist es die Lichtreflexion vom Maßstab 1:35 auf 1:1 zu bringen.
Wir wollen ja ein Abbild des echten Panzers - also müssen wir darauf achten das wir so lackieren, das wenn wir das Modell anschauen meinen, wir gucken einen echten Panzer an!
Meine Methode ist wie folgt und soll am Beispiel des Tigers erläutert werden.
Als Grundfarbe benutzte ich Tamiya XF 60 (Dunkelgelb). Um Aufzuhellen mischte ich ca. 40-50% Weiß bei. Die Tarnstreifen wurden mit Humbrolfarben ( Mischung aus Nr.160 Tarnrotbraun und ca. 20 % Nr.186 Braun) aufgetragen. Zum Lackieren verwendete ich eine Badger 150 mit der dünnen Düse.
Grundsätzlich sollten die Tarnfarben immer etwas im Ton verändert werden um kein einheitliches Bild in die Sammlung zu bekommen. Die von der Truppe selbst mit Wasser od. Öl / Benzin verdünnten Tarnpasten differierten in ihren Tönen ebenfalls.
Die sw.Pz.Abtlg. 507 hatte eine eigenwillige Schreibweise der Turmnummern. War die erste Zahl fast Turmhoch, hatten die folgenden zwei Ziffern ca. 60 % der Höhe. Mangels vorhandener Decals, malte ich die Turmnummern von Hand auf.
Dann folgte Glanzlack für die Decals (Balkenkreuz und Wappen) und nach dem diese auf das Modell aufgebracht wurden folgte der Mattlack. Der Mattlack ist ein Mittel um die Lichtreflexion zu beeinflussen. Erstmals wandte ich die Technik der Mikrobemalung an. Mit einem feinen Pinsel werden hierbei kleinste Kratzer und Farbabplatzer am Modell dargestellt.
Erst jetzt wurde schattiert und gealtert. Mit Ölfarben und Pastellkreiden lassen sich sowohl glänzende und matte Effekte erreichen. Die Ölfarben (Töne Schwarz und Vadyckbraun) werden mit der Spritzpistole aufgetragen. Das gibt ein schmutziges Aussehen mit unregelmäßiger Oberfläche und die Mischung läuft außerdem in Vertiefungen was einen "Schatteneffekt" gibt. Mit den Ölfarben lassen sich auch weitere Effekte wie Ölspuren und Roststellen imitieren.
Mit Pastellkreiden stelle ich Staub und z.B. Ruß dar. Allerdings fixiere ich anschließend nicht mit Mattlack um den staubigen Effekt der Pastellkreiden zu behalten

Figuren & Kleindiorama


Die dem Bausatz beiliegenden Figuren haben schöne Posen und sind gut modelliert.. Verwendet habe ich schließlich nur zwei. Gestört hat mich der lachenden Gesichtausdruck, weshalb ich sie gegen Köpfe von Dragon austauschte. Ebenfalls fanden noch Dragon Figuren Verwendung.
Das Diorama modellierte ich aus Molto-Fill Spachtel und Dichtungsmaterial aus dem Baumarkt. Das Ganze spritze ich mit alten Humbrolfarben (grobere Pigmetnierung) die ich für meine Modell nicht mehr brauche.
Einen Tiger lohnt es sich immer wieder zu bauen – er ist und bleibt ein imposantes Panzerfahrzeug und mit den tollen Ätzteilen von ABER lässt er keine Wünsche offen.
Die beiden neuen Bände von W. Schneider "Tiger im Kampf" bieten eine Fülle von Bemalungsvarianten.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe:
(ohne/mit Zimmerit)
*****
*****

Literatur:
Tiger im Kampf Bd. I; W. Schneider
Pz.Kpfw. Tiger; W.J. Spielberger.
Versch. Waffenarsenal Bände
Versch . Concord Bände
Tiger Iⅈ T.L. Jentz

© 10/2001 Roland Greth

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