Panzer 1 Ausf.A - Sd.Kfz.101

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Das Original

Eigentlich als Trainingspanzer gedacht zur Überbrückung bis die Kampfpanzer III und IV entwickelt waren, wurde 1934 der Panzer I in die Produktion genommen. Basierend auf dem Carden-Lloyd Fahrwerk wurden von der Ausfertigung über 800 Einheiten produziert. Bewaffnet war dieser, mit 14,5mm, schwach gepanzerte Kampfwagen mit 2 MG 13, für die 2250 Schuss zur Verfügung standen. Ein Krupp M305 Motor mit 57 PS erlaubte dem 5,4 Tonnen schweren Panzer eine Höchstgeschwindigkeit von 37km/h.
Die Produktion endete bereits 1936 und obwohl dieser Panzer völlig unzureichend bewaffnet und gepanzert war, wurde er noch bis in den Russlandfeldzug hinein eingesetzt.

Der Bausatz

Ein früher Panzer I ... hurra ... nachdem ja das HiPM Kit doch mehr schlecht als recht den Panzer I A darstellte, konnte es nur besser werden, und die Gerüchte um Qualität und Ausstattung des Tristar Panzer I kochten hoch.
Also was wird für das (doch recht viele) Geld von etwa 40 Euro geboten?? Im Karton finden sich sechs sehr kompakte Spritzlinge mit sehr gut gestalteten und detaillierten Teilen, der Wanne, einem PE Satz für die Auspuffgitter und eine Modelkasten Kette. Letztere macht einen sehr guten und filigranen Eindruck, ist aber nicht jedermanns Sache, da mit aufwändigem Stecksystem zum kleben. Wie gesagt ist die Detaillierung der Teile exzellent, da werde kleine Nieten und Zuleitungen filigran uns gut dargestellt, Räder besitzen Schmiernippel, für alle Anbauteile gibt es feinste Markierungen, usw. und auch die beiden Figuren machen einen guten Eindruck.
Die bauanleitung besteht aus 16 Bauschritten, ist klar und gut gezeichnet und lässt fast keine Fragen offen. Die Bemalungsanleitung für die Figuren ist sehr gut
Der Abziehbildersatz lässt die Wahl zwischen vier Varianten: Einmal Polenfeldzug, einmal Norwegen, einmal Afrika und einmal Spanischer Bürgerkrieg. Inwiefern die gelben Kreuze historisch korrekt sind, lass ich mal dahingestellt sein. Die Qualität ist jedenfalls gut.

Der Bau

Begonnen wird der Bau mit dem Laufwerk ... hier werden die sehr guten Räder (man achte auf den aussenliegenden Schmiernippel) in die Schwingarme eingeklebt. Mit etwas Sorgfalt bleiben die Räder beweglich. Hier kommt derjenige der den HiPM Bausatz des Panzer I gebaut hat doch glatt eine Freudenträne ins Auge ... Laufwerkskomponenten, die perfekt zueinander passen! Herrlich! Schwachpunkt hier ist aber LEIDER dass die Laufwerksarme dann an die Wanne geklebt werden und somit unbeweglich sind, was ich angesichts der beweglichen Kette und der sonst so hervorragenden Passgenauigkeit und Qualität für nicht gelungen halte. Das Treibrad sollte mit Teil D10 so geklebt werden, dass es drehbar bleibt ... das erleichtert das spätere Kettenaufziehen!
Nach der Fertigstellung des Laufwerks sollte man aus allen Ebenen nochmal den Sitz aller Räder und die Ausrichtung zueinander prüfen, damit auch alle in Reihe stehen. Danach wird die Wanne mit Heck und Frontplatte versehen, sowie einer Motorraumtrennwand, die einerseits schön anzusehen ist, auf der anderen Seite aber das Manko des fehlenden Innenraums nochmal deutlich macht. Innen ist keinerlei Einrichtung vorgesehen, d.h. die Luken können zwar wahlweise offen dargestellt werden, aber wer nicht über einen extra Innenraum verfügt, sollte diese lieber geschlossen darstellen.
Die Oberwanne, sowie obere Bug und Heckplatte werden im nächsten Schritt eingeklebt und passen dermaßen gut, dass es eine echte Freude ist! Nicht vergessen vorher die Teile D4 vorher von innen einzukleben.
Der Turm ist ebenfalls schnell fertiggestellt. Auch hier findet man Passtechnisch keinen Grund zur beanstandung. Die Sichtluken weisen eine korrekte Dicke auf, die Haken sind im allgemeinen recht passabel. Bei den MG's wurde der Umstand dass diese versetzt eingebaut wurden berücksichtigt, wobei mir der Abstand etwas groß erscheint!
Danach wird die Oberwanne mit Extras wie Werkzeug, Auspufftöpfen, Sichtluken und Armierungen versehen, sowie den beiden Türhälften für den Fahrer. Alles fein detailliert und absolut super in der Passung! Die Antenne ist allerdings etwas dick ausgefallen ... ich habe diese durch eine selbstgemachte ersetzt. Die Brechstange C23 unbedingt vor der Antennenhalterung C2 aufkleben, sonst geht es nicht.
Die Auspuffgitter müssen selbst gerollt werden, was man am besten mit einem entsprechenden Rundstab macht ... die Aussparungen am PE Teil erleichtern aber später hervorragend die Positionierung am Auspuff! Die vorderen Kotflügel sind sehr gut aus drei Teilen gemacht und passen recht gut. hier ist in der Anleitung allerdings einmal B15 und B17 vertauscht, aber das erkennt man leicht! Lediglich die hinteren Schmutzabweiser machten leichte Passprobleme, die aber eher unerheblich sind!
Zum Schluss bleibt einem die Wahl zu einer Variante der gepanzerten Luft Ein- und Auslässe! Ich habe mich für die ungepanzerte Version entschieden!
Zu diesem Zeitpunkt sollte man zur Bemalung übergehen, bevor man sich der Kette annimmt.
Die Kette ist von Modelkasten und überzeugt durch exzellente Spritzgussqualität. Die Kettenglieder werden in einen Nippel des nächsten Gliedes an einer Seite eingehakt und dann durch einen separaten kleinen Bolzen von der anderen Seite her gesichert und verklebt. Ein sinniges System, wenn auch aufwändig, zumal die Kettenglieder mit drei Angussstellen versehen sind, die ordentlich versäubert werden sollten, damit die Kette nachher auch gut beweglich bleibt. Leider sind nur sehr wenig reserveglieder dabei, also bloss keine verschlampen! Ich habe lediglich je 1 Kettenglied überbehalten! Das zusammenfügen ging recht problemlos, ist für Anfänger aber recht mühselig! Pluspunkt ist natürlich die Beweglichkeit, auf der anderen Seite macht sie dadurch mehr Arbeit und ist auch leicht zu beschädigen. Auch das Verbinden der Enden auf dem Laufwerk zum Schluss ist nicht ganz einfach.

Bemalung/Alterung

Mein Panzer I sollte die Bemalung und Markierung aus dem Polenfeldzug erhalten. Daher wurde er zunächst mit Tamiya Flat Black grundiert und darüber mit abgedunkeltem German Grey (XF-63) gespritzt. Etwas aussergewöhnlich sollten die braunen Tarnflecke sein, die zu Beginn des Krieges noch nach gültigem Tarnbefehl auf den Fahrzeugen sein sollte. Dazu wurden ein paar größere Flecken aus Xf-64, das mit einigem Flat Black abgedunkelt wurde, aufgespritzt. Dieses ergab recht wenig Kontrast, was auch ganz sinnig erschien.
Die Kreuze wurden mit Eduard Expressmasks in weiss aufgesprüht, was sogar im Bereich der Sichtluken relativ gut ging. Die Turmnummer wurde vom Decalbogen aus dem Bausatz entnommen.
Nach dem wash mit schwarz/brauner Ölfarbe in Terpentin ergab sich eine schöne Darstellung der Vertiefungen aber leider auch, dass die braunen Flecken fast gar nicht mehr sichtbar waren ... schade!
Die weissen Kreuze wurden von mir dann in sandgelber Farbe mit eingestreutem Pastellkreidenstaub grob per Pinsel ausgemalt, so wie es in echt mit Matsch geschehen ist, nachdem die weissen Kreuze als zu auffällig erkannt wurden! Danach wurden alle Ecken und Kanten mit sehr hellem grau aus Ölfarben trockengemalt. Die Kette wurde nach dem Zusammenbau schwarz grundiert und mit Modelmaster Metalizer stahlblau gespritzt.
Zum Abschluss wurde der Laufwerksbereich mit hellem Pastellkreidenstaub eingestaubt.

Fazit

Ein herrlicher kleiner Bausatz der mit überragender Qualität und Passgenauigkeit daherkommt. Auch die Details können sich sehen lassen. Hier hat ein Team mit Recherche und durchdachtem Konzept gearbeitet und SO machen Bausätze auch Spaß. Dieser Bausatz lässt sich locker an einem Wochenende bauen. Kritikpunkte sind lediglich das Fehlen jeglichen Innenraumes (was das Öffnen der Luken unmöglich macht), die Unbeweglichkeit des Laufwerks, OBWOHL eine bewegliche Kette mitgeliefert wird, DIE es auch gerade ist, die den Preis nach oben zieht und für Anfänger nur bedingt geeignet ist. Letztenendes ist der Preis von etwa 40 Euro, wenn man sich die Größe ansieht doch recht happig, für einen historisch akkuraten Panzer I A aber an der allerobersten Schmerzgrenze. Sinniger wäre vielleicht eine günstige Einzelgliedkette die geklebt werden müsste!?
Nichtsdestotrotz sehr empfehlenswert, zumal sicher einige hochinteressante Umbauten auf diesem Bausatz noch herauskommen werden, so wie der Flakpanzer I, der schon von New Connection zu haben ist!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

© 10/2002 Thomas Hartwig

Dank an Rohe-Modellbau für das Ansichtsexemplar

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