Das sicherheitspolitische Umfeld des 21. Jahrhunderts stellt die Streitkräfte und ihre gepanzerten Verbände vor völlig neue Aufgaben. Nicht mehr die klare Front des kalten Krieges, sondern viele lokale Brennpunkte auf dem ganzen Globus zählen zu den Einsatzszenarien moderner Armeen. Das Durchführen von friedenserhaltenden oder schaffenden Maßnahmen wird in diesem Zusammenhang eine immer wichtigere Aufgabe. Der Kampfpanzer Leopard 2A7+ ist optimal auf neue Einsatzszenarien vorbereitet. · Hochwirksamer Rundumschutz Quelle: www.kmweg.de
Der Resinbausatz Leopard 2A7+ von Y-Modelle ist unter der Art. Nr. Y35-115 erhältlich. Es handelt sich hierbei um einen Umbausatz der den Leopard 2A5DK von Hobby Boss, Art. Nr. 82405, als Basismodell benötigt. Im Bausatz enthalten sind 37 Bauteile aus Resin, sowie PE Teile. Der Guss der Teile ist ganz hervorragend geraten - die Großteile sind sauber und ohne Verzug, Kleinteile sauber detailliert und ohne irgendwelche Luftbläschen oder Ausbrüche. Alle Bauteile sind vollständig ausgegossen. An Bauteilen findet sich alles, was den Leopard 2 A7+ ausmacht - auffälligste Merkmale sind die mächtig dicken Seitenschürzen der Wanne, Zusatzpanzerplatten am Wannenboden und Turmdach, Ergänzungen des Turms mit Scheinwerfer, FLW200, Kameras, neue Staukisten, APU und weitere Kleinigkeiten.
Der Bau beginnt mit der Unterwanne. Das Basismodell wird gemäß der ersten drei Baustufen von Hobby Boss gebaut, die Notausstiegsluke am Wannenboden muss abgeschliffen werden. Anschließend kann die Zusatzpanzerung für den Wannenboden eingesetzt werden. Sie besteht bei Y-Modelle aus den Bauteilen 101 und 102 und passt an der Hobby Boss Wanne perfekt. Die Tamiya Wanne ist etwas schmaler, daher musste ich die Zusatzpanzerung geringfügig schmaler schleifen. Anschließend wird das Wannenoberteil aufgesetzt. Anschließend sollen am Wannenheck die Bauteile 105, 106 und 107 montiert werden. Da am Tamiya Heck die beiden Klappen der Triebwerkraumentlüftung bereits vorhanden sind brauchte ich nur das Teil 106 verkleben. Ich nutze für das Tarnleitkreuz auch nicht das PE Teil von Hobby Boss sondern verwendete das Leitkreuz B43 von Tamiya. Danach sollen die seitlichen Kameras, Bauteile 110 und 111 seitlich auf dem Wannenoberteil verklebt werden. Die Kameras sind in der Y-Modelle Anleitung aber nicht abgebildet, lediglich ihre Positionen werden gezeigt. Die Anleitung zeigt aber zum Schluss Bilder des Panzers auf denen die Kameras deutlich zu sehen sind. Daher ist dann auch deren exakte Position zu bestimmen. Zwei Abschleppseile aus Draht mit Ösen aus Resin von Eureka XXL runden die Montage der Wanne ab. Und nun wird es spannend. Der Grundaufbau für den Turm ist bei Hobby Boss ganz anders gehalten als bei Tamiya. Daher sind auch Sägearbeiten am Tamiya Turm fällig um die Turmklimaanlage und den Turmstaukasten, Bauteile 201 und 202, gemäß der Anleitung montieren zu können. Ich verklebte dann beide Bauteile zunächst miteinander und nach der Trocknung fixierte ich sie zunächst trocken am Turmheck. Mit Gummibändern sorgte ich für den Halt und die nötige Spannung. Danach ließ ich dünnflüssigen Sekundenkleber in die Spalte zwischen Turm und Staukästen laufen. Hierzu nutzte ich das Punktklebewerkzeug von HeWa-Modellbau. Der dünne Draht mit Haltegriff ist das optimale Werkzeug für solche feinen Klebeverbindungen. Die große Öffnung rechts am Turmheck verschloss ich mit einer 0,5mm Plastikplatte, schnitt und schliff sie entsprechend zu um dann die Scharniere für die Klimaanlage, HB F1, F2 und F9 anzubringen. Auf dem Turmdach wurden dann die Bauteile für den Zusatzscheinwerfer, Staukiste, Abdeckung Elektronikraum und die Basisplatte für die FLW200, Bauteile 203, 204, 205 und 206 verklebt. Der Zusatzscheinwerfer erhielt noch ein Stromkabel aus 0,5mm Draht. Die Kabelführung nahm ich nach einem Vorbildfoto vor. Wer nun aber glaubt dass das meiste schon geschafft ist unterliegt einem Irrtum. Das größte Problem entstand erst jetzt. Die dicken seitlichen Zusatzpanzerungen, Bauteile 207 und 208, müssen an den Turm angesetzt werden. Die Anleitung gibt vor dass die HB Nebelwurfanlagen, Bauteile B31 und B35, vor Montage der Zusatzpanzerung angeklebt werden sollen. Ich empfehle zunächst eine Trockenanpassung der Zusatzpanzerungen in Verbindung mit den Ätzteilen PE3 und PE6. Denn die Wurfbecher müssen passgenau in der Öffnung der Ätzteile sitzen. Ich folgte leider der Anleitung, platzierte die Wurfbecher gemäß dem Bild in der Anleitung und musste dann später feststellen dass ich meine Wurfbecher ca. 0,5 mm zu weit vorne verklebt habe. Dumm gelaufen! Die Zusatzpanzerungen 207 und 208 sind so auszurichten dass sie passgenau an der Tamiya Zusatzpanzerung für die Turmfront, Bauteile C29 und C30 anliegen und gleichzeitig am seitlichen Turmheck mit ihren Oberkanten und der Turmoberkante auf gleicher Höhe abschließen. Hierbei taucht das nächste Problem auf. Der Tamiya Turm ist geringfügig flacher als der Hobby Boss Turm. Und da die Bauteile von Y-Modelle auf den Hobby Boss Turm ausgelegt sind passen sie nicht an den Tamiya Turm! Die Zusatzpanzerungen fallen etwas zu hoch aus. Da ich sie mit der Turmoberkante ausrichten musste um die PE Abdeckungen zwischen Turm und Zusatzpanzerung waagerecht aufliegen zu lassen stehen die Panzerungen unten geringfügig über. Was nun? Diese dicken Bauteile auf der gesamten Fläche absägen? Oder abschleifen? Wie soll ich da einen perfekten Schnitt oder eine perfekt geschliffene Fläche hinbekommen? Die Gefahr dass hierbei etwas fürchterlich in die Hose geht war mir zu groß. Daher entschied ich mich die Bauteile so zu belassen wie sie sind. Nun lässt sich der Turm aber nicht mehr nach links schwenken ohne leicht mit der APU am rechten Wannenheck ins Gehege zu kommen. Gut, damit kann ich leben. Es wird am fertigen Modell auch niemand am Turm rumschwenken wollen. Und sollte es doch jemand wagen gibt’s was auf die Finger! Nun folgte die Montage der FLW200. Hier kann man auswählen zwischen der Ausstattung mit dem 40mm Granatwerfer oder einem 12,7mm MG. Da ich noch ein Cal. 50 MG von AFV-Club, mit einem Messingrohr von Lion Marc ausgestattet, in meiner Bauteilkiste liegen hatte fiel die Wahl leicht. Wobei die, dem Umbausatz beiliegende Bewaffnung ebenfalls sehr gut dargestellt ist. Die Montage der Lafette ist sehr einfach, alle Bauteile passen perfekt zueinander. Krönenden Abschluss der Bauphase bildeten die beiden SEM 80/90 Antennen von Schatton-Modellbau, Art. Nr.3556, die mir freundlicherweise von Herrn Schatton für dieses Bauvorhaben zur Verfügung gestellt wurden. Die Antennen werten das Modell enorm auf und stellen für mich ein absolutes Muss für ein modernes Bundeswehrfahrzeug dar. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals recht herzlich für die Zusendung bedanken.
Für die Lackierung nahm ich die Referenzbilder aus dem Internet als Vorlage. Auf der Eurosatory 2010 wurde der Leopard 2A7+ von KMW in einem Wüstentarnstrich, bestehend aus einem hellen Sandgelb, einem hellbraunen und einem dunkelbraunen Farbton vorgestellt. Die Lackierungsvariante ist auch in der Bauanleitung von Y-Modelle als Bemalungsvorschlag vorhanden. Bei der Markierung des Panzers habe ich mich für einen „What if“ oder „Paper Panzer“ entschieden. Der Leopard 2A7+ ist nicht bei der Bundeswehr eingeführt und es ist fraglich ob es diesen Panzer jemals, so wie hier im Modell dargestellt, geben wird. Ich verpasste ihm dennoch eiserne Kreuze, Y-Kennzeichen, ein MLC 70 Schild und das taktische Zeichen der Panzertruppe ohne Hinweis auf die Einheit. Wenn andere Modellbauer das Thema der E-Serien aus dem WK II ins Modell umsetzen können dann kann ich dieses Thema auch auf die Bundeswehr beziehen und mir ein wenig modellbauerische Freiheit gönnen. Abschließend erhielt das Modell ein dezentes Washing mit Vallejo Sepia Shade und einen finalen Überzug mit trocken aufgebrachten Pigmenten in einem hellen Sandton.
Der Umbausatz Leopard 2A7+ ist einer der besten und hochwertigsten Umbausätze den ich jemals gebaut habe. Die Fertigungsqualität liegt auf höchstem Niveau. Ein absoluter Spitzenbausatz in höchster Qualität. Perfekter Guss gepaart mit perfekter Passgenauigkeit. Daher spreche ich diesem Umbausatz unseren Gold-Award zu. Das wuchtige Erscheinungsbild der Zusatzpanzerung und die Lackierung im Wüstentarnanstrich machen das Modell zu einem echten Blickfang. Der Kaufpreis von 42,50 EUR ist absolut gerechtfertigt.
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