Bergepanzer 3 "Büffel"


 

Das Original

Der bisher einzige Ableger der Leopard 2 Familie ist der Begepanzer 3 "Büffel". Zwischen 1992 und 1994 wurden insgesamt 75 Fahrzeuge von KMW/MaK beschafft.
Basierend auf dem Leopard 2 Fahrgestell verfügt der Büffel über einen Kasemattenaufbau, ähnlich dem des Bergepanzer 2 Standard. Der Büffel verfügt über einen 270° drehbaren Kran mit einer Hebeleistung von 30t, sowie über eine Seilwinde mit 34t Zugkraft (70t bei Verwendung der Umlenkrolle).
Der Bergepanzer 3 wird eingesetzt bei den Panzerbataillonen, sowie bei den Artilleriebataillonen, welche die Panzerhaubitze 2000 als Hauptwaffensystem nutzen.

(Angaben aus "Deutsche Militärfahrzeuge Bundeswehr und NVA" aus dem Motorbuchverlag)


Der Bausatz

Der Bausatz umfasst 254 Bauteile aus Resin, PE Teile, Vinylketten von Revell, ein schönes weiches Kupferkabel, Tamiya Spritzgussteile und wieder einen kompletten Decalbogen.
Die Resinteile sind wie gewohnt von exzellenter Qualität und Detailierung. Die Angüsse sind gut gewählt und lassen sich oft leicht entfernen, bzw. sind an Großteilen bereits entfernt, was den Bau erleichtert und beschleunigt. Hier wurde mal wieder an den Modellbauer gedacht!

Ober und Unterwanne bestehen aus großen Einzelteilen aus Resin. Die Detailierung hier ist sehr gut und vor allem findet man weder Gießfehler noch Verzug, was bei Resinteilen dieser Größe nicht immer selbstverständlich ist.
Interessant ist hier, dass man bei Fahrwerksteilen wie den Laufrollen, Stoßdämpfer, Stützrollen und Treibrädern, wie auch den Rückleuchten und Lüftern auf die Original Tamiya Spritzgussteile zurückgegriffen hat - dies soll gerade beim Fahrwerk Stabilitätsgründe haben.
Schade, dass man sich zur störrischen Vinylkette von Revell entschlossen hat, die aus je zwei Halbteilen zusammensetzt. Nach meinem Empfinden ist die Tamiya Kette weicher und detaillierter und wäre besser geeignet n(wennauch sicher wesentlich teurer). Auf jeden Fall erleichtert die Vinylkette das Aufziehen, statt einer Resin Einzelgliedkette.
Allerdings ist eh der größte Teil des Laufwerks von den sehr schönen Schürzenelementen aus Resin verdeckt. Da diese in einzelnen Segmenten vorliegen kann man diese ggf. auch hochgeklappt darstellen, wenn man will.

Ebenfalls beeindruckend ist natürlich der Kranausleger mit all den Details, dem großen Hubzylinder und natürlich dem Kranhaken. Diese teile sind teilweise mit PE Teilen sehr gut weiter verfeinert. Der Kranarm ist durchaus beweglich zu halten - inwieweit er sich dann in einer Position hält, muss man dann beim Bau sehen.

Die Bauanleitung besteht aus 4 doppelseitig bedruckten DIN A4 Blättern inklusive umfangreicher Teileübersicht, allgemeinen Hinweisen, den Bauzeichnungen, die mit farbigen Fotos des Modells im Bau gesprickt sind, sowie 5 farbige Fotos eines fertigen Modells.




Der Bau

Bei Resinbausätzen empfiehlt es sich vor dem Bau grundsätzlcih erstmal alle Teile in warmem Seifenwasser zu waschen um eventuelle Trennmittelreste zu entfernen, die nämlich sonst beim Verkleben und Bemalen zu Problemen führen können.
Wer genug freien Bastelplatz hat, dem kann ich (jetzt im Nachhinein) empfehlen, sich die Teileübersicht aus dem Bauplan zu kopieren und alle Teile von ihren Angüssen zu befreien und auf die entsprechende Stelle auf der Teileübersicht zu legen. Auf diese Art und Weise spart man sich eine Menge Zeit beim Suchen eines bestimmten Teils und man hat immer schnell eine Übersicht ob und wenn ja was fehlt. So bemerkt man dann auch, dass in der Übersicht kein Teil 68, dafür 2mal die Nummer 69 für zwei verschiedene Teile vergeben ist.
Mein Vorschlag an den Hersteller - die Teileübersicht wäre modellbaufreundlicher, wenn die Angussstücke mit all ihren Teilen eingezeichnet wären mit den entsprechenden Teilenummern. Das erleichtert das Auffinden und Zuordnen der einzelnen Teile ganz enorm.


Zurück zum Bau: Man sollte damit beginnen die Anbauteile für das Laufwerk aus Resin und Plastik anzubauen, wie die Anschlagdämpfer und Laufwerksverriegelung (Teile 11). Dabei aufpassen, dass diese Teile 11 auf der rechten Seite 2x und auf der linken Seite nur 1x angebracht werden. Die Halterung für das Treibrad ist auf den Fotos der Anleitung nur ganz schwer auszumachen und zu bestimmen wie die genaue Ausrichtung ist.
Dann kann man die Plastikteile des Tamiya Laufwerks in die Resinunterwanne einsetzen, bzw verkleben. Da ich meinen Büffel später noch in eine Diorama einsetzen will, habe ich die mittleren Schwingarme nur eingesteckt und nicht verklebt. Die Passgenauigkeit der Resinhülsen, die in die Laufrollenhälften kommen, um diese beweglich zu halten ist übrigens sehr gut. Ich habe mir die Mühe gemacht die Laufrollengummis zu beschädigen, die es bei Bergepanzern relativ häufig zu beobachten gibt. Es ist übrigens eine SchXXXX-Arbeit, denn die richtig realistischen Beschädigungen bekommt man nicht wirklich hin.

Mit dem Einsetzen der Heckplatte kann man dann auch zügig zum Aufsetzen der Oberwanne kommen. Diese muss erst sauber von den Fischhäuten in den Luken und vom Anguss befreit werden, damit es dann nicht zu Passproblemen kommt. Ober- und Unterwanne passen aber recht gut zusammen, nur rechts vorn hakte es bei mir ein wenig. Da ich den Bausatz ohne Inneneinrichtung habe, konnte ich die seitlichen Türen auch schnell einkleben, denn offen lohnt es sich nicht diese darzustellen.
Als nächstes geht es ans Stützschild und das erste Mal, dass ich viele Referenzen wälzen musste, da die Anleitung mir zu viele Fragen offen ließ.
So muss man erstmal genau kucken wie herum denn nun eigentlich die beiden Tragarme des Stützschilds in die Aussparungen gehören und vor allem welche Bolzen in welche Bohrungen gehören. Angedeutete Bohrungen kann/sollte man übrigens (am Modell einen ganzen Haufen) komplett durch/aufbohren - zum einen, weil es einfach besser aussieht, zum anderen um Bolzen hindurchstecken zu können.
Was die Bolzen angeht - es gibt 3 Arten Bolzen, die sich aufgrund ihrer Stärke und minimal am Kopfstück unterscheiden. Leider kann man aufgrund der Teilenummer kaum die Bolzen im Bausatz genau ausmachen - nur genaues Vergleichen und kombinieren bringt einen hier ans Ziel. Hier beim Stützschild benötigt man schonmal zwei der 3 Sorten Bolzen - die Dicken gehören in die Aufnahme am Fahrzeug. Und da liegt dann auch gleich der Hase im Pfeffer. Wenn man mal die Innenseite der Bolzen betrachtet (siehe oben Bild Nr.1) und mit dem Original vergleicht, kräuseln sich die Nackenhaare, denn es macht den Eindruck als ob im Bausatz das Abschlussstück fehlt und man so nur auf den Massivbolzen sieht.
Also - ich habe mir daher das Kopfstück vom Resinbolzen abgetrennt und auf ein 2,5mm Messingrohr geklebt und entsprechend der Aufnahme abgelängt - und zwar so, dass 0,4mm überstehen. Dann habe ich mir aus 0,4mm Plasticsheet zwei runde 3mm Stücke ausgestanzt und mit einem 2,5mm Bohrer ausgehöhlt, sodass ich zwei Ringe erhalten habe, die ich über die Bolzenenden gelegt habe - sieht um einiges besser aus!
Hat man beide Arme mit den Bolzen befestigt, bleiben diese beweglich und man sollte zum Einkleben der Querverbindung beide auf ebener Fläche unten ablegen. Die Querverbindung wird übrigens mit der flachen Seite nach vorn eingeklebt. Hier unbedingt darauf achten, dass das Stück sauber und eben eingeklebt wid und nicht verkantet.
Jetzt kommt der nächste Teil ... das Stützschild. Zunächst müssen die Durchbrüche im Stützschild aufgebohrt werden, was allerdings aufgrund der seitlichen Erhöhungen etwas schwer mit einem Bohrer heranzukommen ist. Die vordere Aufnahme soll mit den Bolzen 140 gesichert werden und es stellt sich einem die Frage wozu die hinteren Bohrungen in Stützschild und Tragarmen sind. Wie Recherchen ergaben, sind diese hinteren Bohrungen für weitere Bolzen, die das Stützschild arretieren, wenn Erdarbeiten ausgeführt werden. Und genau das habe ich mit der Darstellung meines Büffels vor - leider liegen dem Bausatz keine passenden Bolzen bei. Daher habe ich einfach Plastikrundmaterial eingesteckt und einen runden Kopf aus Plastiksheet ausgestanzt.

Als nächstes geht es an den Kranausleger. Dieser macht einen hervorragenden Eindruck - dennoch gibt es einiges nachzuarbeiten.
Zunächst fällt auf, dass an der Basis der linken Seite neben dem Lastanzeiger eine größere Bohrung fehlt und auf der anderen Seite vorn an der Seiltrommel eine ovale Aussparung. Diese habe ich mit einem Bohrer nachgearbeitet.
Dann habe ich mich an das Krandrehlager gemacht auf das der Ausleger aufgesteckt und mit den dicken Bolzen 139 beweglich gesichert wird.
Nun wirds aber etwas kurios, denn zum einen musste ich den Hydraulikstempel auf der einen Seite tiefer ausbohren und auf der anderen Seite auch noch etwas abschneiden, damit der Stempel den Ausleger auch bis in die tiefste Position lässt. Was mich aber viel mehr irritiert hat, ist zum einen die Befestigung mit Aufnahmeteil 77 im Ausleger. Auf dem Bild der Bauanleitung kann man nur erahnen, dass es nicht aufrecht stehend (wie man vermuten würde) sondern liegend eingeklebt werden muss. Und zum anderen dass beide Enden des Hydraulikstempels offenbar fest eingeklebt werden sollen und man sich damit auf eine Position des Auslegers festlegen muss. Dabei lassen sich diese Teile ganz simpel aufbohren und schreien förmlich nach entsprechenden Bolzen - diese fehlen leider im Bausatz.

Gleiches gilt für die Seiltrommel am Auslegerende - diese müsste laut Bauanleitung eingeklebt werden - das erscheint mir aber angesichts der Möglichkeiten eine Verschwendung. Daher habe ich die Aufnahme und die Trommel aufgebohrt und mit einem Metallstift beweglich gesichert. Ebendies habe ich auch mit der Seiltrommel des Kranhakens der Seilflasche durchexerziert. Der Seilflasche mangelt es leider an der recht auffälligen Abdeckung der einen Seite, die ich aus PE Teilen nachgearbeitet habe und am oberen Ende zwei Metallstäbe, die ich auch nachgearbeitet habe.
Interessant ist, dass die Bauanleitung sich völlig dazu ausschweigt dass und vor allem wie ein Drahtseil durch die Seilrollen zu führen ist! Mal abgesehen davon, dass im Bausatz kein entsprechend dünnes Drahtseil beiliegt. Ich habe (wider besseren Wissens) ein recht störrisches Metallseil 0,5mm Durchmesser dafür aus der Grabbelkiste genommen. Wer hat nehme bloß ein weiches und formbares, dünnes Seil.
Nun Quizfrage - wie läuft das Seil, wo hört es auf und wo fängt es an? Nach langem Suchen habe ich Fotos gefunden, wo man dies ansatzweise erkennen kann. Also - der Seillauf beginnt mit einer kleinen Schlinge, die auf der linken Seite an einem Metallstift (der im Bausatz leider nicht dargestellt ist und von mir eingebohrt wurde) eingehängt wird. Von dort von hinten durch die Seilflasche des Hakens von hinten nach vorn, dann nach oben zur Seiltrommel.herum und wieder nach unten zur Seilflasche des Hakens. Hier die mittlere Rolle von hinten nach vorn, wieder nach oben, usw. bis man die ganz rechte Rolle im Ausleger erreicht hat und von dort durch den Ausleger zur Winde, die im Ausleger sitzt aber nicht dargestellt ist. Ich habe das Seil straff im Ausleger festgeklebt.

Nun geht es mit der Frontpartie des Büffels weiter. Die Abdeckung der Seilwinde habe ich im geschlossenen Zustand angebaut. Das Seilrollenlager Nr.47 habe ich erst nach langem Suchen identifizieren können und habe es dann entsprechend aufgeklebt. Sämtliche Kleinteile lassen sich recht gut und einfach platzieren, da häufig entsprechende Marken mit angebracht sind. Lediglich Teil 19 und 33 muss man nach Augenmaß anbringen. Die Scheinwerfer sind Tamiya Teile und passen gut auf die Basis.
Etwas fummeliger wird es zum einen mit der großen Seilrolle, die vorn auf der Bugplatte sitzt und vor Halterung 129 sitzt - irgendwie sieht das auf Originalfotos anders aus und es ist schwierig die Rolle unter die Halterung zu bekommen. Und zum anderen müssen die Nebelwurfbecher mit den kleinen Kettchen versehen werden, die schön im Bogen angeklebt werden müssen und dann die Becher richtig gefächert auf die Halterungen geklebt werden müssen.

Arbeiten wir uns langsam nach hinten vor, so werden rechts die ganzen Zubehörteile aufgeklebt. Leider sind die Fotos der Bauanleitung wieder so düster und kontrastarm, dass man Mühe hat überhaupt die einzelnen Teile zu erkennen, geschweige denn die Ausrichtung. Ganz vorn rechts wurden leider die Ersatz End- und Mittelverbinder vergessen, die ich aus der Grabbelkiste genommen und nach Augenmaß aufgeklebt habe.
Auf dem Motordeck liegt dann richtig Arbeit an. Hier kann man mit den beiden Lüftern beginnen, die man als Tamiya Teile mit feiner Gitterstruktur einkleben kann.

Als nächstes sollte man die Quertraverse aufkleben, da man sich daran gut orientieren kann. Aus der Anleitung geht die Ausrichtung von Teil 127 nicht eindeutig hervor - dieses Teil trägt den Kranausleger in Ruheposition und so tut man gut daran beim Ankleben diese Teils den Kran trocken aufzulegen um die perfekte Ausrichtung sicherzustellen.

Als nächstes kann man sich ans Falten der PE Teile der Gitterbox machen. Diese Teile haben zum Glück Knickfalze, was das Biegen sehr erleichtert. Trotzdem muss man erstmal kurz grübeln, an welcher Stelle Teil 16 in welche Richtung geknickt werden muss. Bevor man den Deckel aufklebt ... in dieser Box werden verschiedenen Arten an Gliederketten mit verschiedenen Haken und Ösen. Diese liegen dem Bausatz leider nicht bei. Natürlich kann man die Kiste auch leer lassen - man sollte die Kiste dann aber unbedingt von Innen bemalen, bevor der Deckel drauf kommt, denn später glänzt sonst das Messing von Innen hervor!
Bevor man die ganzen vielen Teile auf dem Motordeck anbringt, sollte man sich an die winzigen Handgriffe machen. Hier sollen aus PE Blech diese kleinen Handgriffe aufgeklebt werden. Allerdings wirkt die Optik von flachen Handgriffen nicht so dolle und so habe ich mich entschieden an den entsprechenden Stellen mit einem 0,4mm Bohrer je zwei Löcher zu bohren und aus 0,4mm Draht entsprechende Handgriffe zu biegen und einzukleben - macht zwar mehr Arbeit, wirkt aber einfach besser.

An den Halterungen auf der linken Seite werden die Stangen der Schleppschere eingehängt. Diese muss man sich allerdings erst noch aus beiliegendem Plastikrundmaterial richtig ablängen und mit den Kopfstücken versehen. Die Originale weisen noch ein paar weitere Details auf - darauf wurde hier aber verzichtet.
Die restlichen Kleinteile auf dem Motordeck haben mich teilweise zum Haare raufen getrieben, denn das Übersichtsbild der Bauanleitung ist wieder so dunkel und kontastarm, dass man kaum die einzelnen Teile ausmachen und deren Ausrichtung ausmachen kann. Hinzukommt, dass auf dem Motordeck keine Markierungspunkte angebracht sind. Hier muss man unbedingt Referenzfotos wälzen um auszumachen wo welches Teil wieherum wirklich angebracht werden muss. Und auch dann muss man zusehen, dass man das mit den anderen Teilen in Einklang bringt, sodass sich diese nicht ins Gehege kommen. So musste ich das ein oder andere Teil nochmal entfernen, da z.B. Teil 21 da Anbringen der klappbaren Zusatzbox auf dem Heck behindert hat. Hier haben einige Stunden Arbeit der Recherche dann ihr Ergebnis gefunden.
Die Motorhalterung, Teil 9, kann relativ einfach eingehängt werden und ruht hinten auf der Quertraverse. Was mich aber fast in den Wahnsinn getrieben hat, sind die vier Stützen der Triebwerkskonsole, die seitlich angebracht werden sollen. Das Bild aus de Anleitung ist relativ klein und man kann nur ahnen wo und wie diese anzubringen sind und dazu sollen dort die PE Teile 23 angebracht werden - nur wie? Originalfotos verraten dann, dass diese PE Teile die kleine Strebe an Teil 119 hält, aber bringt man diese Teile so an, stehen die Stützen so weit ab, dass das ganze Gestell nicht mehr passt, da eine Stütze mit der linken Halterung des Abschleppseils kollidiert. Ich habe das ganze wieder abgetrennt und die Stützen direkt angeklebt - so passt es eben so.
Die Halterungen 45 und 46 muss man zusammen mit dem darin anzubringenden Teil 10 abstimmen - Teil 46 ist dabei sehr nah an der Gittebox und Teil 45 eben entsprechend passend entfernt weiter vorn.
Da wir gerade Teil 10, das Triebwerkhebegeschirr, reden ... es ist doch ein wenig rudimentär, denn alle mir vorliegenden Fotos zeigen einen großen Schäkel oben mittig, einen etwas kleineren Balken mit mindestens 4 daran angebrachten Seilen und Schäkeln davor. Diese habe ich alle scratch hinzugefügt. Die kleinen Schäkel habe ich einfach aus Bleidraht gebogen. Weissgott keine Meisterleistung aber oberflächlich betrachtet stimmiger als ohne. Und natürlich tut man gut daran die ganzen angedeuteten Bohrungen auch per Bohrer zu öffnen. Beim Einhängen in die Halterungen sollte man dann zwei kleine Bolzen aus Rundmaterial herstellen um dies realistisch darzustellen.

Dann wird der klappbare Rahmen mit dem Werkzeug und den Ersatzlaufrollen angebaut, bzw. erstmal für sich als Einzelteil zusammengebaut. Dies ist auch wieder etwas tricky, denn viele der Teile sind durch die zweidimensionale Darstellung in der Bauanleitung schwer auszumachen.
Wichtig ist, zu begreifen dass die eine Laufrolle und die Seilrolle deutlich aus dem Gestell hervorragen und welche der Klappen wohin klappt und wo zum Ruhen kommt. Ich hoffe nebenstehendes Bild hilft etwas, um die Position und Ausrichtung der Teile 93, 94 und 95 zu klären.
Für das Werkzeug von Tamiya liegen dann im PE Bogen noch extra Halterungen bei die feine Details darstellen. Das Werkzeug wird dann möglichst passend in diesen Rahmen eingeklebt.
Doch zunächst kann man wieder 8 Nebelwurfbecher mit den kleinen Kettchen versehen, die ja zum Glück dem Bausatz beiliegen und diese dann wieder richtig gefächert in die Aufnahme am Heck einzukleben.

Desweiteren werden am Heck die anderenbeiden Schleppstangen in die Halterungen geklebt - obacht hier, dass diese länger sind als die beiden Stangen an der Seite.
Die beiden sehr schön strukturierten Abdeckplatten kann man klappbar halten, da man diese in die Aufnahme einlegt und dann oben drüber mit einem PE Blech sichert.

Weiter geht es dann an der Heckpartie. Oben wird das Seilführungsgestell rechts, das aus mehreren Rollenfenstern zusammengesetzt aund entsprechend auf der Kante aufgeklebt wird. Etwas unklar ist die genaue Position der Abschleppseilhalterung 118, die an diesem Gestell angebracht werden soll. Auch hier muss man unbedingt Referenzfotos bemühen.
An der Heckwand werden die Tamiya Plastikteile für die Rückleuchten eingeklebt, wobei die zusätzliche Leuchte auf der linken Seite leider unterschlagen wurde. Da ist wieder Selbstbau angesagt. Die beiden Schmutzfänger aus PE Teilen sollte man besser erst nach dem Aufziehen der Ketten anbringen, da sie schnell wieder abbrechen. Übrigens soll man die winzigen Haken an denen diese Schmutzfänger hochgebogen eingehängt werden können selber aus Draht gebogen und angeklebt werden - hier wären PE Teile wesentlich besser geeignet. Da ich diese eh hochgeklappt darstellen wollte, konnte ich diese nur grob biegen und einkleben.
Was ich aber bis heute nicht zusammenbekommen habe, sind die Teile der Abschleppkupplung wie diese nun miteinander verwurstelt wo zusammenhängen - da haben mich auch die Originalfotos nur noch weiter verwirrt.
Die Abschleppseile auf dem Motordeck werden aus dem beiliegenden Kupferseil gemacht und mit den Kauschen versehen - worüber sich die Anleitung leider ausschweigt ist, wie lang die Seile sein müssen und wo genau diese langlaufen. Hier ist man wieder selber mit Quellenstudium gefordert und muss die Seile entsprechend zuschneiden. Das eine Seil läuft von der Halterung auf dem Motordeck vorn rechts über die Quertraverse unter den Ersatzlaufrollen bis zur Halterung links hintern unter dem Klappdeckel des Zusatzgestells. Das andere Seil läuft von der Halterung auf dem Motordeck von links nach hinten unter dem Klappdeckel und hinter den Ersatzlaufrollen zur Halterung an der Seilrollenführung hinten rechts.

Zuguterletzt geht es an den Aufbau - hier wird die Fahrerklappe angebaut - wer will, kann diese offen oder geschlossen darstellen. Die Kommandantenkuppel wird mit der Klappe (offen oder geschlossen) und den beiden Schutzbügeln versehen. Bei diesen beiden muss man wieder ganz genau hinsehen und probieren, welcher denn nun welcher ist und auf welche Seite gehört. Die Kommandantenkuppel ist übrigens drehbar gelagert und so kann man diese beliebig einstecken.

Bevor man die Kette und die Schürzen anbringt, habe ich mich dazu entschlossen das ganze Fahrzeug und die Schürzen zu grundieren und mit der Basisfarbe zu brushen.

Danach wird die Kette aufgezogen, die zuvor bemalt wurde. Die Kette ist leider die störrische Gummikette von Revell, die aus zwei Halbteilen besteht, also zwei potenzielle Bruchstellen hat.
Ich habe ähnlich den Laufrollengummis die Kettenpolster mit Beschädigungen versehen, die mit einem Skalpell gemacht wurden. Übrigens erweist es sich jetzt als Vorteil, wenn man Treib- oder Leitrad nur aufgesteckt und nicht verklebt hat, denn nun kann man die Kette, die man am besten schon zu einem Kreis zusammengeklebt und verschweißt hat einfacher auf das Laufwerk drücken, auch wenn ich so schon soviel Gewalt aufwenden musste, dass ich erwartete, dass jeden Augeblick die Kette reisst oder eine Halterung abbricht. Die Kette ist einfach zu hart und stramm - dadurch denke ich, dass es unmöglich ist die Ketten auf dem Laufwerk zu schließen. Was man noch machen kann, ist dass die Kette im oberen Teil offengelassen und passend verklebt wird, da dieser Teil dank der Schürzen unsichtbar ist.

Die Schürzen machen einen guten Eindruck, müssen allerdings noch mit den auffälligen 4 Reflektoren pro Seite versehen werden, die ich aus 0,5mm Plasticsheet ausstanzte.
Die Schürzenelemente sollte man vorher unbedingt trocken anlegen, denn bei mir zeigte sich, dass diese hinten ungewöhnlich deutlich über die Wanne hinausragten - so habe ich mit einer Feile jedes Element etwas verkürzt, sodass es besser passt. Die Verriegelungen zwischen den einzelnen Elementen werden einzeln aufgeklebt, was ich für eine gute Sache halte.

Damit ist der Bau an sich dann abgeschlossen und es geht zur endgültigen Bemalung über!

Bemalung/Alterung

Die Bemalung beginnt mit der Grundierung des Modells - dazu habe ich Vallejo black Grundierung aus der Dose benutzt, die einen schönen gleichmäßigen Auftrag erlaubt. Die Schürzenelemente wurden separat grundiert.
Nun folgte der Auftrag der Grundfarbe des Bundeswehr Dreifarbanstrichs mittels der Airbrush. Dafür nutzte ich eine Mischung von Vallejo Model Air MA022 und 006, etwa 5:3 gemischt. Als kleinen Test habe ich diese Grundfarbe mit weiß aufgehellt, die horizontalen Flächen und die seitlichen Flächen nach oben hin heller werdend damit übergebrusht. Damit gibt sich ein ganz netter Effekt, der gemeinhin als "Zenithal Light" im internationalen Modellbau eingesetzt wird - ich wollte mal sehen inwiefern man dies auch mit Mehrfarbtarnanstrichen der Bundeswehr ANSATZWEISE verwenden kann. Bevor man im nächsten Schritt die Ketten aufzieht, sollte man die Laufrollengummis mit Vallejo Panzeraces Dark Rubber bemalen.

Nun kann man die Ketten aufziehen und die Kettenschürzen ankleben, da man die Tarnflecken so gezielt brusht, dass man die Ketten nicht erwischen dürfte.

Als nächstes steht die Höllenarbeit an das Muster der Tarnflecken aufzubringen. ich zeichne mir diese dazu per Bleistift auf - das ist aber gerade an zerklüfteten Stellen wie auf dem Motordeck oder der Heckwand wahrlich schwierig. Für das richtige Muster von allen Seiten muss man sich wieder einiger Originalfotos bemühen - ein ätzender Job.


Hat man das Muster erstmal aufgezeichnet, wird mit feiner Düse und in ganz nahem Abstand das Teerschwarz mit Model Air MA056 und 057 (9:1 gemischt) und das Lederbraun mit Model Air MA035 (plus einem Schuss rot) aufgesprüht. Hier braucht man gerade auf dem Motordeck einige Durchgänge bis man alle Bereiche zur Zufriedenheit erwischt hat.
In einem Anflug von Wahnsinn habe ich bei diesen beiden Farben auch begonnen diese einzeln für sich mit weiß aufzuhellen und die Tarnflecken auf den horizontalen Flächen und im oberen Bereich der senkrechten Flächen nachzubrushen. Und wäre das nicht genug habe ich für alle drei Farben nochmal eine Mischung für das Setzen von Highlights gemischt.

Als nächstes stehen dann die Detailbemalungen an - spricht die Bemalung der Beleuchtungsanlage, Werkzeug, usw. Die Rückleuchten habe ich mit Metallfarbe grundiert und dann mit Klarorange und -rot vorsichtig aufgemalt.
Die Laufrollen erhalten einen Klecks rot für die Ölschraube. Die Winkelspiegel wurden mit Modelmaster Metalizer vorsichtig ausgemalt und mit Glanzklarlack abgedeckt.
Die seitlichen Reflektoren wurden mit einer Mischung aus Klarorange und mattgelb bemalt.
Die Stahlseile wurden mit Tamiya XF-56 bemalt. Der Motorträger ist unifarben bronzegrün und die Teile der Schleppschere/Abschleppstangen mit einer Mischung aus Feldgrau und Bronzegrün bemalt. Die Eisgreifer haben eine Bemalung mit Glanzschwarz und einem washing mit Rostfarben erhalten.
Etwas aufwändiger wurde die Bemalung des Stützschildes, da ich es schon etwas benutzt darstellen wollte. Dazu wurde zunächst die untere Kante in reiner Metallfarbe bemalt. Dann im unteren Teil des Schildes ganzflächig und im oberen Teil eher fleckig mit stark aufgehelltem grün der Rand der späteren Abschürfungen mit einem feinen Pinsel gemalt. Dabei habe ich versucht die charakteristische Rippung darzustellen.
Das Innenleben der gerade gemalten Ränder wird nun mit einer Mischung aus Model Color VA177 oily steel und etwas Panzer Aces PA004 track primer gemischt ausgemalt.
Abgeschlossen wird das Ganze mit einer gezielten Behandlung mit den beiden Rostlösungen von MIG.
Nun steht das Anbringen der Decals an - die taktischen Zeichen, Eiserne Kreuze, Nummernschilder und Wappen sind logisch und simpel anzubringen. Etwas kniffliger wird es dann bei den Warnschildern am Kranmast. Auf der Aussenseite liegt es im Original unter den Tarnstangenhaltern - da diese aber bereits angegossen sind, muss man hier die Schere zur Hand nehmen um es realistisch darzustellen. Auf der anderen Seite muss man dann beim Vergleich mit Originalfotos feststellen, dass die dort angebrachte Staukiste nicht ganz richtig platziert ist, sondern weiter zum Kranende gehört. Da auch dieses Teil bereits angegossen ist und die Position somit nicht änderbar, wird das Decal direkt auf den Kasten aufgebracht.
Richtig fies wird es dann mit den Beschriftungen auf dem Motordeck. Supergenial, dass diese überhaupt auf dem Decalbogen enthalten sind und dann auch noch in mikroskopisch lesbarer Schrift. Das Schlimme daran ist, dass man diese tatsächlich erstmal entziffern muss, damit wan weiß welches Decal man wo aufbringen muss und man muss aufpassen, dass das winzige Decal nicht verlorengeht.

Als nächstes werden noch ein paar Laufspuren aufgebracht, indem mit schwarzer, braune rund weißer Ölfarbe kleine Tupfer mit einem Zahnstocher aufgebracht werden und mit einem weichen Flachpinsel nach unten weggezogen und mittels Verdünner farblich in den Hintergrund eingearbeitet werden.
Wenn dieses ordentlich durchgetrocknet ist, wird mit Mig P220 ein washing durchgeführt um Details und Vertiefungen weiter hervorzuheben. Ein washing mit reinschwarzer, verdünnter Ölfarbe habe ich an den Laufrollengummis durchgeführt.
Im letzten Schritt wird dann, wenn das washing ebenfalls richtig durchgetrocknet ist, das Trockenmalen durchgeführt. In diesem Fall habe ich mir einen hellen mint Farbton aus Ölfarben gemischt und damit alle Kanten und erhabene Details betont.
Den Abschluss erhielt der Büffel dann mit Staubauftrag im Heckbereich und im Laufwerksbereich mit Mig Europe Dust. Zusätzlich wurden mit Moltofill Reste von Erdboden auf dem Büffel und in den Laufrollen eingebracht um im späteren Diorama passend dargestellt zu sein.


Fazit

Heidewitzka - da steckt jede Menge Arbeit im Bau des Modells. Leider hauptsächlich durch die teilweise undurchsichtige Bauanleitung mit den unklaren Fotos und Teilezuordnungen, wodurch man zum umfangreichen Recherchen und Teilesuchorgien verdonnert ist. Wenn man diese vielleicht nochmal überarbeitet, kommen künftige Modellbauer schneller und stressfreier ans Ziel.
Nichtsdestotrotz ein hammermäßiger Bausatz, der den Büffel hervorragend darstellt und ein Highlight in jeder Vitrine sein dürfte. Preislich ist man hier mit knapp unter 200 Euro dabei, was natürlich in der Brieftasche zwickt, aber wer den Umfang und die Qualität der Teile sieht und den Bausatz mit ähnlich großen und umfangreichen Bausätzen vergleicht, wird feststellen, dass der man bei Kleinserien Resinmodellen eben in dieser Preisklasse liegt, auch wenn die Ausstattung noch um einige Kleinigkeiten hätte erweitert werden können.
Ganz klare Kaufempfehlung.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Tankograd 5004 „Die Bergepanzer der Bundeswehr und deutsche Bergetechnik“ - Stefan Marx

- In Detail Fotoserie vom Bergepanzer 3 "Büffel"


© 05/2010 Thomas Hartwig

16647 Leser des Bauberichts seit dem 21.05.2010

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