Im März 1937 wurden vom tschechischen Verteidigungsministerium Entwicklungsvorschläge und Prototypen für einen künftigen Kampfpanzer für die Massenfertigung gefordert. CKD bot den Kampfpanzer LTL und TNH an, während Skoda überarbeitete P-I und P-II, sowie den Lt.Vz.35 anbot.
Die Erprobung des Typ TNH begann im Januar 1938 und schnell war klar, dass dieser der mit Abstand beste, leichte Kampfpanzer war. Am 22.Juli 1938 wurde ein Auftrag über 150 dieser Fahrzeuge vergeben und sollte als LT.Vz.38 eingeführt werden.
Die ersten Fahrzeuge wurden im Mai 1939 ausgeliefert. Kurz zuvor wurde aber schon die Tschechoslowakei von den Deutschen annektiert und die 150 Fahrzeuge in die Wehrmacht als Panzer 38(t) Ausf.A ohne große Änderungen (lediglich deutsche Funkgeräte wurden eingebaut und ein Richtschütze wurde eingeplant, was den Munitionsvorrat um 18 Schuss schmälerte) übernommen.
Die Ausf.B wurde mit 110 Einheiten von Januar bis Mai 1940 gebaut. Dieser folgte die Ausf.C mit weiteren 110 und die Ausf.D mit 105 Einheiten. Ab November 1940 wurde die Ausf.E gebaut, die zusätzliche 25mm Panzerplatten an der Frontseite angenietet bekam. Von der Ausf.E wurden 275, von der folgenden Ausf.F nochmal 250 Stück produziert.
Ab Oktober 1941 wurden dann bis Juni 1942 321 Ausf.G hergestellt. Die Frontpanzerung bestand aus homogenen 50mm Panzerplatten und die Zahl der Nieten wurde verringert.
Der 38(t) Ausf.G war an den Frontseiten mit 50mm und an den Seiten und Heck mit 10-30mm gepanzert. Die Bewaffnung bestand aus einer 3,7cm KwK38(t) L/47,8 mit 72 Schuss und zwei 7,92mm MG 37(t) mit etwa 2400 Schuss. Mit einem Gewicht von etwa 9,85 Tonnen und einem Praga EPA Motor mit 125 PS konnten der 38(t) 42km/h erreichen. Er war 4,61m lang, 2,14m breit und 2,4m hoch.
Ein Umbausatz (MR-82) für einen Panzer 38(t) ist doch schon eher was ungewöhnliches, sollte man doch meinen dass es Spritzguss Komplettbausätze gibt ... nun, das was Italeri als 38(t) verkauft ist weder einer bestimmten Ausführung zuzuordnen, noch besonders akkurat wenn man mal das Fehlen der Funkerluke als schlimmstes Beispiel anführen möchte. Der Bausatz von Maquette ist da schon akkurater, weist aber doch diverse Mängel in der Detailierung auf und ist bautechnisch auch nicht sooo einfach.
So behilft sich MR-Modellbau hier mit einigen wenigen Teilen, die den hervorragenden Basisbausatz des Marder III (Sd.Kfz.139) von Tamiya als Basis haben. Somit hat man als Fahrgestell schonmal ein sehr gutes Modell.
Die etwa 20 Teile des Umbausatzes umfassen das Panzerkastenoberteil, den Turm mit Kommandantenkuppel, Motorabdeckplatte, gedrehtes Alurohr, sowie ein paar Zubehörteile (Staukästen, Kühlwasser Heizgerät). Die Qualität der Teile ist 1A, die Detailierung kann sich sehen lassen. Lediglich die Angüsse machen Arbeit, denn diese sind einerseits recht mächtig und im Bereich des Turms über Eck gegossen, d.h. man muss vorsichtig aus zwei Achsen sägen, um die Kante ordentlich hinzukriegen.
Die Bauanleitung ist leider sehr sparsam, nur der Turm ist als Zeichnung mit den Teilen für den Zusammenbau dargestellt, sowie die Tamiya Seitenwände für Schnittmuster zur Änderung. Die restlichen Teile erklären sich EIGENTLICH von alleine, aber für Anfänger ist das vielleicht doch etwas zu dürftig.
Zum Bausatz von Tamiya muss ich hier nichts weiter sagen, die Qualität ist super, einzig störend dürfte der recht hohe Preis für einen Basisbausatz für einen Umbau sein. Mehr Infos über den Bausatz gibt es im entsprechenden Baubericht.
Der Bau beginnt diesmal mit dem Bearbeiten der Seitenteile der Wanne aus dem Tamiya Bausatz. Mit scharfer Klinge müssen hier aus beiden Seitenwänden die vorderen oberen Seitenwände abgetrennt werden. Die Zeichnung im Umbausatz ist diesbezüglich gut gemacht.
Dann kann man die Wanne aus dem Tamiya Bausatz zusammenbauen was wieder eine Freude ist und auch wegen der guten Paßqualität echt zügig von der Hand geht. Wenn die Klebestellen gut durchgetrocknet sind kann man das Panzerkastenoberteil aus dem Umbausatz schonmal trocken aufsetzen und versäubern. Aufpassen, wenn man es verklebt, dass es überall bündig aufliegt und exakt mit den Seitenwänden abschließt. Dazu kann und sollte man auch die Frontplatte (Teil 3) gleich mit einkleben um Ungenauigkeiten in diesem Bereich zu vermeiden. Das Bug MG und den Bolzenring dafür nimmt man aus dem Tamiyabausatz. Die Qualität ist ansprechend, man sollte jedoch den MG-Lauf aufbohren.
Bevor man das Motordeck einbaut, würde ich empfehlen die Kettenabdeckbleche anzubringen. Hier muss man gegebenenfalls die Vertiefungen für die Aufnahme der Halterungen am Oberteil des Umbausatzes etwas tiefer ausfräsen wenn die Halter nicht alle bündig anliegen. Leider sind an der Fahrerfrontplatte aus dem Umbausatz nicht die Kettenabdeckblechhalter rechts (nebst Hupe) und links angebracht und es fehlt auch der Hinweis, dass dort welche hingehören. Man sollte also die beiden Halter vom Tamiya Teil vorsichtig abtrennen und am Modell verkleben.
Nun kann man sich dem Motordeck widmen. Vom Prinzip passt es in die vorgesehene Lücke ... bei mir ergab sich aber trotz aller Schiebereien ein kleiner Spalt zum vorderen Panzerkastenoberteil, den ich dann einfach verspachtelt habe. Man sollte unbedingt auf die Ausrichtung des Motordecks achten und dass es von der Höhe an das Pz.Kastenoberteil angeglichen und eben ist. Auch hier muss man gegebenenfalls am hinteren Halter der Kettenabdeckbleche schnibbeln, bzw. in den Lufteinlässen des Resin-Motordecks zwei kleine Aussparungen einfräsen, damit es weit genug runtergeht.
Der Turm besteht glücklicherweise insgesamt aus wenigen Teilen, die allesamt gut zusammenpassen. Lediglich den Anguss vom Turm zu entfernen kostet etwas mehr Mühe und Aufmerksamkeit, damit man nicht aus Versehen etwas kaputtmacht. Die Kommandantenkuppel passt gut auf das ausgesparte Loch (dies ist leider nur so tief, dass nur Platz für eine Halbfigur wäre), das gedrehte Alurohr macht einen guten Eindruck, und wer Lust hat kann mit etwas Geschick die Kanonenlagerung auch beweglich halten. Ich habe sie einfach verklebt. Das MG wird auch wieder aus dem Tamiya Bausatz genommen. Die Metallteile der Deckel und Beobachtungs Periskop sind Super in der Ausführung und Passgenauigkeit. Lediglich der Deckel im Panzerkastenoberteil musste angepasst werden, da er so nicht auf das Funker-Loch passte. Ich habe dazu das Loch an den Rändern etwas vertiefen müssen, allerdings nur minimal. Die beiden Handgriffe aus Metall scheinen mir etwas überproportioniert ... für den Moment reicht mir das aber. Sicher könnte man sich aus Draht besser aussehende machen.
Damit ist der Umbau an sich nahezu komplett, lediglich das Kühlwasserheizgerät hinten rechts wurde noch angebracht wie man es bei späten 38(t)'s findet und eine Staukiste vorn links. Man vervollständigt das Modell mit den Tamiya Teilen (hier nochmal Dank an Carsten der durch Nacht und Wind eilte, um fehlende Teile für mich per Brief zum Briefkasten zu bringen!).
Das Laufwerk ist flugs zusammengebaut und weitere Kleinteile wie die Beleuchtungsanlage und Teile der Ausrüstung. Werkzeuge werden erst nach der Bemalung angebracht wie auch die Ersatzkettenhalter und die Kette an sich.
Damit ist der Bau dann abgeschlossen.
Die für einen Panzer 38(t) im Dienste der Deutschen im Zweiten Weltkrieg nötige Bemalung zeigt fast ausnahmslos Panzergrau, denn 1943 waren diese so veraltet dass sie nahezu nicht mehr an der Front benutzt wurden ... nahezu ... denn einige Einheiten hatten bis 1945 noch Panzer 38(t) im Gebrauch. Dies brachte mich nach einem Foto auf die Idee diesen 38(t) im 3 Farb Flecktarn Anstrich zu machen.
Dazu wurde zunächst das ganze Modell in Revell Anthrazit per Pinsel grundiert und dann mit Tamiya XF-59 komplett übersprüht.
Die Tarnflecken wurden dann mit XF-58 und XF-64 per Airbrush locker aufgebracht.
Die Turmnummern wurden mit dem Eduard Expressmak Set für große Zahlen mit der Airbrush gespritzt. Auf weitere Markierungen habe ich verzichtet, da auf der Vorlage für diesen Panzer auch keine weiteren zu sehen waren. Danach folgt ein washing mit schwarzbrauner Ölfarbe. Weiter geht es mit der Detailbemalung, wie Gummierung, Beleuchtungsanlage und den obligatorischen Ölflecken aus den Rädernaben. Die äusseren Laufringe an den Rädern wurden per Bleistift etwas metallisch abgeschabt, durch das Reiben an den Führungszähnen. Nach dem trockenmalen mit einer Mischung aus gelb, braun und weisser Ölfarbe werden dann Werkzeug und die Kette angebracht. Die Kette ist ganz passabel wenn auch bei weitem keine Friulmodelqualität.
Zum Schluss wird der Laufwerksbereich noch etwas eingestaubt und leichten Schlammspuren versehen.
Ein schnuckeliger kleiner Panzer der hier entsteht. Mit angenehm wenig Teilen und basierend auf dem sehr guten (wenn auch nicht billigen) Tamiya Bausatz ist dieser Umbausatz auch von Anfängern handhabbar ... vielleicht sogar ein gutes Einsteigermodell für Resinneulinge. Dennoch kann man noch einiges selbermachen am Modell, denn in puncto Ausrüstung lassen sich noch viele Gestaltungsmöglichkeiten finden und auch eine neue Kette KANN man anbringen. In puncto Detailierung gibt es nix zu meckern, und auch wenn der Umbausatz mit 24 Euro schon teurer ist als das Komplett Spritzgussmodell von Maquette, so hat man doch weniger Arbeit und letztenendes ein ansehnlicheres Ergebnis. Ob man denn nun gewillt ist mit Basisbauatz zusammen 50-60 Euro dafür auszugeben bleibt dann jedem selbst überlassen.
Die Bewertung bezieht sich nur auf den Umbausatz.
Preis / Leistung: |
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Paßgenauigkeit: |
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Detailierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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© 10/2003 Thomas Hartwig
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