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Gecko Models 35GM0027 - Bedford MWD 15-cwt 4x2 GS (Closed Cab) Truck

Das Original:

Der Bedford MW war ein Klein-Lkw mit Hinterradantrieb der britischen Streitkräfte mit einer Zuladung von 760 kg (15 cwt). Der 72 PS (54 kW) starke Motor konnte das Fahrzeug bis auf 64 km/h beschleunigen. Die über 66.000 produzierten Bedford MW waren von 1939 bis in die 50-er Jahre, hauptsächlich bei britischen Infanterieeinheiten, aber auch bei der Royal Air Force und der Royal Navy im Einsatz. Auch die Wehrmacht setze viele MWD als Beutefahrzeug ein. Es gab etliche Varianten, die im Namen durch einen zusätzlichen Buchstaben unterschieden wurden. So hatte z. B. der MWD einen Pritschenaufbau und der MWC einen Wassertankaufbau. 

Der Bausatz:

Gecko Models Bedford MWC Wassertankwagen hatte Deutschland zuerst erreicht, gefolgt von der MWD Pritschenausführung mit offenem Fahrerhaus. Der Dritte im Bunde ist wieder eine MWD Pritschenausführung, aber mit dem geschlossenen Fahrerhaus.

In dem 330 x 190 x 90 mm großen Karton finden wir für das Fahrzeug einen Klarsicht-, 19 hellgraue Spritzlinge, 5 Radreifen, 1 PE-Platine, einen Faden und Decals. Dazu kommen 3 hellgraue Spritzlinge für 1 Figur und ihre Ausrüstung und eine 32-seitige Bauanleitung.

Kleine und gut zugängliche Angüsse erleichtern das Abtrennen vom Spritzling. Auswerferspuren sind fast ausschließlich auf den Gießästen zu finden, und sonst nur in geringer Anzahl und flacher Ausprägung auf wenigen Teilen. Und das auch noch nur an Stellen, die nach dem Zusammenbau nicht mehr auffallen. Die Klarsichtteile sind kristallklar an Stellen, wo sie es sein sollten. Minimaler Grat, mit bloßem Auge kaum zu finden, ist zwar vorhanden, aber stellt kein Problem dar.

Der Leiterrahmen des Fahrzeugs besteht aus 2 Längs- und 5 Querträgern, nach vorn abgeschlossen durch die Stoßstange. 2 Spritzschutzbleche vorn im Rahmen schützen den Motor vor eindringendem Schmutz von unten. Die 4 Blattfederpakete bekommen hinten separate Aufhängungsteile, vorn Längslenkergestänge. Die starre Hinterachse besteht aus der Achse selbst, dem hinteren Deckel des Differentialgetriebes, der Buchse und der Aufnahme des Kardangelenkes. Die Achse wird über Längslenker am Rahmen gesichert. Beidseitig am Rahmen werden zum einen die Trittbretter für Fahrer/Beifahrer mit gelochten Halterungen angebracht, zudem die Kraftstofftanks in Lagerwannen.

Der 3,5 Liter 6-Zylinder Benzinmotor mit allen Anbauteilen besteht aus 32 Teilen - den Motorblockhälften, dem Zylinderkopf, 6 Zündkerzen, dem Ventildeckel, Zündspule, Zündverteiler, 4-teiliger Lichtmaschine, Ansaugkanal mit Vergaser, Abgaskrümmer, Wasserpumpe, Kurbelwellendeckel, Keilriemen mit Keilriemenscheiben, Lüfterrad, 3-teiligem Luftfilter, 3-teiliger Kühler, Kühlleitung zum Motor und Kupplungsdom mit Anlasser. Experten werden ggfs. die Zündkabel anbringen wollen. Das 4-Gang Schaltgetriebe besteht aus 6 Teilen inkl. dem Schalthebel. Über die Aufnahme des Kardangelenkes wird die Kardanwelle mit der Hinterachse verbunden. Das einteilige Auspuffrohr mit Schalldämpfer wird am Abgaskrümmer angebracht und über die Hinterachse gelegt. Ich konnte keine Halterungen finden, an denen der Auspuff aufgehängt ist.

Die starre Vorderachse wird aus 13 Teilen zusammengesetzt. Die Aufteilung ermöglicht es, einen Lenkeinschlag darzustellen. Jedes Vorder- und Hinterrad besteht aus 6 Teilen, die drehbar gebaut werden können. Hier sind die Herstellerangaben, Reifengröße etc. auf den Reifenflanken besonders beeindruckend. Auch das Profil ist schön wiedergegeben.

Wie schon beim Bedford MWC Tankwagen haben wir ein geschlossenes Fahrerhaus, das mit über 60 Teilen etwas Geduld fordert. Da hätten wir Teile wie Armaturentafel, Pedale, Lenkrad, Lenkstange, Sitze, Gewehrhalterungen, Staukiste, verschiedene Werkzeuge, Feststellbremse, Feuerlöscher, Windschutzscheibe mit Ausstellwinkeln und Scheibenwischern aus PE, Türen plus Griffe Innen und Außen. Die Türen können sowohl geschlossen als auch geöffnet dargestellt werden. Besonders zu erwähnen seien die Seitenfenster. Diese waren beim Original aus durchsichtigem Kunststoff und damit etwas gewellt. Dies hat Gecko sehr gut dargestellt. Das Stoffverdeck zeigt natürliche Falten und ist auch innen detailliert. Die Bretterstruktur der Rückwand ist ebenfalls sehenswert. Die Außenspiegel werden laut Bauanleitung senkrecht angebaut, aber es gibt auch genügend Fotos von Originalen, wo die Spiegel auch waagerecht stehen. Das Fahrerhaus wird noch auf einen Hilfsrahmen gesetzt, bevor man es auf den Leiterrahmen aufsetzt. Hier sollte man daran denken, dass der Schalthebel bereits auf dem Getriebe montiert ist und durch die Öffnung im Fahrerhausboden geführt werden muss.

Erst hatte ich mich etwas geärgert, dass beim Besprechungsmuster eines der Scheinwerfergläser am Spritzling fehlte, aber beim Blick in die Decalversionen konnte ich sehen, dass man die Gläser gar nicht braucht. Also muss man sich nicht unbedingt Gedanken darüber machen, welche Scheinwerferversion man möchte, denn es ist nur eine vorgesehen, nämlich ein normaler Scheinwerfer rechts mit runder PE Abdeckung und ein Tarnscheinwerfer links. Allerdings gibt es Originalfotos, die den MWD mit geschlossenem Fahrerhaus mit freien Scheinwerfergläsern zeigen. In solch einem Fall käme auch die runde Metallplatte (PE-Teil P48) zum Einsatz für die Ladeklassen-Markierung. In die beidseitig detaillierte Motorhaubenfront werden die Scheinwerfer ein- und die Halterungen angebaut. Die Kühleröffnung wird mit einem feinen PE-Gitter verschlossen. Darüber findet das Herstellerlogo, auch aus PE seinen Platz. Die eingerollte Kühlerplane für den Betrieb bei kalter Witterung kommt auf die Stoßstange. Vor dem Kühlergrill wird ein weiterer Stoßfänger angebracht. Die Seitenteile weisen durchbrochene Lüftungsrippen auf. Sie können auch weggelassen werden, wie es wohl in wärmeren Regionen üblich war oder wenn die teile beschädigt waren. Bringt man sie an, werden sie durch je 2 Federn, jede Feder mit 4 PE Teilen versehen, gehalten. Auf den Kühler klebt man den Kühlerdeckel. Die beiden Motorhaubenklappen können geschlossen oder geöffnet gebaut werden. Das Klavierscharnier der beiden Deckel ist sehr fein. Die Bauanleitung zeigt einen etwas komischen Winkel der geöffneten Klappen dar. Auf Fotos ist meist ein Deckel ganz auf den anderen umgeklappt, aber vielleicht ist es in der Anleitung nur zu Darstellungszwecken so gezeigt?

Der Pritschenaufbau ist fast der gleiche wie beim MWD mit offenem Fahrerhaus. Es gibt ein pass Unterschiede, auf die ich noch kommen werde. Der Pritschenhilfsrahmen mit den Kotflügeln für die Verbindung mit dem Rahmen ist das einfachste Teil. An die Seitenwände kommen 4-teilige Sitzbänke innen und Schutzschienen außen. Die Stirnseite bekommt eine Schaufel und bildet mit einem PE-Teil und der Rückwand der Fahrerkabine einen Staukasten. Innen an der Stirnseite ist diesmal ein Ersatzrad mit Befestigungskreuz in der Felge angebracht. Die Heckklappe mit Durchbrüchen als Aufstiegshilfe kann sicherlich auch abgeklappt bauen. An der Pritsche kommen viele PE-Teile zum Einsatz - Kettchen für die Heckklappenriegel, Halterungen und Schmutzfänger. Die Haken für das Planenseil sind aus winzigen Plastikteilen. Der Pritschenboden bekommt ein Bodenklappe, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Am Unterboden werden ein Staukasten und eine Kanisterhalterung samt Flimsy (dünnwandiger Kraftstoffkanister) befestigt. Die Spriegel sind komplett vorhanden. Und diesmal kann man sie auch mit einer Plane aus Plastikteilen überziehen. Man hat alternative Teile für die Heckseite der Plane - geschlossen oder hochgerollt, so dass man auf die Ladefläche schauen kann. In die Seiten der Plane bohrt man Löcher, damit man das beiliegende Planenseil (Bindfaden) durchziehen kann.

Eine Fahrerfigur, sitzend, mit den Händen am Lenkrad und gemäß Uniform eher für den europäischen Kriegsschauplatz, besteht aus Kopf, Rumpf, Armen und Beinen. Beim Kopf hat man die Wahl zwischen einem mit Barrett und einem mit Schiffchen. Von den Spritzlingen mit dem Figurenzubehör braucht man nur 2 Munitionstaschen. Der Rest an Helmen, Wasserflaschen, Grabwerkzeug, Taschen etc. wandert in die Ersatzteilkiste oder man bringt einen Teil davon im/am Fahrzeug an.

In den Decals findet man in der Option 4 die Ärmelabzeichen 35 und 36 für die Figur, aber ich konnte keine Erwähnung in der Anleitung finden. Mit dem Rest kann man 4 Fahrzeuge darstellen:

  • Nr. Z4908067, 11th Armoured Division, 179th Light Field Ambulance, Anfang Mai 1945 in Kopenhagen/Dänemark
  • Nr. Z4908361, 49th (West Riding) Infantry Division, 147th Infantry Brigade, Yorkshire & Lancashire Regiment, Hallamshire (4th) Battalion, Juni 1944 in Fontenay-le-Pesnel, Normandie/Frankreich
  • Nr. Z4908344, 30 Assault unit, X Troop, September 1944 an der Kanalküste in Frankreich
  • Nr. 54577RN, Naval Party 1571, Royal Navy Port Clearance Party (P Party), Juli 1944 in Cherbourg

Die teils farbige Bauanleitung beginnt mit der kurzen Historie in Chinesisch, Englisch, Japanisch und Deutsch. Dem folgt eine Seite mit Warnhinweisen, benötigtem Werkzeug und Symbolerklärungen. Eine weitere Seite zeigt den Kartoninhalt. Der Zusammenbau wird in 52 Hauptbauschritten erklärt, in die Zwischenbauschritte eingegliedert sind. Grund- und Detailbemalung finden wir inkl. Anbringung der Decals auf den letzten Seiten. Die Farbangaben sind allgemein gehalten ohne Bezug auf bestimmte Hersteller.

Nichts für Anfänger wegen so einiger Klein- und PE-Teile. Der Bausatz ist sehr komplex, daher empfiehlt sich auch für geübte Modellbauer ein genaues Studium der Bauanleitung.

Am Ende erhält man aber ein detailreiches Schmuckstück zu einem annehmbaren Preis von um die 43 Euro!

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35GM0027
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
Mai 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Gecko Models
China

ca.42 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: