Diorama "Verteidigungsstellung"
Uwe Junker


Bausatz
Der Bausatz von Tamiya ist sehr umfangreich. Außer den von mir verwendeten Figuren umfasst er auch noch eine Zündapp mit einer stehenden Fahrerfigur. Allerdings bekommt man immer noch keine deutsche Beschreibung dazu - auch eine Anfrage bei Tamiya verlief ohne Erfolg. Der zweite Schwachpunkt waren teilweise geschwärzte Decals die man sich bei Bedarf ja trotzdem bei anderen Anbietern besorgen kann.
An der Passgenauigkeit gibt es nichts auszusetzen.
Beim Bau kann man sich zwischen der Flak 36(im Einsatz als Panzerabwehrkanone) oder der
37-er Variante als Flak entscheiden.

Bau
Ich entschied mich für die Flak 36 und legte die Szene meines Dioramas als Verteidigungsstellung der Panzergrenadier-Division "Großdeutschland" fest. Diese verblieb nach einer Umgruppierung ihrer Einheiten im Dezember 1944 zur Verteidigung in Ostpreußen, bis sie im März 1945 überrannt wurde.

Zum Bau an sich gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe mir angewöhnt alle Einzelteile vor dem Heraustrennen aus der Spritzform grob zu bemalen. Dies hat den Vorteil das auch an schwer zugänglichen Stellen nach dem Zusammenbau nur noch eine "Ausbesserung" erfolgen muss.
Alle vorhandenen Grate entferne ich vorher mit einer Billigvariante des Dremels, so das dann später nur noch die Verbindungsstege sauber abgeschnitten werden müssen. Auch für eventuelle Alterungsspuren(Dellen, Kratzer u. ä) eignet sich dieses Gerät hervorragend

Bemalung
Alle Figuren und die Technik wurden mit Tamiya Acrylfarben bemalt. Als Grundierung verwendete ich Feldgrau. Die mechanischen Teile an der Technik wurden mit einer dünnen Schwarzbrühe überzogen und mit einem weichen Bleistift auf Metall getrimmt. Der Stift kommt auch bei Teilen die eine hohe Abnutzung vermuten lassen zum Einsatz.
Rostspuren wurden mit einer zarten Rotbraunbemahlung begonnen und dann im Zuge der allgemeinen Alterung mit einer Lasur aus Schwarz, Grau und Dunkelgelb überzogen. Ist mal ein Detail zu sehr "verschwunden" wurde es mit einer Nadel wieder vorsichtig frei gekratzt.

Figuren und Diorama
Die Feinheiten der Figuren wurden im zusammengebauten Zustand aufgemalt. Dadurch lassen sich eventuelle Abweichungen der Passgenauigkeit(z.B. beim Gurtzeug)besser kaschieren. Die Helmabzeichen sind auch Handgemalt(da im Lieferumfang nicht enthalten).Dabei wird der Helm an den entsprechenden Stellen mit Schwarz, Weiß, Rot vorgemalt und dann mit der Helmfarbe in Form gebracht.
Das Diorama wurde auf einer Leimholzplatte aufgebaut. Nach einer Grundierung (Tiefengrund) gestaltete ich die Landschaft mit mehreren Schichten Modellgips und Streusplitt. Auch bei der Darstellung der feinen Trümmerteile kam der Splitt zum Einsatz. Einmal durchs Sieb gerüttelt erhält man verschiedene Größen. Um noch kleinere "Putzpartickel" darzustellen musste Vogelsand herhalten.
Die Ruine stammt von Verlinden. Diese und auch der Boden wurde mit mehreren Schichten Farbbrühe überzogen, wobei ich von Dunkel nach Hell gearbeitet habe. Der Brühe wurde immer eine Briese Gips beigegeben wodurch man eine realistische, etwas rauhe Oberfläche erhält. Allerdings musste ich die Details zwischendurch noch mal freikratzen, da hatte der Gips gewonnen.
Die verkohlten Balken sind das Ergebnis eines kleinen Leistenfeuers, und die Fensterreste bestehen aus abgebrannten Streichhölzern. Um die Brandspuren an der Fassade so realistisch wie möglich darzustellen verwendete ich ein Feuerzeug.
Das Gestrüpp besteht aus handelsüblichem, bemaltem Islandmoos und für die Bäume mussten ein paar Knöterichzweige aus dem Garten herhalten.
Als kleines Problem stellten sich die leeren Geschoßhülsen dar. Denn im Bausatz sind diese nicht "leer" und mussten erst aufgebohrt werden.
Zum Schluss wurde die Szenerie noch mit Leisten eingefasst.


© 05/2005 Uwe Junker