Flakpanzer IV - "Wirbelwind"
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Aufgrund der immer drückender werdenden Lufthoheit der Alliierten, an allen Fronten sah man sich gezwungen den Panzerverbänden mehr und vor allem mobilere Luftverteidigung zur Seite zu stellen. Anstrengungen in dieser Hinsicht gab es bereits frühzeitig mit auf Halbkettenfahrzeugen montierten Flak-Waffen oder den Fla-Pz I. Alle diese Fahrzeuge hatten aber ein Manko, der Schutz der Bedienungsmanschaft war meist mangelhaft.
Auch der Pz IV wurde bereits im Vorfeld mit 3,7cm bzw. 2cm Vierlinksflak zu Flugabwehr-zwecken umgebaut. Die als Möbelwagen bezeichneten Fahrzeuge hatten aber auch einen entscheidenden Nachteil. Um die Flak einsatzbereit zu machen, mussten die schützenden Bordwände um den Kampfstand abgeklappt werden, somit war das Bedienungspersonal im Kampfeinsatz wieder ungeschützt.
Bereits Anfang 1944 soll ein Pz IV durch das 12. Regiment der 12. SS Panzer-Division mit einem 2 cm Flakvierling 38 umgerüstet worden sein, diese Flak wurde direkt in den Drehkranz des Pz IV drehbar eingelassen. Ferner soll der Aufbau bereits, ähnlich den späteren Wirbelwinden, umseitig mit einem drehbaren Panzerschutz versehen worden sein.
Dieses Fahrzeug wurde von Leutnant Graf von Seherr-Thoss besichtigt, der darauf einen Bericht an die In 6 / III (Panzerfahrzeuge) verfasste. Ihm wurde daraufhin der Bau eines Prototypen übertragen. Graf von Seherr-Thoss, war später Leiter der als Ostbau-Sagen bezeichneten Einheit, die für die Umbauten der Pz IV zu Wirbelwinden und Ostwinden verantwortlich war. Ostbau = Organisation Seherr-Thoss in Sagen (Schlesien).
Insgesamt sollen laut einem Bericht des HWA / Wa I Rü zwischen Juli 1944 und Februar 1945 insgesamt 122 Pz IV zu Flakpanzern Wirbelwind umgebaut worden sein.
Ja ich gebe es zu: Ich bin ein Tamiya Junkie! Nach einem ALAN Bausatz macht es einfach immer wieder Spaß einen Bausatz der japanischen -Nobelschmiede- zu bauen.
Was mich aber immer stören wird, sind die obligatorischen Vinylketten die den Bausätzen beiliegen.
Der Bausatz No. 35233 basiert auf den neuen Panzer IV Bausätzen. Die komplette Wanne ist also überarbeitet und hat zum Glück nichts mehr mit den 70er Pz IV Bausätzen zu tun.
Die Detaillierung, Passgenauigkeit etc. lassen wie immer keine Wünsche offen.
Einziger aber derber Dämpfer: Tamiya hat dem Wirbelwind leider keine neue Vierlingsflak gegönnt. Ob der komplette Turm aus dem alten Bausatz übernommen wurde, kann ich nicht sagen, wohl aber das die 4 x 2cm Flak leider mega veraltet ist. Besonders auffällig bei den 2cm Rohren. Die Mündungen sind leider überhaupt nicht detailliert und zu allem Überfluss auch noch geschlossen gegossen, was am fertigen Modell einfach nur hässlich aussieht.
Hier schreit der Bausatz förmlich nach einer After-Market Aufbesserung. Leider habe ich die wunderschönen Schatton-Modellbau Rohre zu spät gesehen, deshalb habe ich hier die alten und lange nicht so fein detaillierten Jordi Rohre verbaut.
Die Werkzeuge etc. des Tamiya Bausatzes wissen dafür aber einmal mehr zu gefallen.
Dem Bausatz liegen insgesamt vier Figuren bei, die komplette Geschützmanschaft für den Turm, sowie eine beobachtender (mit Fernglas) Kommandant.
Begonnen wird wie üblich mit der Unterwanne.
Stützrollen, Laufrollen, Anschläge etc. etc. alles fliegt förmlich zusammen, Versäuberungsarbeiten fallen so gut wie überhaupt keine an.
Durch die im Bausatz enthaltenen Polycaps bleiben Triebräder und Leiträder drehbar, was das aufziehen der Kette später erheblich erleichtert.
Als nächster Bauschritt beginnen die arbeiten an der Oberwanne.
Fahrer- und Funkerluken, Wartungsklappen für die Lenkbremsen etc., alles passt gut ineinander.
Die Werkzeughalterungen wurden durch PE-Teile nachdetailliert. Einige Halterungen wurden absichtlich leer dargestellt, so sind die verbauten PE-Teile im nachhinein auch noch zu erkennen.
Wenn man sich zeitgenössische Aufnahmen ansieht, so sieht man kaum ein Fahrzeug bei dem alle Werkzeuge auch wirklich an Ort und Stelle waren, somit gewinnt das Fahrzeug meiner Ansicht nach dadurch ein klein wenig an Realismus.
An meinem Modell wurde z.B. die Halterung des Unterlegblocks und die Halterung der Axt frei gelassen.
Der Bosch-Scheinwerfer wurde um eine Verkabelung bereichert und das Bug MG vorsichtig aufgebohrt ferner wurden die Bolzen der Abschleppösen durch kleine Sicherungsketten ergänzt.
Beim durchsehen von Bildern, der ersten Umbauten von älteren Pz IV Wannen zu Wirbelwinden durch Ostbau Sagan, fallen auf der Funkerseite die Stäbe unterhalb der Staukisten für die Ersatzrohre der Flak auf. Hierbei handelt es sich um Ersatzantennen. Gelagert wurden dort 3 Stück. Ich habe die vordere Haltestrebe vorsichtig aufgebohrt und um eine Ersatzantenne ergänzt. Alle 3 auf dem engen Raum unterzubringen war mir dann doch etwas zuviel des guten.
Den einzigen wesentlichen Fehler des Tamiya Modells habe ich aber aufgrund des Arbeitsaufwands nicht abgeändert. Das Modell stellt den Wirbelwind an einer Stelle etwas vereinfacht dar und zwar ist der Träger für die Flak als Teil des Turmes dargestellt, indem der Träger mit dem gesamten Turmaufbau verbunden ist. Beim Original war dieses Haltegestell aber direkt mir der Wanne verschweißt und war somit nicht Teil des Turmes. Die Korrektur dieses Fehlers war mir wie gesagt viel zu umständlich und am fertigen Modell, mit eingesetzter Flak, fällt dieses auch nicht weiter auf.
Nach dem aufsetzen und verkleben der Ober- mit der Unterwanne kommt man dann zum Bau der Vierlingsflak.
Auch hierbei wurden diverse PE-Teile eingesetzt, wie z.B. die geriffelte Struktur auf den Bedienpedalen des Schützen, sowie das Visier.
Wie schon erwähnt sind die 2cm Rohre selbst völlig out of time. Aufbohren der Rohre wollte ich mir angesichts der Form ersparen und habe diese durch Alu-Rohre von Jordi-Rubio ersetzt.
Diese passen leider auch nicht so ganz einfach. Die Bausatz-Rohre mussten an der richtigen Stelle durchtrennt werden und die Alu-Rohre mit Sekundenkleber dort fixiert werden. Die Gefahr hier die Rohre schief zu verbauen ist groß, von daher ein recht heikler Eingriff, denn schiefe Rohre sehen nicht nur hässlich aus, sondern die Aussparungen im Turm sind so knapp bemessen, das hier die ganze Passung gefährdet ist.
Ergänzt wird das Turminnenleben durch Magazinhalterungen und die Sitze der beiden Ladeschützen. Der Turm selbst ist in eine obere und untere Sektion gehalten. Um den Innenraum zu lackieren, sollte man die obere Hälfte möglichst erst nach dem Lackieren des Turminneren endgültig verkleben.
Nach dem Zusammenbau der beiden Turmhälften, wurde die dabei fast unweigerlich entstehende unschöne "Naht" vorsichtig verschliffen.
Turm aufsetzen, Wirbelwind fertig.
Oder? Ach ja die Ketten.
Die von mir ungeliebten Vinylketten habe ich nicht verwendet, sondern meinem Modell entsprechende Friulketten gegönnt.
Als Vorbild für mein Modell, diente ein Flakpanzer Wirbelwind der 101 schweren SS Panzer Abteilung, wie er 1944 in der Normandie eingesetzt wurde.
Das Fahrzeug zeigt den gängigen panzergelben Grundanstrich, über den zahlreiche braune und grüne Streifen aufgetragen wurden.
Grundiert wurde das komplette Modell zunächst mit Tamiya Flat-Black. Darüber wurde der dunkelgelbe Grundanstrich aufgetragen. Hier diente Tamiya XF-59 als Basis.
Nach dem Auftragen der Grundfarbe, habe ich mich dem Turminneren angenommen und diesen komplett bemalt.
Nach dem zusammenkleben der beiden Turmhälften, musste wie oben eine Naht verschliffen werden. Dadurch war es nötig, den Turm erneut zu brushen.
Die Vierlinksflak habe ich erst nach kompletter Montage und Bemalung des gesamten Modells in den Turm eingeklebt. Natürlich erfolgte während des bauens intensives Trockenpassen.
Der Grundton wurde mit Tamiya Flat-White aufgehellt und das Modell mit dem helleren Farbton ge-highlight-et.
Danach wurden die brauen Streifen, sowie nach einem kurzen Säubern der Düse sofort die grünen Streifen aufgebracht.
Den Auspufftopf habe ich mit Modelmaster Rostfarbe bemalt und sofort im nassen Zustand schwarze Pastellkreide aufgetragen. Mit einem Pinsel wurde die Pastellkreide in die nasse Farbe gemischt. So lässt sich meiner Ansicht nach gut ein recht realistisch aussehender ausgeglüht rostiger Auspuff simulieren, ohne das gleich der Eindruck entsteht der Auspuff sei so Rost zerfressen das er beim kleinsten Wind zu Staub zerfällt.
Nach ausreichender Trocknungszeit, folgte zunächst ein Detailwash, mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe. Die Mixtur wurde daraufhin weiter verdünnt ich benutze dazu Feuerzeugbenzin und das Modell damit komplett mit einem washing überzogen.
Um evtl. entstehende leicht glänzende Stellen zu beseitigen, pinselte ich das komplette Modell nach dem Trocknen noch mal mit Tamiya Verdünnung über, wodurch ein stumpfer Farbeffekt entsteht.
Ecken, Kanten und erhabene Stellen wurden abschließend mit einem breiten Pinsel trocken gemalt, hier ist besonders der Bereich der Flak zu berücksichtigen.
Ketten, Fahrwerk und Unterwanne wurden danach mit einer Schicht Tamiya Flat Earth übersprüht um einen verstaubten Eindruck zu erzielen. Um einen homogenen Gesamteindruck zu erzielen wurde dabei auch die Oberwanne und Turm leicht übergenebelt.
Da ich mit diesem Effekt recht zufrieden war, verzichtete ich auf den Einsatz von Pastellkreide.
Die Ketten und Kettenholme wurden mit einem Stück Schmirgelpapier bearbeitet um blankgeriebene Stellen zu erzeugen.
Zu guter letzt, würden die Triebradzähne vorsichtig mit Wischsilber bearbeitet, um auch hier den Farbabrieb zu simulieren.
Wie schon weiter oben ausführlich beschrieben, stellen die 2cm Rohre ein riesen Ärgernis dar, welches aber durch Aluminium-Rohre leicht ausgebessert werden kann.
Ansonsten ist der Wirbelwind ein sehr zu empfehlendes Modell, welches Anfängern ungetrübten Bastelspaß bereiten wird und Fortgeschrittenen eine solide Basis für zahlreiche Verfeinerungen bietet.
Preis / Leistung: |
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Paßgenauigkeit: |
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Detaillierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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© 7/2003 Frank Plag
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