A39 Tortoise


 

Das Original

Die Engländer entwickelten in den 40er Jahren ein ähnliches Fahrzeug, wie die Amerikaner mit ihrem Haevy Tank T28 der auch keinen Turm besaß, und sehr schwer gepanzert war.

Der englische Panzer bekam die Bezeichnung Tank Haevy Assault, Tortoise ( Schildkröte ), auch er hatte keinen Turm, und war mit Kanone 10,07 Meter lang 3,91 Meter breit und 3,05 Meter hoch und wog 79,15 Tonnen. Die Kanone hatte natürlich nur eine begrenzte seitliche Richtmöglichkeit, und zwar je 20 Grad nach rechts und links. Angetrieben wurde das Fahrzeug  mit einem Rolls- Royce V12 Meteor Motor mit 600 PS, welcher dem Panzer eine maximale Geschwindigkeit von knapp 20 Kilometern gab.

 Der Kampfraum ist aus einem Stück in  Panzerstahlguss hergestellt war, lediglich die 2 Deckplatten sind eingeschweißt, wobei die hintere ebenfalls aus Guss, in ihr zwei Durchbrüche für die Kommandantenkuppel und den MG Turm, die vordere ist  Walzstahl und hat ebenfalls mehrere Durchbrüche für die Fahrerluke, die Luke des Bedieners des Frontmaschinengewehrs sowie 2 für Periskope,      

Die maximale Panzerung betrug 225 mm, die minimalste 35 mm  Bewaffnet war er mit einer 32pdr OQF (95 mm Schnellfeuerkanone und 3 Besa Maschinengewehren mit Kaliber 7,92 mm. Zwei befanden sich in einem Türmchen auf der Oberseite und eins in der Bugplatte links oben neben der Hauptwaffe.

Die Besatzung bestand aus 7 Soldaten, Kommandant, Fahrer, Beifahrer, Richt schütze, MG Schütze und zwei Ladeschützen.

Den Entwicklungsauftrag erhielt die Firma Nuffields Mechanisations & Aero, die Entwicklung wurde 1944 durch das Erscheinen der deutschen Panzer Königstiger und Jagdtiger, beschleunigt. Das erste Fahrzeug sollte im August 1945 ausgeliefert werden.

Sechs Prototypen wurden aber erst in den Jahren 1946- 1947  zur Erprobung und Truppenversuchen ausgeliefert, da bestand aber kein Interesse mehr an einem derartigen Fahrzeug.

Die Maße des Modells  wurden von dem im englischen Panzermuseum  stehenden Fahrzeug genommen.

Der Bausatz

In einem ansprechend gestalteten Karton befinden sich 9 Spritzgussrahmen, davon 3 mit den Einzelkettengliedern die Ober und Unterwanne  sowie eine Schnur zum darstellen des Abschleppseils. Abziehbilder gibt es nicht.
Bei dem Karton ist positiv zu bemerken, dass er innen weiß ist, die Ecken dicht sind, so dass Kleinteile nicht verloren gehen. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet.


Der Bau

Man beginnt mit der Montage der Leit und Antriebsrädern, und befestigt diese an der Unterwanne, dann sind acht Rollenwagen zu fertigen, 4 bestehen aus 24 Teilen und die anderen haben sogar 30 Einzelteile.

Bei dem Zusammenbau bin ich, obwohl  Modellbauer seit Jahrzehnten, fast verzweifelt, so viele Finger die man braucht um alles beim Verkleben zusammenzuhalten hat man nicht. Der Grund, beim Teil A10 sind die Achsen nur 3,3 mm, während die Teile A5  und A7 Achsen mit 3,5 mm haben, da Teil A10 nicht geklebt werden darf, rutscht es beim Zusammenbau oft heraus, was wenn man schon Kleber aufgetragen hat, ärgerlich ist. Dann kam mir die Idee, ich habe mit einem heißen Messer die Achsstummel etwas aufgepilzt, so dass sie noch beweglich sind, aber strammer sitzen.

Nach der Montage der Rollenwagen und dem Verkleben an der Wanne sieht man, wenn die Seitenpanzerung angebracht wird, von der Mechanik des Laufwerks kaum noch etwas.

Ich habe mir daher das Anmalen der Stützrollen, sowie des oberen Kettentrum gespart. 

Die Kette habe ich in Segmenten fertig gestellt, und nur um das Trieb- und Leitrad einzelne Glieder angebracht, dann noch je 4 zusammen  geklebt, und damit die Lücke zwischen oberen und unterm Kettentrum geschlossen.

Die obere Wanne ist ja aus einem Stück gegossen, warum Meng das Teil C28 separat gemacht hat, ist mir nicht erklärlich.

Ich habe mir bei You Tube das Video von der Vorführung in Bovington angesehen, und es bestätigt dass die Oberwanne aus einem Stück gegossen ist. Deshalb wurden die Ritzen mit Kleber etwas weich gemacht, dann von einem Guss Ast mit dem Messer etwas abgeschabt, und dann mit dem weichen Kleber vermengt.

Nach der Montage von Teil D9 Und D8, habe ich  Teil D8 mit einigen Winkelstücken verstärkt, weil mir die Klebfläche zu wenig erschien.

Bei der Montage der Nebelwerfer ist mir ein Teil B 44 abhandengekommen, trotz eifriger Suche, nicht auffindbar, habe deshalb aus einem überschüssigen Bolzen B 11 ein neues angefertigt.

Die Teile B 17 und B18 sollen ja beweglich eingebaut werden, aber sie saßen so stramm, das ich sie  letztendlich fest verklebt habe.

Bei der Rückseite (C22) hab ich, da die Wandstärke sehr dick ist, an der Oberkante, mit einem Messer, Brennschnitte imitiert.

Bemalung/Alterung

Die Kette habe ich mit Steelfarbe und Rost gestrichen, wobei ich beide Töpfchen nebeneinander gestellt habe, und den Pinsel mal hier und mal da eingetaucht habe.

Den Auspuff habe ich rostig dargestellt, obwohl er bei dem Fahrzeug, das im Panzermuseum Bovington seine Runde drehte, auch eine dunkle Farbe hatte.

Gestrichen habe ich das Modell mit Acrylfarbe XF 62 von Tamiya, gealtert und verschmutzt habe ich es nicht, da das Vorbild, wie es bei  You Tube zu sehen ist sehr sauber war.


Fazit

Ein Bausatz, der Spaß gemacht hat aber mit einigen fummeligen Baustufen und Kleinteilen die volle Aufmerksamkeit erfordert.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

- Peter Chamberlain & Chris Ellis - Britische und amerikanische Panzer im Zweiten Weltkrieg  

© 03/2013 Joachim Koch

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