schwerer
Wehrmachtsschlepper mit Flak 43 (Italeri)
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Der schwere
Wehrmachtsschlepper - kurz sWS - mit Flak 43 stellt den dritten Bausatz
im Bunde der sWS Modelle im Sortiment von Italeri dar. Nach dem Öffnen
der knapp 30,- DM teuren Packung war ich ziemlich verblüfft. Der
sWS war mein erster Italeri Bausatz seit langem und "damals"
kannte ich die Modelle aus Italien mehr als nicht sehr detailfreudige
einfache Modelle. Nicht so bei diesem Modell. Die Anzahl der Spritzlinge
versprach eine gute Detailierung und die Teile sahen sehr sauber gegossen
aus. Die Abziehbilder enthalten wahlweise je einen Satz Luftwaffen- und
Heereskennzeichen, aber auch blanko Kennzeichen mit einzelnen Ziffern.
Lediglich das Gittergeflecht für die abklappbaren Seitenteile sah
recht knapp bemessen aus.
Der Bau des
Schleppers beginnt relativ einfach mit dem Chassis. Nach kurzer Bauzeit
stellt einen lediglich das Zusammenfügen der Chassisträger vor
kleinere Probleme, die aber schnell gemeistert werden können. Was
man aber kritisieren kann, ist die zu grobe Passung der Treibräder.
Achtet man beim Verkleben der Radhälften nicht genau auf die Ausrichtung
der Zähne, so können diese schnell versetzt werden. Schuld hieran
ist eine zu groß bemessene Passung und leider gibt auch die ansonsten
sehr übersichtliche Bauanleitung keine Hinweise.
Der Bau des schönen Schachtellaufwerks bereitet keine Probleme, ebenso
wenig die aus Einzelgliedern und größeren Stücken bestehende
Kette. Man konnte in manchen Bauberichten lesen, daß die Kettenglieder
zu knapp bemessen seien und der Bau doch einige Probleme aufwerfen würde.
Dem kann ich so nicht zustimmen, da gibt es sehr viel unkomfortableres
auf dem Markt.
Die Fahrerkabine ist ausreichend detailliert, ein paar zusätzliche
Ausrüstungsgegenstände aus der Grabbelkiste können hier
aber auf keinen Fall schaden. Die Kampfplattform hat eine gut geprägte
Oberfläche und wahlweise abklappbare Seitenteile. Mit ein wenig Glück
halten diese auch ungeklebt im abgeklappten Zustand. Äußerst
negativ finde ich aber die Größe des beiliegenden Gittergeflechtes.
Dieses ist so extrem knapp bemessen, daß kein Raum für ein
"Verschneiden" ist, vom Bau eines Hülsenfangkorbes für
die Flak - wie er auf einigen Fahrzeugen geführt wurde - ganz zu
schweigen.
Die Paßgenauigkeit aller Teile ist sehr gut und die Detailierung
für ein Modell dieser Preisklasse beispielhaft, teilweise schon fast
übertrieben. So zum Beispiel im Bereich der Lenkung - trotz einer
Vielzahl von filigranen Teilen bleibt die Lenkung bei entsprechender Sorgfalt
voll funktionsfähig.

Der gute Eindruck den der sWS bisher hinterlassen konnte setzt sich auch
beim Bau der 3,7 cm Flak 43 fort. Die auf 2 Spritzlingen verteilten Teile
stellen in puncto Detailierung ihr Tamiya Pendant locker in den Schatten.
Doch wo Licht ist, fällt auch Schatten - in diesem Fall auf die Panzerung
der Flak. Wer versucht die Abdeckung gemäß Bauanleitung mit
der Flak/Lafette zu vereinen, hat wenig Chancen auf Erfolg. Die oberen
Streben passen sich nur arg widerwillig in die dafür vorgesehene
Passung ein. Allerdings ist dieses nur ein kleiner Schönheitsfehler,
der am gebauten Modell nicht mehr auffällt.
Die abgebildete Figur stammt aus der Flakcrew in Winteruniformen von Tamiya.
Mein Modell
sollte ein Fahrzeug der 1.SS Panzer Division LSSAH mit einer stark abgetragenen
Wintertarnung darstellen. Als Basis erhielten Schlepper und Flak einen
zweifarbigen Anstrich aus Dunkelgelb und Dunkelgrün. Als Grundfarbe
dient Tamiyas Dunkelgelb, anschließend folgte der Auftrag von Gunze
Dunkelgrün mittels Tupfen mit einem Pinsel. Nachdem die Acrylfarben
gut getrocknet sind, wurde die Wintertarnung mit weißer Enamelfarbe
wiederum per abgeschnittenem Pinsel aufgetupft. Die Kombination von Acrylfarben
für die Grundbemalung und Enamel Farben für die Tarnung bietet
im weiteren verlauf einen entscheidenden Vorteil. Nach dem Trocknen der
weißen Farbe, wurde Revell Colormix auf das Modell aufgetragen und
mit sofort mit einem weichen Tuch abgetupft. Jenachdem wieviel zeit man
zwischen Auftragen von Verdünnung und Abtupfen wartet, kann man die
Abnutzung der Farbe "regulieren".
Nach dem Durchtrocknen des Modells, wurde das Modell mit Ölfarben
aus einer Mischung von gebrannter Sienna und gebrannter Umbra gewaschen.
Anschließend erfolgte Trockenmalen mit Sandfarben.
Nachdem Schlepper und Flak vereint waren, habe ich den unteren Bereich
des sWS mit einem rotbraunen Farbgemisch wolkig übergespritzt
Zum Abschluß der Bemalung erfolgte eine dezente Verschmutzung -
in erster Linie Verrußung der Motor- und Auspuffteile - mit Pastellkreiden.

Der Bau des
sWS mit Flak 43 bringt uneingeschränkt Spaß und geht flott
von der Hand. Aufgrund der bereits beschriebenen filigranen Lenkung, des
knappen Gitters und der sehr komplexen Flak sollten absolute Neulinge
in diesem Bereich des Modellbaus allerdings vorher noch einige Erfahrung
mit einfacheren Modellen sammeln.
Obwohl die Detailierung auch "out-of-the-box" gut ist, bleibt
für Nietenzähler genügend Freiraum, um sich mit Ätzteilsätzen
auszutoben und das Modell zu einem absoluten Schmuckstück zu machen.
Alles in allem verdient dieses Modell mit Recht den Panzer-Modell-Award
in Silber !
Preis
/ Leistung: |
***** |
Paßgenauigkeit: |
***** |
Detaillierung:
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***** |
Schwierigkeitsstufe:
|
***** |
(C)
1/2001 Carsten Gurk
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