Aufbauend auf der technischen Weiterentwicklung des Panzers II erfolgte Ende 1939 ein weiterer Entwicklungsauftrag mit dem Schwerpunkt stärkste Panzerung. Aus diesem entstand der VK 1601. Bei einer 80 mm starken Frontpanzerung und 50 mm starken Seitenpanzerung erhöhte sich das Gesamtgewicht auf knapp 18 Tonnen. Angetrieben durch einem 150 PS starken Motor wurde eine Spitzengeschwindigkeit von 30 km/h erreicht. Die Ausführung J hatte ein Schachtellaufwerk und war mit der 2-cm-KwK 38 und einem MG 34 bewaffnet. Sie ging jedoch nicht in Serienfertigung, Fahrzeuge der Nullserie wurden unter anderem an die 13. verstärkte Polizei-Panzer-Kompanie, die am 06. Januar 1943 in Südfrankreich gebildet wurde, ausgeliefert.
Alan hatte bis vor kurzem einen Bausatz des Panzers II Ausf. J im Programm. Da die Bausätze dieser Firma dafür bekannt waren, dass man, will man ein ansprechendes Modell bauen, einiges an Eigenleistung aufbringen muss, stellte ich mich dieser Herausforderung, unter anderem mit einem Ätzteilebogen von Eduard und Friul-Ketten.
Nachdem ich das Ganze mit Wörtern, die ich hier lieber nicht wiederholen möchte, kommentiert hatte, sägte ich munter die entsprechenden Schwingarme und deren Aufhängung ab, klebte sie richtig herum und passte sie neu an die Wanne an. Die Halterungen der vorderen Kettenabdeckungen waren mir zu heikel, da es am fertigen Modell nicht weiter auffällt (außer man hat Referenzfotos gleich daneben) habe ich diese vereinfacht dargestellt und den vorderen Ring weggelassen. Die Hupe borgte ich mir vom Zurüstsatz Panzer IV von Tamiya aus, die Schweißnähte gestaltete ich mit den vorgefertigten der Firma Aber.
Wie auf Fotos ersichtlich wurde am Heck des Panzers eine Kiste mitgeführt, an der 2 Abschleppseile angebracht waren. Da mich das Teil an eine Ersatzrohrkiste für die 2 cm Flak 38 erinnerte, habe ich kurzerhand auf den Zurüstsatz der Fa. Tristar zurückgegriffen. Die Seile habe ich mir aus dünnem Draht selber gedreht, die Kauschen stammen vom E 10 von Trumpeter (nachdem ich für diesen den Zurüstsatz von Voyager verwendet habe).
Bei der Kette setzte ich eine dezente Verschmutzung mit Pigmenten und Gips ein, um etwas Volumen zu erzeugen. Ein vorsichtiges Behandeln mit Schleifpapier brachte blankes Eisen wieder zum Vorschein. Highlight ist das Truppenabzeichen der 13. verstärkten Polizei-Panzer-Kompanie. Da es dieses aber nicht fertig zu kaufen gibt, blieb mir nichts anderes übrig, als dieses selbst herzustellen. Nach einiger Suche bin ich dann auf Jochen Drexel und seine Seite www.druckeronkel.de/index.php gestoßen.
Die Dioramenplatte ist von Reality in Scale (Wooden Base & Cobblestone Road Set) und mit Acrylfarben von Vallejo bemalt. Dezent kamen Pigmente von MIG zum Einsatz, um das Ganze ein wenig zu homogenisieren. Der Zivilist stammt aus dem Satz French Resistance von Master Box, diesen habe ich durch einen anderen Kopf und eine Umgestaltung der Armhaltung modifiziert. Dragons „German Armored Infantry France 1940“ stellen die kontrollierenden Ordnungspolizisten dar. Der Panzerkommandant stammt ebenfalls von Dragon. Bei den Angehörigen der Polizeitruppe hatte ich das nächste Problem. Diese hatten am linken Ärmel ein deutlich erkennbares Ärmelabzeichen ähnlich dem der Feldjäger, nur in grün. Hierbei blieb mir nichts anderes übrig, diese auch herstellen zu lassen. Habe ich schon das Mützen- und Helmabzeichen und die Dienstrangabzeichen erwähnt?
Was lange währt, wird endlich gut. Will man ein außergewöhnliches Fahrzeug darstellen, muss man außergewöhnliche Wege beschreiten und Einiges an Mehrarbeit in Kauf nehmen. Für den versierten Modellbauer ist es, gute Literatur vorausgesetzt, jedoch kein Problem, aus diesem Bausatz einen echten Eyecatcher zu bauen.Den Panzer habe ich in der Zwischenzeit noch etwas eingestaubt, um ihm mehr Kontrast zu geben
Empfohlene Literatur: © 04/2012 Stephan Kraus |