Panzer II Ausf.b - (2./La.S.100) Sd.Kfz.121


 

Das Original

Das Allgemeine Wehramt (AHA), welches für die Ausrüstung der deutschen Streitkräfte zuständig war und die langfristigen Ausrüstungsziele durch Produktionsaufträge an die Industrie verfolgte, stellte zu Beginn der 1930er-Jahre fest, dass die Entwicklung und Produktion der für die Ausstattung der künftigen Panzerverbände vorgesehenen zwei Haupttypen Zugführerwagen, der spätere Panzer III, und Begleitwagen, der spätere Panzer IV, länger als angenommen dauern würde. Darauf hin wurde vom AHA am 21. Januar 1934 das Heereswaffenamt (HWA) angewiesen, neben dem entwickelten „Kleintraktor“/MG-Kampfwagen, dem Panzer I, einen „verstärkten Kleintraktor 6 to“, mit der Tarnbezeichnung Landwirtschaftlicher Schlepper 100 (La.S.100) mit einem stärkeren Motor (100 PS) und einer stärkeren Bewaffnung, dem 2-cm-M.G. C/30 und einem Maschinengewehr 34, entwickeln zu lassen.
Die zuständige Fachabteilung des HWA, WaPrüf 6, entschied sich dafür den zuvor eingeschlagenen Weg weiterzugehen und auf den Erfahrungen von Krupp aufzubauen, so dass für die Entwicklung des Fahrgestell wiederum Krupp gewählt wurde. Hierzu gab es am 24. Februar 1934 ein Treffen von Vertretern des AHA, des HWA und einem Herrn Hagelloch von Krupp, bei dem Krupp zusagte bis Ende März Zeichnungen eines Konzeptes zu liefern. Beim Aufbau wurde wiederum, wie beim Panzer I, Daimler-Benz mit der Entwicklung betraut. Krupp stellte die Lieferung eines kompletten Prototypen mit Aufbau und Turm für Ende des Jahres 1934 in Aussicht, wenn das HWA unmittelbar einen Auftrag erteile.

Das Waffenamt entschied sich mehrere Firmen am Projekt zu beteiligen. So wurden die Firmen Henschel und MAN ebenfalls über das Projekt informiert. Im Sommer 1934 gab es verschiedene Besprechungen und es wurden von Mitarbeitern des HWA die Entwicklungsabteilungen der Unternehmen über die Zielsetzung und Erfordernisse des Projektes informiert. Wichtig war dem Heereswaffenamt eine kurzfristige Lieferung und der bestmögliche Entwurf in dieser kurzen Zeit, so dass man durch die Entwicklungsaufträge an die unterschiedlichen Firmen, auf verschiedene Lösungen hoffte, aus denen man die besten Entwurfsbestandteile kombinierten wollte. Es wurden an folgende Unternehmen Entwicklungsaufträge vergeben:

Krupp, Essen – Besprechung zur Dringlichkeit der Entwicklung am 12. Juli 1934
MAN, Nürnberg – Telefonnotiz zur Beauftragung vom 18. Juni 1934
Henschel, Kassel – Auftrag erhalten am 5. Juli 1934

Aus den Berichten der WaPrüf 6 geht hervor, dass im Februar 1935 ein erstes Versuchs-Fahrgestell komplettiert wurde. Während des Sommers 1935 wurden 2 Versuchs-Fahrgestelle von Krupp und zwei von Henschel (Juli/August) erprobt. Aufgrund der folgenden Ereignisse muss auch MAN zumindest ein Versuchs-Fahrgestell zur Erprobung gegeben haben. Dieses Fahrzeug ist als komplettes Fahrzeug mit Aufbau auch fotografisch belegt.

Nach der Erprobung in der Versuchsstelle für Kraftfahrt in Kummersdorf wurde der MAN-Entwurf gewählt und MAN als maßgebliche Firma für das Fahrgestell bestimmt. Das Fahrzeug erhielt nun die Bezeichnung Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121). Für den Nachbau wurden hauptsächlich Famo in Breslau, Wegmann in Kassel und MIAG in Braunschweig bestimmt.

Bei einer Besprechung im April 1934 nahmen Verantwortliche des Heereswaffenamtes und des Wehramtes dazu Stellung, warum für die Panzerkampfwagen II nicht bereits nach der Entwicklung große Aufträge erteilt wurden. Man betrachtete auch nach der Prototypenerprobung den Panzertypen noch als experimentelles Modell und wollte es über die kleinen Serien kontinuierlich weiterentwickeln, so sollten die Erkenntnisse aus der 0-Serie in die zweite Serie einfließen und die aus der ersten Serie in die dritte Serie und so weiter. Den beiden Ämtern war klar, dass es sich beim Panzer I und Panzer II nicht um die von der neuen Panzertruppe gewünschten Typen handelte, doch wurde die Fertigung der leichten Panzertypen als für den Aufbau und die Motivation einer künftigen leistungsfähigen Rüstungsindustrie gesehen. Auch war die Produktion erforderlich um Ingenieure und Facharbeiter auszubilden und beschäftigt zu halten, damit diese künftige für die Fertigung der größeren Panzertypen zur Verfügung standen

Die ersten Fahrzeuge der Kleinserien waren die Ausführungen „a“ von denen drei kleine Serien zu je 25 Fahrzeugen gefertigt wurde. Die Abstammung vom Panzerkampfwagen I und die Nähe zu den konventionellen, am Carden-Loyd-Fahrwerk orientierten, Fahrwerkslösungen sind bei diesen Fahrzeugen offensichtlich.
Kleine Laufrollen-Paare, die jeweils über eine Federung verfügen und durch einen Querträger nach außen verstärkt sind.
In der Ausführung a/1 wurden bei den ersten 10 Fahrzeugen ein gummierte Umlenkrolle, kleinere Lauf- und Stützrollen für die Kgs 67 280/90 Kette verwendet. Die Kette wurde später gegen eine Kgs 67 300/90, die 2 cm breiter war, ausgetauscht, was auch einen Austausch der Lauf- und Stützrollen mit sich brachte.
Die Fahrzeuge wogen 7,2 Tonnen, hatten einen Sechszylinder-Ottomotor von Maybach mit 130 PS und noch ein Vorgelegegetriebe ohne Untersetzung.
Bei den im selben Jahr (1935) produzierten 25 Stück der Ausführung a/2 wurden Verbesserungen im Motorraum und an der Kühlanlage vorgenommen.
Die letzte Variante dieser Kleinserien waren 25 Stück der Ausf. a/3, bei denen Änderungen im Bereich der Kühlung, Ketten und Aufhängung vorgenommen wurden. Die Fahrzeuge wurden von Mai 1936 bis Februar 1937 von MAN und Daimler-Benz gefertigt.

Die Ausf.b fiel vor allem durch eine Abänderung des Bugpanzers für das neue Lenkgetriebe und eine Verlängerung der Unterwanne um fast 40cm mit Umgestaltung des Motordecks (Wegfall des Rundlüfters am Heck) auf.
Das Fahrwerk wurde geringfügig geändert durch die Nutzung der Kgs.67/300/90 Ketten mit neuen Antriebsrädern. An der rechten Aufbauseite wurde ein Schwenkarm für den Anbau eines MG34 zur Flugabwehr durch begleitende Infanterie installiert.
Von der Ausf.b wurden von MAN 100 Stück produziert und aus der gleichen Serie weitere 31 dann bereits als Ausf.c, die sich dann in einer kompletten Umgestaltung des Laufwerks zeigte..


(Quelle: Wikipedia)

Der Bausatz

Im Karton finden wir 18 graue Spritzlinge, einen transparenten Spritzling, 20 Reihen Kettenspritzlinge, zwei PE Platinen und einen Decalbogen.

Wie auch der a/2 finden hier wieder die mittlerweile gewohnt gute und feine Detaillierung und hervorragende Spritzqualität!.

Die Unterwanne ist im Grund einteilig gespritzt, was den Zusammenbau erleichtert. Front und Heckwand werden separat eingesetzt und die Darstellung der Wannenteile, gerade an der gerundeten Frontplatte und der Heckwand ist sind schön ausgeführt und erfreuen mit Nieten und Schweißnahtdetails.

Das Laufwerk mit den 6 kleinen Rädern mit den drei Blattfederschwingen ist recht schön und vor allem leicht baubar gestaltet. Gerade der aussenliegende U-Balken ist durch die Darstellung aus starkem PE Blech wirklich gelungen und bringt bei einfacher Herstellung und realistischer Materialstärke eine stabile Verbindung.
Was etwas seltsam anmutet ist, dass die kleinen Laufrollen aus je drei Scheiben zusammenzusetzen sind. Das ist relativ aufwändig, diese dann dauber und gleichmäßig zusammenzusetzen, dass die "Spalten" nur als dünne Nahtstellen übrigbleiben, denn das ist soweit korrekt, dass die Gummierung solche Rillen aufweist.

Die neuen Treibräder für die Ausf.b mit den vielen kleinen Zähnen sind ebenfalls gut dargestellt und lassen sich drehbar einbauen, was das Aufziehen der Kette erleichtert.
Und wo wir gerade bei der Kette sind - die wirklich kleinen und filigranen Glieder sind sehr schön und sauber gespritzt - sie sitzen in Spritzlingsreihen aneinandergespritzt mit je 3 Angüssen pro Glied. Das macht in der Gesamtheit bei insgesamt 218 benötigten Gliedern eine Menge Versäuberungsaufwand, aber wer das ordentlich macht, wird mit feinen Panzer II Ketten belohnt, die sich ineinanderklicken lassen. Und wer dabei etwas sorgsam zu Werke geht, bekommt tatsächlich erstaunlich stabile, bewegliche Ketten.

Die Oberwanne ist im Grunde auch einteilig, wird aber natürlich noch mit vielen kleinen Details verfeinert. Schön ist die besondere und korrekte Gestaltung des Motordecks, das gegenüber der Ausf.a/2 deutlich geändert wurde. Die Luekn auf dem Motordeck werden einzeln eingesetzt, wobei nur die Klappen hinter der Funkerluke auch wirklich aufgeklappt dargestellt werden könnten (wobei das ohne enthaltenen Innenraum wenig sinnvoll ist), denn die Motorluken auf der Schräge rechts sind zusammen als ein Teil gespritzt und werden auf eine geschlossene Fläche geklebt.
Das Panzerkastenoberteil wird von fast allen Seiten mit einzelnen Blechen von aussen mit den entsprechenden Details versehen - auf diese Weise können auf allen Seiten die entsprechenden Details gezeigt werden ohne eine aufwändige teure Form zu konstruieren. Und falls die einzelnen Versionen hier unterschiede aufweisen, braucht es nur neue Teile der Platten und nicht des ganzen Panzerkastenoberteils.
Die Kettenbleche sind ebenfalls direkt mit an die Oberwanne mit angespritzt, was den Bau erleichtert und die Detaillierung mit dem Rautenriffelblechmuster ist wirklich sehr schön und sauber dargestellt. Für alle aufzubringenden Details wie Werkzeug oder auch die Lagerung der Antenne sind entsprechende Markierungen und Aussparungen im Riffelmuster bereits angebracht.
Am Wannenbug müssen nur wenige Teile an Zughaken und Seilhalterungen angeklebt werden. Ein Abschleppseil ist dieses Mal nicht enthalten, dafür gibt es eine Ersatzlaufrolle, die dort platziert wird.

Der Auspuff ist vom neuen und korrekten Typ und wird aus 5 Teilen zusammengesetzt. Erfreulich ist, dass auch entsprechend fein geätztes Schutzgitter als PE Teil beiliegt - gleich mit Aussparungen für die anzubringende Box mit den Nebelkerzen. Etwas schade, dass nicht optional ein PE Gitter beilgelegt hat ohne diese Aussparungen für Fahrzeuge ohne diese Nebelbox. Aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.
Der darauf anzubringende Kasten mit den Nebelkerzen ist mehrteilig und etwas tricky mit den einzelnen Kerzenbechern und den langen PE Kettchen - sieht insgesamt bei sauberem Zusammenbau aber wirklich top aus! Wer stattdessen lieber diese als 3D Druckteil verbauen will, dem bietet IBG dieses mittlerweile auch als Extra Set unter der Nummer 35U002

Der Turm besteht aus einem einteiligen Hauptteil, der mit weiteren Anbauteilen vervollständigt wird. Hier haben wir auch im Inneren einige Bauteile und Details, die es ermöglichen die zweiteilige Dachluke offen bauen zu können und nicht in gähnende Leere zu sehen.
Sogar die Halterahmen der Beobachtungsluken im Turm sind für innen beigelegt und fein gestaltet. Und auch der Sitz des Kommandanten fehlt hier nicht.
Die 2cm KwK30 wie auch das MG34 sind erstaunlicherweise in einem Stück mit Rohr und Waffenkörper gespritzt und sehen (gerade mit der zylindrischen Mündungsbremse der 2cm) für Spritzguss ganz annehmbar aus. In der limited Edition dieses Bausatzes (35083L) liegen dem Bausatz diese Waffen als gedrehte Rohre mit 3D Druckteilen bei.
Aber so hier, für reinen Spritzguss recht akzeptabel. Für das MG liegen Trommelmagazine und für die KwK ein Magazin bei. Die Kanonenblende kann höhenbeweglich in die Turmfrontplatte angebracht werden, wennauch das recht tricky aussieht zu realisieren.
Die feinen Traghaken für Turm (und auch für die Oberwannenbleche/Motordeck) liegen als kleine, feien Spritzgusshaken bei, die sehr gut aussehen, aber wo man höllisch aufpassen, dass die beim Abtrennen, versäubern und Transport auf das Modell nicht wegfliegen.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Hochformat mit 37 Baustufen. Diese sind durch die Bank übersichtlich, groß und gut verständlich. Optionsteile sind entsprechend vermerkt, komplizierte oder filigrane Bauten werden in einer extra Zeichnung deutlicher gezeigt, damit es da keine Unklarheiten gibt.
Am Ende der Anleitung sind 3 Seiten mit farbig gedruckten Farbprofilen zu Bemalung und Markierung von 3 Versionen:

  • Turmnr.145, 4.Pz.Div., Polen, September 1939 in grau mit dunkelbraunen Flecken
  • Turmnr.311, 7.Pz.Div., Operation Barbarossa, Sommer 1941 in einfarbig grau
  • Turmnr.5, 10.Pz.Div., Frankreich, Mai/Juni1940 in einfarbig grau

Die Farbangaben sind für Vallejo, Hataka, Lifecolor, Mr.Hobby und AK.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt mit dem Bau der Laufrollen sowie Treib- und Leiträder.
Das Gros der Arbeit entfällt hier auf den Bau der insgesamt 12 kleinen Laufrollen. Diese müssen nämlich aus je drei Scheiben zusammengesetzt und verklebt werden. Und da das nicht 100% nahtlos geht, sollte man zusehen, dass man die Scheiben so zuammendrückt, dass die Nähte so dünn wie möglich und vor allem gleichmäßig bleiben. Aber keine Sorge - die Nähte an sich sind soweit korrekt, wenn man historische Fotos genau betrachtet, kann man Furchen in der Gummierung ausmachen.
Hat man diese 12 alle zusammengebaut und versäubert, kann man diese mit jeweils 2 zwischen die beiden entsprechenden Federschwingen einbauen. Das passt prinzipiell ganz gut, aber hier hätte ich mir eine Verzahnung an den beiden oberen Hülsen gewünscht, sodass hier wirklich eine 100%ige Passung garantiert ist. Man könnte einen entsprechenden Stab durchstecken um die Ausrichtung zu sichern, aber vorsichtig, denn oft gelangt auch etwas Kleber auf die Innenseite der Hülse und dann hat man plötzlich den Stab drin verklebt. Ebenfalls würde ich empfehlen die beiden Räder ggf. irgendwo einzuklemmen, damit diese mit der Schwinge auf jeden Fall in einer Flucht liegt.
Ist dies gemacht und auch die obere Führungshülse absolut deckungsgleich, sollte man den Kleber ordentlich durchtrocknen lassen.
Bei Bau der Leiträder sollte man achtgeben, dass man den sehr dünnen und filigranen Radring, der separat aufgeklebt werden soll, beim heraustrennen und versäubern nicht kaputtmacht und dann auch mit der richtigen Seite herum an das Leitrad anklebt.

Dann kann sich um den Bau der Unterwanne kümmern, die man als erstes mit der Heckwand, der Bug- und Glacisplatte vervollständigt. Obwohl die Teile recht gut in die Wanne passen, sollte man diese zuvor einmal trockenpassen ob sie spaltenfrei anliegen können und erst dann miteinander verkleben. Hier empfiehlt es sich dann auch die Oberwanne schon greifbar zu haben um sie trocken aufzulegen und zu prüfen, dass sie vorn und hinten dann auch an den gerade eingeklebten Blechen problemlos anschließt.

Am Wannenheck können dann die Leitradhalterungen angeklebt werden, wo man aufpassen sollte, dass diese genau mit den Wannenseiten abschließen und genau ausgerichtet sind, sodass die die angeschrägten Flächen mit den kleinen Schraubenblechen versehen werden können.
Beim Anbau der Seitenvorgelege sollte man nicht vergessen vorher von innen die Hülsen U3 einzulegen mit denen man das Treibrad drehbar anbringen kann. Am besten steckt man das Treibrad auch ein und verklebt es mit der Hülse von innen bevor man das dann in Gänze an die Wannenseiten anklebt. Das Leitrad würde ich nur aufstecken - dadurch kann man später die Kette besser aufziehen.

Derweil kann man dann die 6 Schwingen mit Laufrollen mit den Bolzen V5 und dem Seitenbalken verbinden. Hier unbedingt die richtigen Schwingen richtigherum an die richtigen Stellen setzen.
Der silbrige PE Balken muss
zuvor noch in U-Form geknickt werden wofür ich unbedingt eine entsprechend lange Biegehilfe empfehle. Die Köpfe der Bolzen sollte man mit einem Klecks Sekundenkleber an dem PE Balken fixieren. Die Schwingen selber können beweglich bleiben.
Wenn die drei Bolzen mit den Schwingen in die Wanne gesteckt und verklebt sind, sollte man die Ausrichtung der Laufrollen nochmal überprüfen, damit sie alle in einer Flucht liegen.

Ist der Kleber fest und auch die Stützrollen eingeklebt, kann man die Oberwanne dann auf die Unterwanne verkleben. Hier natürlich an allen Seiten aufpassen, dass sie überall spaltenfrei aufsitzt und gerade an den Ansätzen an der Frontplatte und der Heckwand genau ansetzen.


Auf dem Motordeck wird rechts der abfallende Motorerker P4 angebaut - allerdings muss man hier auch erst von innen die seitlichen Luftschlitze G11 einbauen. Hier ist es etwas fummelig dieses exakt ausgerichtet und an allen Seiten korrekt abschließend anzubauen.
Die beiden großen Klappen der auf der Abschrägung befindlichen Motorluke sind als ein Teil ausgeformt und es verbleibt ein erstaunlich großer Spalt rundum, der aber nach Vorbildstudium korrekt zu sein scheint.
Auf der linken Seite werden zwei weitere Luken eingeklebt, die recht stramm sitzen und man muss sie definitiv einbauen, bevor man die Heckplatte des Kastenteils P18 aufklebt - ansonsten kriegt man die Klappen nicht mehr richtig eingesetzt.
Die anderen Platten die rundum auf das Kastenteil geklebt werden sollen, sollte man schnell der Reihe nach anschließend verkleben, damit man die korrekte Ausrichtung und den spaltenfreien Anbau der angrenzenden Platten sicherstellen kann.
Die Heck- und Frontteile der Kettenabdeckbleche sind zweiteilig und werden mit weiteren Teilen und mit PE Teilen vervollständigt und
verfeinert. Hier muss man vorsichtig und sorgsam arbeiten um die ganzen kleinen und feinen Teile korrekt ausgerichtet verbaut - die Optik danach ist jedenfalls sehr sehenswert

Die beiden Scheinwerfer sitzen auf wirklich dünnen Füßen mit wenig Halt, man muss hier also ordentlich verkleben und wenn man später die klaren Linsen oder die Tarnabdeckungen einsetzen will, muss man die Scheinwerfer von hinten per Finger stützen um sie nicht wieder abzubrechen.
Der Notekscheinwerfer und die Hupe werden direkt neben dem linken Scheinwerfer ohne Probleme angebaut.

Die beiden Fronthaken am Wannenbug sind etwas fummelig anzubauen, insbesondere die beiden U-förmigen PE Bleche, die untenherum angeklebt werden müssen. Dies sind die schwierigsten PE Teile des Bausatzes, da recht kleine Bleche schön und gleichmäßig halbrund gebogen werden müssen.
Die Seilhalterungen sind leer dargestellt und kein einzelnes Seil beiliegend. Die dünne Halterung, die quer über den Bugbereich geht ist etwas tricky anzubauen da es genau an den PE U-Bögen angebracht werden soll.
Schön isz die Beigabe einer Ersatzlaufrolle auf eintsprechender Halterung, die vorn auf der Bugplatte (allerdings ohne Markierung wo genau die angebracht werden soll) aufgeklebt werden kann. Das gibt dem ganzen Fahrzeug auch vin vor ein etwas anderes Aussehen gegenüber vorigen Ausführungen.

Die Werkzeuge bauen sich recht schnell und einfach auf die Kettenbleche, die Markierungen und Aussparungen passen exakt zu den Nupsis an den Werkzeugen. Am linken vorderen Kettenblech muss die Schaufel in zweiter Ebene über der Axt verbaut werden - dazu muss die Blatthalterung aus PE Blech zuvor geknickt und aufgeklebt werden.
Die Antennenhalterung setzt sich aus mehreren langen Teilen zusammen, die man sauber miteinander verkleben sollte und dann exakt auf dem Kettenblech platzieren und verkleben. Für die Antenne gibt es interessanterweise keine Markierung im Seitenblech wo diese ansetzen soll. Dies muss man sich ggf. anhand der Antennenhalterung selber eruieren.

Das einzige Werkzeug das sich aus mehreren Teilen zusammensetzt, ist der Wagenheber, der recht detailliert dargestellt ist und sich mit den U Halterungen gut befestigen lässt.
Derweil kann man auf den Deckplatten die winzigen Plastiktraghaken anbringen, die gut gemacht sind, aber man muss höllisch aufpassen, dass diese nicht im hohen Bogen dem Teppichmonster anheim fallen.


A
m Wannenheck wird der mehrteilige Auspuff und weitere Teile wie die winzigen Flügelmuttern aus PE Teilen angeklebt - letzteres eine Herausforderung, da sie quasi keine Kontaktfläche haben.
Auf dem Auspuff wird das geätzte Lochgitter angebracht. Dieses muss man erstmal akkurat rollen und auch das ist eine Herazsforderung, denn gleichmäßiges Rundbiegen von flächihen PE Teilen ist immer so eine Sache. Ich habe das Blech über einer Kerzenflamme ausgebogen um dem Metall die Spannkfraft zu nehmen und habe es dann mit dem Rollwerkzeug von RP Tools rundgerollt und um den Auspuff gelegt. In die beiden länglichen Aussparungen wird dann das
Gehäuse des Nebelkerzenhalters angeklebt, den man zuvor aus mehreren Einzelteilen zusammenbauen muss - die einzelnen Becher müssen sauber ausgerichtet und verklebt werden und daran anschließend die Sicherungskettchen aus PE Teilen. Auch etwas Fummelarbeit, aber es sieht gut aus. Schön wäre hier ein zweites PE Gitter ohne diese Schlitze gewesen, damit man ein Fahrzeug ohne diees Nebelkerzengehäuse hätte bauen können.
Ansonsten muss man hier hinten nur noch die Haltewinkel der Kettenbleche und inneren Abschlüsse anbringen. Diese Teile passend alle ausnahmslos gut und spaltenfrei, man muss nur vorher die Teile einmal trockenpassen und die genau Platzierung klar sein.

D
ann geht es an den Bau des Turms.
Hier gibt es nicht allzuviel zu tun - da ich später eine Figur in die Kommandantenluke setzen wollte, habe ich auf den Bau der Details der Halterahmen der Turmsichtluken verzichtet, dam man davon später nichts mehr sieht.

Der Bau der KwK und es MG geht relativ schnell und einfach vonstatten, denn sie bestehen aus nur wenigen Teilen.
Spannender wird es diese dann exakt ausgerichtet in die Blende einzubauen und diese in die Turmfrontplatte. Theoretisch kann man diese höhenbeweglich dort einkleben, aber die Art der Befestigung macht es nahezu unmöglich diese so zu verkleben, dass nicht ein Hauch Kleber in den Spalt fließt und die Blende verklebt. Daher empfehle ich (aus Erfahrung im Nachhinein) als erstes die Blende in die Frontplatte einzubringen und dabei ganz vorsichtig mit dem Kleber umzugehen und danach erst KwK und MG von innen durchzustecken und zu verkleben. Dabei dann von der Seite genau schauen, dass beide Rohr parallel laufen.

Beim Anbau der Frontplatte mit Kanonen an den Ober- und Unterteil des Turms sollte man genau schauen dass die Platte an allen anderen Platten eben und spaltenfrei ansetzt bevor der Kleber fest ist

Sollte man es nicht sicher hinbekommen die Blende beweglich einzubauen, sollte man dann schnell sehen, dass man die Rohre mit der Blende so in der Höhe ausrichtet, die sie später haben sollen, bevor dort im Inneren der Kleber endfest ist.

Die Luken der Kommandantenluke liegen einzeln bei, sodass man sie offen oder geschlossen bauen kann und erfreulicherweise kann man auch die kleine Flaggenluke offen bauen kann.
Die Sichtlukenklappen lassen sich einfach aufbringen, man muss nur zusehen, dass man die richtigen Luken an den richtigen Stellen richtigherum aufklebt. Und auch hier werden winzige Haken aus Plastik auf dem Dach aufgeklebt - die Aussparungen machen die Platzierung einfach aber auch hier muss man aufpassen, dass einem keiner verlorengeht - einmal runtergefallen, findet man es nie wieder.


Nach der Bemalung wird dann auch die Kette aufgezogen, die man zuvor zusammenbaut und bemalt. Dabei ist der größte Aufwand die je 109 Glieder pro Seite herauszutrennen und zu versäubern - und ordentlich versäubern kann ich nur empfehlen, denn dann kann man diese tatsächlich relativ problemlos ineinanderklicken und bekommt eine recht stabile, bewegliche Kette. Dabei sollte man die beiden Glieder auf der einen Seite zuerst einstecken und dann mit dem Fingernagel das eine Glied etwas nach außen aufbiegen, während man es auf einer harten Oberfläche zusammendrückt. So wird auch der zweite Nupsi eingeklickt ohne dass man diesen beim simplen zusammendrücken schon abschert.
Das Aufziehen geht dann nach der Bemalung relativ gut, wenn auch man vorsichtig sein muss und nicht zu sehr den Kettenstrang zieht oder verkantet. Ich empfehle das nur aufgesteckte Leitrad abzunehmen, die Kette oben herum und um das Treibrad gelegt und dann zu einem RIng zusammengeklickt - durch das abgenommene Treibrad hat man genug Spielraum. Dann kann man das Leitrad in den Kettenring einlegen und wieder aufstecken.


Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch die PE Teile zuverlässig - auch ohne die feinen Löcher des Auspuffgitters zuzukleistern.
Darüber wurde dann mit
weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten. Getrennte Flächen habe ich mittig heller gesprüht und die Kanten deutlich dunkler gelassen, sodass sich die Oberfläche ein mehr optisch getrennte Bereiche aufteilt.
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Nun ging es daran Farbe ins Spiel zu bringen. Ich habe mich für eine rein graue Bemalung jenseits von 1940 entschieden. Das graz-braune frühe Tarnschema wollte ich den früheren Ausführungen überlassen.

Ich habe dafür Panzergrau RAL 7021 von Mission Models MMP-014 verwendet. Die Mission Models Farben sind hochqualitativ und durch die reine Wasserbasis sehr angenehm zu airbrushen. Ausserdem ist die Pigementierung so fein, dass man die Deckung gut steuern kann um zu entscheiden wieviel vom pre-shading noch sichtbar bleibt - wobei man sich da auch schnell vertun kann, denn mit dem trocknen der Farbe wirkt das pre-Shading durchaus nochmal anders und man hat eventuell zuviel abgedeckt. Wenn benötigt kann man in Nachhinein noch mit etwas beigemengtem Weiß noch an den Highlights arbeiten um die Flächen für das Auge interessanter zu gestalten.

Dann
ging es an das Bemalen der Details - die Rohre der KwK und des MG habe ich mit seidenmatt schwarz bemalt, die Metallteile des Werkzeugs und des Wagenhebers aheb ich mit einer Mischung aus schwarz und gun metal bemalt und die Holzteile udn den Unterlegklotz mit AK 4041 bemalt.
Die Laufrollen habe ich mit AK11027 rubber black der 3rd Generation von AK bemalt

Die Kette habe ich ebenfalls mit Chaos black schwarz grundiert und dann mit AK 4041 per Airbrush übersprüht und erhält damit einen schönen Farbton, der eine Färbung wie von ganz leichtem Flugrost entstehen lässt, je nachdem wie deckend sie aufgesprüht wird.
Die Innenseite der Kette auf der die Laufrollen laufen, wird mit Amig Gun Metal bemalt.
Der Auspufftopf, bzw. die Stirnseiten und Endstück werden mit Metallfarbe bemalt und dann mit Rostpigmenten feucht betupft.

Dann wird das Fahrzeug komplett mit Seidenmattlack überzogen um zum einen die Lackierung vor den kommenden Alterungsschritten zu schützen und eine glatte Oberfläche für die Decals zu haben.

Diese werden dann aufgebracht und gerade die großen Nummern am Turm, die über die Sichtluken gehen, müssen mit starkem Weichmacher behandelt und fest angerückt werden müssen. Ggf. lohnt es sich auch mit scharfem Skalpell an den Kanten den Luken Entlastungsschnitte auszuführen, damit es keine Knicke und Knitter gibt.
Wenn die Decals fest angetrocknet sind, werden diese Bereiche nochmal mit seidenmattlack überzogen.

Nach der Durchtrocknung geht es dann ans Filtering um dem einfarbigen grau etwas mehr Variation zu verleihen.
Filtering heißt das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe um die eintönioge Farbe zu brechen und einzelne Flächen voneinander etwas abzuheben. E
Ich habe verschiedene Ölfarben in dunkelrot, gelb, türkis, grau, braun, dunkelgrün und rosa in kleinen Farbpunkten aufgetupft und versucht an angrenzenden Flächen und auf Luken und Klappen andere Farben zu nutzen als auf der umgebenden Fläche. Dann werden diese mit einem weicher Rundpinsel und Verdünner verteilt und soweit wieder abgetragen, sodass nur ein Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt.
Es ist nicht so einfach die richtige Balance zu finden, denn man muss so viel wieder abstreichen, dass die Ölfarbe nicht zu markant ins Auge springt und andererseits so deutlich bleibt, dass nach allen weiteren Schritten unterschwellig genug übrig bleibt dass der Effekt nicht verloren geht.
Danach wie gewohnt mindestens 24 Stunden trocknen lassen.

D
as washing - also das Betonen von Vertiefungen, Rillen und Details durch eine dunkle Farbe - steht als nächstes an und ich habe dies mit Amig 1005 dark brown wash durchgeführt. In der Hauptsache als Pinwash, d.h. die Flächen wurden nach und nach mit Verdünner befeuchtet und dann mit einem dünnen Pinsel die Details spezifisch mit dem wash betupft um die dunkle Farbe an diesen Details gezielt aufzubringen. Farbmittelränder wurden dann mit einem sauberen Pinsel von der Fläche zu den Details hingewischt.
Durch das washing bekommt das Modell mehr Tiefe durch eine weitere Ebene, die Schatten verstärkt und Details mehr hervorhebt.

Danach werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.

Insbesondere an den großen Seitenflächen der Unterwanne macht sich diese Auflockerung ganz gut.


Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Hier habe ich mir aus verschiedenen Ölfarben einen hellen grau-Ton angemischt und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen und das Öl d
adurch herausgezogen wird.
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird nun etwas von der Ölfarbenmischung aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.


Ganz zum Schluss habe ich ganz dezent im unteren Laufwerksbereich sandige und erdfarbene Pigmente mit einem weichen Rundpinsel aufgetupft .

Fazit

Sehr sehr gut ... Jahrzehnte haben wir auf diese frühen Ausführungen der Panzer II gewartet und IBG erfreut uns nun hier mit einer sehr schönen, detaillierten und vor allem gut passenden und gut baubaren Bausatz. .

Auf jeden Fall: Weiter so, IBG! Hoffen wir auf die anderen noch fehlenden Ausführungen.

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 04/2023 Thomas Hartwig

3045Leser dieses Bauberichts seit dem 10.04.2023

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