Ab 1935 wurde
die verbesserte Variante des PzKpfw I, die Ausführung B, gefertigt
und an die im Aufbau befindliche Panzertruppe ausgeliefert.
Die Fertigung erfolgte, wie die der Ausf. A, unter der Regie der Firma
Krupp.
Die wesentlichen Änderungen bezogen sich hierbei auf das Laufwerk
und den Motor / Motorraum.
Der PzKpfw I B war mit dem wassergekühlten Sechszylindermotor NL
38 TR der Firma Maybach ausgestattet, welcher eine Leistung von 100 PS
entwickelte.
Der größere Motor erforderte ein längeres Fahrgestell,
durch welches die Ausf. B am augen-scheinlichsten von der Ausf. A unterschieden
werden kann.
Die Ausf. B verfügt über 5 gleichgroße Laufrollen, wobei
die hinteren 4 jeweils paarweise gefedert waren, sowie über ein separates
Leitrad.

Bewaffnet
war der Pz I B mit zwei im Drehturm gelagerten MG 13 welche vom Kommandanten
bedient wurden.
Produziert wurde diese Variante von 1935 bis einschließlich 1939.
Den Kampfwert dieses Fahrzeugs beschreibt am treffensten ein Zitat von
Heinz Guderian aus dem Buch "Erinnerungen eines Soldaten". "...Es
konnte mit dieser Einschränkung bis zum Jahr 1934 frontreif gemacht
werden und wenigstens als Exerzierpanzer dienen, bis die Kampfpanzer fertig
würden. Unter der Bezeichnung Panzer I wurde also die Einführung
dieses Gerätes befohlen. Niemand dachte 1932 daran, dass wir eines
Tages mit diesem kleinen Übungspanzer an den Feind gehen müssten..."
Bereits im spanischen Bürgerkrieg zeigte sich der Pz I nämlich
aufgrund seiner mangelhaften Panzerung und Bewaffnung als äußerst
verwundbar.
Aufgrund der Masse zur Verfügung stehender Pz I und der unzureichenden
Produktion an Pz III uns IV blieb er jedoch bis 1941 in der vordersten
Frontlinie.
Der
Zvezda Bausatz ist ein alter bekannter, da es sich hierbei um den guten
alten Italeri Bausatz handelt.
Die 2 Spritzlinge in grauem Plastik machen auf den ersten Eindruck einen
recht ansprechenden Eindruck. Abgerundet wird der Bausatz durch eine
Vinylkette und eine Figur, über die man aber besser den Mantel
des Schweigens hüllen sollte.
Bei genauerer Betrachtung der Teile stellt man fest, dass die alten
Italeri Formen doch schon einiges an Jahren auf dem Buckel zu haben
scheinen. Besonders bei den kleinen Teilen - und bei der Größe
des Pz I sind das fast alle Teile - ist einiges an Versäuberungs-
und Entgratungsarbeit fällig.

Ansonsten
ist die Detaillierung durchaus ansehnlich.
Mein Modell wurde mit dem Eduard Ätzteilsatz Nr. 35 171 verfeinert,
welcher unter anderem eine rudimentäre Innenreinrichtung, wie Fahrer
und Kommandantensitz, Funkgerät und Trennwand zum Motorraum bietet.
Die Zvezda Bauanleitung kommt mit einer Din A4 Seite aus, auf der die
acht wesentlichen Bauschritte recht knapp dargestellt sind.
Der
erste Bauabschnitt widmet sich dem Laufwerk, hier waren keine größeren
Probleme zu verzeichnen, bis auf die Größe einiger Teile. Hier
ist schon ein wenig Konzentration geboten, denn rasch verbringt man Stunden
auf dem Teppich und sucht Kleinteile.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an unseren Leser Lothar "Old
Loddar" Schrader, der mir mit einem Teil aus seiner Grabbelkiste
schwer aus der Patsche geholfen hat. Das Teil selbst scheint von meinem
Teppich verschluckt worden zu sein, da es bis heute nicht aufgetaucht
ist.
Beim Bau sollte darauf geachtet werden, das die paarweise gefederten Laufrollen
auch richtig ausgerichtet werden. Die Gefahr diese seitenverkehrt anzubringen
ist recht hoch.
Etwas für uns Nietenzähler: die Frontpanzerung ist leider die
der Ausf. A, da die B Ausf. eine andere Nietenanzahl und Anordnung besaß.
Ich habe aber gern darauf verzichtet diesen Missstand zu korrigieren.
Alle
weiteren Bauschritte sind sehr problemlos zu meistern, so das aus der
Schachtel gebaut, recht schnell ein fertiger Pz I entstehen sollte.
Bezüglich der Zurüstung wie Werkzeug etc. ist ein PE-Satz für
den etwas erfahreneren Bastler fast schon Pflicht. Leider ist die Detaillierung
bei diesen Teilen nicht annähernd auf dem technisch machbaren Stand
der Dinge.
Einen leichten Schmunzel-Flash bekommt man spätestens beim Teil C-47
des Bausatzes. Dieses Teil soll die Gitterabdeckung des Auspuffendtopfes
darstellen. Leider ist das Teil aus einer Art Vinyl (ähnlich der
Kette) gegossen. Man kann sich leicht vorstellen wie dick dieses Teil
angesichts des verwendeten Material ist - hier empfiehlt es sich ebenfalls
ein entsprechendes PE Teil zu verwenden.
Die Vinylkette wurde bei meinem Modell durch die sehr schön detaillierten
Ketten von Friul ersetzt ( ATL-20 ), sicherlich kein muss, da die beiliegende
Kette durchaus genügen würde.
Das
zusammenstecken der Friulkette und das verbinden der Kettenglieder mit
dem beiliegendem Draht grenzt -angesichts der Größe der Glieder-
an purem Masochismus.
Wer die Möglichkeit hat sollte Omas-Nähkästchen plündern
und einen Fingerhut benutzen, denn mit ein wenig zu starkem Druck verbiegt
sich leicht das Kettenende und der Draht landet mit Schwung im Finger
- was auf die Dauer kein wirkliches Vergnügen ist.
Großer Vorteil der Friulkette, durch ihr Gewicht lässt sich
sehr leicht ein realistische durchhängen der Kette -speziell am Leitrad-
darstellen.
Der Eduard PE-Satz lässt sich wie üblich bei den neueren Sätzen,
einwandfrei verarbeiten. Entgegen den Sätzen anderer Hersteller kann
man hier einen grossteil der Teile wirklich verarbeiten und der Ausschuß
hält sich in Grenzen.
Einziger Kritikpunkt, einige Teile, wie z.B. der Kommandantensitz, sind
recht häufig auf engstem Raum zu biegen / falten und der Bruch einiger
Teile ist fast unvermeidlich...
Grundiert
wurde mein Modell mit Tamiya XF-69 NATO-Black, nach dem antrocknen bekam
der Kleine seinen Panzergraues Kleid, aus Tamiya XF-63 German-Grey.
Zum "highlighten" wurde das German-Grey mit Tamiya XF-2 Flat-White
aufgehellt und alle senkrechten Stellen wurde so per Airbrush behandelt.

Der gesamte
Innenraum wurde mit leicht abgedunkeltem XF-2 gebrusht.
Nach ausreichender Trocknungszeit wurde mit stark verdünnter Ölfarbe
(Van-Dyke-Brown) gewaschen. Zum Verdünnen benutze ich dazu Feuerzeugbenzin,
welches sich wunderbar mit den Tamiya Farben verträgt.
Die Ketten wurden mit Model-Master Metallizer gebrusht und erhielten danach
ein leichtes Washing mit stark verdünnter Rostfarbe. Einzig die Ersatzkettenglieder
erhielten einen stärkeren Rost Überzug.
Nun folgte mein erster Versuch, Verschmutzung im Bereich des Laufwerks
darzustellen. Dazu verwendete ich ganz leicht mit Verdünner verrührte
Pastellkreide, diese Mischung wurde mit einem Pinsel auf das Laufwerk
geschmiert. Leider wechselte ich für den Frontbereich den Verdünnungsgrad
und der Effekt unterscheidet sich leicht von dem der Seiten. Leider habe
ich auch zu spät bemerkt, das zwar die Front eingedreckt ist, nicht
aber die Kettenabdeckungen - diese müssen wohl zu der Zeit aufgeklappt
gewesen sein 8-)
Nach ein wenig Trockenmalen der Kanten, wurde das gesamte Modell mit Pastellkreide
eingestaubt.
Natürlich
kann man dieses Modell straight out of the box bauen. Nur bezweifle
ich das dies dem erfahrenerem Modellbauer reichen wird. Besonders im
Bereich der Werkzeuge etc. reicht die Detaillierung meines Erachtens
nicht dazu aus, einem längere Zeit spaß an dem fertigen Modell
zu bieten.

Die
Innenreinrichtung die der Eduard Satz bietet, reicht aus um die Luken
geöffnet darzustellen, tieferen Einblicken hält er aber keineswegs
stand. Hier wäre z.B. ein Detaillierungsset von Brach-Modells ratsam
- ich gebe zu lange überlegt zu haben mir diesen zuzulegen, habe
mich aber angesichts des Preises dagegen entschieden.
Ohne After-Market Produkte eignet sich der Bausatz als Quickie für
Zwischendurch da er schnell gebaut ist. Anfänger dürften aus
der Box gebaut keine größeren Probleme haben.
Schlussfazit: Ein nettes Modell das nicht mehr ganz auf der Höhe
der Technik ist aber durch seinen Preis und Mangel an Alternativen zu
gefallen weiß
Preis / Leistung: |
***** |
Paßgenauigkeit: |
***** |
Detaillierung: |
***** |
Schwierigkeitsstufe: |
***** |
   
© 9/2002
Frank Plag
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