Panther G spät


 

Das Original

Der Panther war neben dem Tiger der wohl bekannteste Panzer der deutschen Wehrmacht. Als die T-34 an der Ostfront den Panzer III und IV das Leben schwer machten wurde eilig ein Panzer ersonnen, der dem T-34 überlegen sein sollte.
Im Dezember 1941 wurde an Daimler Benz und MAN der Auftrag zur Entwicklung eines neuen Panzers der 30 Tonnen Klasse gegeben. Im März 1942 wurde von führenden Politikern der Daimler Benz Entwurf gebilligt, eine Sonderkommission entschied sich jedoch im Mai 1942 für den MAN Entwurf!
Ab Januar 1943 folgte die Produktion des Panther, zunächst als Panther D, von dem bis September 1943 842 Stück produziert wurden. Es folgte der verbesserte Panther A, der von August 1943 bis Juli 1944 mit 2200 Einheiten produziert wurde. Der darauf folgende Panther G wies weitere Verbesserungen auf, wie partiell verstärkte Panzerung, Fahrersehklappe in Glacisplatte entfällt für schwenkbaren Winkelspiegel, andere Munitionslagerung, Stoßdämpfer Änderung, Änderung des Wannendecks, usw.. Im Laufe der Produktion wurden weitere Änderungen vorgenommen, wie die Einführung der "Kinn"-Kanonenblende, Kampfraumheizung mit Änderung des linken Lüfters, Flammvernichter und eine begrenzte Serie von 24 Panthern bekam gummigefederte Stahllaufräder. Die Produktion der Panther G ab April 1945 wies noch einige weitere kleine Änderungen auf, wie z.B. eine Halterung in der Turmdachmitte für Anbringung eines Orterkompasses, Wegfall der MG Schiene an der Kommandantenkuppel und Anbringung eines Stiftes für das Fla-MG, drei Halterungen am Turm für Losterkennungstafeln, 5 U-Ringe an den Turmseiten für Anbringung von Tarnmaterial, größere Abdeckung für den Fahrerwinkelspiegel, Flammvernichterauspuffrohre, 80cm Stahllaufrollen am letzten Schwingarm und ein vergrößertes Leitrad. Davon wurden allerdings nicht alle Bauteile konsequent von allen Produktionsfirmen umgesetzt und so gibt es verschiedene Mischformen
Insgesamt wurden vom Panther G von März 1944 bis April 1945 2953 Stück bei MAN, Daimler Benz und MNH hergestellt.
Angetrieben von einem 700PS starken Maybach HL230P30 Motor konnte der 44,8t schwere Panther 55km/h erreichen!

Der Bausatz

Im Bausatzkarton finden wir 6 Spritzlinge, Oberwanne, Unterwanne, ein Metallrohr, zwei unterschiedlich starke Kupferkabel, eine kleine PE Platine und ein Decalbogen.

Wenn man so durch die Spritzlinge und Bauteile schaut, stellt man erfreut fest, dass trotz des günstigen Preises die Teile wirklich ganz exquisit detailliert und sauber gespritzt sind. Die Teile sind sinnvoll zusammengefasst, die Details sind knackscharf und nichtmal störende Auswerfermarken sind hier zu finden.

Die Unterwanne ist einteilig und hat die wichtigsten Details des Laufwerks bereits mit angespritzt. Die Laufrollen kommen in den innerten Reihen als zusammenhängende Spritzguss Teile, die dadurch mit wenigen Angüssen auskommen und mit einem Rutsch auf dem Laufwerk sind. Hier spart man eine Menge Zeit und man kommt gleich zu Anfang schnell voran, was gut für die Motivation ist. Die Details der Laufrollen können sich absolut sehen lassen, schöne, scharfe Details und Ausformung der Felgen und Gummierung. Sogar eine superfeine Beschriftung auf den Gummierungen ist zu finden!
Die Kette ist eine sehr gut gemachte Segmentkette, die statt einem Haufen Einzelglieder für die Umläufe bereits passend abgewinkelte Zweierpacks behinhaltet. Alle Segmente sind je einteilig und dabei schön und sauber detailliert. Die langen Segmente sind je nach Position auch bereits mit entsprechenden "Durchhang" versehen. Sehr realistische Wirkung und damit keine Mühen für den Modellbauer. Auch höchst erfreulich, dass quasi keine Auswerfermarken zu sehen sind - das ist etwas das sonst oft bei anderen Hersteller unangenehm ins Auge fällt. Dadurch dass die Kettenteile einteilig sind mit angespritzten Führungszähnen, sind diese mit den späten, geschlossenen Zähnen dargestellt. Nicht falsch verstehen: Es gibt definitiv Panther Ketten mit geschlossenen Führungszähnen, man sieht aber wenige Originalfotos, die diese an Panthern zeigen.

Am Wannenheck bietet der Bausatz einige erfreuliche Optionsteile - zum einen zwei unterschiedliche Auspuffbasen und die Flammvernichter in zwei Versionen. Besonders schön finde ich die Beigabe des neuen rechten Staukastens für die IR Ausstattung!

Die Oberwanne ist ebenfalls einteilig mit vielen schönen Details angespritzt. Für die einzelne Motorraumklappe liegt ein Unterbauteil bei durch das man die grundsätzlichen Details des Motorraums sieht, wenn man die Klappe offen darstellt.
Ansonsten ist der Motorraum schön dargestellt und wirklich pflegeleicht im Bau - für die Lüftergitter liegen sogar sehr exzellente PE Gitter bei. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass der Lüfter der Kampfraumheizung bereits mit geschlossener Abdeckung dargestellt ist - hier hätte ich mir ein offenes Optionsteil gewünscht, aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Die Werkzeug und Ersatzkettenausstattung an den Wannenseiten ist gut und vor allem mit sehr wenigen Teilen und damit anwenderfreundlich ausgelegt. Gerade die Ersatzkettenglieder sind in einem Stück gemacht und sogar die Sicherungsbolzen sind mit angegossen. SEHR erfreulich
Die Abschleppseile und das Kettenaufziehseil werden aus Plastikkauschen und schönem verdrillten Kupferkabel zusammengebaut. Schön dass diese bei dem günstigen Preis trotzdem dabei sind.
Die Fahrer- und Funkerluke liegen auch je einzeln bei, sodass man sie offen oder geschlossen bauen kann.
Die Rohrzurrung auf der vorderen Platte liegt in zwei Optionsteilen bei - einmal offen und einmal geschlossen.
Die seitlichen Schürzen sind optional und jeweils einteilig - das ist natürlich für Individualisten nicht so schön, aber bei dem günstigen Pries des Bausatzes kann man sich vielleicht Metallschürzen als Extra gönnen, wenn man will.

Der Turm setzt sich auch aus nur wenigen Teilen zusammen - im Grunde aus dem Turmoberteil der Rückwand, der Kanonenblende und dem Unterteil. Die Darstellung der Details ist hier wirklich schön. Bei den Kanonenblenden gibt es die Auswahl zwischen normaler und der Kinnblende. Beide mit schöner Gussstruktur.
Auf dem Turmdach gibt es nur wenige Kleinteile anzubauen. Was besonders durchdacht ist, sind die Abdeckbleche der Winkelspiegel an der Kommandantenkuppel. Diese liegen als ein Bauteil bei, das aufgeklebt wird und nach trocknen des Klebers das verbindende Angussstück abgetrennt werden kann. Das spart ebenfalls Zeit und Nerven. Die Luke der Kommandantenkuppel ist einzeln und kann daher offen oder geschlossen gebaut werden.

Die Aufnahme der Kanonenblende bleibt in der Höhe beweglich. Höchst erfreulich ist die Beigabe eines Alurohrs der Hauptbewaffnung, dem am vorderen Ende eine sehr schöne Mündungsbremse aus Plastik angebaut wird. Und diese ist nicht, wie sonst viele, der Länge nach in zwei Halbteile getrennt, sondern im Groben einteilig bei der nur ein Innenring und die vordere Abschlussplatte aufgeklebt werden muss - so minimieren sich störende Nähte. Und das Schöne: Das Metallrohr schein dauerhaft enthalten zu sein, da es kein optionales Plastikrohr im Bausatz gibt.

Die Bauanleitung ist im typischen und bewährten Stil. Insgesamt nur 15 Baustufen versprechen schnellen Bastelspaß. Die Zeichnungen sind sauber, groß und übersichtlich und sollten keine Fragen offenlassen.

Am Ende der Anleitung finden sich 4 Farbprofile zur Bemalung und Markierung. Folgende Optionen werden angeboten:

  1. Panzerregiment 39, Niederschlesien, März 1945 in Dreifarb Streifentarnung
  2. I./Panzerregiment 29, Panzerdivision Müncheberg, Berlin, Mai 1945 in Dreifarb Streifentarnung
  3. I./Panzerbrigade 29, Panzerdivision Müncheberg, Berlin, April 1945 in Dreifarb Wellentarnung
  4. Kampfgruppe Schulze, Bückeburg / Paderborn, April 1945 in wolkiger Dreifarbtarnung


Der Bau (Thomas Hartwig)

Der Bau dieses Bausatzes beginnt mit dem Bau des Laufwerks - die Schwingarme sind erfreulicherweise bereits angespritzt und man braucht nur das Deckteil des vordersten Anschlagdämpfers, sowie die beiden Vorgelege anbauen.
Dann kann man bereits zu den Laufrollen übergehen.
Diese sind ganz benutzerfreundlich jeweils in Viererpacks zusammen gespritzt und es gibt pro Rad nur zwei Angusspunkte zu versäubern. Dieser Viererpacks werden ganz einfach und simpel auf die Schwingarme gesteckt und man muss nur achtgeben, dass die U-förmigen Verbinder nach oben um die Schwingarme herum gehen und nicht nach unten wo man sie sehen würde. Treib und Leiträder sind ebenfalls schnell zusammengesetzt - beim Treibrad muss man auf die unterschiedlichen Außenseiten achten und diese für links und rechts nicht verwechseln, denn diese haben auf der Innenseite besondere Verstärkungen. Auch werden die Treibräder exakt per Passstift positioniert eingeklebt, das Sinn macht, wenn die Segmentketten dann von den Knickwinkeln auch genau passen sollen.
Die letzte Reihe Laufrollen kommt dann einzeln daher und wird auf die offenen Schwingarmstifte geklebt.
Auf diese Weise hat man das Laufwerk in wenigen Minuten bereits fertig.

Die Ketten bestehen aus mehreren verschiedenen Segmenten, die man am besten heraustrennt und der Reihe nach auf die Bastelmatte legt. Dabei muss man ein genaues Auge darauf haben, dass die Ausrichtung jeweils korrekt ist und man bei den beiden Zeichnungen für rechts und links nicht aus versehen hin und herspringt (am besten eine Zeichnung jeweils abdecken).
Den Kettenteil der bis zum oberen Ende von Treib- und Leitrad reicht und den für den oberen Lauf zwischen Treib- und Leitrad, stecke und klebe ich jeweils für sich zusammen, lasse den Kleber kurz anziehen und ziehe erst den unteren Teil auf, lege die Kette um Treib- und Leitrad und schiebe dann den oberen Kettenteil ein und verklebe die Enden mit dem Rest der Kette. Das geht auch ziemlich einfach und schnell.

Dann geht es an die Wannenheckwand. Hier sind erstmal zwei rechteckige Erhebungen abzutrennen und wer den IR Staukasten anbauen will, muss rechts die Nupsis auch abtrennen und stattdessen von innen zwei Löcher aufbohren. Leider schweigt sich die Anleitung darüber aus, wofür dieser Arbeitsschritt gemacht werden muss - aber der findige Modellbauer findet es heraus. Außerdem, und das übersieht man schnell, muss das oberste Loch dann auch zugespachtelt werden. Wer den regulären Staukasten nutzt, braucht allerdings nichts davon zu beachten.

Auch die Abgasanlage bietet Optionsteile bei denen sich die Anleitung leider darüber ausschweigt welche Bauteile in welcher Kombi oder mit welchen anderen Features oder Zeitrahmen genutzt wurden - da hilft im Zweifel nur ein wenig Eigenrecherche (das Panzertracts 5-3 sei hier empfohlen!)
Als grobe Einschätzung: die Flammvernichter mit den gebogenen Abschlussstücken und die eckigen Rohrbasen sind die späteren Versionen.
Die Flammvernichter ohne die gebogenen Abschlussstücke sind erfreulicherweise einteilig, wohingegen sich die anderen aus zwei Halbteilen zusammensetzen. Hier muss man ggf. mal mit dem Schleifschwamm drüber um die Kante zu egalisieren.
Dann braucht man nur noch die Schleppkupplung und den Wagenhaber anbauen - letztere ist mit 7 Teilen dann doch erstaunlich teilelastig für dieses Modell, aber auch das dauert am Ende keine 5 Minuten.

Der Anbau der Heckwand an die Unterwanne ist nahezu(!) idiotensicher, denn die Unterwanne hat ein ziemlich weit hochgezogenes Stück Wanne an dem die Heckplatte ausgezeichnet angelegt und verklebt werden kann. Man muss halt nur schauen, dass die sie entsprechen fest angedrück wird, sodass an keiner Seite Spalten bleiben, denn die Platte sind jetzt schmatzend fest. Im Idealfall hat man die Oberwanne bereits zur Hand und kann dieser eben trocken auflegen um zu schauen ob sie hinten und vorn genau abschließt. Bei mir war es gleich im ersten Versuch der Fall.

Im Inneren der Oberwanne braucht man nur das Teil der Motornachbildung und die beiden Halterungen der Fahrer und Funkerluke einkleben - und das tatsächlich auch nur, wenn man vorhat die Motorklappe oder die Fahrer/Funkerluke offen darzustellen. Will man diese geschlossen anbauen, kann man auf diese inneren Bauteile auch verzichten.

Dann kann man eigentlich schon die Oberwanne aufsetzen und auch verkleben. Hier muss man eben schnell einmal rundum den Kleber aufbringen, wobei man tatsächlich schauen muss, an welcher Stelle welche Platten zusammenkommen und wo der Kleber hinmuss.
Die Oberwanne passt wie gesagt ganz ausgezeichnet auf die Unterwanne und wenn alles passt, sollte man den Kleber erstmal ordentlich anziehen lassen, bevor man mit dem Modell weiter herumhantiert.

Dann geht es an die Verfeinerung der Oberwanne - am Motordeck wird die Motorraumklappe angebaut und das entweder offen oder geschlossen, die Lüfter bekommen sehr schöne PE Gitter, die man mit Sekundenkleber vorsichtig aufklebt. Wahlweise kann man die rechten Lüfter noch mit den zusätzlichen Schiebern on Top versehen - und nicht irritieren lassen, das ist schon richtig, dass diese nur 2x für die rechte Seite enthalten sind. Der linke Lüfter mit der Kampfraumheizung ist das einzige Teil, das man hätte etwas besser machen können, denn die Abdecksegmente wurden allesamt im abgedeckten Zustand des Lüfters angespritzt. Hier wäre die offene Version oder zumindest ein Optionsteil schön gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und diese Darstellung ist ja nicht falsch.
Ansonsten kommen nur noch die 4 Traghaken und die Abdeckung der Luftansaugung hinzu.
An der Wannenfront wird das Bug MG eingebaut, das beweglich bleibt. Der MG Lauf könnte, wer kann, noch vorn aufgebohrt werden oder gegen etwas aus dem 3D Druck oder Metallbereich ausgetauscht werden.
Die Kanonenzurrung auf der oberen Platte kann entweder als verzurrtes Bauteil auf dem Kanonenrohr anzubringen oder offen auf der Platte liegend. Schön detailliert und quasi beweglich baubar.

Die Ausstattung mit Werkzeug und dergleichen an den Wannenseiten ist wirklich schön und sinnig gestaltet. Allein die Ersatzkettenglieder sind in EINEM Stück gemacht mit den Halterungen und sogar mit Sicherungsbolzen.
Auch der Behälter fürs Rohrwischergestänge ist quasi einteilig und wird nur mit einem Enddeckel und der Brechstange vervollständigt.
Die Werkzeugracks sind bereits mit den C-Haken gespritzt und nur noch mit wenigen einzelnen Werkzeugen zu versehen.

Die beiden Trittstege sind auch einteilig und passen hervorragend in die vorgegebenen Passmarken.

Die einteiligen Seitenschürzen können auf die Halterungen der Trittstege geklebt werden, aber dies wird final erst nach der Bemalung gemacht

Die Abschleppseile und das Kettenaufziehseil werden aus dem beiliegenden Kupferseil und den Spritzguss-Kauschen zusammengebaut, aber erst am Ende nach der Bemalung aufgezogen.

Weiter geht es mit dem Turm. Hier werden als allererstes die Winkelspiegel-Abdeckungen der Kommandantenluke aufgeklebt, denn diese sind bereits korrekt angeordnet in einem Teil gespritzt. Nachdem der Kleber getrocknet ist, kann man danach die Angüsse abtrennen und hat so diese Abdeckungen easypeasy ohne viel Fummelei aufgebracht.
Während der Trocknungszeit kann man die übrigen Kleinteile auf dem Turmdach anbringen - Absauglüfter, die Losterkennungstafeln, den Sockel für den Orterkompass, Handgriffe und die Traghaken. Alle Teile schön und gefällig und leicht anzubringen.
Wenn die Winkelspiegel Abdeckungen fest sind, kann man auch die Luke der Kuppel aus zwei Teilen zusammenbauen und einstecken. Dadurch bleibt die Luke beweglich für offene oder geschlossene Darstellung.

Dann kann man auch die Heckplatte einsetzen und verkleben - an der Innenseite kann man anhand der Wulst für die Bodenplatte die genaue Passung ausmachen. Die Bodenplatte kann man dann auch gleich einsetzen und verkleben. Auch hier aufpassen, dass an den Kanten keine Spalten oder eine Verkantung entsteht, ansonsten wird es evtl. schwer den Turm später aufzusetzen und zu drehen.

In das Teil der Wannenfront wird die Kanonenaufnahme eingesteckt und bleibt dadurch in der Höhe beweglich. Darauf wird eine von beiden Kanonenblenden aufgesteckt und verklebt. Hier muss man sich nur entscheiden - die Details dieser sind wirklich schön mit Struktur. Und die Gussnaht über die Blende scheint am Anfang als Gussfehler, aber die gab es auch am Original - vielleicht nicht ganz so deutlich, aber da kann man mit einem Schleifstick eben kurz nachhelfen.

Zuguterletzt kommt das Kanonenrohr zum Einsatz. Das einbringen in die Kanonenblende ist mit ein wenig Kraftaufwand verbunden, also vorsichtig, dass am Turm alles durchgehärtet ist und man auch keine Details dabei abbricht. Das Rohr hält komplett ohne Kleber.
Dann muss man nur noch die Mündungsbremse zusammenbauen - dabei wird ein Ring im Inneren eingelegt und die Abschlussplatte vorn aufgeklebt. Hier muss man wirklich vorsichtig hantieren, denn die Stege sind wirklich sehr fragil. Wenn man die Abschlussplatte zu fest aufdrückt, riskiert man einen Riss.

Ganz zum Schluss kann man das MG mit Haltearm am Ring der Kommandantenkuppel anbringen.


Damit ist der Bau im Groben beendet


Bemalung/Alterung (Christian Schiller)

Nachdem ich das fertig gebaute Modell von Thomas überreicht bekommen habe, stellte sich die Frage welches der 4 Tarnschemen ich wähle, ich entschied mich für das Tarnmuster für den Panther, der im Frühjahr 1945 in Paderborn gekämpft hat.

Zuerst starte ich mit einer Grundierung aus der Dose, hier habe ich von Tamiya die Nummer 87042 Grau fein. Diese Grundierung hat den tollen Vorteil das sie aus der Dose kommt, d.h. ich muss keine Airbrush reinigen, sie ist selbstregulierend, wenn ich zu viel Grundierung verwendet habe, trocknet sie so weit weg, dass keine Details beeinträchtig werden. Natürlich alles in einem gewissen Rahmen. Ich habe eine homogene Oberfläche, auf der die zukünftige Farbe optimal haftet und ich kann prüfen ob beim Modell nachgearbeitet werden muss.

Die Dose muss gut geschüttelt werden, sodass die Kugel gut hörbar ist. Aus ca. 10-20 cm Entfernung wird gesprüht, ich empfehle die Grundierung draußen zu verwenden da sie sehr geruchsintensiv ist. Ich empfehle eine Trockenzeit von ca. 4-12 Stunden.

Die neuen Farben von Ammo of Mig, die Atom Farben, kommen mir da gerade recht, vereinen sie die guten Eigenschaften der Acrylfarben mit den meisten denen der Verdünner basierten, ohne allzu sehr zu riechen und auf die Gesundheit zu gehen.

Die Grundfarbe ist Atom 20010 DG1 dunkelgelb. Diese Farbe wurde mit ein paar Tropfen 20521 (Verdünner/Retarder/Reiniger) ebenfalls von Atom gestreckt um einen dünnen und ebenmäßigen Auftrag zu ermöglichen. Gemischt wurde direkt in der Pistole, um Zeit zu sparen. Das gesamte Fahrzeug wurde mit einer Iwata HS mit ca. 1.2 bar lackiert.

Als 2. Farbe habe ich Atom 20062 Schokobraun RAL8017 genommen.  Ich habe mir die Tarnung auf der Anleitung als Vorgabe genommen, zum Glück werden die Colourprofile von allen Seiten gezeigt, zwar etwas kleinformatig, dank der kleinen Anleitung, aber groß genug um alles problemlos erkennen zu können.

Mit Braun habe ich angefangen da es leichter ist, evtl. Patzer mit dem Grün auszubügeln als mit dem dunkleren Braun.

Gesagt getan, ich lackierte das Braun in wolkigem Auftragen gemäß dem Tarnmuster auf der Anleitung. Die Atomfarbe ist sehr ergiebig, sodass ich für das gesamte Fahrzeug nicht „nachladen“ musste.
Da Thomas das Laufwerk schon montiert hat, habe ich gleich die Laufrollen, die gemäß Colourprofil in Braun bemalt werden sollen mit gebrusht. Um die gelben Laufrollen nicht mit einem braunen Sprühnebel zu „verunstalten“, wurden die Laufrollen abgeklebt mit dem Maskier Band von MBK 18 mm

Ohne Trockenpause ging es nach einer oberflächlichen Reinigung der Airbrush mit dem Olivgrün 20079 weiter. Auch hier wurden die Laufrollen mit bemalt, die gleiche Vorgehensweise wie bei den braunen Laufrollen.

Diese Farbe wurde ebenfalls wie das Braun mit einigen Tropfen des Verdünners/Retarders 20521 verfeinert.

Nach dem Aufbringen der Grund- und Tarnfarben überlegte ich wie ich das Model am besten und schnellsten bemalen kann, Ketten und Werkzeuge hat Thomas festgeklebt, d.h. mir bleibt nur die Bemalung am fertigen Modell vorzunehmen, eine Aufgabe, um die ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe, da die eingesparte Zeit beim Basteln mit auswendigen Maskier und luftanhaltender Detailbemalung einher geht.

Gesagt, getan, ich habe zuerst die Laufrollen und das drumherum mit Maskierband von MBK (MBK-MT1) abgeklebt und dann mit Atom 20064 Chipping die Ketten lackiert. Leider hat Atom KEINE extra Farbe für Ketten in seinem Programm, die Chipping Farbe ist aber optimal für Ketten vom Farbton.

Die Ersatzkettenglieder habe ich mit einem Pinsel bemalt, hier empfiehlt es sich die Grundfarbe und die beiden Tarnfarben griffbereit zu haben, wenn man über das Glied malen sollte.

Die Decals wurden ausgeschnitten und mit Tamiya 87205 Decal Fix Super Strong aufgebracht.

Nach dem Trocknen wurde das Modell mit Klarlack in Seidenmatt von Tamiya X35 mittels Airbrush aufgebracht. Seidenmatt ist deshalb wichtig da Matter Klarlack zu oberflächenrauh ist und Glanzlack eben glänzend ist..

Die Werkzeuge, bzw. alle Teile vom Werkzeug das Metall darstellen wurden mit dem Real Color Markers Stift von AK (RCM033) bemalt, die Stiele, bzw. die Holzteile der Werkzeuge habe ich in Gelb gelassen, das ist der perfekte Untergrund, um Holz darzustellen. Um einen schönen Holzton darzustellen, griff ich auf eine Ölfarbe der Firma Schmincke zurück mit der Farbe Goldocker, wenn der Pinsel ein wenig gröber ist, erzielt man eine schöne Holzmaserung beim vorsichtigen Aufstreichen der Farbe

Die zuvor in Schwarz bemalten Metallflächen der Schaufel, MG´s , Werkzeuge und Co wurden mit Pigmenten von Ammo of Mig 3009 behandelt, das tolle an diesen Pigmenten ist das ihr selber die Intensität des Metallglanzes bestimmen könnt, die Pigmente sind nämlich polierbar. Der Feuerlöscher wurde in London Grey 70.836 von Vallejo bemalt.

Nachdem die Ketten getrocknet waren, habe ich die Gummibandagen mit dem Stift von AK bemalt (RCM001) in Rubber Black. Das ging so weit ganz gut da die Kettenglieder im unteren Bereich nicht mit den Laufrollen verklebt sind und man ein wenig Spielraum hat. Als nächstes habe ich die inneren Laufrollen des Panthers, ebenfalls mit dem Stift an AK RCM010 Aluminium, also die stellen die durch den Kontakt mit dem Führungzähnen blank gescheuert sind. Die Führungszähne, das Treib und Spannrad wurde mit einer Ölfarbe von AK True Metal Iron 459 trocken gemalt.

Wir möchten nur eine dezente Alterung für den Panzer haben, also ganz Old School mit Pin-wash, Trockenmalen und ein paar Pigmenten.

Gesagt getan, ich fing also mit dem Pin-wash an, hier empfiehlt es sich etwas vom dem Wash Amig1008 in einen Kronenkorken nach dem Durchrühren abzufüllen da die Farbpigment superschnell zu Boden sinken und man dann nur noch die Verdünnung hat. Ebenfalls empfehle ich geruchslosen Verdünner, hier Amig2019 in einen Kronenkorken zu befüllen. Ein feiner Pinsel zum Aufbringen des schwarzen Wash wird benötigt und ein breiter für das Abtragen überflüssiger Farbe.

Als Abschluss für die Alterung hab ich eine dezente Trockenmalung mit Drybrush Farben von Ammo of Mig verwendet, diese wurde gemischt, da mir das Gelb zu Dunkel war Amig0601 +0617.

Der Auspuff hat ein wenig Pigmente Black 039 von AK bekommen, um den Ruß von den Abgasen zu simulieren und ein wenig Pigmente an die Rohre ebenfalls von AK Track  Rust 085 um Rost darzustellen.

Die Seile wurden in Schwarz Atom 20163 bemalt und mit Pigmenten von Ammo 3009 leicht eingerieben um einen metallischen Glanz zu bekommen. Das Kolonnen Licht wurde in Atom Prussian Blue 20108 bemalt.

Für die gesamte Bemalung habe ich, abzgl. Der Trockenphasen um die 4-5 Stunden benötigt, wobei das Abkleben bestimmt in Gänze eine ½ Stunde an Zeit gekostet hat, demgegenüber steht natürlich, dass alles schon soweit fertig war und nicht noch weiter montiert werden musste.

Die verwendeten Farben und Hilfsmittel füge ich rechts als Bild bei


Fazit

Toll, einfach toll.
Ein Konzept, das mich erst skeptisch gemacht hat, aber schon während des Baus wurde mir klar, dass das eine ganz tolle Sache ist und es einen wieder auf die Grundsätze dieses schönen Hobbies zurückbringt, indem man hier wirkliche Bastelfreude empfindet und auch tatsächlich mal schnelle Fortschritte sieht.
Gerade für Anfänger ist das eine gute Sache ohne viel Stress und zu langwierige Bastelschritte zu einem Ergebnis zu kommen, das auch im oberen Bereich der Detaillierung zu finden ist.
Zudem ist der günstige Preis mit etwas über 20 Euro so attraktiv, dass es wie eben gesagt etwas für Anfänger ist, aber auch Profis absolut glücklich werden können - sei es als schnelle Fingerübung um vielleicht ein Wrack oder ein Beistellfahrzeug zu haben oder um mit Nachdetaillierungen einen Panther G nach ihrem Detailgusto zu basteln.

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 11/2024 Thomas Hartwig & Christian Schiller

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