Über das Basisfahrzeug selbst ist in der gängigen Literatur und im Internet eine Menge Material zu finden. Von dem LKW 4500 wurden für die Wehrmacht vom Typ „S“ (nur Hinterachsantrieb) und der „A“-Version (allradgetrieben) insgesamt ca. 9000 Exemplare teils mit Stahlkabine, aber auch mit offenem bzw. Einheitsfahrerhaus gefertigt. Dazu kamen noch etwa 1500 Maultierfahrzeuge mit der Typenbezeichnung „R“. Bei einer Leistung von 112 PS konnte mittels Dieselmotor eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 65 km/h auf der Straße und ca. 43 km/h im Gelände erzielt werden; der Fahrbereich betrug bei der Allradvariante 500 km (Straße) bzw. 330 km (Gelände). Die Grundvariante war mit einer geräumigen Pritsche versehen, die mit einer Plane abgedeckt werden konnte. Die dafür nötigen Spriegel wurden auf dem Fahrzeug entweder in ihren Befestigungen an den Ladebordwänden oder gebündelt in einer Halterung an der Stirnseite der Ladefläche mitgeführt. Im Bereich der 4,5 Tonnen-Klasse war das Fahrzeug von Mercedes wohl am zahlreichsten neben den weiteren deutschen Herstellern wie Büssing, MAN, Magirus, Henschel usw. vertreten.
Als von Zvezda/Faller ein Bausatz des 4,5 Tonner Mercedes-Benz 4500 A angekündigt wurde, herrschte eine freudige Erwartung; schließlich wurde damit ein lang ersehnter Wunsch zahlreicher Wehrmachtfreunde erfüllt. Endlich ein deutscher LKW der „größeren“ Klasse aus der Zeit des 2 .Weltkrieges. Und dies noch dazu in Plastik zu einem gerade in Zeiten knappen Geldes erschwinglichen Preis. Ein erster Blick fällt auf 7 Spritzlinge unterschiedlicher Größe, die allesamt sehr sauber verarbeitete Komponenten beinhalten. Ein Bogen mit Naßschiebebildern für 2 Versionen rundet das grundsätzlich positive Bild ab.
Sehr schön gestaltet sind die Achsen und der Antrieb, wobei auch die Bremsanlage berücksichtigt worden ist.
Die Trittbretter verfügten wohl über eine Oberfläche aus Riffelblech und sind im Bausatz leider glatt dargestellt. Wer will, kann seine demgemäß mittels Ätzteilauflage nachrüsten.
Das einzige Teil, das ich im Bereich des Motorraumes noch ausgetauscht habe, war der Mercedes-Stern, der mir einfach zu klobig erschien. Diesen tauschte ich gegen ein fotogeätztes Exemplar aus, welches wesentlich ansehnlicher erscheint.
Mittlerweile bieten einige Kleinserien-Hersteller bereits Ersatzräder in der korrekten Ausführung an. Hier muß jeder selber entscheiden, ob sich für ihn diese Investition lohnt. Da ich das Modell weitestgehend aus dem Kasten gebaut habe und zu diesem Zeitpunkt noch keine Zurüstsätze mit neuen Rädern angeboten wurden, habe ich die dem Bausatz beigegebenen verwendet.
Ich habe mich für eine dunkelgelbe (MM 2095) Lackierung, auf die unregelmäßig grüne (MM2069) und rotbraune (H-160 mit ca. 7 Prozent Weiß aufgehellt) Tarnstreifen auf-getragen wurden, entschieden. Das Altern bewerkstelligte ich durch Unterlegen der Kanten und Vertiefungen mit dunklen Farbpigmenten (ähnlich Pastellkreide, aber farbintensiver) der Firma Kremer (Eisenbahnbedarf) bzw. MIG sowie nach Auftrag einer Schicht matten Klarlacks (Xtra-Color) nebst 48 Stunden Trocknungszeit „Waschen“ mit stark verdünnter, schwarz-brauner Ölfarbe. Das Modell wurde im Bereich des Chassis, der Kotflügel sowie der Fahrerkabine noch mit braun-grauer Pastellkreide leicht „verstaubt“. Zuvor habe ich noch einige Kratzer, Lackabsplitterungen und Roststellen angebracht, um einen „strapazierteren“ Eindruck des LKW zu vermitteln. Bei den Beschriftungen beschränkte ich mich lediglich auf die Nummernschilder.
Trotz kleinerer Mängel hat mir der Bau enorm Spaß gemacht. Insbesondere gefiel mit die Detaillierung und die größtenteils ausgezeichnete Paßgenauigkeit. Der Bausatz wurde von Modell-Fan nicht umsonst mit dem Titel „Modell-des-Jahres“ ausgezeichnet. Zvezda hat ja bereits eine weitere Version, nämlich das 4,5 Tonnen-Maultier angekündigt. Wir warten darauf schon gespannt und hoffen, dass noch weitere folgen werden. Toll wäre bspw. auch ein Modell mit Koffer- oder Feuerwehraufbau.
Literaturhinweise (Auswahl): Waffen-Arsenal Sonderband S-25 : Werner Müller, Die mittlere Flak bis 1945, Podzun-Pallas-Verlag Werner Müller : Die leichte und mittlere Flak 1906 1945, Podzun-Pallas-Verlag Werner Müller : Flak im Einsatz 1939 1945, Podzun-Pallas-Verlag Terry Gander, Peter Chamberlain : Enzyklopädie deutscher Waffen 1939 1945, Motorbuchverlag Werner Oswald : Kfz. und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr, Motorbuchverlag © 09/2009 Volker Andorfer |