Brückenlegepanzer M48 A2 AVLB


 

Das Original

Die M48 AVLB basiert auf dem Fahrgestell des Kampfpanzers M48. Dort, wo sich ursprünglich der Turm befunden hatte, wurde eine Platte über die Öffnung gelegt und links und rechts je eine Kuppel für den Fahrer und Kommandanten angebracht.
Die knapp 20 Meter lange Faltbrücke wurde mit insgesamt vier Hydraulikzylindern verlegt bzw. aufgenommen. Nacheinander wurden der Aufrichtzylinder, der Ablegezylinder, und der Faltzylinder betätigt. Nach dem Ablegen der Brücke wurden die beiden Hydraulikanschlüsse durch Rückwärtsfahren automatisch getrennt. Beim Aufnehmen der Brücke musste ein Mann das Fahrzeug verlassen, um die Hydraulikanschlüsse anzukuppeln. Die Brücke konnte bis zu 19 % aufwärts und abwärts, sowie mit einer Querneigung von bis zu 8% verlegt werden. Zugelassen waren für die Überfahrt Fahrzeuge bis MLC60. Die Ablagezeit beträgt etwa 2 Minuten, die Aufnahmezeit rund 8 Minuten.

Die Bundeswehr führte ab 1960 102 Stück der M48 AVLB ein.

Der M48 AVLB ist 11,23m lang, 4,01m breit und 4,04m hoch. Das Gesamtgewicht von 58t konnten vom 821PS starken Motor auf 51km/h beschleunigt werden.
Die Grabenüberschreitfähigkeit liegt bei 2,60m, die Steigfähigkeit bei 60% und die Wattiefe bei 1,20m.


Der Bausatz

Vor ein paar Jahren brachte der chinesische Hersteller Dragon eine Reihe von M48 Panzern aus neuen Formen auf den Markt, darunter auch einen M-48A5 AVLB.
Viele deutsche Modellbauer haben sich gefreut dieses Fahrzeug endlich bauen zu können - leider mussten sie dann aber ernüchtert feststellen, dass die ganze Verlege-Einrichtung mit der Hydraulik und der Ablagestempel und der Kampfraumabdeckung wie im Modell dargestellt, überhaupt nicht der deutschen Version entsprach. Auch fehlten für ein deutsches Fahrzeug essentielle Teile wie Rückspiegel, Leitkreuz, Beleuchtungsanlage, etc.. So musste man entweder wieder selbst Umbauen oder einen teuren Umbausatz erwerben.

Das Werk kommt jetzt zur Hilfe und wir schauen nun einmal, was uns erwartet:

Der riesige, bis fast zum Bersten gepackte, Karton des Das Werk Bausatzes enthält:

  • 17 Spritzlinge

  • Eine Ätzteilplatine

  • Ein Stück schwarzen Schlauch

  • Zwei Vinyl Ketten

  • Ein Metalldraht 140mm

  • Ein Metalldraht 280mm

  • Decals

  • Eine Bauanleitung mit Kurzhistorie

 An den Spritzlingen sind auch viele nicht benötigte Teile der anderen M48 vorhanden, so dass sich die Grabbelkiste freuen kann.

Die einzelnen Bauteile machen einen hervorragenden Eindruck.  Grate und Auswerferstellen sucht man vergebens oder sie sind an später nicht sichtbaren Stellen.
Auch ist eine feine und realistische Gussstruktur auf der Wanne dargestellt.

Die Detailvielfalt setzt sich am gesamten Bausatz fort. So sind zum Beispiel viele Griffe separat vorhanden oder sauber graviert.

Ein offensichtlicher Kritikpunkt ist allerdings das Fehlen der zusätzlichen Öffnungen im Treibrad, die dazu dienen, dass sich kein Schlamm darin festsetzen konnte, leider ist dies ein Merkmal aller M48 Bausätze.
Der hervorragenden Qualität des Bausatzes tut dieses keinen großen Abbruch. Die übrigen Fahrwerkskomponenten sind sehr gut detailliert und stellen alle Einzelheiten des doch recht komplexen Laufwerks der M48 Baureihe in hervorragender Weise dar.
Alleine die aus je vier Teilen bestehenden Laufrollen weisen tolle Hinterschneidungen und knackige Detail auf, erfordern allerdings auch einige Arbeit beim Heraustrennen und Versäubern, denn jedes der Teile hat vier Angusspunkte.
Die Ketten liegen aus Vinyl bei und sind recht schön strukturiert, wobei beim vorliegenden Muster im Bereich der Endverbinder ein paar Unsauberheiten zu entdecken sind, die schwer zu versäubern sind aber nicht das Gesamtbild sonderlich stören. Diese Art von Bausatzketten machen beim M48 auch Sinn, da diese sehr straff gespannt waren.
Wenn etwas anderes gewünscht ist, bietet hier der Aftermarket-Bereich Alternativen. Doch schon die passenden Ketten von AFV-Club (35005) bringen es auf allein ca. 550 Teile.

Es sind alle relevanten Teile für einen M48A2 Brückenleger vorhanden. Darunter das korrekte Motordeck mit den passenden Grätings, die neue Kampfraumabdeckung mit den „Sherman“ Kuppeln, der frühe Verlegemechanismus mit dem korrekten Ablagestempel (welcher übrigens auch so auf niederländischen Centurion Fahrgestellen als AVLB durch die Landmacht genutzt wurde) und die deutschen Rüstsätze (Beleuchtungsanlage, Antennensockel, Abschleppseile, drei verschiedenen Rückspiegel, RKL vorn und hinten).

Ein Großteil der vorhanden Fotoätzteile wird an der Wanne benötigt, hier sind es vor allem Halterungen, Abdeckungen und Teile Beleuchtungsanlage. Keines der Fotoätzteile ist hierbei optional, alle werden benötigt.

Vor dem Bau sollte man sich entscheiden, welche Version man realisieren möchte: In Transportstellung, beim Ablegen der Brücke oder mit abgelegter Brücke. Auf die beiden letzteren geht die Bauanleitung leider nicht im speziellen ein.
Eine bewegliche Brücke ist im Bausatz zwar nicht vorgesehen, kann aber sicher durch eigenes Geschick und guter Planung auch realisiert werden. Hierzu müssen dann einige Bauteile anders angeordnet oder weggelassen werden. Die ganzen Zylinder für den Verlegemechanismus sind jedenfalls bausatzseitig beweglich konzipiert.

Die größten Bauteile im Bausatz sind die Brückenteile. Hier kann man von einem Bausatz im Bausatz sprechen, da der Zusammenbau schon einiges an Bauzeit und Konzentration erfordern wird.
Die Brücke ist von außen gut detailliert mit toller Darstellung der Nieten an den Seiten und der Riffelung der Fahrflächen, weist jedoch im Inneren ein paar Vereinfachungen auf. Diese sind aber im Endeffekt nicht wirklich relevant, da man nach dem Zusammenbau davon nicht mehr viel bzw. fast nichts sehen kann.

Für die Stahlseile der Brücke und die Abschleppseile liegt verdrillter Draht in zwei verschiedenen Stärken bei, dieser ist jedoch recht steif. Vor der Verarbeitung sollte dieser ausgeglüht werden, da es sonst eventuell zu vermeidbarem Ärger durch den störrischen Draht kommen kann. Gegebenenfalls kann man hier auch auf Kupferdraht oder Faden aus dem Aftermarket zurückgreifen.

In 22 Bauschritten wird man zum fertigen Modell gebracht. Die Bauanleitung im typischen Das Werk Stil ist gut ausgearbeitet und nicht so überfrachtet und konfus wie die sonstigen M48 Bauanleitungen anderer Hersteller.

Es sind fünf Markierungsoptionen vorhanden – jede mit einer Kurzbeschreibung der entsprechenden Einheit und des Wappens. Unglaublich gut, besser geht es nicht: 

  1. Bundeswehr, Panzerpionierkompanie 160, Elmenhorst, späte 1980er im NATO Dreifarbtarn
  2. Bundeswehr, Panzerpionierkompanie 240, Mitterharthausen, 1987 in Gelboliv mit Brücke in teilweise Bronzegrün
  3. Bundeswehr, Panzerpionierkompanie 220, Manöver „Kecker Spatz“, Schwäbische Alb 1987 in Gelboliv
  4. Bundeswehr, Panzerpionierkompanie 350, Hammelburg 1970er im Gelboliv mit Schlammtarnung
  5. Belgische Armee, 6 Geniebataljon, Kwartier Becquevort, Dellbrück späte 1980er oder 2015 als Museumsfahrzeug im Kamp Vogelsang in Olive Drab „Neptunus“

Zusätzlich sind Kennzeichen von M48A2 Brückenlegepanzern und taktische Zeichen von Pioniereinheiten zum selbst Zusammenstellen vorhanden, eine wirklich gute Idee.
Als Wappentiere einzelner Fahrzeuge sind drei Comic Elefanten vorhanden, diese gehörten meinen Recherchen zu einzelnen Fahrzeugen der Panzerpionierkompanie 160 – da finden sich wirklich gute Bilder im Netz:
https://fotos.pzgrendiv6.de/index.php?/category/panzerpionierkompanie-160

Die Farbangaben beziehen sich auf das RAL-System und die Farbhersteller Tamiya, Mr. Hobby. Ammo of Mig, Vallejo, Humbrol und Mission Models.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt, wie so häufig, mit dem Bau des Laufwerks an die Unterwanne.
Zuvor steht noch Heraustrennen und Versäubern der Laufrollen und deren Gummierungen auf dem Programm und das ist schon ein abendfüllendes Programm, denn wir haben hier schlappe 12 Laufrollen plus 2 Leiträder als Doppellaufrollen, also 28 Laufrollen plus 28 Gummierungsringe. JEDES dieser Teil hat 4 Angüsse, die abgetrennt und versäubert werden müssen - und wenn es etwas gibt, das man ungern verschleift, sind Rundungen wie an Rädern. Aber mit einem Schleifschwamm und etwas Geduld bekommt man das ohne viel Aufregung hin - es dauert halt.

Währenddessen (da wir zu zweit an dem Modell arbeiten) kann die Unterwanne schon mal mit den Fahrwerksteilen versehen werden.
Hier sollte man gerade bei den Radstationen genau arbeiten, da sie ein wenig Spiel beim Bau an die Wanne besitzen, damit nachher alle auf der gleichen Höhe sind und nicht schräg zueinander stehen
Die ganzen Federungs- und Anschlagelemente sollten ebenso akribisch und genau angeklebt werden - gerade bei so komplexen Bauteilen wie der Federung und Kettenspannung an der Umlenkrolle mit erster Laufrolle muss man genau realisieren welche Ansatzstücke an welches Fahrwerksteil gehören. Erfreulicherweise passt dass alles ziemlich exakt zueinander und auch die Stoßdämpfer passen dann genau von A nach B ohne dass man Lücken oder andere Passfehler hat. Notfalls vorher trocken ansetzen um die genaue Position sicher zu haben. Da lohnt dann übrigens auch der hier zum Einsatz gekommene Flüssigkleber von Amig in roter Farbe - der zum einen in die Teilelücken fließt wenn man die Teile trocken anlegt und dann auch sehr schnell und sehr fest klebt und zum anderen durch die Farbe anzeigt wo nun tatsächlich Kleber hingelaufen ist um zu erkennen ob alles (bei langen/großen Teile) verklebt ist, aber auch wo man ggf. mit Kleber gepanscht hat und versäubern sollte, bevor Farbe aufgetragen wird - bei den klaren Klebern sieht man das Dilemma oft erst nach der ersten Farbschicht.
Lange Rede kurzer Sinn - im Bereich des Laufwerks alles gut antrocknen lassen, bevor man weiter am Modell hantiert, ansonsten hat man zu schnell Bauteile doch wieder verschoben und dergleichen.

Wenn in der Zwischenzeit die Laufrollen zusammengebaut sind, kann man diese auf die Schwingarme aufstecken und das ganze Fahrwerk auf einer ebenen Fläche überprüfen ob alle Räder richtig ausgerichtet sind.
Das Treibrad kann man zusammenbauen, aber noch nicht verkleben, denn nur so kann man sicherstellen später die Kette ohne Probleme auf das Laufwerk zu bekommen.
An dieser Stelle noch ein Tipp um das Modell etwas aufzuwerten, denn eigentlich müsste die äußere Hälfte 3 Löcher aufweisen, die hier leider fehlen. Nicht dramatisch und man bemerkt es kaum, aber für den "Notfall" hat DEF Model unter der Nummer DM35034 Ein Set, in dem die korrekten Treibradteile enthalten sind - siehe Foto links.


D
ann geht es an die Oberwanne an der ein paar gröbere Arbeiten anfallen, denn seitliche und vordere dünne Kragen rund um den "Turm"ausschnitt muss abgetrennt und auf gleichmäßige Höhe mit der hinteren Umrandung gebracht werden. Hier kann man grob mit einem Seitenschneider grob vorarbeiten und den Rest mit Feilen sauber angleichen.
Als Anhgaltspunkt, wie es auszusehen hat, haben wir das für euch im Bild rechts dokumentiert.
Im Idealfall setzt man trocken die neuen Deckplatte F14 auf um zuüberprüfen ob sie überall sauber und spaltenfrei aufsitzt.
Bevor man diese verklebt, sollte man die Oberwanne auch auf die Unterwanne kleben - auch hier empfehle ich diese vorher trocken aufzusetzen und zu überprüfen ob sie überall spaltenfrei aufsitzt. Hier ist gerade die Bugpartie im Auge zu behalten damit diese exakt auf der Unterwanne sitzt ohne Spalten oder Verschub der beiden Wannenteile. Aber das alles passte ganz ausgezeichnet. Wenn der Kleber angezogen ist, kann dann auch die besagte Deckplatte aufgeklebt werden und darauf die entsprechenden Anbauteilen wie die Kuppeln für Kommandanten und Fahrer. Man könnte sie offen darstellen, aber mangels Inneneinrichtung, sollte man dann eine Figur darin platzieren damit man nicht ins Leere schaut.
An der Wannenfront wird die ehemalige Fahrerluke mit den entsprechenden Bauteilen verschlossen und die ehemaligen Winkelspiegel mit PE Teilen abgedeckt, wobei man die leicht erhöhten Passmarken in Plastik vorher besser abtrennt und plan schleift.

Die Bauteile des Motordecks müssen alle akkurat versäubert werden, denn die kleinsten Reste von Angüssen behindert die exakte Passung zwischen den einzelnen Bauteilen.

Das neue Motordeck wird seitlich von den geschwungenen Lüfterlamellen flankiert und den hinteren, geschwungenen Seitenteilen. Hier muss man mit den Bauteilen erstmal genau puzzlen um zu klären und sicherzustellen, dass die Teile exakt zueinander ausgerichtet sind und dann auch so verklebt werden können. Die je drei langen Stifte unter den Lüfterbauteilen sollten genau in die Löcher der Oberwanne eingeklebt werden, es ist aber mitunter nicht ganz einfach diese auch exakt darin zu platzieren und zu verkleben. Vielleicht muss man für sich auch evaluieren in welcher Reihenfolge die Teile eingeklebt werden. Wichtig ist nur dass weder nach vorn hin, noch am Heck und zu den Seiten sich irgendwelche Spalten ergeben. Insbesondere an der Nahtstelle der Auspufflamellen des Heckteils G37 zur oberen Motordeckplatte oben muss man sicherstellen keine Spalte zu bekommen.
An der unteren Heckplatte D35 werden dann noch einige Kleinteile angebracht, darunter Bw spezifische Teile wie das Leitkreuz, die Tarnrückleuchten und die Katzenaugen als PE Teile.

Weiter geht es mit den Kettenblechen, die wieder etwas an Eigenarbeit erfordert, denn diese (J13 / J17) müssen zunächst getrennt und dann mit anderen Kettenblechteile M27 / M30 neu zusammengesetzt werden. Hier muss man ganz genau und exakt arbeiten damit der Schnitt zum einen an der richtigen Stelle und vor allem absolut gerade und sauber ist, damit das andere Kettenteil exakt dran angesetzt werden kann. Die Bauanleitung ist hier nicht 100% exakt erkennbar - hier empfiehlt es sich erst etwas großzügiger abzutrennen und dann in kleinen Schritten auf die richtige Länge zu feilen.
Und damit nicht genug - die Bauanleitung unterschlägt leider, dass die beiden Teilkreise, die in die Aussparungen seitlich unter der Deckplatte eingeführt werden sollen, auch noch in der Höhe gekürzt werden müssen, denn sonst passen diese nicht. Wer allerdings denkt, dass man einfach entlang des Absatzes abtrennen kann, hat dann etwas zuviel abgetrennt.
Auch hier empfiehlt es sich erstmal mehr stehenzulassen und dann peu a peu auf die richtige Höhe herunterzuschleifen.
Dabei empfiehlt es sich die Kettenbleche immer wieder in die Aussparungen anzulegen um diese möglichst exakt einzupassen.
Der Anbau der Kettenbleche an die Wanne ist dann nochmal ein bisschen kniffelig, denn man muss auf mehreren Ebenen genau checken wo, wie das Blech angeklebt werden muss und dabei sicherstellen, dass dies nicht irgendwo hängt oder Spalten bildet. Dazu ist es unablässig vorher noch die Seitenteile J2, J3, J18, J19 an die Kettenbleche zu kleben. Durch diese ergeben sich noch mehr und bessere Ansatzpunkte.
Ich empfehle erst die vorderen Bleche anzukleben und sicherzustellen dann die Kreisausschnitte genau ausgefüllt sind - daran kann man dann die hinteren Bleche ansetzen und dadurch, dass diese durch Aussparungen auch exakt in der Position festgelegt sind, kann man die Verbindung exakt anpassen und ggf. nachschleifen.

Ist das alles erledigt und der Kleber endfest, kann man die Anbauteile und Kisten auf den Kettenblechen anbringen - erfreulicherweise ist die Positionierung dank Stiften und Nuten recht eindeutig und einfach. Die PE Teile sind teilweise etwas fummelig - gerade die Halterungen für die Werkzeuge ... da muss man ein wenig Zeit und Muße mitbringen. Was mich verwundert hat ist, dass die Halterungen MA5 und 6 gar keine eingeätzten Knickkanten haben - hier muss der modellbauer selber improvisieren. Ich habe die zu einem passenden U geknickt, abgelängt und aufgeklebt.
Die Kleinteile wie die Haltearme der Rückspiegel lasse ich erstmal weg, da diese beim weiteren hantieren nur zu gern abbrechen übrigens auch schon beim Versäubern - aöso vorsicht..

Die Abschleppseile werden aus Kauschen aus Plastik und (etwas störrischen) Metallkabeln zusammengesetzt und auf den Kettenblechen angebracht, wobei ich entgegen der Anleitung die dicken Kabel favür genommen habe - die dünnen saßen viel zu locker in den Kauschen und sahen auch irgendwie recht spiddelig aus.

Am Wannenbug werden dann auch die restlichen Kleinteile angebracht wie die Lampen und deren Schutzbügel. Wer will, kann die Scheinwerfer (zumindest die jeweiligen Weißlichtscheinwerfer) aufbohren - aber Vorsicht, besser N8 und M18/19 vorher zusammenkleben und dann erst aufbohren, da man sonst den dünnen Rand des Scheinwerfers aufbrechen könnte.

Die beiden Anschlagböcke am unteren Wannenbug sollte man erst ankleben, wenn man den Brückenmechanismus angebracht hat und die exakten Ansatzpunkte der Stützen am Wannenbug ausmachen kann.

Am Motordeck geht es dann an den Bau der Brückenablage, die sich aus erfreulich wenigen Teilen zusammensetzt. Wichtig ist, erst die drei Bolzenköpfe an den Ablagen zu entfernen auf denen H7 und H8 aufgeklebt werden müssen - und mit diesen Teilen würde ich auch anfangen und dann zusammen mit den Streben H16 und H17 die exakte Position des Querbalkens und seiner Füße ausmachen und während an allen Stellend er Kleber anzieht, den Ablagebalken genau ausrichten - in allen Dimensionen.

Während der Kleber anzieht, kann man sich an den zweiten großen Teil des Bausatzes machen, oder sogar Teil 2 und 3, nämlich den Brückenlegenmechanismus und die Brückenelemente an sich.

Wer nach dem Panzer erstmal was zur Entspannung braucht, macht erstmal mit den Brückenelementen weiter, wer schon wieder die Ruhe hat oder hartgesotten ist, geht gleich zum Verlegemechanismus über.

Schauen wir also auf den Bau des Verlegemechanismus. Grundsätzlich sollte man immer im Hinterkopf behalten (sofern man auf Beweglichkeit des Mechanismus scharf ist) an allen Teilen, die sich potentiell bewegen können oder drehbar sein sollen, wie z.B. die Hydraulikstempel und Zylindergehäuse, vorsichtig mit Kleber zu sein - auch da wo es in der Anleitung nicht explizit erwähnt wird.

S
chon im ersten Bauschritt des Verlegemechanismus (Bauschritt 13) muss man sehr genau hinschauen bei den winzigen Teilen und wie diese zusammengehören.
Und im Bauschritt 15 muss man wirklich genau aufpassen keinen Knoten im Gehirn zu bekommen, denn hier gibt es viele Teile genau zueinander zusammenzubauen, auszurichten und zu verkleben, bzw. nicht zu verkleben. Auch benötigt man hier gefühlt bereits 3 Hände gleichzeitig um Teile zusammenzubringen ohne dass andere Teile wieder abfallen.
Hier ein paar Tipps: wer alles beweglich haben will, sollte an Teil H3 die halbrunde Aufnahme für das Haltestück von dem Zylinderstück, das man aus 2x N19 zusammenbaut, so halbieren, dass der Stift von N19 auf der anderen Seite durchschaut und man ihn mit einer heißen Klinge so verschmelzen kann, dass er nicht wieder rausrutschen kann (siehe Bild rechts, roter Pfeil = halbierte Aufnahme, blauer Pfeil = verschmolzener Haltenippel von N19). Ohne diese Modifikation müsste man den N19 Zylinder verkleben oder ständig in der Gefahr leben, dass dieser aus der Halterung fällt.

Teile H3 und H50 müssen im rechten Winkel zueinander verklebt werden.
Die Zylinderstangen H41, N20 und N20 mit H34 müssen dann ohne Kleber zwischen H54 und H55 eingelegt werden. Die beiden N12 Teile müssen mit H5 wirklich exakt und parallel zueinander verklebt werden was etwas tricky ist, da es in mehreren Ebenen "schief" zueinander stehen kann. Also lieber 3x schauen solange der Kleber anzieht.

Zur Entspannung habe ich als nächstes die übrigen Zylindergehäuse zusammengebaut, die sich aus je zwei Halbteilen zusammensetzen. Hier sorgsam versäubern, verkleben und dann die Nahtstellen ordentlich verschleifen und bei dem unteren Zylinder darauf achten, dass die Basis H53 beweglich bleibt. Und wo wir beim Verschleifen sind, können wir auch schon mal etwas vorgreifen und die Stützplatte des Absetzmechanismus bauen, denn diese baut sich aus vier Halbteilen zusammen. Das "Schlimmste" dabei ist, dass die Flächenabdeckung aus den zwei Platten N3 besteht, sodass nicht nur rundherum sondern auch mittig eine Naht aufweist. Hier sollte man unbedingt mit Spachtel und Schleifpapier das ganze so versäubern, dass man eine glatte Oberfläche bekommt.

Weiter geht es mit Bauschritt 16, der nochmal volle Konzentration, scharfe Augen und am besten ein weiteres Paar Hände erfordert.

Zunächst kann man beginnen die beiden Strebenelemente N14 (in Bauschritt 16 an einer Stelle fälschlicherweise H14 bezeichnet) vorzubereiten. Diese müssen jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten von den kleinen Nupsis befreit werden und im oberen Bereich jeweils aussen (da wo die Nupsis verblieben sind) die Teile H35 und H36 anzubringen - hier muss man ganz genau diese Teile ansehen wo sie angeschrägt sind und diese Seite dann an die obere Rundung ankleben sodass diese horizontal stehen und spaltenfrei anliegt. Info an dieser Stelle; hierauf ruht am Ende der obere Tragarm der Brücke.


Die beiden Halbteile N13 bauen sich zu einer Doppelquerstrebe zusammen, auf der laut Anleitung auf der oberen Flachseite ein Teil der rechteckigen Markierung entfernt werden soll. An diesen Markierungen sitzen dann die länglichen Bodenstücke von H2 und H1 an - das nur zur Orientierung, da die Zeichnung da nicht sehr eindeutig ist.
H2 und H1 werden oben auf die Rundstange aufgeschoben und dort nicht verklebt, dann aber mit den Passnippeln an Teil H5.
Dann sollte man auf einer Seite schon mal die erste seitliche Verstrebung N14 mit dem Gebilde aus Baustufe 15 verkleben. Hier unbedingt darauf achten, dass insbesondere die vertikale Platte exakt ausgerichtet an der Strebe ansitzt.

An der schräg nach hinten laufenden Strebe wird dann die zuvor kreierte Querstrebe aus 2x N13 angesetzt und wie zuvor gesagt an den Schmalseiten der Längsplatten von H1 und H2 verklebt - dadurch ergibt sich die tatsächlich Position, die man aus der Zeichnung ansonsten nur erahnen kann.
Und es muss nun auch die in Stufe 13 gebaute Platte H56 mit den Teilen H39 und H40 verklebt und damit beweglich an den Seitenstreben eingehängt werden - also Vorsicht dass an den Drehpunkten nicht verklebt wird.

Wenn man dann die zweite Seitenstrebe N14 entsprechend an die zuvor verbauten Teile verklebt (hier extra Achtung, dass die Strebe mit der vorderen Platte ebenfalls sauber und exakt ausgerichtet verklebt wird UND dabei die exakt gleiche Höhe wie die gegenüberliegende Strebe hat), sollte diese erstmal in Ruhe trocknen gelassen werden, damit sich hier absolut nichts mehr verziehen kann.
Im nächsten Schritt werden dann die seitlichen Abdeckplatten (H47, H48) auf die Streben geklebt - hier muss man genau schauen dass die winzigen Nupsis auf den Streben genau in die Passungen auf den Platten passen, ansonsten stehen diese irgendwie schief. Die Teile N16 und N18 werden jeweils zusammengeklebt und in die Löcher der zuvor gebauten Konstruktion vorn oben beweglich eingehängt (hier darauf achten, dass man sie richtig herum einhängt). Sobald der Kleber getrocknet ist und man die Nahtstelle etwas versäubert hat, kann man den obersten Zylinder mit Abdeckung auf die Zylinderstange schieben und mit diesen beiden beweglichen Halterungen verkleben. Am vordersten Ende wird dann die vorher zusammengebaute Stütze aus 2x N11 und N3 ordentlich verklebt und im rechten Winkel ausgerichtet. Auch dies dann erstmal ordentlich trocknen lassen.

Der Zylinder zum Vorklappen und Aufrichten der Brücke kann dann shconmal auf der Oberwannenabdeckung verklebt werden. Der Schutz um den Ansatzpunkt herum, aus einem PE Teil sollte man auch erst jetzt ankleben, denn sonst kann man die kleine Markierung, wo der Zylinderansatz aufgeklebt werden muss, nicht mehr genau ausmachen

Danach kann man das Gebilde des Absetzmechanismus dann auf dem Wannenbug aufkleben - hier muss man auf jeden Fall den exakt korrekten Sitz und Ausrichtung kontrollieren, bevor der Kleber anzieht - an diesem Punkt ist die Bauanleitung recht schwammig, da weder Ansatzpunkte noch das Teil in Position gezeigt werden. Ggf. klappt man auf ebener Fläche das Stützblech runter um zu sehen ob es ganz eben überall aufliegt. Auf jeden Fall sollte man die Zyinderstange in den entsprechenden Zylinder auf der Oberwanne einführen - dies gibt dem ganzen schon etwas Führung.
Wer es ganz genau haben will, sollte zuvor auf dem Wannenbug die Mitte ausmessen und davon ausgehend dann Markierungen für die beiden Aufsatzstücke machen.
Ich habe festgestellt, dass der Mechanismus nicht bündig mit dem Bug abschließen darf, sondern ein bisschen nach oben verschoben werden sollte. Bei mir rutschte nämlich sonst die Zyinderstange beim nach vorn klappen raus. Aber sollte jeder vorher an seinem Modell ausprobieren.
Wenn der Mechnismus endfest aufgeklebt ist, kann man auch die exakte Position von H37 und H38 an der vorderen Unterwanne ausmachen und die Teile dort verkleben, da wo die kleinen "Füße" des Klappmechanismus aufsetzen sollen.

Dann geht es an den Bau der Brückenelemente und Verbindungsteile an sich. Auch hier empfehle ich sauberes und genaues Arbeiten, damit die Elemente nachher ohne Verzug zusammenliegen können und natürlich auch dass sie beweglich bleibt. Man kann die einzelnen Elemente, die die Brückenteile verbinden werden schon mal heraustrennen und teilweise zusammenbauen. WICHTIG ist nur, dass diese dann nicht verwechselt werden. Der Aufrichtzylinder setzt sich ebenfalls wieder aus zwei Halbteilen zusammen in die die Zylinderstange zuvor eingelegt werden muss, denn im Gegensatz zu den anderen Zylindern ist hier die Stange gegen Herausrutschen gesichert.
Das Ansatzstück an der Zylinderstange für die zwei Seilkauschen setzt sich aus wenigen Teilen zusammen, doch Obacht, das untere Teil J49 ist tatsächlich das Teil J47. Die quadratische Verbindung durch die der Zylinder geführt werden soll, ist um Umkehrschluss dann das Teil J49 statt wie angegeben J47.

Die beiden Seile, die vom Zylinder über den Umlenkmechanismus zu der anderen Querverbindung mit Seilkauschen laufen soll, bringe ich erst ganz zum Schluss an - so lassen sich alle Komponenten am Ende einfacher zusammensetzen. Die beim Bausatz beiliegenden Stahlseile sind für meinen Geschmack zu hart und störrisch. Vielleicht könnte man sie ausglühen um sie geschmeidiger zu machen - ich bin aber dazu übergegangen dafür Kupferlitze aus dem Trumpeter Set 06628 dafür zu nehmen. Leider ist es etwas fummelig die Enden am Ende in die kleinen Kauschenöffnungen einzuführen, aber nichts was man nicht hinkriegen kann.

Die Brückenelemente sind insgesamt 4 Einzelelemente, die zwei Mal jeweils exakt gleich aufgebaut sind - man tut gut daran diese nacheinander zu bauen und sich zu markieren um am Ende nicht zu verwechseln.
Die Bauteile der Elemente sitzen an mitunter dicken Angüssen, aber mit qualitativ hochwertigen Modellbau Seitenschneidern ist das kein Problem und auch dünnere Bauteile können so herausgetrennt werden ohne sie zu beschädigen.

An das lange Bauteil der Fahrfläche werden rechts und links die Seitenteile angesetzt - hier muss man wirklich genau hinschauen, dass diese exakt an den jeweiligen Aussparungen sitzen. Auch hier habe ich gute Erfahrungen mit dem farbigen Flüssigkleber gemacht - man hält das Bauteil exakt in Position und fixiert diese in Sekunden mit dem Kleber, der die Spalten schön entlangläuft. Während des Trocknens sollte man sicherstellen, dass die Seitenteile auch exakt im rechten Winkel stehen.
Idealerweise setzt man dazu schnell die inneren Querplatten ein und kann so die 100%ig exakte Ausrichtung sicherstellen. Das in Bauschritt 20 verwendete Endstück K1 ist tatsächlich K2 - das merkt man aber relativ schnell, da die großen "Quadrate" mit unterschiedlichen Seiteneinschnitten daherkommen und dann wirklich nur in das eine Brückenteil passt.
Demzufolge ist dann in Bauschritt 21 das Teil K2 dann tatsächlich K1. Zusätzlich ist hier auch bei den Querplatten K3 und K4 eine Verwechslung aufgetreten und diese sind jeweils entsprechend die andere Platte.

Wenn alle 4 Elemente fertiggebaut sind, sollte man sie einmal so zusammenlegen wie sie später auf dem Panzer zum liegen kommen, um zu bestimmen welche beiden Element oben und welche unten liegen werden. Bei den oberen Elementen müssen die beiden vorderen Löcher und die große mittlere, rechteckige Aussparung verspachtelt werden. Hier gibt es dann einiges zu schleifen um die Oberfläche sauber und eben zum Rest der Brücke anzugleichen.

Wenn das erledigt ist, werden die ganzen Griffe J14 und die Bolzenenden J15 angebracht - J15 soll man nach Bauanleitung nicht ankleben, mir ist aber schleierhaft wie diese sonst halten sollen.

Nun wird das Ganze wirklich tricky und ich bin (obwohl ich nun schon zwei Brücken davon gebaut habe) noch nicht ganz schlüssig was das beste Vorgehen beim Zusammenkleben der parallelen Brückenelemente ist. Beim ersten Mal habe ich beide Brückenteile schon mal wie gedacht klappbar verbunden, alle Verbinderteile auf der einen Seite angeklebt und dann daran da andere Brückenteil angeklebt.
Die Problematik hier ist, dass man nahezu unmöglich alle 10 Verbinderteile gleichzeitig passend auf der anderen Seite einzuführen und zu verkleben. Denn wenn eines davon nicht 100% sitzt, passen die folgenden auch nicht mehr richtig, zumal die Passungen auf den Bruchteil eines Millimeters ausgelegt sind.

Auch beim zwieten Mal Brückenbau habe ich die jeweiligen Brückenteile erstmal wie gedacht beweglich verbunden und habe dann auf der Vorderseite mit einer Verbindung angefangen und die beiden Parallelteile damit verklebt. Von dort aus wollte ich mich dann Verbindung um Verbindung nach hinten durcharbeiten sobald die vorige Verbindung fest ist.

Auch eher durchwachsen, denn zum einen ist es schwer nur mit der ersten Verbindung beide Teile exakt in allen Dimensionen auszurichten bis der Kleber fest ist - zum anderen wird es nach hinten immer schwerer die weiteren Teile einzupassen, da man die Brückenteile immer schwerer auseinanderbekommt.

Ich vermute es wäre einfacher die Brückenelemente erstmal einzeln zu lassen und die Verbindung wie in Baustufe 22 erst nach dem Anbau aller Querverbindungen beider Elemente durchzuführen.
Auf jeden Fall muss man aufpassen, dass alle Querverbinder, inklusive der Halterung des Aufrichtzylinders, sauber in ihren Aufnahmen sitzen, die Brückenteile parallel zueinander stehen und nicht verdreht oder sonstwie verkantet sind. Auch muss man sehr aufpassen, dass man die Querstreben entsprechend Baustufe 23 an den richtigen Stellen und richtig ausgerichtet verklebt, bzw. das Seilführungsstück am Ende richtig herum einsteckt (und nicht verklebt), denn die Darstelliung in der Bauanleitung im Zusammengeklappten Zustand kann schon mal etwas verwirren. ;-)

Laut Bauanleitung müssen an den Klapp-Enden je nach Brückenstatus ein gerades oder ein gebogenes Bauteil eingebaut werden. Wer die Brücke variabel halten will, sollte das Teil J45 entweder nur einstecken und ggf. dann entnehmen, wenn die Brücke abgelegt wird, oder durch ein Stück flexiblen Schlauch ergänzen. Letzteres habe ich mit dem flexiblen 1mm Plastikaterial gemacht, das dem Bausatz beiliegt und eigentlich für die Hydraulikleitungen am Zylinder in der Brücke genutzt werden soll. Erstmal die 4 Aufnahmen am Ende der Brücke mit einem 1,1mm Bohrer aufgebohrt, das "Schlauch"material halbiert, beide Hälften jeweils in die Aufnahmen eingeführt, die Brücke langgestreckt und dann von unten die jeweiligen Enden der "Schläuche" mit einem Klecks Sekundenkleber verdickt, damit sie micht mehr rausrutschen können.

Wer die Brücke fix auf dem Fahrzeug behalten will, kann die Brücke mittels der jeweils zwei Löcher in den unteren Brückenelementen am vorderen Absetzmechanismus und hinten auf der Ablage verkleben. Das bringt Stabilität in das Modell, gerade wenn man es transportieren will. Empfehlen würde ich, WENN die Brücke schon fixiert werden soll, allerdings erst nach der Bemalung denn Fahrzeug und Brücke getrennt zu bemalen, ist deutliche einfacher wenn Brücke und Fahrzeug getrennt bemalt werden.

Wer die Brücke beweglich und abnehmbar haben will, schiebt die Brücke nach der Bemalung mit etwas Kraftaufwand zum Weiten der beiden Elemente von hinten auf kürzestem Weg auf die beiden Haltenippel des Absetzmechanismus ... der Farbauftrag wird vermutlich etwas darunter leiden - also man kann/sollte das nicht ständig machen, oder man pokert etwas und schleift die Haltenippel flacher, sodass sich die Brücke leichter aufschieben und wieder abnehmen lässt.


Der Bau der Kette steht ganz zum Schluss an und ist erfreulich einfach - eine recht schön gestaltete Vinylkette in einem Stück, die man vorab zu einem Kreis schließen kann. Dazu am besten die ganze Kette einmal in Seifenwasser waschen (insbesondere die Verbindungsstücke) und sauber abspülen und trocknen, dann die Verbindungsstücke mit Sekundenkleber dünn bestreichen und schnell die Nippel durch die Löcher bringen und fest zusammenpressen. Die leicht überstehenden Nippel dann am besten mit einer heißen Metallklinge verschmelzen, sodass sie nicht mehr herausrutschen können.
Nach der Bemalung kann man dann das Treibrad in den Kettenring legen (und schauen wo man die Verbindungsstelle am besten verschwinden lässt) und die Ketten auf das Laufwerk ziehen und das Treibrad verkleben.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und färbt auch PE Teile zuverlässig.

Dann wurden auf der Brücke und dem Fahrgestell mit weißer Tamiya Farbe XF-2 Highlights als pre-shading gesetzt. D.h. auf Flächen die nachher heller wirken sollen wurde entsprechen weiß unterlegt. Dies hilft, gerade bei einfarbigen Fahrzeugen die Eintönigkeit zu brechen und interessante Farbspiele der Helligkeit zu nutzen.
So habe ich die horizontalen Flächen aufgehellt, allerdings beim Fahrgestell nur in dem Bereich, wo die Brücke keinen Schatten drauf wirft.
Daher konzentriert sich hier die Arbeit mehr auf die Brücke und man kann hier gerade auch an den Seitenteilen schon eine kleine Segmentierung der Elemente hervorheben.

Wenn die weiße Farbe getrocknet ist, wird per Airbrush das gelboliv von Ammo by Mig (Amig0087) aufgebracht. Immer schön in dünnen Farbaufträgen um die Wirkung des Pre-Shadings genau zu steuern - dann spart man sich meist auch den zusätzlichen Schritt nach der Bemalung noch Highlights zu setzen.
Die Farbe macht einen hervorragenden Eindruck - denn gerade das RAL6014 gelboliv kann schnell mal irgendwie falsch wirken - und das obwohl es am Original schnell einigen Farbänderungen unterworfen war durch Sonne und Staub. Wichtig bei Amig Farben ist eigentlich wirklich nur, dass sie in dünnen Schichten und nicht "schwimmend" nass aufgetragen werden - das führt zu unschönen Effekten beim trocknen.

Hält man sich an die dünnen Schichten, bekommt man einen wunderschönen, farblich passigen und schönen glatten Farbauftrag, der zudem auch schnell trocken ist, sodass man weiterarbeiten kann.
Als nächstes stehen die Decals auf dem Programm und ich habe die Flächen an denen diese aufgetragen werden sollen, mit seidenmattlack per Airbrush behandelt.

Als Markierung haben wir uns für die Panzerpionierkompanie 220 beim Manöver „Kecker Spatz“ entschieden, das durch eine große handgeschriebene Zahl und eine stilisierte Eidechse auffällt. Die Decals lassen sich hervorragend verarbeiten und trocknen ohne viel silbern oder riesen Trägerränder ... trotzdem sollte man die Decals mit Weichmacher und Decal Set schön eng anliegend aufbringen, denn jedes Luftbläschen wird als Trägerfilm sichtbar.
Nachdem alle Decals aufgebracht sind (sind neben den besagten Zahlen und Eidechsen noch die taktischen Zeichen, eiserne Kreuze und das MLC Schild, sowie die große weiße Fläche an der Front des Ablegemechanismus - diese muss man unten etwas einschneiden um an der Basis des RKL ausgespart zu werden), wird das komplette Modell mit seidenmattlack übersprüht um die Decals zum einen zu fixieren und das ganze Modell mit einer kleinen Schutzschicht vor den kommenden Alterungsschritten zu schützen.

Vorher kommt es aber noch zur Detailbemalung, wobei hier gar nicht mal sooo viele Details sind. Das sind in der Hauptsache die Laufrollengummis, die
per Pinsel mit "Vulcanized Rubber" von Lifecolor bemalt wurden.
Die Radnaben wurde mit einem Klecks rot bemalt.
Stahlseile wurden mit Amig gun metal bemalt, die Katzenaugen und Rückleuchten mit rot, bzw. rot transparent und bei den Rückleuchten noch zusätzlich die andere Hälfte in orange transparent, wie auch vorn für die Blinker.
Die beiden Endstücke der Hydraulikleitungen neben der Kommandantenluke wurden in feuerrot bemalt und setzen so zwei schöne Farbpunkte. Die Spiegelflächen der Rückspiegel wurde mit dem Liquid Chrome Stuft von Molotov bemalt. Die Vinylketten wurden mit Chaos black grundiert und dann die gummierten Bereiche ebenfalls mit Gummifarbe von Lifecolor und die Metallbereiche mit gun metal, dem ein Klecks Rostfarbe beigemischt wurde, bemalt.

Dann geht es als nächstes an das Chipping, also die Darstellung von abgeriebener und abgeplatzter Farbe. Ich habe mir dazu ein kleines Stück Schaumstoff ausgerissen und tupfe im ersten Schritt an den entsprechenden Stellen ganz hellolive Farbe auf. Im zweiten Schritt mache ich das gleiche mit der Chipping Farbe von Amig, einem schönen, sehr realistisch wirkenden Farbton, der tiefere Farbabplatzer darstellt. Damit tupfe ich mit dem Schaumstoff vorsichtig die zuvor hellgelb betupften Flächen ab, wodurch sich mit etwas Geduld und Spucke dunkle Farbchips mit hellen Rändern ergeben ... natürlich nicht perfekt, aber für den ersten Eindruck reichts. In der Hauptsache habe ich mich hier an dem Stützschild vorn abgearbeitet, das durch die Verwendung am meisten Lackschäden abbekommt.
Hier kann man sich natürlich auch noch weiter austoben mit Farbvarianten, Staub, Metall und auch Rost.

I
m nächsten Schritt geht es dann ans Streaking - hier werden die vertikalen Flächen mit Ölfarben behandelt um Laufspuren einzuarbeiten. Dabei malt man dunkle und helle Streifen vertikal auf Flächen und verblendet diese mit einem sauberen Flachpinsel und Verdünner mit Pinselbewegungen von oben nach unten, sodass die Striche nach unten dünner werdend auslaufen. Dies kann man auch mit Rosttönen so machen, wenn man Rostflecken simulieren will. Hier liegt der Clou in der Variation und der unterschwelligen Wirkung. Diese Streifen sollten nicht so markant sein, dass sie sofort deutlich ins Auge stechen.
Ich habe dazu mittels Zahnstocher auf den Flächen kleine Punkte unterschiedlicher Ölfarben getupft und diese dann wie eben beschrieben von oben nach unten abgezogen - dies so oft wiederholen (und zwischendurch den Pinsel reinigen und neu befeuchten) bis diese Streifen nur noch gerade so zu erkennen sind. Manmuss natürlich auch im Hinterkopf behalten, dass die folgenden Schritte der Alterung den Effekt womöglich noch abmildern.
Ich empfehle nach diesem Schritt 24 Stunden Trocknungszeit.


Als nächstes folgt das Filtering - hier habe ich mit verschiedenen Ölfarben kleine Punkte auf das Modell getupft, wobei angrenzende Flächen mit unterschiedlichen Farbkombinationen versehen werden. 
Der Clou dabei ist, dass dann mit einem weichen Rundpinsel und Verdünnung diese Ölfarben auf dem Modell verblendet und soweit wieder abgetragen werden, dass nur ein Hauch von Farbschleier zurückbleibt, der unterschwellig die Flächen in leicht anderen Farbnuancen erscheinen lässt und so für das Auge interessanter gestaltet.
Hier hat man auch gezielt Möglichkeiten Farben etwas nachzubearbeiten und die Gesamtwirkung abzumildern und die Farben zueineinander anzugleichen. Hauptintention ist aber auch Flächen voneinender besser abzuheben und abzugrenzen.
Dieser Vorgang sollte dann auch locker 24 Stunden trocknen gelassen werden, bevor es weitergeht.

Es folgt das washing - das bedeutet, dass mit einer verdünnten, dunklen Farbe diese in Vertiefungen und an erhabene Details getupft wird, damit sich dort die dunkle Farbe sammelt und diese mit dem dunkle Ton betont und damit eine Hervorhebung der Details bewirkt. Gerade an den Schweißnähten und Nieten und ganz besonders an der genoppten Fläche der Brückenfahrbahn wirkt dieser Wash wirklich ganz ausgezeichnet und bringt die Strukturen besser zur Geltung. Ich habe mich hier für einen schwarzbraunen wash von Amig (Nr.1005) entschieden, der einen guten Kontrast bietet.
Und wieder empfehle ich hier 24 Stunden Trocknungszeit.

Danach geht es dann ans Trockenmalen.
Hier mische ich mir eine hellolive Ölfarbe an. Diese lasse ich einige Zeit auf einem Stück Pappe ruhen, damit das Öl aus der Farbe herausgezogen wird. Die so etwas entölte Farbe nehme ich auf einen Flachpinsel, streiche diesen auf einem weiteren Stück Pappe aus, bis keine Farbe mehr sichtbar abgegeben wird. Damit streiche ich dann über Kanten und erhabene Details. Durch die erhöhte Belastung an den Kanten bleiben die letzten im Pinsel verbliebenen Farbpigmente dort hängen und betonen diese mit einem hellen Farbton. Dadurch treten Details hervor und Kanten werden deutlicher sichtbar und geben für das Auge deutlichere Konturen ab. Gerade die Fahrbahnfläche und die Nietenreihen der Brückenseiten profitieren sehr von diesem Schritt

Ganz zum Abschluss tupfe ich helle Staubpigmente in den Laufwerksbereich und der Heckwanne, sowie den Kettenblechabschlüssen - dezent und nicht zu viel.

Nach Abschluss dieses Arbeitsschritts ist damit auch die Bemalung und Alterung beendet



Fazit

Was für ein Klotz! Und eigentlich zwei Bausätze in einem - von daher gut, dass wir uns das geteilt haben, einer die Brücke mit Legemechanismus und der andere die Wanne mit allem drum und dran. Auf diesem Wegen kann man es an einem Wochenende schaffen. Aber wir empfehlen: Lasst euch Zeit, baut es sauber und akribisch. Dann kann man die Brücke auch voll beweglich bauen.
Die wenigen Teilefehlbezeichnung in der Anleitung sind zwar ärgerlich, aber ziemlich einfach vom Modellbauer selber zu erkennen und zu korrigieren.

Am Ende haben wir hier einen beeindrucken Brückenleger der Bundeswehr, der bisher im 1:35 Portfolio fehlte - und dafür kann man gut und gerne auf die "fehlenden" Details unter der Brücke verzichten, auf denen einige Nietenzähler so gern herumreiten. Insgesamt gut baubar - der Zusammenbau der parallelen Brückenlemente und des Ablegemechanismus ist recht herausfordernd, aber machbar.
Das Endergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


© 06/2022 Thomas Hartwig / Sven Schröder

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