Der Spähpanzer Luchs der Bundeswehr war ein Radpanzer und basierte auf dem Konzept der Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234 und Sd.Kfz. 231, von dem er die 8-Rad-Lenkung beibehalten hat. Zusätzlich war der Luchs schwimmfähig, kaum hörbar und mit beschussfesten Reifen ausgestattet. Die Hauptbewaffnung war die 20mm-Maschinenkanone Rh202, ein koaxiales sowie ein Fla-MG 3. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richtschütze, Vorwärts- und Rückwärtsfahrer, der gleichzeitig als Funker agierte. Der LUCHS konnte mit seinem Daimler-Benz 10Zyl.-Vielstoffmotor mit 390 PS sowohl vorwärts als auch rückwärts gleich schnell fahren (ca. 90km/h). Alle vier Achsen konnten gelenkt werden, was den Wendekreis erheblich verringerte. Ab 1975 begann die Serienfertigung von 408 Fahrzeugen, die letzten LUCHSE wurden 2009 außer Dienst gestellt. Zwischenzeitlich erfuhr das Fahrzeug verschiedene Kampfwertsteigerungen, u. a. Einbau eines Wärmebildgeräts und Nachrüstung auf die Funkgerätegeneration SEM 80/90. Zum Ende seiner Einsatzzeit kamen die LUCHSE noch zu Auslandseinsätzen im Rahmen von IFOR, KFOR, SFOR.
Neben dem Bausatz 3036 von Revell in der alten Version kamen folgende Sets zum EInsatz:
Vor langer Zeit erhielt ich den REVELL-Bausatz des SpPz 2 LUCHS. Zwischenzeitlich 'sammelte' ich verschiedenste Zurüstteile - auf Messen, Ausstellungen etc. So bekam ich seinerzeit alles zusammen, was man für/an den REVELL-Luchs verbauen kann. Diese 'Aftermarkt-Teile' bewahrte ich mit in der Modellschachtel auf. Anfangs interessierte ich mich nur ganz gering für das Fahrzeug - andere Projekte hatten Vorrang.Was ich bei meinen Recherchen zufällig über den Luchs fand, speicherte ich ab. Durch die Sucherei erfuhr ich nach und nach, welche Schwächen der Revellbausatz in sich barg, was mich einerseits abschreckte, andererseits aber motivierte, einen ‚korrekten‘ LUCHS auf die Räder zu stellen. Als ich mir den LUCHS zulegte, hatte ich schon die Idee, ein Fahrzeug der ersten Generation in gelb-oliv zu bauen (mit dem Schießscheinwerfer) und diesen mit Wintertarnung zu versehen.
Das grobe Abschleifen erfolgte mit einer Trennscheibe, nachdem ich vorher die Winkel angezeichnet hatte. Die Feinheiten erledigte ich mit einer groben Feile und Schleifpapier. Nach einigen Stunden Arbeit und ständigen Kontrollen war ich mit dem erreichten Ergebnis zufrieden. Es hatte mich einige Bögen Schleifpapier gekostet, aber der Aufwand hat sich in meinen Augen gelohnt.
Nach dem Verkleben der Seitenwände galt es jetzt noch, Überstände des Plastiks abzuschneiden - was mit einem scharfen Skalpell und Geduld gut gelingt. Danach folgt noch ein Durchgang mit Schleifpapier (Körnung 400 oder 600), um die Kanten der neuen Seitenteile an das Plastik des Bausatzes ohne Übergänge oder Kanten anzupassen.
Nach diesen Arbeiten war ich soweit, mich über das Fahrwerk herzumachen. Seitens des Herstellers ist nur “Geradeausfahrt“ vorgesehen, ich aber wollte meinen Luchs auf eine Vignette mit eingelenkten Rädern und verschränkten Achsen darstellen. Glücklicherweise habe ich das schon einmal vor Jahren gemacht und konnte meine Vorgehensweise hier wieder anwenden. Dabei beschränkte ich mich aber nur auf die vordere Zwillingsachse. Zwischendurch fielen mir die Schraubenfedern ein, die produktionsbedingt nicht anders gespritzt werden können (vermute ich), aber als „Vollmaterial“ für mich jetzt nicht mehr akzeptabel sind. Als Draht eignete sich 0,8mm-Messing, dazu eine entsprechende Holzschraube und mit einiger Kraft in den Fingern und Händen und unter Zuhilfenahme einer Zange drehte ich mir meine Schraubenfedern nun selbst Wichtig war hier, den Draht beim Wickeln unter Spannung zu halten, um jeweils die gleich großen Rundungen zu erhalten. Aufgrund der Schraubwicklungen bot es sich an, jeweils zwei Drähte auf einmal zu bearbeiten, damit die Abstände zwischen den Federwicklungen ebenfalls gleich sind.
Nachdem die Einzelteile der Achsen soweit vorbereitet waren, konnte ich sie nunverbauen - wie man auf dem Bild erkennen kann. Damit die ganze Konstruktion auch Sinn macht - und ich später die Achsen in verschränktem Zustand fixieren kann, habe ich die Resinreifen mit etwas Holzleim an den Achsen verklebt. Durch den Holzleim halten die Reifen verhältnismäßig fest auf den Achszapfen, lassen sich aber wieder lösen - und auch die Leimreste an Reifen und Achsen sind ganz leicht mit dem Fingernagel zu entfernen. Die Fahrwerksumbauten waren größtenteils abgeschlossen und ich widmete mich wieder der Wanne, bei der noch viele Feinarbeiten warteten. Jetzt konnte ich Zurüstteile von PERFECT SCALE sowie Ätzteile von EDUARD verarbeiten und etwas scratch wartete auch noch … Revell hat an der rechten Wannenseite - zwischen den Doppelachsen - "etwas dargestellt", das man auf den ersten (und auch zweiten) Blick nicht erkennen kann. Soll es ein Staufach oder sonstwas sein? Nach Recherche an Originalbildern kommt man dann darauf, dass dieser Bereich tatsächlich ein Staufach ist - und zwar für zwei Unterlegkeile! Glücklicherweise hat EDUARD hier aufgepasst und dem Modellbauer geholfen. Der 'Staukasten' wurde vorher bereits verbaut (siehe oben) - und jetzt waren die Unterlegkeile sowie die Halterung derselben an der Reihe. Schlussendlich habe ich aber nur einen Keil in der Halterung verklebt, da es meiner Meinung nach diese Seite etwas auflockert bzw. interessanter gestaltet.
Insofern waren die Arbeiten an der Wanne des SpPz LUCHS jetzt fertig. Das Fahrwerk war allerdings noch nicht verbaut und um den Turm habe ich mich noch überhaupt nicht gekümmert.
Nach viel mehr Arbeit, als ich anfangs vermutet habe und mir lieb war, konnte ich den Turm "lackierfertig" machen. Gefühlt hatte ich in dieses kleine Teil (zur Größe des ganzen Modells gesehen) mehr Aufwand investiert als bisher in die Wanne. Aber ich denke, die Mühen haben sich gelohnt ...
Nach dem vorsichtigen Abnehmen der Räder sowie säubern von Holzleimresten konnte ich jetzt mit dem Verbauen der oben genannten Teile beginnen. Einige Stangen konnten bleiben, wie sie waren ... andere mussten verkürzt oder verlängert werden.
Ich habe immer noch einen Vorrat an Mr. SURFACER, den ich für solche Vorarbeiten verwende. Den SURFACER 1200 verdünnte ich jedoch nochmals mit 50% Mr. Thinner, damit mir diese Mischung gut durch die Airbrush fliesst. Hier ist auch noch TAMIYA XF-1 SCHWARZ zu sehen, mit welchem ich nach dem Grundieren diverse Ecken und Kanten vorschattiert habe. Im Nachhinein stellte sich für mich jedoch heraus, dass ich mir diese Arbeit hätte sparen können, da von diesem Effekt später nichts mehr zu sehen war.
Das Gelb-oliv von Model Air verdünnte ich zusätzlich mit wenigen Tropfen destilliertem Wasser und einem Tropfen des Retarders, um das Trocknen der Farbe zu verzögern.
Nach dieser Grundlackierung versiegelte ich das Modell mit Klarlack und begann nun mit dem Anbringen der Decals. Hier leisteten mir (wie immer) MICRO SET & SOL hervorragende Dienste. Jetzt folgte ein erstes Filtern und Washen des Modells. Der Einfachheit halber nahm ich dazu meine „Mittelchen“ her, die ich mir im Laufe der Zeit zugelegt hatte.
So ging ich daran, verschiedene Versuche zu unternehmen - und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass Acrylfarbe, verdünnt und vermischt mit weißen Pigmenten (ich schabte ölfreie Pastellkreide) mit am Besten aussah. Aufgepinselt wurde das Ganze mit dem Pinsel (wie auch seinerzeit die angerührte Schlemmkreide mit der Waschbürste …). Beim ersten Mal war die Tarnung nicht deckend - und ich musste mehrere Durchgänge machen, bis mir die Tarnung bzw. der Deckungsgrad gefiel. Hier war jedoch der Vorteil, dass ich durch die Pinselei die Farbe gut kontrollieren konnte und zudem der ein oder andere Farbspritzer so aussah „wie gewollt“. Am Original wäre die Tarnung jetzt gemacht, am Modell sieht es noch nicht gut aus. So ging es jetzt beim Weiß weiter mit dem sog. WEATHERING, um das Modell optisch ansprechender zu gestalten. Es galt also, das gebrauchte Grün mit dem strahlenden Weiß zu verblenden.
Die weißen Flecken waren nach dem Filtern für meinen Geschmack immer noch zu eintönig, wenn auch jetzt schon abgedunkelt, an manchen Stellen mehr, an manchen weniger. Damit noch mehr Abwechslung hineinkommt, wagte ich mich erstmals an das sog. MAPPING. Etwas Ölfarbe auf einen Karton geben und das Öl absaugen lassen, mit der Pinselspitze minimal weiß aufnehmen, an eine ausgewählte (beliebige) Stelle auftupfen und nach einer kurzen Antrocknungszeit schließlich mit einem leicht befeuchteten Terpentinpinsel in nur eine Richtung verblenden.
Für diese Kratzerarbeiten, das CHIPPING, eignen sich Vallejofarben hervorragend. Ich entschied mich für die Grundfarbe, welche ich wieder leicht aufgehellt habe (Schneetarnungskratzer), dazu ein dunkles Braun (Lackkratzer) sowie ein normales (rostfarbenes) Braun (tiefere Lackschäden). Zum Anbringen der Kratzer ist mindestens ein guter Pinsel 5/0 anzuraten, ich selber benutze sogar 10/0. Und weiterhin gilt es, sich hier beim Chippen zu beherrschen und nicht zuviel anzubringen, wie es gerne bei Modellen aus der Zeit des II. Weltkriegs gemacht wird. Nach dem Chippenlegte ich nochmal einen Filter über das Fahrzeug, um die Kratzerspuren ebenfalls wieder etwas zu verblenden. Dazu nahm ich dieselben beiden Filter, die ich schon vorher für die Schneetarnung verwendet habe (siehe oben).
Damit das Fahrzeug wirklich ein Aussehen bekommt, als wenn es im (Übungs)Einsatz wäre, wählte ich als nächsten Schritt ein leichtes Verschmutzen des Lacks bzw. der Tarnung. Auch dies ist wieder eine Arbeit mit dem Pinsel und von der Vorgehensweise des Benutzens ähnelt es stark den Wasserablaufspuren. Dünn auftragen - trocknen lassen - abziehen und dabei leicht an Ecken und Kanten zurückbehalten. Durch die dunkle Farbe und etwas andere Konsistenz dieser Produkte von AK INTERACTIVE entsteht dann der nachfolgend zu sehende Effekt. Nach diesem Verschmutzen ging ich daran, das bereits verklebte Außenbordwerkzeug zu bemalen. Dabei versuchte ich, kleine „Farbklecks“ auf das Modell zu bringen. Dieses Bemalen der Werkzeuge machte ich zum ersten Mal in angebautem Zustand.
Wenn ein Fahrzeug im Winter, auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes, unterwegs ist, dann wird der Bereich des Fahrwerks verschmutzt - teilweise recht extrem.
Beim Anbringen dieses Modders braucht und soll man nicht penibel aufpassen, dass alles im unteren Wannenbereich bleibt! Auch die Seiten des Fahrzeugs dürfen ruhig eine geringe Menge abbekommen.
Hier beende ich meinen Bau- und Malbericht über den SpPz 2 LUCHS A1.
Bis vor kurzem waren die LUCHS-Bausätze der Fa. Revell das Nonplusultra für den Bundeswehrbauer, denn er wurde von keinem anderen Hersteller angeboten. Zum einfachen Bauen ist das Modell sehr gut geeignet, denn die einzelnen Teile passen zusammen und haben keinen Verzug. Dies ist am Allerbesten zu erkennen beim Anpassen der Ober- mit der Unterwanne … quasi spaltfrei.Auch die Details im Fahrwerksbereich sind sehr gut wiedergegeben und passen größtenteils, wenn das Verkleben auch etwas Sorgfalt erfordert. Die allgemeine Detailierung ist für das Gebotene durchaus ausreichend und preislich liegt der Bausatz in einem sehr günstigen Niveau. Wenn man (wie ich) allerdings das Erbsen- und Nietenzählen anfängt, wird der LUCHS zu einer Großbaustelle - da die Bausatzfehler bei sehr genauem Hinschauen doch zahlreich und im Fall der Seitenwände zudem erheblich sind. Allerdings kann man für einen fast 100%ig korrekten LUCHS diese Arbeiten in Kauf nehmen, muss es jedoch nicht mehr seit die Fa. TAKOM im Frühjahr 2015 ein sehr gutes Modell des Spähpanzers in den Verkauf gebracht hat.
Panzer-modell.de Fahrzeug Profile 28 Panzeraufklärer der Bundeswehr 1956 2008 Mini Color Series: German Wheeled Fighting Vehicles Waffenarsenal 119: Radpanzer der Bundeswehr Motorbuch Verlag: Spähpanzer LUCHS Dokumentation des Waffensystems
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