Über den Leopard 1 wurde schon viel geschrieben und berichtet, auch hier auf unserer Webseite. Daher spare ich mir jetzt eine tiefgründige Exkursion in die Geschichte des Leopard 1. Der Leopard 1 ist ein deutscher Kampfpanzer. Er war der erste nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland entwickelte Panzer. Insgesamt wurde er in 13 Staaten auf vier verschiedenen Kontinenten eingesetzt. Durch beständige Kampfwertsteigerungen und eine Vielzahl von Nachrüstmöglichkeiten ist er im 21. Jahrhundert noch immer in Armeen vieler Staaten zu finden. Von 1964 bis 1984 wurden 4744 Einheiten dieses Typs produziert. Kanada entsandte eine Kompanie Leopard C2 mit und ohne MEXAS Zusatzpanzerung, nach Afghanistan. Die ersten Panzer erreichten Kandahar Mitte Oktober 2006. Am 2. Dezember 2006 wurden die Panzer in Kandahar in Dienst gestellt.
Der Leopard C2 Mexas von Takom mit der Art. Nr. 2003 ist der erste Plastikbausatz für dieses Fahrzeug. Bisher gab es nur relativ teure Resin- Umbausätze von verschiedenen Herstellern. Jetzt hat man auch für vergleichsweise kleines Geld eine Möglichkeit den das Modell zu bauen. Der Bausatz wartet mit sauber und scharfkantig gegossenen Plastikteilen, Photoätzteilen, beweglicher Drehstabfederung und einer beweglichen Einzelgliederkette auf. Das Decalsheet bietet Optionale Markierungen für vier verschiedene Fahrzeuge. Eine Figur zur Darstellung eines Talibankriegers liegt zusätzlich bei.
Der Bau von Wanne und Laufwerk erfolgt unspektakulär und geht auch schnell voran. Ein großer Pluspunkt bei diesem Bausatz sind die beweglichen Schwingarme. Sie ermöglichen, zum Beispiel im Dioramenbau, eine perfekte Anpassung des Laufwerkes an den Untergrund. Die Laufrollen und Antriebszahnkränze sollen bereits ab Baustufe 3 an der Wanne montiert werden. Ich lackierte die Wanne sowie Laufrollen und Kränze zunächst separat und brachte sie auch noch nicht an der Wanne an. Stattdessen machte ich mit den Anbauteilen der Wanne im Heck- und Seitenbereich weiter. In den Baustufen 6 und 7 wird neben den Abgasgrätings jeweils ein Staukasten an den Wannenseiten montiert. Im Wannenoberteil befinden sich einige Aussparungen zur Aufnahme von weiteren Bauteilen. Eine dieser Öffnungen muss verspachtelt werden. Das sollte erledigt werden bevor man die Staukästen montiert. Siehe Bilder 3 und 6. In der Baustufe 7 findet sich ein Fehler in der Bauanleitung. Der Kühllufteinlass auf dem Motordeck wird dort mit der Bauteil-Nr. C23 bezeichnet. Tatsächlich ist es aber das Bauteil C44.
In der Baustufe 11 werden die beiden Ätzteile TP3 und TP4 verbaut. Aus der Anleitung geht die Montage nicht klar hervor da die Zeichnung sehr klein ausfällt. Dass die Oberkanten von TP3 und TP4 geknickt werden müssen ist kaum zu erkennen. In Baustufe 13 geht es dann weiter mit der Montage der Abschleppseile. Den im Bausatz beiliegenden Faden tauschte ich gegen ein Drahtseil aus. Auch bei der Verlegung des Abschleppseiles hielt ich mich nicht an die Anleitung, sondern orientierte mich an Vorbildfotos auf denen sehr häufig zu sehen ist, dass das Seil über dem Abgasgräting, einmal geschwungen, verlegt wird. Mit Baustufe 15 beginnt die Montage des Turmes. Das zweiteilige Kanonenrohr im Bausatz tauschte ich gegen ein Resinrohr aus dem Sortiment von Perfect Scale aus.
Ich rate dazu in den Baustufen 15 bis 23 exakt der Anleitung zu folgen und die Teile der Turmzusatzpanzerung sowie den Staukasten am Turmheck erst, wie in der Anleitung beschrieben, in Baustufe 23 an den Turm anzubringen und die Bauteile auch zunächst nur trocken anzupassen. Ich habe zuerst den Staukasten an das Turmheck angesetzt, danach folgten die beiden hinteren seitlichen Zusatzpanzerungen. Deren Position wird durch ein kleine Aussparungen am Turmstaukasten definiert. Anschließend setzte ich die beiden vorderen Zusatzpanzerungen an und achtete hierbei auf die jeweiligen Ober- und Unterkanten der Bauteile. So ließ sich die korrekte Position der Bauteile sehr gut ermitteln und das Gesamtbild wirkte am Ende optisch einwandfrei. Zusätzlich brachte ich am Turm noch etwas Gerödel und ein Fliegersichtzeichen an. Das Gerödel stammt aus der Grabbelkiste, das Fliegersichtzeichen habe ich aus einer etwas dickeren Alufolie geschnitten und nach einem Vorbildfoto auf dem Turmstaukasten aufgelegt. An der linken Antenne verklebte ich ein klare PET-Flasche aus Resin. In diese Flaschen werden bei nächtlichen Operationen Leuchtstäbe (Knicklichter) eingesetzt um die Fahrzeuge erkennbar zu machen. Auf dem Turm platzierte ich eine Kühlbox sowie eine weitere PET-Getränkeflasche. Gemeinsam mit der Figur Djiti’s Production wird dem Modell mehr Leben und ein kleiner „Farbklecks“ eingehaucht. Bei der Figur tauschte ich den Kopf aus und amputierte dem armen Kerl die rechte Hand. Denn da war eine Getränkeflasche fest angegossen. Die Hand wurde anschließend natürlich ersetzt.
Ich bin begeistert. Das Modell lässt sich gut, schnell und relativ leicht bauen, Fotoätzteile sind nur wenige vorhanden und ergänzen das Modell sinnvoll. Die kleinen Unzulänglichkeiten der Bauanleitung sind ebenfalls leicht zu verschmerzen. Wenn man einigen kanadischen Modellbauern folgt soll das Modell über 20 Fehler im Vergleich zum Original aufweisen. Es fehlt zum Beispiel auch der markante Antirutsch-Belag auf dem Turm und Teilen der Zusatzpanzerung. Mich stört das nicht wirklich. Ich halte das Modell für gut gelungen und bin der Meinung, dass der Gesamteindruck sehr stimmig ist.
Empfohlene Literatur:
© 04/2017 Thomas Stefanus |