Der ASLAV ist die australische Variante des LAV-25 ( Light Armoured Vehicle ). Bereits 1990 wurden nach langen Verhandlungen 15 LAV an die australische Armee ausgeliefert, um zu prüfen ob dieses gepanzerte Radfahrzeug bei der australischen Armee einsetzbar wäre und welche Änderungen vorgenommen werden müssten. In den Folgejahren wurde der LAV dann in den Fuhrpark der australischen Armee integriert. Dort läuft er unter der Bezeichnung ASLAV ( Australian Light Armoured Vehicle ). Der ASLAV ist ein Radpanzer mit Acht- oder wahlweise Vierradantrieb, der amphibisch operieren kann. Im Laufe der Nutzungsdauer wurden die Fahrzeuge Kampfwertsteigerungen unterzogen. Diese Kampfwertsteigerungen erfolgten Stufenweise zunächst als Phase II und später dann als Phase III. Die Fahrzeuge der Phase III sind beispielsweise mit einem lasergestützten Entfernungsmesser, verbesserter Federung und einem elektrischen Antrieb für den Turm ausgestattet.
Bestehend aus dem Wannenober- und Unterteil, acht Spritzgussrahmen, drei Platinen mit PE-Teilen, neun Vinylreifen und einem sehr umfangreichen Decalsheet kommt dieser Bausatz daher. Die Fotoätzteile werden hauptsächlich für die Turmstaukörbe und Lüftungsgitter verwendet. Einige der Teile sind aber auch als Alternative zu ebenfalls vorhandenen Spritzgussteilen zu verwenden. Für die Bemalung und Markierung liegt ein doppelseitig farbig bedrucktes DIN A4 Blatt bei auf dem der ASLAV in zwei Markierungsvarianten jeweils in einer Fünf Seiten - Ansicht gezeigt wird.
Ich wollte bei meinem Modell die Vorderachse mit einem Lenkeinschlag darstellen. Das erzeugt eine gewisse Dynamik und hebt das eigene Modell von der grauen Masse ab. Denn bausatzseitig ist die Lenkung nur in Geradeausstellung zu bauen. Der Lenkeinschlag lässt sich mit nur sehr geringem Aufwand glaubhaft darstellen. Dazu werden die Spurstangen ( Bauteile A22 ) von den Lenkhebeln abgetrennt. Auch die Spurstangenköpfe werden abgeschnitten. Die Passzapfen der Federbeine ( Bauteile A3 und A4 ) werden verkleinert in dem man jeweils einen kleinen Schnitt mit dem Cuttermesser ansetzt und so den Zapfen dünner schneidet. Den weiteren Bau führte ich gemäß der Anleitung durch. Ich folgte den einzelnen Stufen bis zum Abschnitt 6 und kam sehr zügig und problemlos voran.
Bevor es nun in Abschnitt 8 mit dem Anbau der Kleinteile an die Oberwanne weitergeht setzte ich die Heckwand D1 ein, verklebte dann Wannenober- und Unterteil miteinander und fixierte die Teile bis zur völligen Aushärtung des Klebstoffes mit Gummibändern. Beide Teile liegen nämlich nicht wirklich exakt plan aufeinander, es sind kleine Spalten vorhanden die durch den Einsatz der Gummibänder ausgeglichen werden.
Bereits in Baustufe 10 endet der Bau im Bereich der Oberwanne. Hier gibt es auch das erste Problem bei der Anleitung: Oberhalb der beiden Hecktüren D49 und D50 sind je ein Haltegriff zu montieren. Diese Haltegriffe erscheinen nur in einer der Zeichnungen und man hat vergessen sie mit einer Bauteilnummer zu versehen. Wer suchet, der findet... B39 heißt die Lösung!
Die Baustufen 12 bis 14 widmen sich dann der Montage des Turmes. Wer sich hier exakt an die Anleitung hält kommt ohne Probleme zum Ziel. Die Fotoätzteile sind etwas dicker als man es etwa von Voyager oder Eduard kennt. Daher lassen sie sich sehr gut aus dem Rahmen trennen und versäubern ohne dass es gleich zu verbogenen
Anschließend schattierte ich das gesamte Modell in allen Kanten und Vertiefungen mit mattschwarz vor. Dadurch wird dann bei der späteren Lackierung, in diesen Bereichen nicht voll deckend aufgetragen, die schwarze Farbe leicht durchschimmern und bereits einen gewissen Effekt von Tiefe simulieren. F Daher mischte ich aus Vallejo Sand Yellow 028 unter Zugabe von Weiß 01 einen hellen Sandton an für die Grundlackierung. Die grünen Tarnstreifen entstanden aus Camouflage Green 022 aufgehellt mit Sand Yellow 028. Für die schwarzen Flecken hellte ich Vallejo Black 057 mit Weiß auf. Für die Anbringung der Flecken hielt ich mich an die
Als krönender Abschluss erfolgte dann ein noch ein dünner Überzug mit mattem Klarlack. Farbtabelle:
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Fazit |
Dieser Bausatz ist einfach nur gut. Was man hier für ca. 20 EUR geboten bekommt sucht seinesgleichen! Der gesamte Bau verlief völlig problemlos, die Details sind gut dargestellt, schöne Decals und eine recht ordentliche Bauanleitung machen den gesamten Bau zu einem wahren Vergnügen. Die kleinen „Kinken“ in der Anleitung schmälern den positiven Gesamteindruck nicht. Selbst Anfänger dürften, auch wegen der gut zu verarbeitenden Ätzteile, bei diesem Bausatz keine Schwierigkeiten bekommen. Und wenn man den australischen Modellbaukollegen in den verschiedenen Foren glauben kann so hat Trumpeter zwar einige Details vernachlässigt, insgesamt mit diesem Bausatz aber einen recht stimmigen ASLAV geschaffen. Von Legend Productions wurden bereits einige Update Sets angekündigt mit denen einige der Schwächen ausgeglichen werden können. Wer die Bemalung originalgetreu haben möchte sollte sich entsprechendes Vorbildmaterial zulegen.
Preis / Leistung: | ***** | Paßgenauigkeit: | ***** |
Detaillierung: | ***** | Schwierigkeitsstufe: | ***** |
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Empfohlene Literatur:
Auf www.primeportal.net findet sich ein gutes Walkaround. Bei Tankograd und Concord Publications ist Literatur zu diesem interessanten Fahrzeug zu finden.
© 10/2009 Thomas Stefanus
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