Die Entwicklung der 5cm Flak MK 214 ist mit wenigen Sätzen beschrieben. Die spärliche Dokumentation stützt sich auf Aktennotizen im US-Geheimdienstarchiv. Zunächst wurde die 5cm MK 214 a als Bordwaffe in einer Messerschmitt Me 262 im März 1945 getestet. Die Amtsgruppe Flak E und Rüst des Heeres hat das Potenzial dieser Waffe für die Flugabwehr erkannt und bereits im Februar 1945 ein entsprechendes Projekt begonnen. Dazu wurde die Waffe MK 214 in die Lafette der 5,5cm Flak Gerät 58 als sogenannte Schubkastenlösung konzipiert und umgesetzt. Als Munition sollten größere Bestände der 5cm Minengeschosse verwendet werden. Von der 5cm Flak MK 214 sind derzeit keine Fotos bekannt. Die Waffe als solche ist fotodokumentiert und Grundlage für das vorliegende Modell. Der Bausatz folgt demnach auch dem technischen Know-how des Urmodellbauers.
Der Bausatz wird in einem relativ großen, stabilen Karton ausgeliefert. Darin befinden sich drei Kunststofftüten mit den Resinteilen. Diese sind gut geschützt mit Verpackungschips. Im Karton ist zudem ein kompletter Bausatz des 5,5cm Flak Gerätes 58 der recht jungen Firma 16.02 enthalten. Die zweiseitige Bauanleitung s/w gibt einen kurzen geschichtlichen Hintergrund zum Geschütz, ein Übersicht der Bauteile und auf drei Bildern die bereits montierte Waffe bzw. die beiden Seiten des fertigen Modells. Zunächst zum Resinbausatz, der die eigentliche Waffe MK 214 darstellt: Die Einzelteile sind recht detailliert, konturiert gegossen und frei von Verzug. An dem filigranen Innenleben der Waffe war in meinem Bausatz teils noch Fischhaut vorhanden. Es ist kein Problem dieses hauchdünne Überschussmaterial zu entfernen. Für alle Bauteile gilt, dass die schmalen Stege zum Grußträger ebenfalls einfach zu beseitigen sind. Die Schwenkeinrichtung für die Höhe liegt als kompaktes Bauteil bei und nimmt später die Waffe auf. Der Anguss liegt etwas ungünstig am Zahnrad, was bei montiertem Geschütz nicht mehr sichtbar ist. Die feinen Nieten, die Versteifungsstreben usw. dieses Bauteils sind klar definiert. Das Waffengehäuse hat dünne Seitenwände mit feinen Nieten. Die gesamte Mechanik der Waffenabfeuerung ist sehr schön wiedergegeben. Auch der Waffendeckel hat unterwärts angedeutete Hebel, so dass insgesamt das Gerät offen dargestellt werden kann (oder besser: sollte?!). Die Mechanik des Rohrrückholers ist ebenfalls ohne Makel. Gleiches gilt für das konisch zulaufende Rohr und die Mündungsbremse mit seiner fein angedeuteten Durchbohrung. Der Basisbausatz 5,5cm Flak Gerät 58 der Firma 16.02: Die Firma 16.02 ist ein Ableger von Customscale und deckt künftig die Sparte der Spritzgussmodelle ab. Der Karton ist ansprechend mit einem farbigen Deckelbild gestaltet und zeigt auf der Rückseite drei Farbvorschläge für die 5,5cm Flak Gerät 58. Im stabilen Klappkarton sind 5 Spritzlinge, ein Aluminiumrohr, ein Ätzteilbogen und die Bauanleitung enthalten. Alle Teile sind eigens in einer transparenten Folie verpackt. Die Bauanleitung führt auf 11 Seiten zum kompletten Modell der 5,5cm Flak wir haben hier jedoch die 5cm Flak MK 214 vorliegen und benötigen aus dem Spritzgussmodell ausschließlich die Teile der Lafette. Die Bauteile für die Unterlafette haben feine Angüsse, die später nicht mehr sichtbar sind. Die Wahl zwischen Transport- oder Feuerstellung ist auf fünf Bildern beschrieben. Hierbei werden drei Arme der Niveauregulierung behandelt. Diese kleinen Bauteile lassen sich wohl gut vom Gussast trennen und haben feine Details. Die Montage dieser Arme bestehend aus Zylinder, Kolbenstange, zwei Führungsstangen und Fuß wird sicherlich ein besonderes Thema eines Bauberichtes sein so zumindest der erste Eindruck. Die Hilfestellung zur Positionierung der Teile mittels Pfeilen ist dabei sehr sinnvoll. Die Baustufen 3 bis 6 behandeln die 5,5cm Flak. Die Teile vermitteln alle eine schöne Detaillierung was an dieser Stelle fehlt, ist ein Hinweis der für die 5cm Flak MK 214 benötigten Bauteile. Hier ist die Verbindung zur Bauleitung des Resinbausatzes herzustellen. Ein Blick auf die sicher zu verwendenden Teile wie beispielsweise die Seitenlafetten, Laufsteg, Optik oder Höhenrichteinrichtung überzeugt durch die gute Qualität. Dies mache ich an der feinen Ausführung der Stellräder oder Nieten fest. Die Anzeigen zur Höhen- und Seitenrichtung, die Sitze und Handräder im Bauschritt 7 + 8 machen auch Freude. Die letzten Schritte behandeln die von Nieten überzogenen Segmente des Schutzschildes. Die Angüsse sind kein Thema und von Auswerfermarken keine Spur. Ergänzt werden die Schildteile durch Halterungen, Stangen und durch die Pedale der Abfeuerung. Das Aluminiumrohr und den Ätzteilbogen habe ich nicht unterschlagen, sondern diese werden schlicht nicht für die MK 214 benötigt.
Die Bauteile werden zunächst vorbereitet und grob vom Anguss befreit. Dabei hilft immer mal wieder ein prüfender Blick in die Stückliste, denn bei der Nummer 11 verlockt ein kleiner Stift zum Abtrennen. Der sollte jedoch bleiben. Anschließend werden die Konturen der Teile mit der stumpfen Seite der Klinge nachgezogen. Am Bauteil 18 ist die dünne Fischhaut zu entfernen, was recht schnell vonstattengeht. Ich beginne mit dem Waffengehäuse (2), an dem seitlich viele schöne Schrauben, ganz dem Original entsprechend, wiedergegeben sind. Der Verschlussblock (12) passt gut, fast schon als Klickbausatz. Ein wenig Sekundenkleber fixiert das Bauteil, ebenso wie den gut anzubringenden Rohrrückholer (3). Das Bauteil 8, ein kleiner Stift, wird am Rohrrückholer ergänzt. Das Gehäuse wird an der Gurtzuführung mit einem Hebel (5) und einem Kasten (7) komplettiert. Die Bohrungen zur Öffnung des Waffendeckels (17) werden ein wenig erweitert und ein Griff (6) sowie die Verriegelung (14) ergänzt. Die Wiege einschließlich Waffenträger (1) ist im Zahnradbereich durch den Anguss etwas aufwändiger zu säubern. Letztlich verschwindet dieser Bereich größtenteils beim Zusammenbau mit der Lafette. Alternativ kann das im Basisbausatz enthaltenen Bauteil, bestehend aus A5, A12 und B25, verwendet werden. Der vordere Ansatz wird abgetrennt, versäubert und die Abdeckung (16) angebracht. Zudem ist im Schacht noch ein Rohr zu ergänzen. An der Mechanik für die Munitionszuführung (9) ist noch eine weitere Stange (optional) zu berücksichtigen. Dass Bauteil ist dann auf die vorhandenen Stifte innerhalb des Waffengehäuses zu setzen. Passt ohne Kleber! Die Munitionszuführung mit Geschoss (13) wird auf den beiden Armen des Gestänges platziert. Ich habe für eine bessere Positionierung die beiden Löcher unter dem Bauteil ein wenig aufgebohrt. Da ich mein Modell verschlossen darstelle, werden das Waffendeckelunterteil (18), der Munitionsgurt (4) und der Waffendeckel nach der Detailbemalung verklebt. Das Messingrohr von Schatton Modellbau passt gut in eine individuelle vorzunehmende Bohrung und wertet das Modell erheblich auf. Das beiliegende zweiteilige Resinrohr ist ebenfalls fein gegossen und macht einen durchaus brauchbaren Eindruck. Das Bessere ist der Feind des Guten. Der Basisbausatz der 5,5cm Flak 58 ist vom Start weg, der abgeprotzten Version folgend, zu bauen. Die Unterlafette birgt die erste Überraschung - ich wende mich direkt Bild 10 zu. Hier wird nämlich der Ring für die horizontale Drehung an der Waffenbasis montiert. Der Bauanleitung entsprechend wäre zu diesem Zeitpunkt die Unterlafette bereits geschlossen. Ich entscheide mich für die Montage des Rings sowie einen weiteren Aufsatz aus der Grabbelkiste. Damit ist die horizontale Drehung der Waffe „schaukelfrei“ möglich. Zumindest mit dem beiliegenden Resinrohr. Als mich das Messingrohr von Schatton Modellbau erreichte, war die Unterseite geschlossen und es erforderte eine erheblich stabilere Führung. Dies gelang mir mit einem Metallstift und dem Durchbohren des Lafettenbodens. Nicht schön, sieht später aber niemand mehr. Der weitere Zusammenbau der Lafette kann dann gemäß Anleitung Bild 1 vorgenommen werden. Die diversen Transporthaken und die Rohrzurrung passen problemlos. Ab Bild 2B wird es dann etwas filigraner, da nun die hydraulische, dreiarmige Niveauregulierung entsteht. Die drei trapezförmigen Träger dienen als Basis für die gesamte Mechanik. In der Bauanleitung ist die Nummerierung etwas verrutscht, doch die fehlenden Teile D16/ D17 sind schnell zu finden. Die Träger nehmen die Kolbenstange vom Zylinder auf und ermöglichen eine unterschiedliche Neigung ganz im Sinne der Niveauregulierung. Ich empfehle die Unterlafette vor der Montage des Abschnitt 2B mit z.B. Uhu Patafix zu erhöhen, so dass die Flak letztendlich auf den drei Auslegern stehen kann. Wenn die Halbschalen (D22/ D23) der Kolben getrocknet sind, kann nun der erste Arm montiert werden. Maßgeblich für die Neigung des Kolbens und dem Auszug der Kolbenstange (D5) sind die beiden seitlichen Führungsstangen (D21). Die Kolbenstange ist zwischen den Trägern zu fixieren, Kolben und Teller (D3) ungefähr in Position zu bringen und dann alles an den beiden Führungsstangen endgültig auszurichten. Klingt kompliziert, ist es auch. Ich habe es als Vereinfachung empfunden, wenn die Führungsstangen an der Unterlafette verklebt werden, denn dies erleichtert die Ausrichtung am Kolben. Die Führungsstange wird danach mit dem Kolben verklebt und der Teller in die korrekte Position gebracht. Der gesamte Arbeitsschritt ist gut zu durchlaufen, sofern der Kleber noch nicht fest ist. Mittels Tamiya extra thin ist dies allerdings machbar. In der Baustufe 3 wird die 5,5cm Flak montiert. Für die MK 214 dreht sich primär alles um das Resinteil 11. Zur Verwendung der Plastikalternative wäre diese entsprechend zu kürzen. Das Resinbauteil ist jedoch gut ausgeprägt und die Teile A3, A8 und C14 passen problemlos. Das Bauteil B7 ist an der Wiege zu ergänzen. Im Schritt 4 werden die beiden Seitenlafetten, die Seitenrichtmechanik und die Wiege nebst Waffenträger auf die Drehplattform montiert. Das passt alles sehr gut zusammen. Der Laufsteg kann ebenfalls angebracht werden. Beim Munitionskorb (B12) ist jedoch kurz inne zu halten. Die 5cm Flak MK 214 hatte Gurtmunition, daher müsste dieser Platz frei bleiben. Ich decke diesen Bereich mit einer Platte, die ungefähr der Größe des Munitionskorbs entspricht, ab. Dazu habe ich das vorhandene überschüssige Material an der Seitenlafette abgefräst und deute mit vier Bohrungen die fehlenden Halterungen für den Originalmunitionskorb an. Die darunter befindliche viereckige Aufnahme der Schildhalterung wird verschlossen (später mehr zum Schutzschild). Die Stufen 5 bis 7 enthalten den Zusammenbau des Armes für die Zieloptik, den Kasten der Feinjustierung im Handmaschinenantrieb sowie die Handräder, deren Übersetzung und die Folgeanzeiger (C3, C7, C8) des Handradantriebes. Bei letzterem ist die vorgesehene Platzierung zu eng am Waffengehäuse der MK 214. Daher habe ich die vorhandene Aussparung unterhalb C6 verschlossen und etwas abgerückt vom Gehäuse. Die beiden Antriebe und die Optik sind an der rechten Seitenlafette zu montieren. Alle Bauteile haben klar definierte Details. Und bitte das Bauteil B26, ein Gestänge der Abfeuerung, nicht übersehen. Im Schritt 8 werden lediglich die beiden Sitze der Richtschützen angebracht. Sehr erfreulich ist dabei, dass auch an die Schrauben für die Verstellung der Sitzposition gedacht wurde. Die MK 214 kann nun auf den Waffenträger gesetzt werden. Dabei ist auf die Ausrichtung anhand des schmalen Bereichs der Rohraufnahme zu achten, die mittig des Waffenträger verlaufen sollte. Dies nennt sich dann wohl „Schubkastenlösung“. Jetzt kommt für mich ein großes „Aber“, da nun die Montage des Schutzschildes vorgesehen ist. Bei dieser Waffe handelt es sich um ein Muster in der Testphase. Auch wenn hier die Lafetten der fertig entwickelten 5,5 cm Flak Gerät 58 verwendet werden, erscheint mir für die Schussversuche das Schild wenig plausibel. Für mein Modell entfallen diese, an sich schön detaillierten Plastikstücke. Dafür investiere ich meine Zeit in einen Schritt handwerklicher Yoga-Übung die Verschraubungen der Schildaufnahme an den Seitenlafetten sind durch Löcher zu ersetzten. Zudem ist an der rechten Seitenlafette eine kleine Führungsschiene für den Schutzschild abzuschleifen. Die Fußraste der Abfeuerung ist noch zu montieren, wobei die Schelle am Ende des Rohrs, als Folge des fehlenden Schutzschildes, zu entfernen ist - das war’s.
Die Grundierung erfolgt mit Tamiya Metallic grey - mein Sonderweg bei den vielen Anbietern von Primern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tamiya auf allen Untergründen uneingeschränkt gut haftet. Und in diesem Modell befinden sich neben Plastik maximal unterschiedliche Materialien wie Resin, Messing oder Draht. Meiner Annahme zum Original - ein Prototyp auf Grundlage von Restlafetten - folgend, dürften diese zumindest eine Rostgrundierung haben. Daher erfolgt der Farbauftrag mit Vallejo 982 Oxid red als Referenz für RAL 3009, wobei einige Farbaufhellungen mit dieser Farbe z.B. bei den Abdeckungen vorgenommen wurden. Die Waffe erhält außen mit AMIG 191 Steel, innen Vallejo 865 oily steel und das Rohr nebst Mündungsbremse mit AMIG 045 Gun Metall einen Erstanstrich. Weitere Details wie Sitze (schwarz), Haken (Stahl) und die Optik bzw. Höhen- und Seitenanzeige (Dunkelgelb) dienen als farbliche Abwechslung am roten Korpus. Kleiner Tipp für die Optik: der Farbtupfer mit PanzerAces 309 Persicopes lässt sich einfach mittels Zahnstocher anbringen. Die Latten des Laufstegs werden mit AMIG 037 new wood grundiert und danach mit den Shaders „Dirt“, „Earth“ und „Grime“ bemalt. So erhält das einheitlich bemalte Holz erste, feine Farbnuancen. Später folgt ein Washing mit P225 Wood ageing solution. Ein erstes Spiel mit AMIG 040 medium rust und AMIG 921 red primer light base auf der Unterlafette und im Übergang zwischen Laufsteg und Seitenlafette bricht den roten Basisfarbton. Das Modell wird nun mit einem Klarlack versehen und somit für die anstehende Detailbemalung mit Ölfarben vorbereitet. Zunächst zur Waffe, die nach dem Stahlüberzug auffällig glänzt. Das Gehäuse erhält mit Abt165 UN white eine gräuliche Abtönung, in dem punktuell die Farbe aufgebracht und dann abgetupft wird. Es bleibt damit der Stahleffekt erhalten, verliert jedoch durch den Grauschleier seinen Glanz. Das Waffeninnere einschließlich der Munitionszuführung erhält teils einen Auftrag mit AMIG3535 Gun metal und wird danach mit Abt160 Engine grease dezent verändert. Die Lafette wird über alles mit Abt070 Dark Rust, Abt060 Light Rust Brown und Abt020 Faded Dark Yellow bearbeitet. Dabei kommt Abt070 für tiefer liegende Bereich oder Vertiefungen zum Einsatz, der hellere Rostton bei oben liegenden Flächen bzw. Kanten und der fast gelbe Ton als Hingucker an unterschiedlichsten Stellen. Im Lafetteninneren im Bereich der Wiege kommt die Farbe Abt090 Industrial Earth zum Zuge. Eine für mich großartige Neuentdeckung zur Verdreckung jener Teile, die nicht durch aufspritzenden Schlamm oder Erde etc. betroffen sind, sondern quasi im Lagerregal liegen, verstauben und reaktiviert werden. Die blanken Teile des Zahnkranzes werden durch AMIG3536 Steel erzeugt. Die Metallplatte zur Abdeckung der Munitionshalterung wurde in meinem Modell angeschweißt. Daher rundum ein Strich AMIG3536 Steel, Abt030 Faded Navy Blue und Abt090 Industrial Earth zur Nachbildung einer Schweißnaht. Handwerklich habe ich diesen Effekt durch dezenten Einsatz des Blau und mehrmaligen Abtupfen des Bereichs mit einem runden Pinsel erreicht. Die Sitze werden mit einem Abt165 Faded UN white aufgehellt und die weitere Abnutzung mit dem Track wash AMIG1002 dargestellt. Das Rohr erhält nochmals eine Schicht AMIG3535 Gun metal und später ein Washing mit MIGP220. Dieses Wash sowie Track wash AMIG 1002 verwende ich in allen Bereichen der Flak. Mit den beiden Rosttonwashes P411 Standard rust effects und P412 Light rust effects habe ich die Bereiche zwischen den Seitenlafetten und auf der Lafettenbasis bearbeitet. Die Effekte an den Kanten werden mit der Drybrush paint AMIG0618 Chipping erzeugt. Eine Farbe, die ich erstmals verwendete. Diese konnte ich sehr passgenau für eine subtile Abnutzung einsetzen und hat mich wirklich überzeugt. Weitere Abnutzungseffekte konnte ich mit dezentem Einsatz der Drybrush paint AMIG0622 Gun metal erreichen. Die Unterlafette mit den Auslegern zeigt die farbliche Gestaltung grundsätzlich analog zur Flak. Ein zusätzlicher Arbeitsschritt mit Pigmenten AMIG3002 Light dust und AMIG 3011 Airfield dust verstaubt die noch teils etwas glänzende Oberfläche der Lafette. Auch erhielten die Ausleger noch einen feinen Überzug der Rostpigmente AMIG3005 Medium rust und AMIG3006 Light rust. Ein kurzer Blick über die Flak zeigte mir noch leicht glänzende Bereiche, die ich dann ebenfalls mit diesen Pigmenten abtönen konnte. Die Haken wurden nach diversen Farbaufträgen final mit einem Grafitstift bearbeitet. Dieser kam überall am Model sehr behutsam zum Einsatz. Als Fazit meiner Bemalung kann ich sagen, dass ich die breite Produktpalette von Ammo by Mig und Abteilung 502 mit großer Freude genutzt habe. Einiges verwendete ich zum ersten Mal und machte damit eine gute Erfahrung. Insbesondere die Drybrush paint, zunächst bei der Neuerscheinung schmunzelnd zur Kenntnis genommen, hat mich positiv überrascht, da sich die Farbe prima steuern lässt. Die Stunden der Bemalung konnte ich im Text nicht abschließend beschreiben nur so viel: Die im Netz kursierenden Videos zeigen definitiv nicht die Wahrheit. Kurz den Pinsel in die Farbe, behutsam ans Modell, verwischen, fertig. Nein, die Arbeitsschritte sind mit Ausdauer, Geduld und Hoffen auf die gewünschte Wirkung nur langsam zu erreichen. Wem das nun gefällt, der möge es auch probieren. Es geht!
Ein Bausatz für Spezialisten oder Liebhaber seltener Modelle. Ein wenig modellbauerische Erfahrung ist durch die Konversion von Spritzguss- und Resinbausatz hilfreich. Dazu wäre eine Überleitung zwischen den Bauanleitungen wünschenswert. Der Zusammenbau geht beispielsweise bei den Auslegern nicht einfach von der Hand (Stichwort Erfahrung: Erhöhung der Plattform). Aber wofür gibt es Bauberichte?
© 08/2021 Ralph Sommer |