15-cm s.IG 33 auf Panzer III


 

Das Original

Die Truppen waren bekannt für Ihr Einfallsreichtum und deren Feldumbauten. So entstand in Afrika der einzige in seiner Art. Ein Fahrgestell des Panzer III Ausf. H und ein zerstörter Bison II. Aus dem Bison II wurde das 15-cm s.IG 33 L/11 ausgebaut und in das Fahrgestell des Panzers III eingesetzt. Auch andere Teile wurden aus dem Bison II entfernt und an das Chassis des Panzer III angepasst oder eingebaut.
Für dieses Fahrzeug gab es keine offizielle Bezeichnung. Bei mir ist es das 15-cm s.IG 33 auf Panzer III. Vermutlich wurde dieses Fahrzeug vom Afrika-Korps-Schützen-Regiment 200 „der 90. leichten Infanterie-Division“ zwischen 1942 und 1943 eingesetzt.  Den Afrikafeldzug hat dieses Fahrzeug nicht überlebt, es wurde vermutlich zerstört.
Es gibt im Internet einige wenige Bilder von diesem Fahrzeug, aber leider keine vom inneren des Kampfraumes.

Der Bausatz

Dragon hat hier einen ihrer Panzer III Bausätze mit dem 15cm SiG kombiniert um diesen besonderen DAK Umbau zu kreieren.


Der Bau

Angefangen habe ich mit der Wanne, die zügig voran ging.
Die Notausstiegsluke stelle ich offen dar, da ich finde das das Modell so lebendiger wirkt .
Weiter ging es mit dem Heck und der sehr fein detaillierten Auspuffanlage.

Bei der Kettenabdeckung wurden die beiden vorderen Teile “Antriebsradabdeckung” abgesägt, sauber verschliffen und dann mit einem, aus dem Bausatz enthaltenen Ätzteil, ersetzt .

Die Wanne war fix zusammengebaut, so dass dann die Motorabdeckung an der Reihe war.
Das schwere Infanteriegeschütz 33 ging auch ganz zügig voran. Das Endstück musste gekürzt werden, damit das Geschütz halbwegs in den Kampfraum passt.

Der Aufbau besteht aus vier Teilen und wurde separat zusammengebaut.
Die Laufrollen und Leiträder wurden ebenfalls separat zusammengebaut, da ich die immer extra lackiere.
Das zeigt das Modell zusammengesteckt “Laufrollen, das s.IG.33 und der Aufbau sind nicht verklebt” im unbemalten Zustand. Die Bügel der Werkzeughalterungen waren extrem dick von Dragon wiedergegeben, so dass ich die entfernt habe und mit Ätzteile, aus einem tool holder set von Aber, ersetzt habe.

Meine Kettenfahrzeuge bekommen alle Friul Ketten, da ich mit den am besten fahre und wie ich finde den perfekten Durchhang erziele. Friul ATL 02 habe ich mir zugelegt und mit einer Hilfe, die mir ein sehr guter Freund gebaut hat, zusammengebaut. Das ging jetzt leicht, nur musste ich etliche Glieder nachbohren.

Der Kampfraum ist dermaßen schlecht ausgestattet, so das ich mich für eine Plane entschieden habe. Man kann ja Vermutungen erstellen wie es hätte aussehen können. Leider gibt es keine Bilder vom Kampfraum und Vermutungen oder gar irgendwas in den Raum stellen, ist nicht mein Ding. Die Plane ist aus Alufolie, auf der eine Schicht Zewa (Küchenrolle) mit verdünnten Weißleim aufgetragen wurde.

Nach dem Trocken wurde noch eine Lage Tempo aufgelegt und mit Weissleim aufgetragen. Mit einem groben Pinsel habe ich dann bißchen Struktur reingebracht. Alufolie habe ich verwendet, da die fertige Plane noch zurecht geformt und angepasst werden kann. Verzurrt wurde die Plane mit ganz dünner Angelsehne.

Bemalung/Alterung

Ich grundiere meine Modelle meist mit Tamiya XF-53 Neutral Grey, so wie hier bei diesem. Die Basisfarbe wurde mit Tamiya XF 59 Desert Yellow gebrusht.

Die Markierung Balkenkreuz und die Afrikakorps Palme. Das Balkenkreuz wurde mit einer Maskierfole von Solidscale angebracht. Im Set sind mehrere in verschieden Größen vorhanden. Die Folie abziehen, auf das Modell drauf und mit der Airbrush Tamiya XF 2 Weiß drüber und dann nach kurzer Zeit wieder abziehen und die Folie dahin zurück, wo sie her ist. Die Maskierfolien kann man mehrmals verwenden. Die Afrikapalme ist von Eduard “Schablone aus Ätzteil”, die am Modell fixiert wird und ebenfalls mit Tamiya XF2 Weiß drüber gebrusht wird.

Das Chipping wurde mit der Schwammtechnik durchgeführt. Ein Stück Schwamm in die Grundfarbe Tamiya XF 53 Neutral Grey getunkt und dann auf einem Fusselfreien Tuch abgetupft bis kaum noch Farbe am Schwamm ist. Jetzt werden die Stellen wo der Abrieb, Kratzer u.s.w. sein sollen mit dem Schwamm vorsichtig bearbeitet. Lieber wenig als zu viel und dafür mehrmals über das Modell gehen.

Detailbemalung begann ich mit den Werkzeugen. Hier habe ich das Set Tools Colors von Ammo of Mig (A.Mig 7112) verwendet. Die Plane habe ich mit Tamiya XF 65 Feldgrau gebrusht und nach dem trocknen mit 50% XF65 Feldgrau und 50% XF2 Weiss gemischt ordentlich trockengebürstet. Ein Paar Kanten und die Zähne der Leiträder habe ich mit einem weichen Bleistift bearbeitet. Das Gerödel wurde separat in verschiedenen Farbtönen behandelt. Der Auspuff wurde mit schwarzen Pigmenten komplett abgetupft. Darauf kamen einige Rostpigmente. Dann wurde mit Orange und Braun per Schwammtechnik das Highlight erzielt. Den Rest der Details kennt ja jeder, den brauch ich hier nicht erklären da es den Rahmen sprengt.

Bei den Laufrollen habe ich mich mal so richtig ausgetobt. Grundiert mit Tamiya XF 53 Neutral Grau, dann kam die Basisfarbe Tamiya XF 59 Desert Yellow drüber. Als nächstes wurde der Gummi mit Tamiya XF1 Schwarz bemalt. Nun wurde ein Wash mit “Africa Korps Wash” von Ammo of Mig A.Mig-1001gemacht, als das komplett getrocknet ist habe ich Tamiya XF53 Neutral Grau mit ein paar Tropfen Tamiya XF2 Weiss gemischt und leicht trockengebürstet.
Die Schwammtechnik kam dann mit Tamiya XF53 Neutral Grau zu Einsatz. Als nächstes wurden Pigmente gemischt. Ammo of Mig North Afrika Dust A.Mig3003, Middle East Dust A.Mig3018 und Artitec 70.009 Rehbraun wurden leicht aufgetragen und mit dem Pigment Fixer fixiert. Den Schriftzug auf dem Gummi habe ich mit einem AK Pencil 10025 Neutral Grau hervorgehoben.
Ich habe den Schriftzug “Continentau” bewusst so gelassen, da die Rechte bei der Firma liegen und ich keinen Ärger möchte. Am Ende habe ich das U in ein L umgewandelt und es steht jetzt so in meiner Vitrine.

Washing und Filter. Für das Washing hab von Ammo of Mig das “Africa Korps Wash” A.Mig-1001 benutzt. Die Fugen, Kanten, Nieten, Stöße etc. Wurden behandelt. Was drüber ging oder zu viel war wurde dann mit einem sauberen, in Feuerzeugbenzin getränkten Pinsel, weggewischt. Für den Filter benutzte ich billige Künstlerölfarbe Weiß, Burnt Siena. Ich setzte kleine Pünktchen wo die verlaufspuren sein sollten und wischte mit einen weichen Flachpinsel, den ich in Feuerzeugbenzin getränkt habe, leicht von oben nach unten. Ich wiederholte den Vorgang, bis der Effekt erzielt wurde. Als kleines Highlight kamen nach dem trocknen 3 Oilbrusher von Ammo of Mig zu Einsatz (Ochre, Dust und Earth). Die ich an bestimmten Stellen (Nieten, Kanten, Laufwerk....) verwendet habe und ebenfalls mit einem Flachpinsel, in Feuerzeugbenzin getränkt, verwischt habe.

Pigmente habe ich gemischt aus Ammo of Mig North Afrika Dust A.Mig3003, Middle East Dust A.Mig3018 und Artitec 70.009 Rehbraun. Die Wanne wurde damit richtig bearbeitet und mit dem Pigment Fixer versiegelt. Der Aufbau und andere Teile wurden leicht mit den Pigmenten eingestaubt.

Die Kette wurde richtig gereinigt und dann mit Solid Track, von Solidscale, behandelt. Zum Schluss kamen die Pigmente drauf und die Abnutzungsstellen wurden dann mit einem weichen Bleistift wiedergegeben.

Fazit

Ein muss jeden Panzer III Fan, der die Reihe komplettieren möchte.
Preis Leistung ist hoch, für ca. 65,00€-80,00€ bekommt ihn bei verschiedenen Händlern. Mit viel Glück manchmal für um die 55,00€ ohne Versand.
Der Bausatz lässt sich gut bauen, alles passt wie gewohnt bei Dragon. Die Bauanleitung hat einige kleine Fehler, die man aber umgehen kann wenn man sich das vor dem Bau richtig anschaut.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 04/2020 Enrico Förster

5018 Leser dieses Bauberichts seit dem 18.04.2020

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