UStar Nr. 006 Tiger I early production / Full interior / Kursk 1:48
Und wieder mal ein Tiger I Bausatz… …diesmal aber in 1:48. In der stabilen, geräumigen Box mit Stülpdeckel befinden sich zwölf sandfarbene Spritzlinge. Dazu die Panzerunterwanne und das Deck mit der vollständigen Motorabdeckung. Ein Klarsichtspritzling, ein gedrehtes Alurohr, PEs und ein Decalbogen sowie die Bauanleitung vervollständigen das Ganze. Verziert wird die Schachtel mit einer gelungenen Boxart. Links unten gibt es den Hinweis das in diesem Fall Takom auch seine Finger im Spiel hatte. Die Bauteile machen bereits auf den ersten Blick einen ausgezeichneten Eindruck. Alles ist sehr scharf erstellt mit wirklich guten Details. Auswerfermarken sind an manchen Teilen vorhanden aber nicht sehr prägnant. Diese dürften sich aber ohne Probleme egalisieren lassen. Sie liegen in nicht sichtbaren Bereichen und sollten auch von der Inneneinrichtung verdeckt werden. Versatz und Fischhäute Fehlanzeige! Richtig gut gemacht! Die Panzerunterwanne wird mit nur wenigen Teilen versehen. Die Achsstummel sind mit der Wanne in einem Stück gegossen, lassen also keine Anpassungen an ein Diorama zu. Diese Tatsache ist aber im Hinblick auf die sehr schön umgesetzten Ketten (Segmente und Einzelglieder) ohne Auswerfermarken nicht weiter tragisch. Interessant ist auch die Tatsache das viele Teile bereits in größere Baugruppen zusammengefasst sind. Von der Ausführung erinnert mich das ein bisschen an einen japanischen Hersteller. Alle Gerätschaften und Ausrüstungsteile werden von oben in die Wanne eingebaut. Angefangen mit den Drehstäben, gefolgt vom Fahrerplatz mit seinen Armaturen über das Getriebe mit Anbauteilen bis hin zum Arbeitsplatz des Funkers. Auch der Kardan vom Motor bis zum Getriebe kann überzeugen. Die verschiedenen Plattformen sind mit feinem Riffelblech dargestellt. Die sehr schön gestalteten Granaten sind jeweils mit den Halterungen in Dreierblöcken zusammengefasst und dürften den Einbau sehr erleichtern. Lediglich bei der Bemalung wird eine ruhige Hand hilfreich sein. Auch das Brandschott zum Motorraum macht einen guten und recht vollständigen Eindruck. Neben einem Feuerlöscher werden Munitionstaschen für die/das MG/s verbaut. Im Motorraum findet der für 1:48 sehr gut detaillierte Motor mit allen Anbauteilen und den Lüftern seinen Platz. Diverse Leitungen werden ebenfalls verbaut. Alles scharf im Detail und absolut ausreichend. Die Bestückung der Heckwand erfolgt in üblicher Manier mit den Auspufftöpfen und verschiedenen Gerätschaften. Mit der Anbringung der Heckwand und weiterer Seitenteile an die Panzerwanne sollte diese im Groben fertig sein. Fehlt noch das Bug-MG das ebenfalls überzeugt. Auch sind Teile einer Feifel Filteranlage vorhanden die auf den ersten Blick richtig zu gefallen wissen. Sehr gut wiedergegeben sind die Treibräder und Laufrollen. Diese werden mit ebenfalls überzeugende Ketten belegt. Kommen wir zum Wannendeck. Luken können offen oder geschlossen gebaut werden… …macht diesmal ja Sinn!!! Für die Lampen sind die entsprechende elektrischen Leitungen vorhanden. Vorbildlich. Bei den Werkzeugen sind die Handgriffe sehr filigran gespritzt und die Öffnung glaubwürdig dargestellt. Punkten können ebenfalls die Abschleppseile und das Seil zum Aufziehen der Ketten. Das gilt auch für die vorhandenen Schweißnähte. Die Kettenabdeckungen wurden sehr dünn und randscharf ausgeführt. Leider am Stück und nicht mehrteilig. Recht lebhaft geht es auch im Turm zu. Angefangen beim Turmschwenkwerk, verschiedenen Aggregaten bis hin zu den Sitzen von Kommandant, Richt- und Ladeschützen. Der Verschluß der Kanone ist ein weiteres Highlight. Rundum ein Sahnestück. Relativ viele Teile sind auch im Turminnern zu verbauen bis man das Turmdach auflegen kann. Abschließend kommt noch das Alurohr mit der dreiteiligen Mündungsbremse zum Zuge. Die PEs sind ebenfalls sehr filigran ausgeführt und vollkommen ausreichend. Etwas kurios ist die Beigabe der Klarsichtteile. Ausgeformt als Deck der Panzerwanne, das Turmdach und eine Kommandantenkuppel sollen diese wohl ihre Pendants ersetzen um einen freien Blick in das Panzerinnere zu gewährleisten. Nette Idee, aber nicht oder nur sehr schlecht umsetzbar. Bei Verwendung der Klarteile würden alle Gerätschaften, Werkzeuge etc. die auf diesen Teilen verbaut sind wegfallen… Oder man improvisiert… Sehr sauber gedruckt und im Register gibt es die Decals für die vier Bemalungsvorschläge. Und damit kommen wir zur Bauanleitung die als kleines Heft (quer) im annähernden DIN A4 Format gedruckt ist. Auf Seite drei und vier ist die Bemalung der Inneneinrichtung angegeben mit entsprechenden Illustrationen. Alle Farben stammen nur aus der Palette von AMIG. Vermisst wird aber in diesem Fall eine vollständige Legende der Farben. Die üblichen Sicherheitshinweise und Anmerkungen gibt es auf der nächsten Seite. Weitere zwei Seiten dienen der Spritzlingsübersicht. 41 Baustufen sind auf insgesamt 22 Seiten verteilt. Alle Schritte sind mit großen, gut strukturierten und sauberen Zeichnungen versehen. Unterbaugruppen werden mit eingeschobenen Zeichnungen zum besseren Verständnis dargestellt. Auf den letzten beiden Seiten gibt es vier Bemalungsvorschläge von Tigern. Neben einer jeweils zugehörigen Farblegende sind auch Vorschläge zur Alterung mit AMIG-Produkten enthalten. Wie immer am Ende der Fotogalerie. Fazit: Wir haben einen sehr schönen Kit vor uns und der Formenbau ist absolut auf der Höhe der Zeit. Wo nötig und sinnvoll wurde auch die Slide Mould Technik eingesetzt. Dadurch, daß die Teileanzahl nicht zu sehr aufgebrochen wurde dürfte einem entspannten Bau nichts im Wege stehen. Lediglich die Klarteile irritieren etwas. Ein Kit der sich definitiv nicht hinter einem 1:35er verstecken braucht! Das Preis/Leistungsverhältnis ist ebenfalls in Ordnung.
Fotos:
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