Eines der spektakulärsten Fahrzeuge der Deutschen aus dem Zweiten Weltkrieg auf Panzer IV Basis war sicher der Brückenleger IVb, der von Trumpeter jetzt mit der Nummer 390 auf den Markt gekommen ist.
Dieser Bausatz stellt den Brückenleger, wie er von Krupp gefertigt wurde dar.

Im Karton finden sich 749 Teile an 17 Spritzlingen, der Unter- und Oberwanne, einem Satz Gummiketten, fünf Platinen mit PE Teilen, Seilmaterial und einen Decalbogen.
Die Teile machen durchweg einen guten und stimmigen Eindruck mit guten Details - hier und da hätten die Details auch noch feiner, oder besser sein können, aber im Groben ist das schon sehr gefällig. Auswerferstellen sind eigentlich nur auf den Innenseiten von Teilen zu finden, wo sie später nicht stören.
Das Laufwerk ist schon vom Munitionsträger IV bekannt - es ist solide, weist aber eben nicht die schönen Details und Finessen auf, die man z.B. am entsprechenden Dragon- oder Tristar Laufwerk findet. Dafür hat man hier die Wahl zwischen den sehr gelungenen Einzelgliedketten mit durchbrochenem Führungszahn und recht schönen Vinylketten - erstere sind schön für details und Kettendurchhang, zweitere für einen schnellen und problemlosen Bau, gerade für Anfänger.
Interessanterweise enthält der Bausatz einen Innenraum für den Fahrer und Funker mit allem, was das Herz begeht - Funkgeräte, Getriebe, Lenkbremsen, Armaturen, usw, usw.. Nur sieht man später nach dem Bau nicht mehr viel davon, es sei denn, dass man die entsprechenden Luken öffnet, was ohne weiteres möglich ist. Die Inneneinrichtung beschränkt sich übrigens nur auf den vorderen Teil der Wanne was durchaus ausreichend ist.
Für die Kettenbleche hat Trumpeter diesmal (für seine Verhältnisse) tief in die Trickkiste gegriffen, denn die Kettenbleche liegen entweder zeit- und montagefreundlich als Plastikteile bei oder für Detailfreaks als feine, saubere PE Bleche, die einiges mehr hermachen.
Die Oberwanne macht einen guten Eindruck, und die Holzverkleidung des Turmausschnitts ist sehr gut gelungen - gerade mit der Holzstruktur.
Den Löwenanteil der Arbeit macht dann sicher die Brücke mit Verlegeeinrichtung. Die Brückenteile an sich sind sehr gut - sauber und gerade ausgeformt. Die Träger und Laufsegmente machen einen guten Eindruck, wobei hier die holzstruktur der bohlen eine Spur zu stark ausgeprägt scheint. Ansonsten sehen die ganzen Träger mit den Ausschnitten und Nieten wirklich gut aus.
Aus der Bauanleitung geht nicht klar hervor, ob der Ablegemechanismus nun beweglich bleibt, oder ob man sich für eine Position entscheiden kann - auf jeden Fall kann man die Brücke aufgelastet oder abgelegt darstellen.
Die Bauanleitung umfasst ganze 28 Seiten mit 42 Bauabschnitten, die gut gezeichnet und nicht mit Teilen überladen sind. Leider gibt es gerade im letzten Teil mit dem Verlegemechanismus und dem Anbringen der Brücke einige Unklarheiten, bzw. die Bauschritte sind nur noch sehr sporadisch, als hätte man diese eben schnell fertigmachen wollen. Gerade die exakte Seilführung ist hier absolut nicht erkennbar und nur angedeutet.
Die Bemalungsanleitung ist, wie mittlerweile gewohnt, ein farbiger Ausdruck auf DIN A4 und zeigt die Stellen an denen die Decals aufgebracht werden sollen - die Möglichkeiten variieren hier zwischen zwei verschiedenen Kennzeichnungsnummern "34" und "35".

Ein Bausatz auf den man lange gewartet hat, denn Brückenleger sind schon etwas fürs Auge - nun ist Trumpeter Dragon zuvorgekommen und das Ergebnis ist schon sehenswert. Kleinere Detaileinbußen und Unklarheiten beim Brückenbau trüben den positiven Gesamteindruck aber nur kaum. Das ganze kostet etwa 30 Euro.