Nach dem Bausatz von Dragon folgt nun auch Tristar mit dem entsprechenden Modell, nämlich mit der Nummer 030 den "Marder III Ausf.H".
In Zusammenarbeit mit AFV-Club hat Tristar hier diesen schönen Panzerjäger als 1/35 Modell gebracht. Der Anteil von AFV-Club an dem Bausatz umfasst die 7,5cm PaK Kanone.
Der Bausatz enthält knapp 720 Teile in Spritzguss, von denen allein 220 auf die Kettenglieder entfallen, einige Klarsichtteile für die Sichtblöcke und einen Ätzteilsatz, sowie einen Decalbogen.
Im Großen und Ganzen sind viele der enthaltenen Teile aus dem Panzer 38(t) Ausf.G Bausatz bekannt mit bemerkenswert guter Qualität. Für diesen Bausatz sind nun zusätzlich Teile für die Innenausstattung, den Aufbau mit Kanone, sowie spezielle Änderungen für die Ausf.H enthalten.
Die Details sind hervorragend dargestellt mit kleinen Nietenköpfen und anderen Details.
Zwei Features, die dem Dragonmodell als falsch angelastet werden, sind hier korrekt dargestellt, nämlich die Lokalisation der rechten Sichtluke und der Knick in den Kettenblechen.
Nett auch wieder die separaten Gummierungen der Laufrollen, die die Bemalung etxrem vereinfachen.
Die Ketten sind schön gestaltet und sollen sogar beweglich bleiben durch einfaches zusammenklicken, was aber extrem fragil ist und durch Kleber gesichert werden sollte - ausserdem ist gegenüber dem Dragonmodell mit den vorgeschnittenen Ketten ein klarer Nachteil, dass die Glieder immer noch einzeln vom Spritzling getrennt und versäubert werden müssen - das kostet Zeit.
Der Innenraum bietet alles was das Bastlerherz begehrt - Getriebe, Fahrerplatz, usw. Hier wurde an nichts gespart, allerdings geht der Detailwahnsinn von Tristar meiner Meinung nach eine Spur zu weit und ist für unerfahrere Modellbauer absolut unfreundlich, denn so sollen die Getriebehebel aus nicht weniger als 12 winzigen PE Teilen, die teilweise noch geknickt werden müssen, zusammengebaut werden. Hier wären optionale Teile aus Plastik wünschenswert, wie Dragon es in solchen Fällen anbietet.
Auf der anderen Seite weiss das Heckgitter auf dem Motordeck, das hier aus Plastik ist durchaus besser zu gefallen, als das Metallteil von Dragon.
Die Ausstattung des Aufbaus mit Munitionslager, Kanone, Aufbauwände und Zubehör ist sehr gut und schön anzusehen. Für die Mündungsbremse liegt sogar ein separates Teil bei, um sie mit Mündungsschoner darzustellen, wobei interessanterweise vorn ein Loch drin ist.
Die Bauanleitung besteht aus nur 15 Bauschritten, die es aber in sich haben - hier tummeln sich manche Zeichnungen mit Unmengen an Teilen, die das ganze unübersichtlich erscheinen lassen, vor allem wenn es um den komplexen Zusammenbau vieler kleiner PE Teile geht. Hier hätte man das ganze etwas ausdehen bzw. entzerren sollen.
Der Decalsbogen ist wieder erfreulich umfangreich und schön.
Vorgeschlagen werden insgesamt 8 Versionen:
- Pz.Jg.Abt.1 LAH, Charkow, Winter 1942/43
- 29.PzGr.Div., Italien, Sommer 1944
- Pz.Jg.Abt. 171, 71.Inf.Div
- Pz.Jg.Abt. 171, 71.Inf.Div., Italien 1943
- Unbekannte Pz.Jg.Abt., Nordrussland, Frühjahr 1944
- 23.Pz.Div., Ostfront, 1944
- Trainingsfahrzeug
- 2.Pz.Jg.Abt.39, 21.Pz.Div., Tunisien 1943
Ein sehr guter und vor allem detailierter Bausatz, wobei man bei diesem Detailgrad und den fehlenden Optionen für die PE Origien diesen eigentlich nur Experten ans Herz legen kann - diese werden sicher sehr glücklich damit. Anfänger werden schnell damit überfordert sein. Auch schade, dass die Ketten noch immer mühsam einzeln vom Spritzling getrennt und versäubert werden müssen - hier zeigt Dragon was modellbaufreundlich ist. Für knapp 28 Euro bietet dieser Bausatz eine Menge fürs Geld, auch wenn die Zusatzausstattung etwa sparsam ausfällt.