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Tamiya 37029

Semovente M42 da75/34

Das Original:

Die Selbstfahrlafette Semovente M40 da 75/18 wurde bereits in Afrika eingesetzt. Da die 75mm L/18 Kanone zu schwach und der 125 PS Dieselmotor nicht für genügend Beweglichkeit sorgte, entwickelte man auf Basis des M15/42 Fahrgestells die Semovente M42 da 75/34, die einen 185 PS Ottomotor und eine, in eine 11 cm nach vorn versetzter Kasematte eingebaute, 75 mm Kanone mit 34 Kaliberlängen bekam. Doch kapitulierte Italien, bevor die M42 da 75/34 die italienischen Truppen erreichte. So übernahm die Wehrmacht die Selbstfahrlafette zur Panzerabwehr in den Infanteriedivisionen, da sie durch die starke Kanone und niedrige Silhouette gut für diese Aufgabe geeignet war. Eine äußerlich sichtbare Änderung, die die Wehrmacht vornahm, waren vier zusätzliche, längere Zähne an den Antriebrädern, die ein Abwerfen der Kette verhindern sollten. Die Semovente M40 da 75/18 war bis zum Kriegsende in Europa im Mai 1945 im Einsatz.

Der Bausatz:

Von der Semovente M40 75/18 gibt es bereits einige Bausätze, aber die M42 75/34 mit dem L/34 Rohr wurde scheinbar bisher nur in Resin herausgebracht. Nun bringt Tamiya die Selbstfahrlafette in deutschen Diensten in Kooperation mit Italeri auf den Markt.

Der stabile Stülpdeckelkarton mit dem typischen Tamiya-Kartonbild ist 385 x 245 x 60 mm groß. Darin befinden sich fünf sandgelbe Spritzlinge, ein silbergrauer Vinylspritzling, zwei Vinylmuffen, ein Decalblatt und die Bauanleitung plus ein Blatt mit Bemalungsanweisungen.

Die Spritzlinge sind einwandfrei, die Teile ohne Versatz oder Sinkstellen. Details sind gut herausgearbeitet. Es gibt einige gut sichtbare Auswerferspuren. Sie befinden sich auf Innen- und Unterseiten von Teilen, leider auch manchmal über Details hinweg wie Nietenleisten. Je nach Einsehbarkeit wird man manche eliminieren wollen. Auch hervorstehende Auswerferreste gibt es, die sogar in der Bauanleitung aufgeführt sind mit der Anweisung zum Entfernen. Der Vinylspritzling mit den Kettenteilen ist sehr sauber ausgespritzt, ohne Fischhäute. Außer an den Angussstellen gibt es da nichts zu versäubern. Mitteführungszähne und Struktur der Glieder sind scharf und deutlich.

Die Wanne ist mehrteilig ausgeführt, d.h. es gibt zwei Seitenteile, eine Boden-, eine Heck- und eine gerundete Frontplatte. Für den Kampfraum gibt es eine Innenausstattung. Der Richtschützenplatz hat eine Bodenplatte und einen runden Hockersitz, der Fahrer bekommt einen Sitz mit Rückenlehne und zwei Lenkbremshebel, die auf die Fahrerbodenplatte montiert werden. Zwischen diese Bodenplatten kommt das Verteilergetriebe mit angeflanschten Lenkbremsen und Schaltgetriebe. Die Getriebe haben feine Schraubenkopfreihen und einen Wartungsdeckel, auf dem Schaltgetriebe finden wir ein erhabenes Logo mit den Buchstaben SPA darin. Ans Schaltgetriebe wird ein Kasten angesetzt, an dem der etwas ungewöhnliche Schalthebel angebracht wird. Zwischen Schaltgetriebe und Motortrennwand wird eine Kardanwelle eingesetzt. An der Motortrennwand sind Details wie Kupplungsdom und Luftfilter(?) bereits angegossen. Links vor der Motortrennwand findet ein Kühler seinen Platz, rechts davor ein stufenförmiger Munitionsbunker aus einem Stück. Die Wannenaußenseiten sind sehr schön gestaltet mit sichtbaren Blechstößen und Nietenreihen. Die Achsen der Rollenwagen und der Stützrollen sind bereits an den Wannenseiten angegossen. Auch die gerundete Wannenfront besitzt schöne Nietenreihen. Es werden nur zwei Abschlepphaken und eine Abschleppöse angebracht. Am Heck sind Spannradlager, Wartungsdeckel und Rücklichtaufnahmen bereits angegossen. Ersatzrollenlager samt Ersatzrolle, Rücklichter, Abschleppöse und ein Kasten müssen noch angebracht werden.

Das Laufwerk ist detailreich, aber Tamiya-typisch modellbauerfreundlich gestaltet. Die insgesamt vier Laufrollenwagen bestehen je aus Innen-, Außenteil, Blattfederpaket und -halterung, Achsdeckel und vier Laufrollenpaaren. Die sehr kleinen Laufrollen sind dennoch mit Felgenbohrungen versehen. Drei Stützrollenpaare pro Seite bekommen einen Nabendeckel und werden auf die Achsen an den Wannenseiten gesetzt. Auch die Spannradpaare bekommen einen Nabendeckel. Die Kettenspanner werden so an die Seiten angesetzt, dass sich eine Verbindung zu den Spannradlagern am Heck ergeben. Die Antriebsräder sind mit Nieten und Schrauben versehen. Ein Fixierstift sorgt beim Zusammenbau dafür, dass die inneren und äußeren Zähne passend zueinanderstehen. Die äußeren Zahnscheiben haben innen Bohrungen, die man noch durchbohren muss, wenn man sich für die Anbringung der vier Zusatzzähne entschließt. Die Vinylkette ist angenehm weich und sollte sich gut um die Räder legen. Sie kann mit Sekundenkleber geklebt werden. Allerdings fehlt an der Klebestelle ein Mitteführungszahn. Setzt man die Klebestelle bei einem Rad an, ist das nicht zu sehen. Den Kettendurchhang stellt man dar, indem man die Kette an den Stützrollen anklebt.

Die Kettenabdeckungen gehen über die gesamte Fahrzeuglänge. Hier muss man bei der Lackierung beachten, dass ein Teil der Abdeckungen von der Kasematte überlagert wird. Auf den Blechen finden Staukasten, Kraftstoffbehälter und zwei Auspufftöpfe Platz. Die Auspufftöpfe bestehen aus zwei Zylinderhälften, Endrohr und dem Rohr zum Motor. Eine gepanzerte Abdeckung schütz den Eintritt des Rohres in die Wanne. Auch erhalten die Töpfe eine Hitzeschutzabdeckung. Vorn und hinten werden zusätzliche Blechhalterungen angebracht und vorn links findet der Wagenheber Platz.

Die Bugabdeckung ist nietenreich und enthält zwei rechteckige Öffnungen über den Lenkbremsen. Die Klappen dazu kann man geschlossen oder teils geöffnet anbringen. Im letzteren Fall bringt man kleine Klappenstützen an. Die Motorabdeckung ist mehrteilig ausgeführt. Lüftungslamellen sind scharf detailliert, aber nicht durchbrochen. Zwei große Motorklappen schließen den Motorraum. Über die mittige Zuluftabdeckung kommen Werkzeughalterungen, aber ohne Werkzeuge.

Die Kasematte hat wie die Wanne Innendetails. Front-, Heck-, Seitenteile und Dach bilden die Kasematte. Die Kanone besitzt alle Innendetails wie Verschluss, Öffnerhebel, Richtelemente, Richtoptik, Rohrbremsen und natürlich das Rohrlager, das mittels Vinylmuffe beweglich gelagert wird. Das eigentliche Rohr besteht aus zwei, innen hohlen, Hälften. Die Kasemattenfront besitzt eine runde Öffnung für die Kanone und eine rechteckige für die Fahrersichtklappe, die separat eingeklebt wird. Auf den Kettenabdeckungen innerhalb der Kasematte werden verschiedene Gerätschaften und Staukästen angebracht. Besonders erwähnenswert finde ich das Funkgerät und die Armaturentafel des Fahrers. Im Kasemattendach ist eine Öffnung für die Richtoptik der Kanone, für einen Winkelspiegel und natürlich für die Besatzung. Die entsprechenden Klappen werden offen angebracht. Ein Antennenfuß und zwei Handgriffe machen das Dach vollständig. An den Kasemattenseiten bringt man Lampenhalterungen und Tarnscheinwerfer, zudem Aufstiegstritte an.

Es wäre kein Tamiya Bausatz, wären nicht Zubehör und Figuren dabei. Es gibt eine Munitionskiste, drei 75mm Granaten, MP40 und Kopfhörer. Die vier Figuren stellen eine deutsche Sturmgeschützbesatzung dar. Der Fahrer ist eine Halbfigur, die mit einem Unterklotz auf den Fahrersitz geklebt wird. Auch der Fahrer bekommt einen Kopfhörer. Schade ist nur, dass die Fahrersichtklappe in der Kasemattenfront nicht zum offenen Anbau vorgesehen ist. So kann man das Gesicht nicht sehen, wenn man keine Eigenarbeit vornimmt. Der Kommandant mit Schirmmütze steht mit Fernglas in der Hand auf dem stufenförmigen Munitionsbunker und beobachtet die Umgebung, während die behelmten Richt- und Ladeschützen das Aufmunitionieren übernehmen. Der Ladeschütze steht im Kampfraum, der Richtschütze mit Patrone in der Hand außerhalb des Fahrzeugs. Die Figuren sind gut gestaltet mit tollem Faltenwurf der Kleidung. Die Gesichter sind individuell gestaltet. Keiner gleicht dem anderen.

Die Decals sind sauber gedruckt und seidenmatt glänzend, mit wenig Trägerrand. Der Trägerfilm ist angenehm dünn. Es gibt zwei Decaloptionen:

  • Heidi 3, 71. Infanteriedivision, Italien 1944
  • Anni (211), 71. Infanteriedivision, Italien 1944

Die zwölfseitige Bauanleitung startet mit der Geschichte des Fahrzeuges in Englisch, Deutsch, Französisch und Japanisch. Es folgen auf der nächsten Seite Hinweise zur sicheren Arbeit, eine Liste der benötigten Tamiya Farben, empfohlenes Werkzeug, Markierungsvarianten A + B, sowie eine Liste der nicht benötigten Teile. 27 Bauschritte führen zum fertigen Modell. Es werden Hinweise zu Detailbemalung gegeben, wann welcher Kleber, welches Werkzeug benötigt wird und wo Angüsse entfernt werden müssen - also absolut anfängertauglich! Zum Schluss gibt es noch Erklärungen zur Bemalung und Anbringung der Decals. Ein farbiges Zusatzblatt zeigt die unterschiedliche Bemalung der beiden Decalvarianten.

An einer Längsseite des Bausatzkartons finden wir sechs italienische Hinweisschilder, ein Ortsschild und ein deutsches Hinweisschild auf ein Sanitätsrevier in 1:35 zum Ausschneiden.

Auch wenn ein Spritzling wohl aus Italeriformen stammt (erkennbar an der Figur des italienischen Panzersoldaten), haben wir doch einen typischen Tamiya-Bausatz vor uns - empfehlenswert vom Anfänger bis hin zum Experten. Übersichtliche Teileanzahl und Aufteilung versprechen einen kurzweiligen Bau mit gutem Ergebnis. Der Preis ist mit fast 50 Euro etwas hoch, aber im üblichen Tamiya-Rahmen.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
37029
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Tamiya
Japan

ca.50 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos:















Das Modell ist bei dem Modellbaufachhändler eures Vertrauens zu bekommen.

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