Mit der Nummer 35378 bringt Tamiya den Panzerkampfwagen IV Ausf.G early production.
Auch hier kommt durchaus eine gelungene Überraschung von Tamiya, denn dass ein Modell auch in weiteren Varianten herausgebracht wird, ist relativ selten - und so freuen wir uns, dass nach der Ausf.F mit dem kurzen Rohr nun die frühe G mit der L/43 Kanone kommt, das was früher landläufig als F2 Version bekannt war..
Im Karton finden wir 7 sandgelbe und einen hellgrauen Spritzling, die Unterwanne, Textilseilmaterial, Draht, Polycaps und ein Decalbogen.
Wie gewohnt ist die Qualität der Spritzgussteile ganz ausgezeichnet und sauber. Die Detaillierung ist tamiyatypisch gut.
Der Unterbau ist in großen Teilen soweit bereits vom vorigen Bausatz #35374 bekannt
Die Unterwanne ist einteilig, sodass hier insbesondere Anfänger sehr unterstützt werden, da der Zusammenbau dadurch sehr vereinfacht wird. Die Wannenseiten weisen trotzdem bereits schöne saubere und knackscharfe Details auf
Das markante Panzer IV Laufwerk ist recht gut und mit relativ wenigen Teilen dargestellt. Die einzelnen Radstationen mit den beiden Radaufnahmen, Blattfeder und Wannenbasis sind einteilig, was super einfach und angenehm für den Zusammenbau ist, dabei recht gut detailliert aber eben nicht beweglich - aber das ist hier zum einen nicht notwendig, da auch unbewegliche Segmentketten beiliegen und zum anderen ist das auch gar nicht der Anspruch von Tamiya.
Die Laufrollen setzten sich aus zwei Einzelrollen und der Nabenabdeckung zusammen und sind sauber und mit guten Details gespritzt. Und sehr angenehm ist auch, dass diese an nur einem Anguss sitzen, d.h. die Arbeit des Abtrennens und Versäuberns hält sich in Grenzen. Leider sind die Radgummierungen völlig glatt ohne jeglichen Herstelleraufdruck - ist zwar auch hier noch nie Tamiyas Anspruch dieser extrem feinen Superdetaillierung gewesen, aber es würde insgesamt einfach einen besseren Eindruck machen, wenn hier sich ein paar feine Details finden würden.
Dafür stelle ich fest, dass die Treibräder wirklich aussergewöhnlich hervorragend gemacht sind - hier bilde ich mir fast ein Gusstruktur auf den Stegen zum Aussenkranz und der Abdeckung zu erkennen! Auch liegt ein zweites Set an Treibrädern, welches darauf schließen lässt, dass noch weitere, spätere Panzer IV in der Planung sind.
Die Kette besteht in großen Teilen aus verschieden langen Segmenten und einigen Einzelgliedern für die Umläufe um Leit- und Treibrad. Die hier enthaltenen Einzelglieder sind sauber gespritzt und mit zwei Angüssen versehen.
Die Segmente sind sowohl innen als auch aussen schön dargestellt mit den entsprechenden Details aber leider tatsächlich die ein oder andere Auswerferstelle auf den Innenseiten der Segmente und auch den Einzelgliedketten - ein bisschen schade. Das obere Kettentrum setzt sich aus 10 kürzeren und längeren Segmenten zusammen weist dafür auch bereits den entsprechenden und realistischen Kettendurchhang auf - sehr löblich, zumal sich diese auf einer beigelegten Bauhilfe idiotensicher zusammenbauen lassen um dann genau auf den Stützrollen aufzuliegen und dazwischen realistisch durchzuhängen.
Die Oberwanne setzt sich auch einer einteiligen Deckplatte mit all den Öffnungen für die Motorluken, sowie Fahrer- und Funkerluke und den Aufbauseitenwänden zusammen. Für die bere Heckplatte liegen zwei verschiedne Versionen bei.
Die Details hier sind wirklich schön und fein dargestellt. Die Luken liegen wie gesagt einzeln bei und können offen oder geschlossen gebaut werden - aber wie so häufig macht "offen" nur Sinn, wenn man selber noch eine Inneneinrichtung einbaut, denn im Bausatz selber ist keine vorhanden. Oder aber man platziert Figuren in den Luken - und das ist hier tatsächlich bausatzseitig möglich.
Die Motorluken liegen auch einzeln bei und ließen sich offen oder geschlossen bauen, wobei es zum einen an einem Motorraum mangelt als auch an Innendetails der Luken - also besser "Luken zu!" ;-) .
An den ganzen Blechen des Aufbaus finden wir auch wirklich sehr schöne und fein strukturierte Schweißnähte.
Die Kettenabdeckbleche sind je Seite aus zwei Teilen dargestellt und mit wunderschöner Riffelstruktur die fein und scharf gespritzt ist.
Das Bordwerkzeug, das auf den Kettenblechen angebracht wird, sieht soweit ganz gut aus und hat die Halterungen bereits mit angegossen. Das Abschleppseil ist mit den Kauschen aus Plastik mit faserfreiem Textilseil darstellbar - ist zwar nicht so schön wie ein verdrilltes Kupferseil, aber es reicht.
Der Turm setzt sich aus mehreren Seitenteilen zusammen, die an der Bodenplatte angebaut werden - ungewöhnlich für Tamiya und für Anfänger sicher etwas herausfordernder als ein fertiges Turmoberteil. Aber macht natürlich dahingehend Sinn, wenn mehrere Versionen in Planung sind - man darf sich also freuen.
Die 7,5cm L/43 Kanone ist mit der für diese Version typischen EInkammer Kugelmündungsbremse versehen. Das ROhr aus Plastik an sich ist einteilig und mit einer halben Mündungsbremse vorne gespritzt - es muss dann nur die zweite Hälfte der Mündungsbremsen angeklebt werden und da sollte sich die Versäuberungsarbeit in Grenzen halten.
Das Innenleben setzt sich aus relativ wenigen Teile zusammen, hier hat man eigentlich nur den Verschluss und ein wenig Drumherum.
Ansonsten ist der Turm im Inneren leer dargestellt.
Die Turmdeckplatte sieht ganz schön aus und weist an den Kanten feine Schweißnähte auf. Sie markanten Senkkopfschrauben sind leider etwas unterdetailliert, denn tatsächlich sieht es nur nach einfachen, runden Vertiefungen aus.
Die Heckstaukiste ist mehrteilig und hat ein paar sehr schöne Nietendetails.
Auch die Luken im Turms lassen sich alle offen oder geschlossen bauen - aber auch hier ist der Turm im Grunde innen leer. Von daher offene Luken besser nur wenn man eine Figur in die offene Luken setzt oder stellt - und wo wir bei dem Thema sind, wäre Tamiya nicht Tamiya, wenn diesem Bausatz nicht ein paar passende Figuren beigefügt hätte. Tamiya hat hier 5 Spritzgussfiguren aus wenigen Teilen mit sehr schönen Posen und guten Details - teils recht interessante Teileschnitte, aber diese sollten einen möglichst nahtfreien Bau ermöglichen. Wir haben hier 4 Besatzungsmitglieder und einen Infanteristen, für den neben dem gewöhnlichen Stahlhelm auch ein Tropenhelm beiliegt. Die Gesichter der Figuren sind ausdrucksstark, sauber modelliert und gespritzt. Von den Posen her ist die Infanteristenfigur so halb sitzend auf der Turm- bzw. Gepäckkastenkante und die anderen 4 Figuren als Kommandant, Richtschütze und Ladeschütze für die drei Turmluken, sowie eine Halbfigur für die Fahrerluke.
Die Anleitung ist wie gewohnt im typisch perfekten Tamiya Stil, der von vorn bis hinten ganz klar gut strukturiert und mit tollen Zeichnungen und Erklärungen den Bau des Modells in 41 Baustufen zeigt. Hier dürften eigentlich keine Unklarheiten entstehen und Tamiya Anleitungen bleiben nachwievor die Vorreiter für einwandfrei gemachte Anleitungen, insbesodnere für Anfänger ideal.
Ein weiteres extra Beiblatt auf Glanzpapier zeigt historische Informationen zum Original in mehreren Sprachen und letztendlich 2 Farbprofile zur Markierung und Bemalung, die zusammen mit dem beiliegenden und sauber gedruckten Decalbogen möglich sind.
Die vorgeschlagenen Varianten sind:
- Turmnummer 215, 21.Panzerdivision, El Alamein, Nordafrika, Herbst 1942 in einfarbig hellbraun
- Turmnummer 613, 12.Panzerdivision, Nord-Russland, Herbst 1943 in einfarbig dunkelgrau
Der Bausatz weiß wirklich zu gefallen und schließt eine weitere Lücke in der Panzer IV Familie von Tamiya. Absolut empfehlenswert für den schnellen und erfreulichen Bastelspaß.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
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Material:
Maßstab:
Erschienen: |
35378
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Juni 2021 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Tamiya
Japan
ca.48 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Thomas Hartwig
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Fotos: