Mit der Nummer 35376 bringt Tamiya den M18 Hellcat U.S. Tank Destroyer.
Die 76mm Gun Motor Carriage M18 oder M18 GMC, innoffiziell als M18 „Hellcat“ bezeichnet) war ein von der von der US-Armee im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg eingesetzter Jagdpanzer.
Der Hellcat war mit bis zu 80 km/h bei Straßenfahrt das schnellste gepanzerte Kampffahrzeug der USA. Diese Geschwindigkeit konnte nur erreicht werden, indem die Panzerung auf ein Minimum reduziert wurde. Hinzu kamen Neuerungen wie das innovative Automatikgetriebe und die verbaute Drehstabfederung (Als erstes Fahrzeug bei der US-Armee überhaupt).
Das relativ leichte Fahrzeug wurde mit der gleichen 76mm Hauptbewaffnung ausgestattet, welches auch bei einigen Varianten des größeren Sherman Panzers verwendet wurde.
Erstmals 1944 in Dienst gestellt, diente die M18 hauptsächlich in Westeuropa. Einige Einheiten wurden auch im Pazifik mit dem Fahrzeug ausgestattet. Insgesamt wurden 2507 Fahrzeuge gebaut.
Es wurden 216 M18 als Verlust gemeldet. Demgegenüber standen 526 Abschüsse: 498 an der Westfront, 17 in Italien und 11 im Pazifik.
Das Abschussverhältnis für Europa betrug 2,3 zu 1 und das Gesamtverhältnis betrug 2,4 zu 1. Somit war der Hellcat der effektivste US-Panzerjäger des Zweiten Weltkriegs.
Trotzdem wurde das Fahrzeug nach dem Krieg aufgrund seiner schwachen Panzerung, welche nur gegen leichte Infanteriewaffen schützte, relativ schnell aus dem aktiven Dienst bei den US-Streitkräften genommen.
Die Fahrzeuge wurden dann zügig an Venezuela, Taiwan, Griechenland und Jugoslawien abgegeben. Letzte Einsätze sind aus den Balkankriegen der 90er Jahre bekannt, wo diese von verschiedenen Milizen eingesetzt wurden
Tamiya ist immer wieder für eine Überraschung gut, und so nimmt sich der japanische Hersteller nach den Modellen von Academy (1997) und AFV-Club (1998) dieses Fahrzeuges in Spritzguss an.
Und was soll ich sagen? Tamiya hat hier eindeutig die Nase vorn. In Sachen Vorbildtreue schlägt es die Konkurrenten aus den 90ern des 21. Jahrhunderts um Längen.
So stimmen hier alle Proportionen und auch die Fehler der beiden Vorgänger sind hier nicht zu finden. Man kann ein frühes Fahrzeug aus dem Bausatz bauen.
Was finden wir nun im Bausatzkarton?
- Sechs olivgrüne Spritzlinge in für das Fahrzeug und eine Figur
- Ein olivgrüner Spritzling mit dem M2 Maschinengewehr
- Ein klarer Spritzling
- Zwei Poycaps
- Ein Stück Faden zur Darstellung des Abschleppseiles
- Decals
- Die Bauanleitung
- Ein mehrsprachiges Infoblatt über die Geschichte der M18 Panzerjäger.
Die einzelnen Spritzlinge sehen wie bei Tamiya typisch hervorragend aus. Es finden sich, natürlich, weder Fischhäute noch Grate an den einzelnen Spritzlingen.
Die Auswerferstellen findet man auch hier nur an später nicht mehr sichtbaren Stellen. Die feine Detaillierung zieht sich über alle Bauteile und macht schon beim Anschauen Lust auf den Bau.
Die Wanne des Fahrzeuges setzt sich aus mehreren Einzelteilen zusammen, was aber bei der typischen Passgenauigkeit von Tamiya kein Problem darstellt.
Die Drehstäbe sind bei diesem Bausatz nicht vorhanden, dafür aber wirklich gut gestaltetet Laufrollen.
Die Leit- und Treibräder besitzen die bei diesen Fahrzeugen üblichen Öffnungen zur Vermeidung von Schlammansammlungen im Fahrwerksbereich.
Zur Darstellung der Ketten finden wir hier Segmentketten für die langen Abschnitte und einzelne Kettenglieder zur Darstellung der Rundungen um die Leit- und Treibräder.
Die Montage wird vorbildlich in Diagrammen dargestellt. Eine Option das Fahrzeug an den Boden anzupassen ist beim Bau nicht vorgesehen. Wer dies möchte muss hier selber umbauen und sich gegebenenfalls Einzelkettenglieder besorgen.
Für den Turm und den Kampfraum ist eine Inneneinrichtung vorgesehen, einzig der Fahrerbereich ist ausgespart. Jedoch wird man bei geschlossenen Luken oder dem Einsatz von Figuren von diesem nicht mehr viel erkennen können.
Dieser Kampfraum setzt sich aus relativ wenigen Teilen zusammen, wirkt aber Dank des ausgeklügelten Formenbaus recht komplex. So sind zum Beispiel die Halterungen für die Munition im Innenraum voll bestückt, und müssen nicht einzeln mit der Munition befüllt werden Das spart viel Zeit.
Die frühe M1 Kanone ist nicht Höhenrichtbar einbaubar, dafür bekommt man aber eine hervorragend gestaltete Abdeckung für die Kanonenblende. Das Kanonenrohr ist ohne Trennnaht in einem Stück gegossen, das Versäubern beschränkt sich also auf ein Minimum und das Rohr ist offen dargestellt. Ärgerlicherweise hat Tamiya dies beim M2 Maschinengewehr verpasst. Dies muss der Modellbauer noch selber aufbohren oder durch ein entsprechendes Metallteil aus dem Aftermarket ersetzen.
Dem Bausatz liegt nur eine hervorragend gestaltete Figur bei, welche wohl den Kommandanten in entspannter Pose darstellt.
Der Rest der Besatzung ist nicht vorhanden, jedoch wird der Aftermarket Bereich hier sicher bald geeignetes Personal anbieten.
Die Decal Optionen erlauben die Darstellung zweier Fahrzeuge:
1. C Company, 805th Tank Destroyer Battalion, Italien, März 1945
2. B Company, 805th Tank Destroyer Battalion, Italien, April 1945
Fazit: Eine absolute Kaufempfehlung Anfänger werden am recht einfachen Bau ihre Freude haben und Profis können sich ordentlich beim Nachrüsten oder Umbauen (auf eine späte Version) austoben.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
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Material:
Maßstab:
Erschienen: |
35376
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Dezember 2021 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Tamiya
Japan
ca.44 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Sven Schröder
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Fotos: