Ausgepackt-Archiv

Im Vertrieb von Dickie-Tamiya
Werkstr.1
90765 Fürth
http://www.dickietamiya.com/

Mit der Nummer 35374 bringt Tamiya den Panzerkampfwagen IV Ausf.F.

Auch hier kommt durchaus eine gelungene Überraschung von Tamiya, denn auch wenn man auf den ersten Blick denkt:"Ah, Panzer IV, Tamiya, kenn ich, alter Hut", dann ist es aber eben doch nicht der alte Klassiker den jeder kennt, nämlich die Jahrzehnte alte Ausf.D, sondern die komplett neu gemachte und in aktueller Qualität kommende Ausf.F, die die letzte Ausführung mit der kurzen L/24 Kanone ist - vielfach auch als F1 Version bekannt..

Im Karton finden wir 7 dunkelgraue und einen hellgrauen Spritzling, die Unterwanne, Textilseilmaterial, Draht, Polycaps und ein Decalbogen.

Wie gewohnt ist die Qualität der Spritzgussteile ganz ausgezeichnet und sauber. Die Detaillierung ist tamiyatypisch gut.

Die Unterwanne ist einteilig, sodass hier insbesondere Anfänger sehr unterstützt, da der Zusammenbau dadurch sehr vereinfacht wird. Wie Wannenseiten weisen trotzdem bereits schöne saubere und knackscharfe Details auf

Das markante Laufwerk Panzer IV Laufwerk ist recht gut und mit relativ wenigen Teilen dargestellt. Die einzelnen Radstationen mit den beiden Radaufnahmen, Blattfeder und Wannenbasis sind einteilig, was super einfach und angenehm für den Zusammenbau ist, dabei recht gut detailliert aber eben nicht beweglich - aber das ist hier zum einen nicht notwendig, da auch unbewegliche Segmentketten beiliegen und zum anderen ist das auch gar nicht der Anspruch von Tamiya.
Die Laufrollen setzten sich aus zwei Einzelrollen und der Nabenabdeckung zusammen und sind sauber und mit guten Details gespritzt. Und sehr angenehm ist auch dass diese an nur einem Anguss setzten, d.h. die Arbeit des Abtrennens und Versäuberns hält ich in Grenzen. Leider sind die Radgummierungen völlig glatt ohne jeglichen Herstelleraufdruck - ist zwar auch hier noch nie Tamiyas Anspruch dieser extrem feinen Superdetaillierung gewesen, aber es würde insgesamt einfach einen besseren Eindruck machen, wenn hier sich ein paar feine Details finden würden.
Dafür stelle ich fest, dass die Treibräder wirklich aussergewöhnlich hervorragend gemacht sind - hier bilde ich mir fast ein Gusstruktur auf den Stegen zum Aussenkranz und der Abdeckung zu erkennen!

Die Kette besteht in großen Teilen aus langen Segmenten und einigen Einzelgliedern für die Umläufe um Leit- und Treibrad. Die hier enthaltenen Einzelglieder sind sauber gespritzt und mit zwei Angüssen versehen. Die Optik ist auf jeden Fall ganz hervorragend, allein mit dem offenen Führungszahn.
Die Segmente sind sowohl innen als auch aussen schön dargestellt mit den entsprechenden Details aber leider tatsächlich die ein oder andere Auswerferstelle auf den Innenseiten der Segmente - ein bisschen schade.. Das obere Kettentrum setzt sich aus 10 kürzeren und längeren Segmenten zusammen weist dafür auch bereits den entsprechenden und realistischen Kettendurchhang auf - sehr löblich, zumal sich diese auf einer beigelegten Bauhilfe idiotensicher zusammenbauen lassen um dann genau auf den Stützrollen aufzuliegen und dazwischen realistisch durchzuhängen.

Die Oberwanne setzt sich auch einer einteiligen Deckplatte mit all den Öffnungen für die Motorluken, sowie Fahrer- und Funkerluke und den Aufbauseitenwänden zusammen. Die Details hier sind wirklich schön und fein dargestellt. Die Luken liegen wie gesagt einzeln bei und können offen oder geschlossen gebaut werden - aber wie so häufig macht "offen" nur Sinn, wenn man selber noch eine Inneneinrichtung einbaut, denn im Bausatz selber ist keine vorhanden.
Die Motorluken liegen erfreulicherweise in zwei Versionen bei, einmal die frühe Version als geschlossene Platte und die spätere Version mit den Luftschlitzen.
An den ganzen Blechen des Aufbaus finden wir auch wirklich sehr schöne und fein strukturierte Schweißnähte.

Die Kettenabdeckbleche sind je Seite aus zwei Teilen dargestellt und mit wunderschöner Riffelstruktur die fein und scharf gespritzt ist.
Das Bordwerkzeug, das auf den Kettenblechen angebracht wird, sieht soweit ganz gut aus und hat die Halterungen bereits mit angegossen. Das Abschleppseil ist mit den Kauschen aus Plastik mit faserfreiem Textilseil darstellbar - ist zwar nicht so schön wie ein verdrilltes Kupferseil, aber es reicht.

Der Turm setzt sich hier erstaunlicherweise aus mehreren Seitenteilen zusammen, die an der Bodenplatte angebaut werden - ungewöhnlich für Tamiya und für Anfänger sicher etwas herausfordernder als ein fertiges Turmoberteil. Könnte natürlich ein Hinweis sein, dass Tamiya hier Pläne im Hinterkopf für weitere Varianten hat.
Die 7,5cm Stummelkanone setzt sich aus relativ vielen Teile zusammen, die allerdings auch die Blende und auch das Innenleben der Kanone inklusive schönen Hülsenfangsack umfasst. Das Rohr an sich wird aussen nur mit dem vorn offenen Endstück dargestellt - es ist also kein durchgängiges Rohr.
Die Turmdeckplatte sieht ganz schön aus und weist an den Kanten feine Schweißnähte auf. die markanten Senkkopfschrauben sind leider etwas unterdetailliert, denn tatsächlich sieht es nur nach einfachen, runden Vertiefungen aus.
Die Heckstaukiste ist mehrteilig und hat ein paar sehr schöne Nietendetails.
Auch die Luken im Turms lassen sich alle offen oder geschlossen bauen - aber auch hier, trotz der dargestellten Innendetaillierung der Kanone, ist der Turm im Grunde innen leer. Von daher offene Luken besser nur wenn man eine Figur in die offene Luken setzt oder stellt - und wo wir bei dem Thema sind, wäre Tamiya nicht Tamiya, wenn diesem Bausatz nicht zumindest 3 passende Figuren beigefügt hätte. Diese sind Spritzgussfiguren aus wenigen Teilen mit sehr schönen Posen und guten Details. Für die eine Figur liegen sogar zwei verschiedene Köpfe bei. Die Gesichter der Figuren sind ausdrucksstark und sauber modelliert und gespritzt. Von den Posen her ist eine Figur für die Kommandantenkuppel und die beiden anderen für die jeweiligen Seitenluken im Turm.

Die Anleitung ist wie gewohnt im typisch perfekten Tamiya Stil, der von vorn bis hinten ganz klar gut strukturiert und mit tollen Zeichnungen und Erklärungen den Bau des Modells in 35 Baustufen zeigt. Hier dürften eigentlich keine Unklarheiten entstehen.
Ein weiteres extra Beiblatt auf Glanzpapier zeigt historische Informationen zum Original in mehreren Sprachen und letztendlich die 2 Farbprofile zur Markierung und Bemalung, die zusammen mit dem beiliegenden und sauber gedruckten Decalbogen möglich sind.

Die vorgeschlagenen Varianten sind:

  • Turmnummer 416, 14.Panzerdivision, Südrussland Sommer 1942 in einfarbig dunkelgrau
  • 5.Panzerdivision, Zentralrussland in dunkelgelb mit khakifarbenen Streifen

Der Bausatz weiß wirklich zu gefallen, und schließt eine Lücke in der Panzer IV Familie von Tamiya. Absolut empfehlenswert für den schnellen und erfreulichen Bastelspaß.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35374
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
November 2020
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Tamiya
Japan

ca.44 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos:








Das Modell ist bei dem Modellbaufachhändler eures Vertrauens zu bekommen.

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