Mit der Nummer 35372 bringt Tamiya den KV-1 Model 1941.

Die Modelle des KV-1 und 2 haben bei Tamiya eine lange Tradition, denn bereits 1972 kam das erste Modell davon in 1:35 - über die Jahre dann immer mal wieder Neuauflagen oder Auflagen mit neuen Teilen, ABER mit all diesen hat der neue Bausatz aus dem Jahr 2020 nichts mehr zu tun, denn hiwer haben wir komplett neuentwickelte Formen mit Teilen und Details, die up to date sind

Im Karton finden wir 7 dunkelgrüne Spritzlinge, einen klaren Spritzling, Polycaps, Seilmaterial und einen Decalbogen.

Die einzelnen Spritzlinge sehen tamiyatypisch ausgezeichnet aus. Es finden sich weder Fischhäute noch Grate. Die Auswerferstellen findet man fast nur an später nicht mehr sichtbaren Stellen, die aufgespritzten Details sind fein, wie man sie von Tamiya kennt.

Die Unterwanne ist mehrteilig ausgeführt - heißt Bodenplatte, Seitenwände und Heckwand müssen zur Unterwanne zusammegesetzt werden. Bietet gerade bei Anfängern natürlich die Gefahr, dass irgendwo etwas schief steht und damit später Passprobleme der Oberwanne, aber wer Tamiya kennt, weiß, dass gerade die Passgenauigkeit immer erste Sahne ist und ausreichend Passmarken beim sicheren Zusammenbau helfen.
Die Oberwannendeckplatte ist einteilig , die große Motorraumluke liegt einzeln bei, sodass sie theoretisch offen oder geschlossen gebaut werden kann, aber mangels Inneneinrichtung macht erstmal nur die geschlossene version Sinn.
An verschiedenen teilen der Deckplatte wie auch Front- und Seitenblechen müssen von innen her Löcher aufgebohrt werden - das spricht dafür, dass die Wanne ggf. noch für andere Versionen genutzt werden soll.
Die bisher angesprochenen Großbleche (Seitenwände etc.) sind seh gut gespritzt, sauber, ohne Verzug und bereits mit schönen Details, wie Nieten Schweißnähte, Halterungen, usw. angespritzt.
Die Schwingarme des Laufwerks bestehen nur aus den äußeren Kurbelarmen, die auf die Haltestifte der Seitenwände aufgesteckt und verklebt werden. Das Laufwerk ist damit starr, aber das stört nicht, denn die Kette ist eine ebenfalls unbewegliche Segmentkette.
Diese ist von Tamiya sehr gut gelungen. Verschieden lange Segmente und Einzelglieder für die Umläufe und knackscharfen Details. Auf den Innenseiten der Segmente findn sich leider ein paar lästige Auswerferstellen, die sich dort aber gut versäubern lassen dürften oder ggf. durch die Laufrollen gar nicht richtig sichtbar.
Die Laufrollen, wie auch Treib- und Leiträder setzen sich grundsätzlich aus zwei teilen zuammen, teilweise noch mit einer separaten Abdeckung. Erstaunlicherweise gibt es für die Laufrollen keine Polycaps, sodass diese fest verklebt werden. Die Details der ganze Räder ist sehr gelungen mit feinen Rippen und astrein scharfen Aussparungslöchern.

Die Kettenbleche liegen beide einzeln bei und sind ebenfalls sauber und ohne Verzug gespritzt. Die Haltedreiecke werden einzeln angebracht.
Was mir besonders gut gefällt, ist dass die typischen Staukisten auf den Kettenblechen von Tamiya so beigelegt sind, dass man sie wie gewohnt geschlossen, aber auch offen bauen kann.
Die Abschleppseile werden aus dem beiliegenden Seilmaterial und jeweils zweiteiligen Kauschen zusammengebaut.

Auch der Turm setzt sich aus vielen Einzelteilen zusammen, was auch wieder problematisch für Anfänger sein könnte, denn jede der Wände muss perfekt zur anderen ausgerichtet werden. Aber ich bin da bei Tamiya guter Dinge, dass das alles gut passt. Auch hier erfreuen uns feine Oberflächendetails wie die Nietenreihern und vor allen die hervorragend gemachte raue Gussstruktur, die wirklich sehr realistisch wirkt.
Die Like im Turmdach lässt sich natürlich offen oder geschlossen bauen - auch hier gibt es keine Inneneinrichtung, aber dafür hat Tamiya eine passende Halbfigur beigelegt, die in die Turmluke platziert werden kann. Für eien Spritzgussfigur ist diese gut gelungen und zeigt gelungene Details der Uniform, des Faltenwurfs udn auch das gesicht kann sich sehen lassen.

Die Kanone kann höhenbeweglich eingebaut werden und auch die Kanonenblende weist tolle raue Gussstruktur auf.
Das Kanonenrohr ist aus Plastik und einteilig, dafür auf jeden Fall einen dicken Daumen hoch!

Die Bauanleitung zeigt in 23 Bauschritten den Bau des Modells. Die Baustufen sind tamiyatypisch sauber und vorbildlich, wie man es von Tamiya gewohnt ist.
Auf einem separaten, farbig gedruckten Bogen sind zwei Farbprofile zur Bemalung und Markierung.

• 1st Tankbataillon, 116th Tankbrigade, 1941-42 in olivgrün
• 2nd Tankbataillon, 116th Tankbrigade, 1941-42 in olivgrün

Tamiya hat hier noch einen kleinen Gimmick untergebracht, denn es ist ein Papiermodell auf dem dünnen Papier aufgedruckt, das man ausschneiden und zusammenbauen kann und dann in 1:35 ein Maßstabsmodell hat - eine nette Bellebung für eine Szene der Ausbildung o.ä.

Insgesamt ein gutes Modell, das auf dem Stand der Dinge heutzutage ist - nicht ganz billig, aber wer Tamiya mag und die Qualität zu schätzen weiß, wird hier bestimmt glücklich.