Mit der Nummer 35370 bringt Tamiya den Jagdpanzer Marder I Sd.Kfz.135.
Na, da hat Tamiya mal wieder in die Überraschungsbox gegriffen, denn das hat man nicht geahnt, dass Tamiya mit dem Marder auf Lorrainfahrgestell in 1:35 auf den Markt kommen würde.
Im Karton finden wir 5 beige Spritzlinge, Polycaps und ein Decalbogen.
Wie gewohnt ist die Qualität der Spritzgussteile ganz ausgezeichnet sauber. Die Detaillierung ist tamiyatypisch gut.
Die Unterwanne ist mehrteilig aus mehreren Platten zusammenzusetzen, was für Anfänger sicher etwas herausfordernd ist, aber dank stützender Mittelplatte und reichlich Passnuten an allen zu verklebenden Teilen, sollte es hier keine Schwierigkeiten geben - zumindest wäre das ziemlich untypisch für Tamiya.
Die Platten weisen bereits einige Oberflächendetails auf, insbesondere massenhaft sauberem feine Nietenreihen
Das recht markante Laufwerk ist recht gut und mit wenigen Teilen dargestellt. Die einzelnen Komponenten sind sinnvoll zusammengefasst mit guter Detaildarstellung. Ein bewegliches Laufwerk ist damit allerdings nicht realisierbar, dafür aber eben schnell zu bauen und man kann sicher sein, dass alles 1a auf gleicher Höhe ausgerichtet ist.
Die drei Federpakete und Laufrollenaufhängungen sind von Tamiya sinnvollerweise hintereinander in je einem Stück gespritzt, wodurch der Bau sehr vereinfacht wird und Ausrichtungsproblematiken verringert. Die dargestellten Detaisl sind sehr gefällig.
Die Laufrollen sind sauber und mit guten Details der Radmuttern und Gummierung.
Die Kette besteht in großen Teilen aus langen Segmenten und einigen Einzelgliedern für die Umläufe um Leit- und Treibrad. Eine reine Einzelgliedkette wäre auch der absolute Horror, da die einzelnen Glieder eine recht kleine Teilung besitzen, wodurch eine unheimlich große Anzahl an Gliedern pro Seite existiert. Die hier enthaltenen Einzelglieder sind sauber gespritzt und mit drei Angüssen versehen.
Die Segmente sind sowohl innen als auch aussen schön dargestellt mit den entsprechenden Details und ohne Auswerferstellen. Das obere Kettentrum weist auch bereits den entsprechenden und realistischen Kettendurchhang auf - sehr löblich, zumal auch die kürzeren Segmente zwichen Treibrad und Laufrolle auch einen leichten Bogen nach unten beschreiben! Um die Ausrichtung idiotensicher zu machen, ist in einem Kettenglied dieses oberen Segments ein Passstift, der genau in ein entsprechendes Loch der vordersten Stützrolle passt - dadruch wird der perfekte Sitz über die weiteren Stützrollen garantiert.
Die Oberwanne ist auch aus mehreren Platten zusammenzusetzen, wobei ein einteiliges Grundgestell mit den Kettenblechen die Basis dazu bietet, Auf allen Platten zeigen sich tolle Details der typischen Nietenreihen des Lorraine Fahrgestells. Das Motordeck mit den Motorlüftern ist einteilig wobei die Lüftergrätings nicht durchbrochen sind. Insgesamt ist die Gestaltung des Aufbaus mit den einzelnen Platten und den schmalen, langen Seitenplatten recht ungewöhnlich und erfordert etwas Geschick vom Modellbauer.
Der seitliche Auspuff wird von einem Schutzblech abgedeckt, das in diesem Fall als ein Plastikteil dargestellt ist - zwar einfach für den Bau, aber maßstäblich etwas zu dick.
Der hintere Aufbau setzt sich aus den großen Seitenteilen und der Heckwand zusammen - sehr gefällig und auf den Innenseiten mit den richtigen und wichtigen Zubehörteilen, bzw. Funkgeräten. Sehr schön ist auch, dass Tamiya neben der leeren Munitionshalterung auch entsprechende Granaten in Plastik beigelegt hat.
Die 7,5cm PaK setzt sich aus angenehm wenigen Teilen zusammen mit der Wiege, die höhenbeweglich bleibt. Das Rohr ist quasi einteilig und sauber in Plastik gespritzt. Nur die Münsungsbremse ist vertikal geteilt, wobei eine Hälfte bereits an dem Rohr angespritzt ist und die andere Hälfte einzeln anzukleben.
Das vordere Schutzschild ist quasi einteilig, was recht angenehm ist und den Zusammenbau der ganzen Konstruktion mitd er Kanone erleichtert.
Und Tamiya wäre nicht Tamiya, wenn diesem Bausatz nicht zumindest 2 passende Figuren beigefügt wären. Diese sind Spritzgussfiguren aus wenigen Teilen mit sehr schönen Posen und guten Details. Für die eine Figur liegen sogar zwei verschiedene Köpfe bei. Die Gesichter der Figuren sind ausdrucksstark und sauber modelliert und gespritzt
Die Anleitung ist wie gewohnt im typisch perfekten Tamiya Stil, der von vorn bis hinten ganz klar gut strukturiert und mit tollen Zeichnungen und Erklärungen den Bau des Modells in 35 Baustufen zeigt. Hier dürften eigentlich keine Unklarheiten entstehen.
Ein weiteres extra Beiblatt auf Glanzpapier zeigt Fotos eines Original Marder I aus Saumur, historische Informationen zum Original in mehreren Sprachen und letztendlich die 3 Farbprofile zur Markierung und Bemalung, die zusammen mit dem beiliegenden und sauber gedruckten Decalbogen mögich sind.
Die vorgeschlagenen Varianten sind:
- Unbekannte Einheit, Frankreich September 1944 in dunkelgelb mit dünnen Streifen dunkelgrün und rotbraun
- Unbekannte Einheit, Ostfront 1943 in weiß über dunkelgrau
- 15.Infanterie Division, Frankreich 1942-43 in dunkelgrau
Der Bausatz weiß wirklich zu gefallen, klein, gefällig und das erste wirklich brauchbare Spritzgussmodell dieses kleinen Panzerjägers.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
Art des Artikels:
Material:
Maßstab:
Erschienen: |
35370
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2020 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Tamiya
Japan
ca.32 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Thomas Hartwig
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Fotos: