Mit der Nummer 35369 bringt Tamiya den Panzerkampfwagen 38(t) Ausf.E/F.

Mit diesem Bausatz bringt Tamiya nun mal wieder eine echte Neuheit auf den markt, wobei man natürlich sagen muss, dass das Fahrgestell an sich schon seit längerem bei Tamiya in der Nutzung ist, wenn man dich die Modelle der Marder Baureihe ansieht - aber schön, dass es nun auch die grundlegene Panzervariante in bewährter Tamiyaqualität gibt.

Im Karton finden wir 7 graue Spritzlinge, eine kleine PE Platine, Polycaps und einen Decalbogen.

Die einzelnen Spritzlinge sehen tamiyatypisch gut aus. Es finden sich natürlich weder Fischhäute noch störende Auswerferstellen.

Die Wanne des Panzers setzt sich aus mehreren Einzelteilen zusammen, was aber bei der typischen Passgenauigkeit von Tamiya kein Problem darstellen sollte. Die grundsätzlichen Details sind hier bereits mit angegossen.
Für das Laufwerk werden pro Laufrollenstation eine Blattfeder mit zwei Kurbelarmen verklebt und bleiben nicht beweglich. Die Laufrollen machen einen guten Eindruck, hier gefallen die feinen Nietenreihen aussen, als auch innen. Die Gummierung weist einen feienn Gussgrat auf, der aber schnell versäubert ist. Die Treibräder setzen sich aus zwei Halbteilen und einem Nabendeckel zusammen und bleiben dank Polycap beweglich, wobei das für die Segmentketten nur noch zweitrangig ist.
Ja, richtig gehört, Segmentketten - es sind nicht meh Vinyketten wie früher drin, die zwar schön anzusehen und schnell aufzuziehen waren, die man aber schwer mit Kettendurchhang darstellen konnte und deren Weichmacher im Laufe der Jahre immer wieder Probleme bereitet.
Die neuen Segmentketten sind komplett neu von Tamiya und bestehen aus Einzelgliedern wie auch aus längeren Kettensträngen. Auch hier hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen - nur um Treib- und Leitrad herum muss man einzelne Glieder miteinander verkleben, während die langen Strecken oben und unten bequem als ein Teil dargestellt sind. Tamiya hat den oberen Strängen sogar bereits einen sichtbaren Durchhang verpasst! Sehr schön anzusehen und realistisch gestaltet! Die Qualität der Kettenglieder ist sehr gut, aber auf der Innenseite von einigen finden sich allerdings leider Auswerferstellen, wobei die wirklich schwach ausgeprägt sind und zwischen den Führungszähnen liegen und somit nahezu nicht sichtbar sind
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Die Oberwanne hingegen ist auch mehrteilig ausgeführt und gefällt mit der sauberen und scharfen Detaillierung der vielen Nietenreihen.
Das Frontblech ist schln gestaltet und beherrbergt das markante tschechische MG mit seinen Kühlrippen. Dieses kann natürlich beweglich eingebaut werden.
Die beiden Motorraumklappen sind einzeln anzubauen, sodass man sie auch offen darstellen könnte, wenn man denn einen Motorraum hat, den man einbauen kann - der Bausatz von Tamiya verzichtet auf jegliche Inneneinrichtung.
Die Kettenabdeckbleche sind ebenfalls einzeln und gefallen mit ihrer sauberen Art und den feinen Versteifungsrippen. Das Bordwerkzeug liegt einzeln bei mit angegossenen Halterungen und auch die übrigen Kleinteile machen einen sauberen und gefälligen Eindruck. Zur Ausfwahl stehen auch große Staukisten, wie man sie auf einigen Fotos der Panzer 38 finden kann, diese sind versionsunspezifisch und oft an der Ostfront zu finden.
Der Auspufftopf ist zweiteilig, muss also bezüglich der Naht dann noch ordentlich versäubert werden.
Für das Motorlüftergitte liegt ein feines PE Gitter bei, das sehr gut aussieht und perfekt passt. Tamiya eben.

Der Turm ist ebenfalls mehrteilig und setzt sich aus den einzelnen Seitenteilen, sowie Grund- und Dachplatte zusammen. Die Passgenauigkeit ist wie gewohnt ganz ausgezeichnet.
Das Kanonenrohr der 3,7cm KwK ist aus Plastik und einteilig mit offener Mündung - sehr vorbildlich. Hier findet sich eine feine Gussnaht, die aber schnell beseitigt ist. Dank Polycap ist das Rohr höhenbeweglich in die Fronplatte einbaubar und auch hier findet sich das schön detaillierte tschechische MG, das auch hier wieder beweglich eingebaut wird.
Die Kommandantenkuppel setzt sich auch aus mehreren Teilen zusammen, die aber schnell und vor allem gut passend angebaut werden können. Die Luke ist einzeln, sodass sie offen oder geschlossen angebaut werden kann,

Zur Belebung des Modells hat Tamiya eine Figur beigelegt, die in sitzender Pose auf dem Lukendeckel mit einem Bein in der Luke sitzt. Die Figur weist auch schöne Details auf, wie realistischen Faltenwurf der Uniform und durchaus gut erkennbarem Gesicht.

Die Bauanleitung verfügt über 22 Baustufen zum Bau des Modells und der Figur. Tamiya ist nachwievor der Vorreiter für vorbildliche, verständliche und durchdachte Bauanleitungen - so klärt jede Baustufe in hervorragenden Zeichnungen und Zusatzinformationen über das Vorgehen auf. Das Einzige, das ich diesmal anzukreiden hätte ist, dass Tamiya nicht auf die Änderungen zwischen Ausf.E und F eingeht, denn für die F müssten zumindest Nieten an den Lukendeckeln des Motorraums entfernt werden.
Am Ende der Buanleitung weden zwei Markierungsoptionen in schwarzweiß offeriert - zwar mit Angabe von Einheit, Ort und Zeit, aber eben nicht ob es eine Ausf.E oder F ist. Hier wären insgesamt mehr Optionen wünschenswert gewesen.

Die Decal Optionen erlauben die Darstellung zweier Fahrzeuge:

• 19.Panzerdivision, Russland, 1941 in grau
• 7.Panzerdivision, Russland, 1941-42 in grau

Sehr schön, dass es diesen markanten und wichtigen Panzer in den Reihen der Wehrmacht nun auch in Tamiyaqualität gibt, mit der auch Anfänger in kurzer Zeit ein tolles Fahrzeug bauen können und Profis eine solide Unterlage für weitere Detaillierungen finden.