Im Vertrieb von Dickie-Tamiya Mit der Nummer 35368 bringt Tamiya die Japan Ground Self Defense Force Light Armored Vehicle. Das Original: Mit dem Ende des kalten Krieges änderten sich die Anforderungen für leichte Militärfahrzeuge, um auch mit bis dahin unkonventionellen Einsatzszenarien fertig zu werden. Hohe Mobilität und Schutz der Besatzung wurden wesentlich wichtiger. Mitte der 1990-er begann die Entwicklung. Nach Tests der Prototypen wurden die ersten Fahrzeuge ab 2002 an die Truppe ausgeliefert. Bei einem Gewicht von 4,5 to. kann der 160 PS Motor das Fahrzeug bis auf 100 km/h beschleunigen. Die Panzerung schützt die 4 Mann Besatzung frontal gegen 12,7 mm MG Beschuss, seitlich gegen 7,62 mm Munition. An der Dachluke kann ein leichtes MG oder auch eine Panzerabwehrrakete befestigt werden. Je 4 Nebelwurfbecher pro Seite sorgen für aktiven Sichtschutz. Im Iraq Einsatz gab es zusätzlich Panzerschutz an der Dachluke und Drahtschneider auf dem Dach. In der Heimat Japan werden diese Schutzmaßnahmen aber nicht genutzt.
Der Bausatz: Tamiya brachte das LAV (Light Armored Vehicle) bereits 2004 in der Iraq-Version auf den Markt, 2006 mit zusätzlichen Figuren. Die Wiederauflage stellt die Version dar wie sie in Japan genutzt wird. Der Inhalt des 300 x 220 x 55 mm Kartons mit Stülpdeckel besteht aus 3 oliv-grünen Spritzlingen, Karosserie, Unterboden aus Aluminium, Klarsichtspritzling, Spiegelfolie, 4 Gummireifen, 4 Kunststoffmuffen, verschiedenen Schrauben, der Tamiya-typischen 10-seitigen Bauanleitung im Faltblatt-Format und einem 6-seitigen Faltblatt mit Informationen zum Fahrzeug, der Bemalung und Decalvarianten. Tamiya ist bekannt für seine Qualität und schafft es immer wieder, mehrere Teile aus einem Stück herzustellen, ohne an Details einzubüßen. So kommt der Bausatz mit weniger Einzelteilen aus als der vergleichbaren Konkurrenten. Alles ist sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz oder Fischhäute. Einige wenige Auswerferspuren sind zwar zu finden, bereiten aber keine Probleme. Eine Besonderheit des Bausatzes ist der Unterboden aus Aluminium, der dem Modell ordentlich Gewicht verleiht. Baugruppen wie die Mittelkonsole und die Achsen werden mit dem Unterboden verschraubt. Die Schrauben verschwinden dann aber unter Wartungsdeckeln aus Plastik. Andere Teile werden dann mit Sekundenkleber angebracht, da normaler Plastikkleber die unterschiedlichen Materialien nicht zusammenhält. Die beiden Achsen ob ihrer Komplexität mit Einzelradaufhängung, Differential, Kühlrippen, Scheibenbremsen inkl. Bremssattel bestehen trotzdem nur aus wenigen Teilen. Besondere Hingucker die Federbeine. Plastikmuffen in den Radlagern sorgen dafür, dass die Raeder einfach aufgesteckt werden können. In die Felgen aus Plastik wird ein Metallstift eingesteckt, der nicht so leicht bricht wie Plastik und für die Drehbarkeit der Raeder sorgt. Die Reifen aus weichem, schwarzem Gummi sehen mit den Flankenaufdrucken und dem Profil nicht nur echt aus, sie riechen auch so! Der Innenraum ist gut ausgestattet mit Mittelkonsole, Gepäckgestell und Feuerlöscher. Die Rücksitze sind wie im Original etwas spartanisch, dafür sind Fahrer- und Beifahrersitz gut gepolstert, was auch entsprechend gut wiedergegeben ist. Wenn man das Fahrzeug mit Fahrer bauen möchte, setzt man Rumpf, Kopf, Helm und linken Arm zusammen und platziert den Fahrer auf seinem Sitz. Die große Armaturentafel weist bereits viele Schalter und Instrumente auf. Es werden nur noch Wahl-, Blinkerhebel und Lenkrad angebracht. Dann wird die Tafel in die Karosserie eingebaut. Nach Einbau der Scheinwerfer aus Klarsichtmaterial und Anbau der hinteren Schmutzfänger wird die Karosserie mit Sekundenkleber auf das Unterteil geklebt. Danach kann auch der rechte Arm des Fahrers angebracht werden. Der Kühlergrill mit durchbrochenen Lamellen macht ein guten Eindruck. Die Rahmen der Frontscheiben haben bereits angegossene Scheibenwischer. Man kann sie vor Anbringung der Scheiben bemalen. Sämtliche Türen haben sowohl Außen- als auch Innendetails und können geöffnet oder geschlossen gebaut werden. Leider finden sich grad auf den Innenverkleidungen einige Auswerferspuren, die sich aber leicht verspachteln lassen. Der Drehring der Dachluke kann drehbar eingebaut werden. Wie bei den Türen haben die Lukendeckel Außen- und Innendetails für die offene oder geschlossene Bauweise. Je nach zu bauendem Modell kann man zwischen Anbringung der Nebelmittelwurfanlage mit rechtseitigem Antennensockel und Dachreling samt leichtem MG und rückseitigem Antennensockel wählen. Das einzige Außenbordwerkzeug ist eine Schaufel, aber es gibt noch Handgriffe, Anhängerkupplung, Ösen und Außenspiegel anzubauen. Für die Außenspiegel liegt selbstklebende Spiegelfolie dem Bausatz bei. Der Decalbogen enthält neben Feuerlöscherbeschriftung und Typschildern für den Innenraum Decals für 3 Fahrzeuge der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte :
Anfänger lieben sicherlich Tamiya Bauanleitungen, denn sie enthalten alle nötigen Informationen wie benötigte Farben, Werkzeuge (mit Abbildungen davon) und Klebstoffe. Der Zusammenbau wird leicht verständlich in 22 Schritten erklärt. Innerhalb der Schritte wird Detailbemalung angegeben und wann welches Werkzeug und welcher Klebstoff verwendet werden soll. Ebenso wird klargestellt, welche Teile für welche Variante verwendet werden. Schriftliche Erklärungen sind in Japanisch, Englisch, Französisch und Deutsch vorhanden. Das zusätzliche Faltblatt gibt Informationen zum Original in 4 Sprachen. Dazu kommen die Bemalungs- und Markierungsanleitungen für die 3 Fahrzeuge und Farbfotos der Beleuchtungsanlage und des Panzerglases einer Tür. Der gleichartige Basisbausatz kostete vor 15 Jahren noch knapp über 20 Euro. Nun liegt das LAV bei fast 40 Euro. Bei der Qualität liegt der Preis immer noch im Bereich des akzeptablen, wenn er auch Anfänger sicherlich etwas ausbremst.
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