Im Vertrieb von Dickie-Tamiya
Werkstr.1
90765 Fürth
http://www.dickietamiya.com/
Tamiya 35331
Japan Type 1 self-propelled gun w 6 figures
Das Original:
Man kann nicht behaupten, dass die Panzerwaffe einen Schwerpunkt in der Strategie des japanischen Kriegsministeriums im 2. Weltkrieg darstellte. Dies machte sich dann auch bemerkbar, als auf dem pazifischen Kriegsschauplatz der Sherman auftauchte, dem die japanischen Panzer wie der veraltete Typ 89 I-Go oder der bekanntere Typ 97 Chi-Ha kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Man brauchte eine stärkere Bewaffnung. Auf das Fahrgestell des Typ 97 Chi-Ha wurde statt des Turms eine nach hinten und oben offene Kasematte mit einer Type 90 75mm Feldkanone aufgesetzt. Somit sah der Ho-Ni einem deutschen Panzerjäger ähnlich, war aber zum Einsatz als selbstfahrende Artillerie mit Reichweite bis zu 12.000 Meter gedacht. Schwach gepanzert (25-51 mm), mit 54 Schuss 75mm Munition ausgestattet und ohne Nahverteidigungswaffe (z.B. Maschinengewehr) wurde der Ho-Ni in limitierter Zahl 1944 bei der Schlacht von Luzon auf den Philippinen in seinen ersten Einsatz geschickt. Zwar konnte er gewisse Erfolge verbuchen, aber durch seine geringe Anzahl keinen Einfluss auf den Ausgang der Schlacht nehmen.
Der Bausatz:
Bisher konnte ich, außer dem von Tamiya, keinen Spritzgussbausatz des Ho-Ni 1 finden. Diese Tatsache macht sich die Firma zu Nutze, um sein Ursprungsmodell ab und zu in neuer Packung teils unter Zugabe von Figuren wiederaufzulegen. So auch in diesem Fall. Offensichtlich sind die Formen unverändert, denn die Jahresaufdrucke auf den Spritzlingen gehen zurück bis 1975 für die Teile, die baugleich mit dem Tamiya Chi-Ha sind, und bis 1977 für die Ho-Ni Teile. Auch die Bauanleitung für das Fahrzeug ist seit fast 37 (!) Jahren unverändert. Die zusätzlichen Figuren kennt man auch als eigenständigen Satz als Japanese Army Infantry und datiert auf 1976 zurück. Nun, der Bausatz ist zwar alt, so dass man kein Feuerwerk an Details, Inneneinrichtung und Ätzteilen erwarten kann, aber… es ist ein Tamiya Modell und damit ein Garant für gute Arbeit. Schauen wir mal, wie sich das ausdrückt.
Der Inhalt, verpackt in verschiedene Klarsichtbeutel, besteht aus 3 olivgrünen Spritzlingen, 2 Vinylketten und 2 Spritzlingen mit Vinylbuchsen, sowie Ober- und Unterwanne für das eigentliche Fahrzeug. Dazu kommen 2 ebenfalls olivgrüne Spritzlinge für die zusätzlich enthaltene Figuren und deren Ausrüstung.
Die aus einem Faltblatt bestehende, insgesamt 6-seitige Bauanleitung für das Fahrzeug liegt in Japanisch und in Deutsch/Englisch bei. Für die Infantrie Figuren gibt es eine separate, neue Anleitung in Japanisch/Englisch.
Die Aufteilung der Spritzlinge ist wie folgt:
Fahrzeug:
- Unterwanne (1x)
- Oberwanne (1x)
- A (1x): Antriebs-, Lauf-, Stütz- und Leiträder
- B (1x): Front- und Heckplatte, Kühler, Kühlerdeckel, Abgasschalldämpfer, Abschleppseil, Schäkel, Frontscheinwerfer, Federung, Rollenwagen, Seitenvorgelege, Helme, Griffe und Riegel, Fla- und Blenden-MG (nicht benötigt für Ho-Ni)
- C (1x): Bauteile für Kanone und Kasematte, Innenboden und Brandschott, Fahrersitz, Figuren der Besatzung, Munition und Munitionshülsen, Werkzeuge, Staukästen, Ausrüstung der Besatzung
Figuren:
- 1x: 1 Offizier und 3 Soldaten aufgeteilt in Oberkörper mit Kopf, Arme, Beine, Munitionstaschen, Helme, Mützen mit Tropenschutztuch
- 1x: Gewehre mit und ohne Bajonett, Bajonette, Munitionstaschen, Brotbeutel, Feldflaschen, Pistolen- und Kartentasche, Kniemörser, japanisches Schwert (Katana) mit separater Schwertscheide
Trotz des Alters der Formen findet man keinen Formversatz und der Grat hält sich außer bei den Laufrollen in Grenzen, ist aber leicht zu entfernen. Einzig beim Kühlergrill findet man Überschussmaterial, das sich wie eine Schlange zwischen den Rippen windet, aber auch dies sollte man mit einem scharfen Bastelmesser leicht beseitigen können. Auswerferspuren auf größeren Teilen sind vorhanden, oft aber so platziert, dass man sie später nicht mehr sieht. Nur bei den Innenseiten der Kasematte fällt etwas Spachtel- und Schleifarbeit an, da diese gut einsehbar sein werden.
Gehen wir mal gemeinsam die Bauanleitung durch und betrachten dabei die einzelnen Teile.
Im ersten Schritt werden Antriebs-, Leit-, Laufräder und Federn zusammengesetzt. Dabei ist vorgesehen, dass die Räder drehbar bleiben. Bei den Laufrollen sind die Verschraubungen und Verstärkungsrippen sehr schön dargestellt, auch wenn die sehr feinen Sicherungsdrähte der Schrauben fehlen. Der Grat auf der Lauffläche eines jeden Rades stört ein wenig, sollte aber kein Problem darstellen. Es gibt 2 verschiedenen Sorten Laufrollen. Zum einen pro Seite 2 Laufrollenpaare, die als erstes und letztes Laufrad auf einen eigenen Schwingarm kommen werden. Zum anderen 4 Laufrollenpaare, die zu je 2 Laufrollenwagen pro Seite mittels eines Verbindungswinkels zusammengefasst werden. Hier kommen dann auch die separaten Laufrollennaben zum Einsatz. Die Antriebsräder bestehen nur aus dem inneren und äußeren Zahnkranz. Auf den ersten Blick erscheinen einem die Nieten an den Antriebszahnkränzen etwas flach, aber das Original zeigt, dass Tamiya richtig liegt. Eine Gummibuchse im Inneren wird die Drehbarkeit sichern. Auch die mit 8 runden Löchern durchbrochenen Leiträder werden sich drehen können, nur wird dies hier durch einen Plastikbolzen erreicht, der in das innere Leitrad eingesetzt wird. Jede Spiralfeder besteht aus 2 Teilen, dem Federkörper mit einem Flansch und der zweite Flansch separat. Die Darstellung der Feder ist durchaus akzeptabel.
Als nächstes wird die Unterwanne vorbereitet. Der Wannenboden ist glatt ohne Details. An den Wannenseiten sind 4 Schwingarme, die Achsen des Antriebsrades und der Stützrollen und der Kettenspanner angegossen. Die Vernietung der Wannenteile gefällt mir. Die angegossenen Details kommen gestochen scharf zur Geltung. Die ebenfalls vernietete vordere Frontplatte wird eingeklebt. Mittig erhält sie ein "Auge" mit einem Schäkel. Auf die Achsen der Antriebsräder werden die Seitenvorgelege aufgeklebt. An den sichtbaren Innenseiten finden wir schön dargestellte Verschraubungen. Die Federaugen der mittleren Federn werden an die Wanne angeklebt, darüber kommt die Federabdeckung. Die mittleren Federn sind nicht als solche vorhanden, da die Abdeckung diese sowieso voll umgibt. Dann montiert man noch Spiralfedern aus dem ersten Bauabschnitt. Die Kettenspanner werden mit einem Winkel geschlossen, an dem sich eine deutlich erkennbare Befestigungsschraube befindet.
Nun können die im ersten Schritt erstellten Räder an ihre Plätze an der Wanne. (Meine Empfehlung: Die Antriebszahnräder jetzt noch nicht aufstecken, sondern erst im Schritt 4 bei Montage der Kette!) Dazu kommen die Stützrollen, die pro Seite aus 2 Paaren mit größeren Rädern und einem einzelnen, kleineren Rad bestehen. Die Außenräder der größeren Stützrollen sind mit je 6 Löchern versehen wie beim Original, gehen aber nicht komplett durch. Dies kann man mit einem Punktwashing in schwarz kaschieren oder mit einem Bohrer die Löcher ganz durchbohren. Die Stützrollen werden geklebt und sind nicht drehbar. Die abgerundete Heckplatte mit feinen Nieten und Schrauben verschließt die Unterwanne nach hinten. Mittig bereits angegossen befindet sich die Heckleuchte mit den 3 Signallampen (Kolonnenlichter?). Auch finden wir hier die fein detaillierten Spannschrauben des Kettenspanners. An der Heckplatte werden anders als vorn 2 Augen mit Schäkel angebracht. Beim rechten Schäkel finden Nummernschild und Bremsleuchte ihren Platz. Auf die obere Hälfte wird ein Staukasten mit Scharnierdeckel aufgesetzt. Daran wird das mehrfach gewickelte Drahtseil mit 2 Halterungen angebracht. Obwohl das Seil aus nur einem Teil besteht, ist es sehr schön anzusehen und muss sich nicht verstecken. Nun wird nur noch der Wannenboden mit dem Fahrersitz und 2 Holzkisten versehen und dann in die Wanne eingesetzt. Die im Wannenboden befindlichen Klappen mit angegossenen Griffen und Scharnieren sind schöne Details, die durch die offene Kasematte eingesehen werden können. Instrumente und Bedienelemente für den Fahrer gibt es nicht, wären aber auch nach Einbau der Kanone und Kasematte sowieso nicht mehr zu sehen.
Schritt 4 behandelt nur 5 Teile. Zum einen den Kühler in seinem Rahmen und angedeuteten Leitungen. Die Gitterstruktur kommt deutlich zu Geltung. Der Kühler wird von innen in die Oberwanne eingeklebt. Nun wird die Rückwand zum Motorraum eingesetzt. In der Rückwand sind fein strukturierte Lüftergitter vorhanden. Schade, dass man später nicht mehr viel davon sehen wird. Bevor man Ober- auf Unterwanne setzt, montiert man die Ketten. Kaum zu glauben, dass diese aus über 30 Jahre alten Formen stammen sollen, denn die Detaillierung ist wunderbar wie z.B. die angedeutet gelochten Führungszähne. Hier und da gibt es kleine Angüsse z.B. an den Zähnen, die man leicht entfernen kann. Jede Kette besteht aus einem Vinylstrang, der an den Enden mittels Zapfen verbunden wird. Laut separatem Anleitungsblatt kann man die Kette mit Plastikkleber kleben oder man "pilzt" gemäß der älteren Anleitung die Zapfen mit einem heißen Schraubenzieher an den Enden auf, so dass sich die Kette nicht mehr öffnen kann. Hatte man die Antriebszahnräder noch nicht aufgesteckt, ist das Aufziehen der Kette ein Kinderspiel. Dann setzt man nur noch die Antriebsräder in die Kette ein und drückt sie auf ihre Achsen. Nun kann die Oberwanne aufgesetzt werden. Wieder fallen die schönen Nieten, Scharniere und Griffe auf. Die Entlüftung sitzt beim Ho-Ni in der Kettenabdeckung. Hier findet man nur die Öffnung, aber kein Gitter. Bei aufgezogener Kette nur zu sehen, wenn man es weiß und schräg von unten hineinschaut. Daher sehe ich dies nicht als Manko an.
Im nächsten Schritt wir die Fahrerfront mit dem Fahrererker aufgeklebt. Die Fahrersichtklappe kann geöffnet oder geschlossen angebaut werden. Statt eines Bug-MGs in Kugelblende gibt es nur eine aufgenietete Platte. Das MG ist im Bausatz enthalten, wird aber nicht benötigt. Die Stütztraverse für die Kanonenlafette wird in die Kampfraumpanzerung eingeklebt, dann setzt man die Panzerung auf die Wanne. Ein Aufbewahrungskasten (für die Optik?) wird aufgeklebt. Die Heckklappe über dem Kühler wird nur eingesteckt, aber nicht geklebt. So kann man diese wieder öffnen, um den Kühler zu zeigen. Kleines Manko an der Heckklappe - winzige Fischhäute zwischen den Rippen stören das Bild und sollten entfernt werden. Hinter die Heckklappe kommt noch ein rechteckiger Wartungsdeckel und auf die Kettenabdeckungen die Schutzbleche der Auspuffaustritte aus der Wanne.
Nun kann man sich dem Zusammenbau des 75mm Kanonenrohrs widmen. Das Rohr besteht aus 2 Hälften mit einem Teil des Verschlussblocks. Die Mündung wird separat aufgeklebt. Der Verschlussblock zeigt sehr schön den Einsatz des Zündbolzens und wird in geöffneter Stellung (Ladestellung) eingeklebt, bevor man Verschlussblockoberteil und -endstück anklebt. Der Öffnerhebel ist bereits in geöffneter Stellung am Oberteil angegossen. Zum Schluss klebt man die Gleitschiene unter das Rohr.
Schritt 7 beschreibt den Bau des Rohrvorholers mit den Rohrbremsen am Ende. 7 Teile sind zusammenzusetzen. Wieder kann man sich über Details wie die feinen Nieten und den Zahnbogen zur Höhenrichtung begeistern. In diesem Schritt wird auch der Bau der in Fahrtrichtung linken Lafette beschrieben (die Bauanleitung sagt allerdings Lafette (Rechts)). An dieser Lafettenhälfte befindet sich der Lagerzapfen für die Seitenrichtung. Daran angebaut wird die einteilige Zieloptik und die Handräder für Höhen- und Seitenrichtung.
Das im Schritt 6 erstellte Rohr wird in den Rohrvorholer ohne Kleben eingeschoben. Die Zapfen des Rohrvorholers werden in die Lafettenhälften eingesetzt, dann klebt man die Lafettenhälften zusammen. Der Rohrvorholer mit dem Rohr bleibt dabei höhenrichtbar. Hatte ich schon die schönen Nieten angesprochen? Schon mehrmals? Na ja, stimmt ja auch - immer wieder! Zum Schritt 8 gehört auch der Bau der beiden Besatzungsfiguren, die einen wichtigen Bestandteil des Fahrzeugs darstellen, denn der offene Kampfraum sähe recht nackt ohne aus. Über die Rollen der beiden bin ich mir nicht ganz schlüssig, denn Optik und Handräder befinden sich auf der linken Seite, aber der linke Schütze lädt die Kanone mit einer Patrone, während der rechte Schütze nur den Öffnerhebel bedient. Wie auch immer - jede Figur besteht aus den beiden Armen und dem Rest (Beine, Rumpf, Kopf aus einem Teil). Größe der Figuren und die Gesichter geben Japaner gut wieder. Die Wickelgamaschen, Gürtelschnallen und Helme mit aufgesetzten Schutzbrillen sehen gut aus. Der Faltenwurf der Kleidung ist glaubhaft. Auch wenn die beiden die Ärmel hochgeschoben haben, tragen sie doch weiße Wollhandschuhe (heute noch bei japanischen Taxifahrern zu beobachten). Bei der Munition des Ladeschützen kann man zwischen langem und kurzem Geschoßkopf wählen. Ich kann leider keine Angaben dazu machen, welcher was ist.
Der Ho-Ni hat wie der Chi-Ha jeweils links und rechts auf den hinteren Kettenabdeckungen einen Auspuff. Jeder besteht aus 3 Teilen, dem Austrittsrohr mit angegossenem Schutzgitter, dem Endstück und dem Endrohr. Auch wenn das Schutzgitter kein Ätzteil ist, die Gitterstruktur ist gut getroffen.
Die zusammengebauten Auspuffe kommen auf ihre Plätze auf den hinteren Kettenabdeckungen. Die kleine Wartungsklappe hinter dem Kühler erhält einen Knebelgriff. Links und rechts der Klappe klebt man 2 feine Haltegriffe auf die Panzerung. Der Wagenheber erhält noch seinen Standfuß, dann platziert man ihn auf der rechten Kettenabdeckung. Etwas noch vorn versetzt klebt man die Brechstange. Die rechte Kampfraumseite bekommt noch eine genietete Panzerplatte. Dann wird die Kanonenlafette in die Traverse im Kampfraum eingesetzt (nicht geklebt) und bleibt dadurch seitenrichtbar. Auch die beiden vorderen Wartungsklappen bekommen noch je einen Knebelgriff.
Die Frontplatte der Kasematte weist auf der Innenseite 5 flache Auswerferspuren auf, die man ggfs. erst zuspachteln möchte, auch wenn nicht alle sichtbar bleiben würden. Links und rechts der Öffnung für die Kanone werden Schienen angebracht, in die eine Panzerplatte ohne Klebstoff eingeschoben wird. Diese Platte bewegt sich mit der Kanone auf und ab. Linksseitig innen wird noch ein Staukasten angebracht. Die Frontpanzerung schiebt man mit der Öffnung über die Kanone und klebt sich auf die Oberwanne. Dazu kommen die rechte und linke Kasemattenseitenpanzerung. Auch an diesen Teilen finden wir innen Auswerferspuren. Die separaten Sichtklappen kommen in die Seitenpanzerung. Auch wenn es die Bauanleitung nicht angibt, kann man hier zwischen offen und geschlossen wählen. Zu guter Letzt setzt man das Kasemattendach (wenn man bei dem Winzling von einem Dach sprechen kann) auf. Spitzhacke und Schaufel auf der linken Seitenpanzerung vervollständigen den Ho-Ni!
Es liegen Abziehbilder für 4 verschiedene Fahrzeuge in 3-farb Tarnung bei:
· Feldartillerieschule
· 2. Kompanie des 2. Artillerieregiments der 2. Panzerdivision
· 4. Zug des 14. Panzerregiments
· Technisches Labor der 4. Armee
Diese Decals tragen noch das Copyright Datum 1977.
Das Faltblatt der Bauanleitung beginnt mit der Geschichte des Ho-Ni (Type 1). In 11 Schritten wird der Bau mittels Explosionszeichnungen unterstützt durch schwarzweiß Fotos. Hin und wieder gibt es Zwischenschritte wie das Verbinden der Kettenenden und der Bau der Besatzung. In die Anleitung sind auch Detailbemalungshinweise eingearbeitet. Zum Ende hin finden wir die Spritzlingübersicht und die Anbringung der Decals und Gesamtbemalung. Die Farben sind nur namentlich genannt ohne Hinweise auf Farbnummern bestimmter Hersteller. Zwar liegen 2 Bauanleitungen vor, aber der Unterschied besteht nur in der Sprache - 1x nur Japanisch, 1x Englisch/Deutsch.
Kommen wir noch zu dem zusätzlichen Figurensatz, dem alten Bekannten, bestehend aus 1 Offizier und 3 Soldaten in Kampfposen und der entsprechenden Bewaffnung/Ausrüstung. Der Faltenwurf ist nicht ganz so schön ausgeprägt wie bei heutigen Figuren, aber immer noch im oberen, akzeptablen Bereich. An den Teilen findet man etwas mehr Grat als beim Ho-Ni, wie man auf den Übersichtsfotos bereits sehen kann.
Der auf dem rechten Bein hingekniete Offizier mit gezogenem Schwert besteht aus 4 Teilen, den beiden Armen, dem Oberkörper mit Kopf und der Hüfte mit den Beinen. Der Offizier trägt als einziger Stiefel. Dazu kommen wahlweise Helm oder Mütze mit Sonnenschutztuch, das gezogene Schwert für die rechte Hand, die leere Schwertscheide für die linke Hand. Am Koppel trägt er hinten noch eine 2-teilige Kartentasche und eine Feldflasche, rechts eine Pistolentasche und vorn eine Fernglastasche.
Interessant ist der stürmende Soldat mit dem 50mm Type 89 Kniemörser. Den Mörser habe ich früher für ein Pioniergerät gehalten, da mir so etwas als Waffe noch nicht untergekommen war. Auch dieser Soldat besteht wie der Offizier aus den beiden Armen, dem Oberkörper mit Kopf und der Hüfte mit den Beinen. Wie die beiden anderen Soldaten trägt er Kampfschuhe mit kniehohen Wickelgamaschen. Seine Ausrüstung besteht aus dem 50mm Type 89 Kniemörser, den er in der rechten Hand hält. Dazu trägt er auf dem Rücken sein Gewehr. Auch wenn der Gewehrriemen quer über die Brust des Soldaten läuft, so muss man doch den Riemen von der Figur zum Gewehr noch selbst herstellen, sonst schwebt es auf wundersame Weise auf seinem Rücken. Weitere Ausrüstungsgegenstände sind 2 große Munitionstaschen vorn am Koppel für die Mörsermunition. Seitlich links am Koppel kommt das Bajonett und eine Feldflasche. Der Flasche folgt eine Munitionstasche für die Gewehrmunition. Hinten am Koppel wird der "Brotbeutel" befestigt.
Soldat Nr. 3 feuert sein Gewehr in kniender Haltung ab. Er besteht aus 5 Teilen, da hier die Beine separat vorhanden sind. Für seinen Kopf ist nur ein Helm vorgesehen. Er hockt auf dem rechten Bein und stützt seinen linken Arm (man achte auf die Armbanduhr!) auf dem linken Bein ab. Auf dem Gewehr ist das Bajonett bereits aufgepflanzt. Am Koppel trägt er die Bajonetttasche, Feldflasche, Munitionstasche und Brotbeutel.
Fehlt noch Nr. 4. Von der Haltung her scheint er grad in Stellung gehen zu wollen. Auch er ist 5-teilig wie Soldat Nr. 3. Ausgestattet mit Helm und der gleichen Ausrüstung am Koppel wie Nr. 3 trägt er ein Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett.
Neu an dem Satz ist der Decalbogen mit Rangabzeichen der Soldaten vom gefreiten bis zum Oberst.
Der Zusammenbau und Bemalung der Figuren wird auf einem separaten, japanisch-englischem A4 Blatt angegeben, welches sich auf den kompletten Bausatz bezieht. Eine kurze Beschreibung des Type 1 (Ho-Ni 1) beim Einsatz auf Luzon und Informationen über japanische Infantrie findet sich am Anfang. Dem folgt die Anleitung zum Bau der Figuren. Hierbei werden die fertigen Figuren dargestellt mit Nummernhinweisen, wo die einzelnen Teile hingehören. Dazu kommt die Benennung der Rangabzeichen. Der Hinweis, dass man die Ketten auch kleben kann, geht etwas unter. Man entdeckt ihn nur, wenn man die Anleitungen vor dem Bau wirklich gründlich studiert.
Fazit - alte Formen, aber immer noch oder immer wieder oho! Aufgrund der übersichtlichen Teilezahl und der voraussichtlichen Tamiya Passgenauigkeit auch für Anfänger uneingeschränkt empfehlenswert. Selbst Experten werden ihren Spaß an dem Modell haben. Für unter 30,- EUR im deutschen Handel erhältlich.
Das Modell ist bei dem Modellbaufachhändler eures Vertrauens zu bekommen.
zurück zur Übersichtsseite
|