32600 – mit dieser Nr. kommt das Nashorn in 1:48 von Tamiya auf unsere Basteltisch. Im Quarterscale ist dies die Nummer 100(!).

Das Nashorn war ein weiterer Versuch dem gestiegenem Bedarf an mobiler Panzerabwehr gerecht zu werden. Für die Entwicklung des Nashorns (vorm. Hornisse) zeichnet die Firma Alkett verantwortlich. Ab Februar 1943 wurden die ersten Fahrzeuge an die Truppe ausgeliefert.

494 Fahrzeuge wurden bis März 1945 in Dienst gestellt.

Obwohl die Panzerung relativ dünn und auch der Aufzug ziemlich hoch war, war ihr größtes Plus die feuerstarke 8,8cm PaK 43/1. In den Händen einer gut eingespielten Mannschaft erwies sich der Panzerjäger als durchaus gefährliche Waffe mit beachtlichen Erfolgen.

Im standardmäßigen Stülpkarton für 1:48er Modelle von Tamiya befinden sich insgesamt fünf Spritzlinge, wobei Rahmen A zweimal vorhanden ist, die Bauanleitung, zwei Gewichte und ein kleiner Bogen für die Abziehbilder.

Über die Qualität der Bauteile brauchen wir nicht viele Worte verlieren. Gußtechnisch typisch Tamiya. Versatz, Fischhäute etc. finden sich keine. Auswerfermarken gibt es leider auf Teilen, die nach innen zum Kampfraum zeigen. Diese sollten aber problemlos zu entfernen sein.

Alles ist randscharf, nicht verwaschen und sehr gut im Detail. Nachvollziehbar das nicht alles von einem 1:35er Kit auf 1:48 herunterskaliiert werden kann. Das wäre zuviel des Guten… J

Die Unterwanne ist aus mehreren Teilen zusammenzusetzen. Interessant dabei; die Laufrollenaufhängungen sind bereits an den Seitenwänden angegossen. Jedenfalls haben wir ein stabiles Grundgerüst für den Weiterbau.

Die Verarbeitung der Fahrwerksteile erfolgt in der gewohnt üblichen Weise. Ein Punkt ist alledings zu beachten. Die Ketten bestehen aus Segmenten und Einzelgliedern.Bei dem oberen Kettentrumm wurde ein schöner Kettendurchhang realisiert. Richtig schön! Damit keine Überraschungen bei der Montage entstehen ist bei der dritten Stützrolle in kleiner Pin angebracht, auf den das obere Kettentrumm exakt platziert wird. Pfiffige Idee!

Die Kettenbleche sind ebenfalls gut umgesetzt, mit einer schönen Riffelung. Das gilt auch für die Bodenplatte im Kampfraum.

Die Waffenplattform und der vordere Aufbau mit Fahrererker sind auch ausreichend und gut detailliert und schliessen den Bau des Panzerkastens ab. Den Bowdenzug für die Verriegelung der Rohrstütze muß sich der Modellbauer aber etwas einfallen lassen. Kein Hexenwerk!

Die Panzerung des Aufbaus besteht in der Hauptsache aus zwei großen Seitenteilen. Diese werden mit verschiedenen Kästen und weiteren Teilen bestückt. Dazu kommen noch zwei Schränke für die Munition.

Die PaK besteht aus relativ vielen Teilen die allesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Das Rohr ist aus Plastik und in einem Stück gemacht. Lediglich die zweite Hälfte der Mündungsbremse ist anzukleben. Die fertige Waffenanlage dürfte aber einen excellenten Eindruck machen.

Das beiliegende Werkzeug ist ebenfalls filigran und für diesen Massstab detailreich wiedergegeben. Alles im grünen Bereich.

Durch den Massstab ergeben sich aber auch ein paar Einschränkungen. So kann die Fahrerluke nur geschlossen gebaut werden. Gleiches gilt auch für die hintere doppelflügelige Tür. Die Munitionsschränke sind auch nur geschlossen baubar.

Ich vermisse auch ein MG in einer Halterung auf der rechten Innseite der Panzerung. Gilt auch für kleine Gasmaskenbehälter und andere Ausrüstungsgegenstände.

Vermisst wird abenfalls das Periskop des Kommandanten. Aber das ist langsam schon jammern auf höherem Niveau.

An Zusatzmaterial ist leider nicht viel geboten. Lediglich eine Figur in Winteruniform steht zur Verfügung. Diese ist aber recht ordentlich umgesetzt.

Die Bauanleitung, 12 Seiten geheftet, führt den Modellbauer in 26 Baustufen zum fertigen Modell. Viersprachig (inkl. Deutsch), mit klaren Zeichnungen, Erläuterungen zu den Bauabschnitten und Infos zum Modellbau allgemein, Farbangaben etc. – alles tamiyatypisch aufbereitet.

Dazu gibt es ein dreiseitiges Faltblatt zum Original mit einigen s/w Grafiken zur Bemalung und Tarnung.

Zwei mögliche Markierungen werden vorgeschlagen:

• s.Pz.Jg.Abtlg 519 – Ostfront 1944 in Wintertarnung
• s.Pz.Jg.Abtlg. 88 – Ostfront 1944 in Dreifachtarnung

Der Decalsatz enthält noch weiter Zeichen, allerdings kann ich diese im Moment nicht zuordnen.

Alles in allem ein schöner Kit, mit leichten Schwächen die aber dem Massstab geschuldet sind.