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Takom 5006, Chieftain Mk11 und Chieftain Mk10 1+1 Zur Freude vieler Modellbauer mit Interessengebiet Maßstab 1:72 erweitert Takom seine Serie 5 kontinuierlich. Als weiteren Vertreter dieser Serie brachte der chinesische Hersteller nach dem Object 279 (No. 5005) unter der Nummer 5006 nun den britischen Kampfpanzer Chieftain in der Version Mk 10 und Mk 11 im Maßstab 1:72 als Kombipack heraus. Ein kurzer Abriss zum Original. Die Entwicklung des britischen Kampfpanzers begann bereits Anfang der 1950er Jahre. Die erste Serienversion des Chieftain wurde Anfang der 1960er Jahre der Öffentlichkeit vorgestellt. Als ein Vertreter der zweiten Nachkriegsgeneration war er Nachfolger des Centurion und bis zur Einführung des Challenger 1 das Hauptwaffensystem der Panzerregimenter der British Army. Die vierköpfige Besatzung bestand aus Fahrer, Ladeschütze, Richtschütze und Kommandant. Bewaffnet waren diese Fahrzeuge mit einer 120mm Zugrohrkanone L11 und drei MG´s als Sekundärbewaffnung. Davon ein 7,62mm MG L8A1 achsparallel zur Hauptwaffe und ein 7,62mm MG L37A1 an der Kommandantenkuppel. Das dritte MG wurde ebenfalls achsparallel zur Hauptwaffe verbaut und war ein 12,7mm (Kal. .50) Einschieß-MG L21A1. Hauptaugenmerk bei der Entwicklung wurde auf eine starke Panzerung und somit eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit gelegt. Die Wanne bestand aus gewalzten Panzerstahlelementen, die nachträglich verschweißt wurden. Der Turm bestand aus Gußstahl. Angetrieben wurde das ca. 55 Tonnen schwere Fahrzeug von einem 6-Zylinder-2-Takt-Gegenkolbenmotor L60 der Firma Leyland mit einer Leistung von 750 PS. Dadurch wurde auf der Straße eine Geschwindigkeit von 48 km/h und im Gelände von 32 km/h erreicht. Mit einer Tankfüllung konnte ein Fahrbereich von 500km auf der Straße oder 300km im Gelände erreicht werden. Die Versionen Mk 10 bzw. Mk 11 unterschieden sich u.a. durch folgende Merkmale von den vorherigen Versionen:
Nun aber zu den zwei Modellen in diesem Kombi-Bausatz. Ein Blick in den Stülp-Karton (30 x 20 x 5cm) offenbart den folgenden Inhalt:
Insgesamt befinden sich also in diesem randvoll gepackten Karton 14 Spritzlinge, zwei lose Bauteile für den Turm aus hellgrauem Polystyrol, 5 Fotoätzteilplatinen, ein Decalbogen sowie die Bauanleitung. Im Karton enthalten sind Bauteile um zwei Fahrzeuge zu bauen. Dabei muss aber beachtet werden, dass man mit den beiliegenden Teilen "nur" die beschriebene Kombination 1x Mk10 und 1x Mk11 bauen kann, als nicht 2x Mk10 oder 2x Mk11. Im Einzelnen können folgende Varianten gebaut bzw. dargestellt werden:
Die beiliegende Bauanleitung führt Schritt für Schritt in englischer Sprache mit übersichtlichen in Graustufen gehaltenen 3-D Zeichnungen durch die 23 Baustufen. Sie ist takom-typisch sehr detailliert und übersichtlich aufgebaut. Den Anfang machen hier allgemeine Hinweise und eine Übersicht der benötigten Farben. Hier sind nur Angaben für die Farben von AMMO by Mig. aufgeführt. Im Anschluss folgt eine Teileübersicht der enthaltenen Spritzlinge, Ätzteile und Decals. Dann geht's auch schon los mit den einzelnen Baustufen. Ab der Baustufe 19 werden die beiden unterschiedlichen Typen Mk 10 und Mk 11 jeweils gesondert dargestellt. Hierzu wird der Baustufe jeweils eine 1 für die Version Mk 11 bzw. 2 für die Version Mk 10 nachgestellt. Den Abschluss der Bauanleitung bilden die farbigen acht Bemalungs- und Markierungsvarianten. Neben den eher bekannteren Varianten wie BATUS oder 1RTR fällt hier die Version des Chieftain Mk 10, der C Squadron, 14/20 Kings Royal Hussars in Auge. Dieses Fahrzeug wurde in Berlin zwischen 1988-1991 eingesetzt und in der eher ungewöhnlichen "Berlin-Tarnung" lackiert. Eine weitere eher ungewöhnliche Farbvariante ist der "ZOMBIE TANK", der einen Chieftain Mk 10 darstellt, welcher in der Serie "The Walking Dead" mitspielte. Ein kleines Manko hat die Bauanleitung aber leider. Bei den Markierungs-und Bemalungsvarianten fällt die Größe der Bauanleitung von nur 21 x 14cm negativ auf. Bei den Baustufen sind die Abbildungen gerade noch groß genug, aber bei den Farbprofilen ist alles schon sehr klein gehalten. Beim Durchsehen der hellgrauen Spritzlinge zeigen die enthaltenen Bauteile sehr feine Details und eine stimmige Gravierung. Alle Teile haben kleine gut gewählte Angüsse und keine nennenswerten Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen. Die meisten Spritzlinge sind für die beiden Varianten identisch. Deshalb sind die Spritzlinge A, C, D, G doppelt vorhanden und der Spritzling B sogar viermal. Die Luken der Besatzung können alle offen oder geschlossen dargestellt werden. Lediglich die Abdeckungen des Schießscheinwerfes (Mk 10) oder des TOGS (Mk 11) sind nur geschlossen darstellbar. Auf dem Spritzling A finden sich die Bauteile für die Ober- und Unterwanne sowie die Wannenseitenteile. Details wie die Motorgitter, die Kettenabdeckbleche oder die Darstellung der Wartungsdeckel sind sehr fein ausgeführt. Der Spritzling B enthält die Teile des Laufwerkes u.a. die zweiteiligen Laufrollen, Antriebskränze und sehr schön gestaltete Kettensegmente. Hier sind auch die Halterungen für die Seitenschürzen zu finden. Alle Bauteile sind durchweg fein detailliert. Auf dem Spritzling C findet man u.a. die Bauhilfe für den Zusammenbau der Kettensegmente, welche bei Takom auch schon bei anderen Bausätzen Einzug gehalten hat und die Montage ganz wesentlich vereinfacht. Als Eyecatcher befindet sich auf diesem Spritzling das hervorragend gestaltete einteilig ausgeführte 120mm Rohr. Hier fällt ganz besonders der toll gestaltete Faltenwurf der Rohrabdeckung und die Öffnung an der Rohrmündung positiv auf. Weitere Bauteile auf diesem Spritzling finden beim Bau der Kommandanten-Kuppel, der Staukörbe oder auch der Nebelmittelwurfanlage Verwendung. Der Spritzling D enthält u.a. die Teile für die Vorgelege, die Rückwand der Wanne, Abschleppseile, die Rohrzurrung und weitere Staukisten. Auf dem Spritzling E finden sich die Seitenwände des Turmes, das TOGS (für die MK11-Variante) und weitere Staukisten für den Turm. Der Spritzling G umfasst das Unterteil des Turmes und die Rohrwiege. Auf dem Spritzling H sind die Anbauteile des Turms für die Chieftain MK10 Variante zu finden. Hier speziell der Schießscheinwerfer und der dahinterliegende Staukorb. Als weiteres Plastikteil liegt das obere Teil des Turmes mit der markanten Stillbrew-Armour lose in zweifacher Ausfertigung dem Bausatz bei. Die Fotoätzteile dieser eigentlichen zwei Bausätze verteilen sich auf insgesamt 5 Ätzteilplatinen unterschiedlicher Materialstärke und sind mit einer statischen Folie zum Schutz überzogen. Die dickste Platine (TPa) enthält die seitlichen Kettenschürzen. Hier sind die einzelnen Segmente auch einzeln geätzt, so dass man diese auch teilmontiert am Modell darstellen kann. Da sie für beide Varianten gebraucht werden liegt diese Platine auch zweimal bei. Auf der ebenfalls zweimal vorhandenen dünneren Platine (TP) finden sich Teile für Abdeckgitter, Staukörbe und weitere Kleinteile. Sie ist von der Materialstärke wesentlich dünner als die Platine mit den Kettenschürzen. Die letzte Platine (TPb) ist ebenfalls dünn vom Material und enthält die Abdeckgitter im Bereich der Oberwanne, Teile der unterschiedlichen Staukorbvarianten und Kleinteile. Diese Platine ist aber nur einmal im Bausatz enthalten. Insgesamt gefallen die Platinen allesamt. Die enthaltenen Bauteile und die dargestellten Details überzeugen auf ganzer Linie. Die Auswahl von Ätzteilen für den Bau der Modelle ist sinnvoll gelöst und sorgt für eine filigrane Gestaltung des Gesamtmodells. Auf dem mitgelieferten Decalbogen finden sich die acht unterschiedlichen Markierungsvarianten für die beiden Chieftain Mk 10 und Mk 11. Der Druck und die Farbwiedergabe der Decals machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Mein Fazit: Zusammenfassend kann man sagen, das Takom mit diesem "Doppelpack" zwei sehr schöne gestaltete Chieftain-Varianten im kleinen Maßstab herausgebracht hat. Die Proportionen des Originals und die Unterschiede zwischen den beiden Versionen wurden schön herausgearbeitet und sinnvoll in einer Kombination aus Plastikbauteilen und Fotoätzteilen umgesetzt. Der Guß und die Details bei den Plastik-Bauteilen sind sehr gut und müssen einen Vergleich mit den "großen Brüdern" im Maßstab 1:35 des gleichen Herstellers nicht scheuen. Auch die Fotoätzteile sind gut gewählt und von ausgezeichneter Qualität. Die schön gestalteten Decals runden den positiven Gesamteindruck ab. Einziges Manko, bzw. eher "Meckern auf hohem Niveau" ist die Größe der Bauanleitung speziell im Bereich der Farb- und Markierungsvarianten. Hier wäre eine größere Darstellung wünschenswert. Die Verwendung von vielen auch sehr kleinen Fotoätzteilen machen die Bausätze aber leider nicht für Anfänger geeignet. Hier wäre ein wenig Erfahrung im Umgang mit diesen Teilen von Vorteil. Die vorliegende Zusammenstellung der beiden Chieftain-Varianten zum Preis von ca. 30‚- lässt viel Bastelspaß erwarten. Daher meinerseits eine absolute Kaufempfehlung!
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