Takom 2150, Flakpanzer V Kugelblitz
Was haben wir denn da? Kugelblitz ist geläufig, aber der Unterbau zu diesem besonderen Turm ist doch eher ungewöhnlich, denn es ist in diesem Fall kein Panzer IV, wie man erwartet hätte, sondern ein Panther. Interessant, aber meines Wissens so nie wirklich geplant..
Schauen wir mal in den Bausatzkarton - wir finden hier 18 graue Spritzlinge, die Oberwanne, zwei schwarze Kettenbauhilfen, 2 Kupferkabel, eine kleine PE Platine und ein ebenfalls kleine Decalbogen.
Die Gussqualität der Teile ist absolut auf der Höhe der Zeit, wie man es von Takom gewohnt ist. Alles ist sehr sauber gespritzt und frei von Sinkstellen, Versatz oder Fischhäuten. Auswerferspuren sind so gut wie keine vorhanden und wenn, dann in nicht einsehbaren Bereichen. Auch Trennnähte finden sich keine.
Die Unterwanne ist mehrteilig ausgeführt, d.h. Bodenplatte, Bug-, Heck- und Seitenwände werden einzeln miteinander verklebt - dies birgt immer Risiken von Verzug und Spaltenbildung, auch bei späteren Bauteilen, wenn hier nicht alles akkurat zusammenpasst.
Die Schwingarme werden einzeln von aussen eingesetzt und verklebt - diese werden damit fest arretiert und bleiben nicht beweglich. Das ist aber vom Bausatz her auch nicht schlimm, denn es liegen eh Segmentketten bei, die keine freie Bewegung des Laufwerks zulassen.
Die Laufrollen machen einen hervorragenden Eindruck mit sauberem Guss, sowie feinen und scharfen Details. Die Gummibandagen haben auch die markanten, feinen Herstelleraufdrucke - eine Augenweide.
Für das Aufziehen der Kettensegmente liegt je eine Aufbauhilfe für links und rechts bei .
Die Ketten selber sind, wie bereits erwähnt, aus verschieden langen Segmenten zusammenzubauen. Diese sind optisch und von den Details her wirklich sehr schön. Die Führungszähne müssen noch aufgeklebt werden, was in entsprechend langen Segmentsträngen bis runter zu Einzelzähnen für die Einzelglieder geht. Der Guss der Kettenteile ist sauber und vor allem ohne Auswerferstellen!
Die Oberwanne ist soweit einteilig mit offenen Durchbrüchen für Motordeck und Lüfter, sowie die Lukenplatte für Fahrer/Funker. Die Luken selber sind natürlich dann auch offen oder geschlossen baubar und eröffnet so ein paar Einblicke ins Innere, das hier aber mangels Inneneinrichtung leer bleibt.
Die Lüftergitter liegen als sehr feine und schöne PE Gitter bei. Bei den Rundlüftern liegen zwei verschiedene Versionen, sowie für die linke Seite der erhöhte Lüfter für die Kampfraumheizung bei.
Die Details der Oberwanne sind schön und ansehnlich mit den verzahnten Panzerplatten und feinen und sehr schönen Schweißnahtstrukturen und natürlich der korrekten, durchgehenden unteren Wannenseite.
Die Aussendetails wie die komplette Ausstattung der Bordwerkzeuge sind fein und filigran und machen einen guten Eindruck. Für die Abschleppseile liegen Seilkauschen in Plastik und die Seile als verdrille Kupferseile bei.
Die Seitenschürzen liegen leider als einteilige Plastikteile bei - heutzutage unverständlich, dass diese nicht als PE Teile oder zumindest als einzelne Elemente in Plastik beiliegen.
Die Teile für den Kugelblitzturm sind erstaunlich übersichtlich. Das kugelige Gehäuse setzt sich tatsächlich aus nur zwei gerundeten Seitenteilen, der Bug- und Heckplatte, sowie der Deckplatte zusammen. Diese werden noch durch weitere aufzusetzende Teile ergänzt .Auch die aufgeprägten Details sind ebenfalls übersichtlich, aber wo vorhanden wirklich schön gemacht.
Der Turm kann höhenbeweglich eingebaut werden. Die beiden Zugangsklappen sind einzeln und könnten daher offen oder geschlossen gebaut werden - da es aber keine Inneneinrichtung gibt, macht die offene Darstellung wenig Sinn. Der Drehkranz mit Schutzkragen nimmt die Kugel dann auf - dieser ist angenehmerweise in einem Stück gespritzt.
Fehlen noch die beiden 3cm Flakrohre - diese sind mit den besonderen röhrigen Mündungsbremsen versehen und Takom hat dieses komplett in einem Stück gespritzt, was zwar löblich ist, aber die Detaillierung der Mündungsröhrchen könnte noch etwas besser und feiner sein
Die Bauanleitung ist im typischen Takom DIN A4 Querformat mit 23 Baustufen - das Ganze ist recht übersichtlich und wie gewohnt mit sauberen und gut verständlichen Zeichnungen versehen.
Am Ende der Anleitung sind vier farbig gedruckte Farbprofile enthalten, die dem Modellbauer ein paar farbliche Gestaltungsideen an die Hand geben, denn an sich hat man jede Freiheit, da es dieses Fahrzeug nie tatsächlich gegeben hat, geschweige denn irgendwo im Einsatz war. Interessanterweise werden die Fahrzeuge hier als "Kugelpanther". ;-)
Vorgeschlagen werden:
- Flakpanther G, Deutschland 1945, die Wanne in Hinterhalttarnung und rostrotem Turm
- Flakpanther G, unbekannte Einheit, Deutschland 1945, in grün/brauner Tarnung und gelben Kreisen
- Flakpanther G, unbekannte Einheit, Deutschland 1945, in Dreifarbhinterhalttarnung
- Flakpanther G, unbekannte Einheit, Berlin 1945, Wanne in gelber/rostroter Streifentarnung, Turm in wolkiger Dreifarbtarnung
Die vorgeschlagenen Farben stammen ausnahmslos vom AMIG.
Ein interessanter und gut gemachter Bausatz und für Freunde der what-if Wehrmachtsthemen eine spannende Version - gerade wenn man auf Panther steht.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr: Art des Artikels: Material: Maßstab: Erschienen: |
2150
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
Juni 2022 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Takom
China (Hong Kong)
ca.48 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Thomas Hartwig
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Fotos: