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Takom 2148, M114 A1 CRV

Das Original:

Der M114 wurde in den 60-er Jahren entwickelt, um als Befehls- und Aufklärungsfahrzeug (Command & Reconnaissance Vehicle - CRV) zusammen mit dem M113 zu dienen. Wie der große Bruder war der M114 aus Aluminium gefertigt, damit er entsprechend leicht und damit luftverlastbar und amphibisch einsetzbar war. Mit dem 160 PS (ca. 118 kW) Motor erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 58 km/h (36 mph).

Der 3-Mann Besatzung stand ein cal. 50 M2 MG zur Verfügung. Dieses konnte beim A1 auch bei geschlossener Luke von innen bedient werden. Ein M60 MG konnte von außen von der zweiten Dachluke aus bedient werden.

Der M114 erschien ideal für den Einsatz in Vietnam zu sein, aber da er kaum mit schwerem Gelände zurechtkam und mechanisch unzuverlässig war, wurde er bereits gegen Ende 1964 aus Vietnam abgezogen, diente aber dennoch bis 1979 bei den U.S. Truppen in Korea, U.S.A. und Europa.

Der Bausatz:

Einen M114 in Spritzguss musste man bisher suchen. Takom schließt nun diese Lücke in der Modellbausammlung von Fahrzeugen des Vietnam- und Kalten Krieges.

Der Stülpdeckelkarton ist 300 x 200 x 60 mm groß, zeigt neben einem ansprechenden Deckelbild (wenn auch die modernen Windräder im Hintergrund im Deutschland der 60-er Jahre wohl kaum zu sehen gewesen wären ) zwei Markierungsvarianten an der einen Längsseite, und eine Teileübersicht an der anderen. Der Kartoninhalt besteht aus 5 (eigentlich 7 - die „Spritzlinge“ D und E sind an C angegossen.) hellgrauen Spritzlingen, 1 Klarsichtspritzling, kleiner PE-Platine, 1 Draht und 1 Decalbogen. Dazu kommt eine 22-seitige Bauanleitung im A5 Querformat.

Die Teile sind sauber ausgespritzt, mit scharfen Details, ohne Versatz, Verzug oder Fischhäute. Angüsse sind so angebracht, dass ein Abtrennen der Teile „unfallfrei“ von Statten gehen sollte. Auswerfer sind meist auf die Angüsse gesetzt oder auf Innenseiten von Teilen, die nach dem Bau nicht mehr einsehbar sind.

Die Unterwanne besteht aus Bodenplatte mit angegossener Frontplatte, Seitenpanzerungen und Heckplatte. Die Teile werden stumpf verklebt, aber die Ansatznasen erscheinen groß genug, dass man dies ohne Verzug bewerkstelligen kann. Eine Metallstruktur kann man bei Aluminium nicht erwarten, aber dafür gibt es Details wie Wartungsdeckel und verschraubte Lager zu sehen. Interessant ist es, dass die Innenseiten der Wanne viele Schraubendetails, Ansatz- und Klebepunkte zeigt, was auch besonders an der Trennwand zwischen Fahrer- und Motorraum auffällt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass man entweder den M114 mit Inneneinrichtung geplant und dann aufgegeben hat oder (die mir persönlich liebere Variante) es später noch einen M114 mit Inneneinrichtung geben wird. Öffnungen für Fahrer-, Dach-, Kommandanten- und Heckluke sind vorhanden. Einfache Zurrösen werden angebracht, die sicherlich zur Verzurrung zum Lufttransport dienten.

Das Laufwerk besteht aus vier Schwingarmen pro Seite, wovon die jeweils vorderen und hinteren zusätzlich einen Stoßdämpfer erhalten. Jedes Spannradlager bekommt noch einen Kettenspanner. Zur geraden Ausrichtung der Schwingarme liegen die Lehren D und E dem Bausatz bei. Diese Lehren dienen dann auch der Ausrichtung der Ketten. Lauf-, Spannrollen und Antriebsräder sind paarweise ausgeführt und fein gestaltet. Die äußeren Laufrollen erhalten einen separaten Laufring. Allerdings sind Gummi- und Felgenring nicht separat ausgeführt. Die Ketten bestehen aus Segmenten und Einzelgliedern für die Rundungen um Antriebsrad und Spannrolle. Takom hat viel Liebe zum Detail in die Ketten gesteckt. Gefällt mir sehr gut!

Am Heck werden Hebeösen, Schäkel, Rückleuchten, Kanisterhalterungen + Kanister und eine Axt angebracht. Der Kanister mit Versteifungsrippen, Ausgussdeckel, Griff und Zurrriemen ist glaubhaft wiedergegeben. Die große, runde Heckeinstiegsluke bekommt Türgriffe außen und innen, sowie außen Werkzeug in Form eines Spatens, Spitzhacke und -stil. Auch die Innenseite dieser Luke verrät, dass hier mehr geplant ist oder war. Die Luke kann geöffnet oder geschlossen angebracht werden.

Die Bugplatte enthält eine große Öffnung für die separate Motorraumklappe. Auf der Klappe ist ein Wartungsdeckel angegossen. Dazu wird der Bedienarm des Schwallbretts angebracht. Die Bauanleitung sieht das Schwallbrett angeklappt vor, aber die Auslegung der Teile erlaubt es auch, das Brett zur Wasserfahrt ausgeklappt anzubringen. Die Scheinwerfer sind innen hohl, die vier Scheinwerfergläser sind aus Klarsichtmaterial und zeigen die typische Riffelung. Ein zusätzlicher Tarnscheinwerfer ist aus grauem Plastik. Passende Schutzbügel müssen aus jeweils drei Stangen zusammengesetzt werden.

Das Fahrzeugdach besteht aus der Kampfraumdecke und den Motorgrätings. Für die Grätings gibt es drei feine PE-Gitter. Im äußeren Gräting werden das größere Auspuffrohr des Motors und das kleinere Abwasserrohr der Motorraumlenzpumpe (wie beim M113) angebracht. Beide Rohre sind an den Enden bereits geöffnet. Seitlich vor der Fahrerluke bringt man einen Wartungsdeckel (vermutlich zum Kraftstoffeinfüllen) an. Da auch Innendetails vorhanden sind, kann man den Deckel ohne weiteres geöffnet anbringen. Drei Winkelspiegel aus Klarsichtmaterial sind detailreich ausgeführt, werden in die Öffnungen vor der Luke gesetzt und erhalten Schutzbügel aus Plastikmaterial. Der Arm der Fahrerluke zeigt sehr deutlich seine Spiralfeder. Die Luke kann somit geöffnet angebracht werden. Dies gilt auch für die Dachluke, die Innen- und Außendetails wie Handgriff und Öffnerhebel aufweist. Ein, beim Original drehbarer Winkelspiegel wird in die Luke eingesetzt und mit dem typischen Schutzbügel ausgestattet. Will man den Winkelspiegel weglassen, ist der Klappdeckel für Öffnung in der Luke auch dabei. Die Kommandantenluke ist mehrteilig ausgeführt und eigentlich mehr ein kleinerer Geschützturm. Ein Ring schützt den Drehkranz. Auf das Unterteil wird ein Klarsichtring mit Sichtblöcken aufgesetzt, darauf das Oberteil. Wie die anderen Luken hat die Kommandantenluke eine Spiralfeder. Sie kann beweglich angebaut werden. Es gibt sogar den Verriegelungshebel, der die geöffnete Luke sichert. Die Halterung des M2 MGs und das MG inkl. Gurtkasten selbst sind echter Hingucker. Zwar ist der Lauf des MGs nicht geöffnet, aber die anderen Details wie der Kühlmantel und das PE-Visier entschädigen einen dafür. Um die Dachlüfterpanzerung legt man ein Abschleppseil, das aus dem beiliegenden, feinen Kupferdraht und Seilkauschen aus Plastik angefertigt wird. Vor der Panzerung findet ein Antennenfuß seinen Platz, schräg dahinter die Verriegelung der geöffneten Dachluke und eine Stange (Brechstange? Antenne?). Zwei Halterungen für MGs werden in der Nähe der Dachluke angebracht. Ein sehr detailreiches M60 MG soll gemäß Bauanleitung in die nach vorn weisende Halterung gesetzt werden, kann aber auch auf die nach hinten weisende. Im oben offenen Gurtkasten sieht man die obere Reihe des Gurtes sehr deutlich.

Die Decals decken 4 Fahrzeuge in einfarbig olivgrün ab. Sie sind seidenmatt glänzend und gut gedruckt. Es werden Fahrzeuge folgender Einheiten angegeben:

  • U.S. Army 13B 562, 1st Squadron, 14th Armored Cavalry Regiment - Fulda, Bundesrepublik Deutschland, März 1965
  • U.S. Army 12AF68, 2nd Battalion, 60th Infantry Regiment, 9th Infantry Division - Fort Riley, Kansas, März 1966
  • U.S. Army 12U 435, 1st Battle Group, 13th Infantry - Winterübung “Golden Arrow”, Bundesrepublik Deutschland, Januar 1965
  • U.S. Army, 3rd Battalion, 77th Armored Regiment, 5th Infantry Division (mechanized) - Fort Carson, Colorada, Juli 1967

Die kleine, 22-seitige Bauanleitung im A5 Querformat erzählt uns in Englisch auf dem Deckblatt etwas zum Original und beginnt auf der zweiten Seite dann mit Warn- und Bearbeitungshinweisen und einer Farbtabelle für AMMO by Mig Farben, gefolgt von einer Teileübersicht. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 22 Schritten zum fertigen Modell. Auf 2 Seiten erhalten wir die Markierungs- und Bemalungsvorschläge (inkl. Verwitterung) für die vorgenannten 4 Fahrzeuge. Farbangaben werden ausschließlich für Ammo by MIG Jimenez Farben gemacht. Auch wenn die Bauanleitung Takom-typisch sehr klein ist, sind alle Zeichnungen und Beschriftungen deutlich erkennbar.

Ein toller Bausatz, der ein schnelles Erfolgserlebnis verspricht. Anfänger sollten gut damit zurechtkommen, Experten trotzdem ihre Freude haben. Die Teilezahl ist übersichtlich, ohne an Details zu verlieren. Die Preisspanne in Deutschland geht derzeit von 32 bis 36 Euro.

Es gibt auch eine M114 A1 E1 Version von Takom, die bereits in unseren AUSGEPACKT zu sehen ist. Wer auf der Suche nach M114 Online-Referenzmaterial ist und nicht einfach nur googlen will, wird wohl diese Seite als hilfreich empfinden.

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
2148
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
April 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.33 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: