Deutschland Import durch: Takom 2143, T29 Heavy Tank Das Original: Um im 2. Weltkrieg den deutschen Tigern und Panthern einen ebenbürtigen Panzer entgegenzustellen, entwickelten die Amerikaner den T26. Bei Erreichen der Einsatzfähigkeit gab es aber bereits den Tiger B (Königstiger), so dass die Entwicklung weiterging. Man entwickelte mehrere 78 Tonnen Panzer, die aber vor Ende des Krieges nicht mehr fertiggestellt wurden. Dennoch stellte man diese Prototypen fertig und testete sie ausführlich. Der T29 basierte auf einem verlängerten Fahrgestell des M26 Pershing, so dass er 8 Laufrollenpaare und 7 Stützrollen aufwies. Die T80E3 Kette war eigentlich eine T26E1 Kette mit Endverbinderverlängerungen. Sein Gewicht von ca. 65 to. wurde von einem flüssigkeitsgekühlten 770 PS Motor bewegt. Damit konnte er eine Geschwindigkeit von um die 35 km/h erreichen. Die Bewaffnung bestand aus einer 105 mm Kanone, zwei koaxialen cal. 50 MGs und einem weiteren auf dem Turm, sowie einem cal. 30 Bug-MG. Fahrer, Beifahrer, ein Richt-, zwei Ladeschützen und der Kommandant bildeten die Besatzung. Obwohl er selbst nicht über das Prototyp-Stadium hinauskam, flossen die gewonnenen Erkenntnisse seiner Weiterentwicklungen in die Entwicklung des M103 ein. Einige der Prototypen sind noch heute in US-amerikanischen Museen zu betrachten.
Der Bausatz: 2017 kam TAKOM mit seinen ersten T29/30/34 Modellen heraus. Nun folgt der Vorläufer dieser, also der eigentliche T29. Wir finden im 380 x 250 x 85 mm großen Karton 8 hellgraue Spritzlinge, 1 Klarsichtspritzling, die Unterwanne, Turmoberteil, 1 Draht und 1 Decalbogen. Dazu kommt eine 18-seitige Bauanleitung im A4 Querformat. Die Unterwanne ist einteilig und weist bereits viele, feine, saubere Details wie Wartungsdeckel und die Aufnahmen der Laufwerkskomponenten auf. Die Metallstruktur ist gut wiedergegeben. Die runden Notausstiegsluken der Wannenbesatzung sind separat anzubringen. Die Laufwerkskomponenten bestehen aus 6 Stoßdämpfern pro Seite, Endanschlägen der Schwingarme, den Schwingarmen selbst, den Leitrollenachsen und den Seitenvorgelegegehäusen mit den Antriebsradachsen. Es gibt pro Seite 8 Laufrollen- und 7 Stützrollenpaare. Die Leitrollenpaare sind die gleichen wie die Laufrollen. Die Antriebsräder bestehen aus den äußeren Zahnrädern und zwei Innenscheiben zur Führung der Mitteführungszähne der Kette. Bei allen Rädern sind die Verschraubungen gut und deutlich wiedergegeben. Die Ketten (Typ T80E3) bestehen aus verschieden langen Segmenten und einigen Einzelgliedern. Die Detaillierung ist sehr gut und sauber, insbesondere bei den Kettenführungszähnen und Endverbindern. Auf den Ketteninnenseiten finden sich einige Auswerferspuren - auf jedem Einzelglied zwei, bei den Segmenten alle drei Glieder zwei. Sie sind flach und werden leicht zu entfernen sein, aber es stört mich trotzdem in der heutigen Zeit. Die Oberwanne besteht aus dem Bugteil mit der vorderen Hälfte des Turmdrehkranzes und dem Motordeck mit der hinteren Hälfte des Drehkranzes. Das Bugteil ist aus meiner Sicht schön und die Gußstruktur glaubhaft wiedergegeben. Das Bug-MG mit Kugelblende zeigt einen gelochten Kühlmantel, aber keine Mündungsöffnung. Bei vorsichtigem Umgang mit Klebstoff sollte man das MG beweglich einbauen können. Je zwei Hebeösen, zwei Augen samt Schäkeln und zwei Ersatzkettengliedhalterungen mit angegossenen Kettengliedern finden Platz auf der Bugplatte. Auch die Scheinwerfergruppen (Fahr-, Tarnscheinwerfer) kommen auf die Bugplatte. Die Scheinwerfer sind innen hohl und bekommen Klarsichtgläser. Die Schutzbügel werden teils mit der Bugplatte, teils mit den Kettenblechen verbunden. Die beiden Wannenluken sind beidseitig detailliert. Innen wird je ein Griff angebracht. Wahlweise können Winkelspiegel aus Klarsichtmaterial mit separaten Deckeln eingebaut werden oder man schließt die Öffnungen nur mit den Deckeln. Das Motordeck zeigt schön die scharfen Kanten der Grätings. Die gepanzerten Deckel der Motorflüssigkeiten werden separat angebracht. Das Heckteil besteht aus zwei Seitenteilen, an die dann die Seitenvorgelegegehäuse angebaut werden und dem gewinkelten Heckteil. Es werden angebaut: zwei Schleppaugen ohne Schäkel, eine Halterung für eine Anhängekupplung (ohne die Kupplung selbst), zwei Rücklichter und deren Schutzbügel, ein kleiner Staukasten, eine Außenbordsprechanlage(?) und eine Kanisterhalterung(?). Auch die Rohrzurrung wird angebaut. Sie bleibt beweglich. Man könnte also in Transportstellung den Turm nach hinten gedreht mit Rohr in der angehobenen Rohrzurrung darstellen, aber die Bauanleitung geht nicht weiter darauf ein. Die großen Kettenbleche sind bereits mit Schraubenköpfen und Versteifungsrippen versehen. Hinten muss nur noch das gerundete Abschlussteil angebracht werden. Beidseitig werden große Staukästen, bestehend aus Ober- und Seitenteil werden aufgesetzt. Die Staukastenklappen bekommen noch zwei oder drei Verriegelungsgriffe. Große, zylinderförmige Auspufftöpfe setzt man auf die Kettenbleche. Sie sind längs zweigeteilt, aber dafür ist das Endrohr dann hohl. Ein kleiner Stutzen verbindet die Töpfe mit der Wanne. Die Abschleppseile aus fein verdrilltem Draht werden mit den Kauschen aus Plastik verbunden und größtenteils auf den Kettenblechen angebracht. Die vorderen Enden reichen dann über Kreuz zu den Schäkeln an der Bugseite. Vorn auf das rechte Kettenblech setzt man die feine Hupe mit ihrem Schutzbügel. Auf dem linken Kettenblech findet das ganze Pionierwerkzeug seinen Platz. Es besteht aus Axt, Spitzhacke, Hackenstiel, Vorschlaghammer, Schaufel und Brechstange. Dazu kommt ein MG-Dreibein im Überzug. Seitliche Kettenbleche sind mit ihren Aufteilungen und Verschraubungen dargestellt. Der Turm ist riesig und besteht aus Unter- und Oberteil. Hier sind neben der Gussstruktur auch die Gussnummern zu erwähnen. Es sind ovale Öffnungen für die Richt-/Ladeschützenluken und eine runde für die Kommandantenluke vorhanden. Auch die ovalen Luken sind beidseitig detailliert. Auffällig sind hier die feinen Spiralfedern außen. Die Kommandantenkuppel besteht im Bereich der Sichtöffnungen dankenswerterweise aus Klarsichtmaterial. Der Lukendeckel kann beweglich angebaut werden. Hier hat man die Wahl, ob man den Winkelspiegel einbaut oder die Öffnung nur mit dem Deckel verschließt. Auf dem Turm bringt man noch zwei Antennenfüße, ein großes Lüftergehäuse, Verriegelungen für die ovalen Luken, Grobvisier für den Kommandanten und ein cal. 50 MG samt Gurtkasten und Halterung an. Das MG mit separatem Deckel, Abfeuerungsgriff, Kühlmantel und Halterung ist schon sehr schön, aber der besondere Hingucker ist die Rohrstütze. Hier braucht man kein PE-Teil, so fein ist sie gestaltet. Der Turm bekommt seitlich noch je zwei Hebeösen und weitere Halterungen ohne Inhalt. Rechtsseitig wird eine Ladeluke in die Öffnung gesetzt. Die Turmheckplatte wird mit den Transporthalterungen für das cal. 50 MG versehen. Bei Rohr und Blende kann man wieder wählen - eine bewegliche Blende mit Gussstruktur und glattem Rohr oder eine starre Blende mit Blendenplane und Rohr mit Plane zur Blende hin. Die Rohre sind leider längs in Hälften geteilt, ebenso die Mündungsbremse, dafür gibt es aber durchbrochene Mündungseinsätze. Verwendet man die Blende ohne Plane, sind am Turm gut die Befestigungsansätze für die Plane zu sehen. Es sind Decals für 4 verschiedene Panzer dabei. Sie sind seidenmatt glänzend und gut gedruckt. Der Trägerfilm kommt mir ein wenig milchig vor. Bei meinem Muster sind die Sterne etwas beschädigt. Ich glaube nicht, dass dies absichtliches Design ist. Es werden folgende Fahrzeuge angegeben:
Die 18-seitige Bauanleitung erzählt uns in Englisch auf dem Deckblatt etwas zum Original und beginnt dann mit Warn- und Bearbeitungshinweisen und einer Farbtabelle für AMMO by Mig Farben, gefolgt von einer Spritzlingübersicht. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 24 Schritten zum fertigen Modell. Auf 2 Seiten erhalten wir die Markierungs- und Bemalungsvorschläge (inkl. Verwitterung) für die vorgenannten 4 Fahrzeuge. Farbangaben werden ausschließlich für Ammo by MIG Jimenez Farben gemacht. Auch ein Anfänger sollte mit dem Bausatz zurechtkommen. Die Teilezahl ist übersichtlich, ohne an Details zu verlieren. Ich denke, man kann den Bausatz bedenkenlos empfehlen. Die Preisspanne in Deutschland geht derzeit von 45 bis 58 Euro.
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