Deutschland Import durch: Takom 2142, M60A1 w/ERA & M9 Bulldozer Das Original: Der M-60 ist ein Kampfpanzer aus der Zeit des kalten Krieges, der auch heute noch bei einigen Ländern im Einsatz steht. Er war der Nachfolger des M-48, was man bei der ersten Version noch deutlich an der Turmform sehen konnte. Ab der Version M-60 A1 bekam er einen größeren, neu konzipierten Turm. Er wiegt ab A1 fast 53 Tonnen und erreicht mit seinem 750 PS Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 48 km/h auf der Straße und 32 km/h im Gelände. Seine Bewaffnung besteht aus einer 105 mm M68 Kanone, einem M240 MG und einem M85 MG. Zum Gefecht stehen der 4-köpfigen Besatzung 63 Schuss 105 mm, 6000 Schuss 7,62 mm und 900 Schuss 12,7 mm Munition zur Verfügung. Konzipiert um gegen sowjetische T-54 bestehen zu können, konnte er sich in der Operation Desert Storm auch gegen T-55 und T-72 behaupten. Im Laufe der Jahre erhielt er weitere Kampfwertsteigerungen, zuletzt als M-60 A3 TTS.
Der Bausatz: Bereits vor 2 Jahren hatte TAKOM den M60 A1 mit ERA (2113) herausgebracht. Danach war in Richtung M-60 erst einmal Ruhe. Dann folgte der ursprüngliche M60 A1 (2132) und der M60 A3 mit M9 Bulldozer (2137). Heute schauen wir in den 380 x 250 x 125 mm großen Karton des M60 A1 mit Era & M9 Bulldozer. Wenn man so will, eine Mischung aus Teilen des 2113 und 2137. Die Spritzlinge sind in größtenteils wieder verschließbaren Klarsichttütchen verpackt. Wir finden im Karton 14 hellgraue Spritzlinge, 1 Klarsichtspritzling, die Unterwanne, eine PE-Platine, 1 Draht, 2 Stahlstifte und 1 Decalbogen. Dazu kommt eine 28-seitige Bauanleitung. Die Unterwanne ist einteilig und weist bereits viele, feine, saubere Details wie Notausstiegsluke, Wartungsdeckel und für die Aufnahme der Laufwerkskomponenten auf. Hinzu kommen feine, aber deutliche Gussnummern. Auch die Gussstruktur ist gut wiedergegeben. Die Laufwerkskomponenten bestehen aus den Stoßdämpfern und Endanschlägen der Schwingarme. Diese setzen sich mehrteilig zusammen und werden dann fest und arretiert in die Aufnahmen in der Unterwanne eingeklebt. Bei den Laufrollen hat man diesmal die Wahl zwischen denen mit speichenähnlichen Verstärkungsrippen an den Felgen wie beim M60 A1 und denen mit glatter Felge. Leider wird nicht angegeben, für welche Decalversion welche Laufrollen genommen werden können. Man recherchiert selbst ein wenig oder entscheidet sich nach eigenem Dafürhalten. Die äußeren Laufrollen mit glatter Felge setzen sich aus dem Radkörper und der Laufrollengummierung in Spritzguss zusammen, der innere Teil der Doppellaufrolle ist einteilig ausgeführt. Ähnlich ist es bei den Laufrollen mit Verstärkungsrippen an den Felgen, nur das die Gummierung bereits auf der Felge sitzt und ein Felgenring noch angebracht werden muss. Die inneren Laufrollen sind einteilig wie vorher schon erwähnt. Der Detailgrad ist hier höchst erfreulich und scharf.
Die Oberwanne besteht aus einem Teil, das den Vorderrumpf (mit offen darstellbarer Fahrerluke und Aussparungen für die Winkelspiegel) und die Motorabdeckung mit den geriffelten Wartungsklappen umfasst. Die markanten Hecktüren mit ihren Schrägriffelungen weisen eine gute Tiefe auf. Im Bausatz liegt auch noch die Hecktür zum Verbau des ebenfalls beiliegenden Tiefwatauspuffs bei. Man muss sich entscheiden, was Version man bauen möchte. Die Fahrerluke kann offen oder geschlossen angebaut werden. Man hat auch die Wahl, ob man das beiliegende Nachtsichtgerät(?) in die Fahrerluke einbaut. Die Kettenbleche werden mit gelochten Halterungen, vielen großen, aber fein detaillierten Staukästen versehen und später separat an die Wanne geklebt. Auf dem linken Kettenblech werden Elemente der Hydraulik für den Räumschild angebracht. Beim Räumschild und seinen Bedienteilen hat sich TAKOM alle Mühe gegeben. Es gibt zwar sehr viele Teile zu verbauen, aber man bekommt was für die Mühen. Man findet Hydraulikzylinder, -leitungen und Aggregatkasten am Bug, Hydraulikleitungen samt Halterungen entlang der linken Unterseite und am Heck wieder hoch bis hin zum Hydraulikbehälter auf dem Kettenblech. Der Räumschild besteht aus der glatten Vorderseite, dem Verschleißschutz und der Rückseite mit Versteifungsrippen. Seitenteile, Lager- und Hebeaugen werden separat angebracht. Auf der Bugplatte wird der Entriegelungshebel des Fahrers angebracht. Gemäß Anleitung wird der Räumschild in angehobener Fahrstellung angebaut, aber ich denke, man kann ihn wohl auch in abgesenkter Räumstellung bauen, bei vorsichtigem Umgang mit dem Klebstoff vielleicht sogar beweglich. Da der Räumschild in Fahrstellung die normalen Fahrscheinwerfer abdecken würde, sind im Bausatz die hochgesetzten Scheinwerfer mit den entsprechenden Schutzbügeln enthalten. Die Scheinwerfer sind hohl und bekommen Klarsichtgläser. Sowohl auf der Bugplatte als auch in den vorderen Bereichen der Kettenbleche müssen Löcher für die Halterungen der Kacheln der Reaktivpanzerung (ERA = explosive reactive armour) gebohrt werden. Die filigranen Halterungen waren bei meinem Muster teilweise verbogen und abgebrochen. Dies lag aber daran, dass ich den Bausatz mit unverpackten Gußästen per Post bekommen habe. Bei einem originalverpackten Bausatz sollte dies nicht sein. Auch wenn die Kacheln in Blöcken zu mehreren zusammengefasst sind, hat man mit den Halterungen doch etwas mehr Arbeit. Statt am Turm werden dieses Mal die beiden Abschleppseile aus Kupferdraht in Halterungen auf den hinteren Kettenblechen angebracht und quer über das Heck gelegt, vorbei an der mittig angebrachten Rohrstütze. Möchte man den Turm in gezurrter Stellung bauen, sollte man die Rohrstütze erst nach Fertigstellung des Turmes anbauen. Der Turm besteht aus Unter- und Oberteil. Auch hier müssen die Löcher für die ERA-Halterungen vorgebohrt werden. Wie bereits an der Wanne konnten wir eine gute Gußstruktur und Gußnummern entdecken, die auch die Kommandantenkuppel auszeichnen. Die Kuppel lässt sich schwenkbar bauen, ebenso das 12,7 mm MG, wenn man sich für die Version ohne Allwetterplane entscheidet. Die Kommandanten- wie auch die Ladeschützenluke können offen oder geschlossen angebaut werden. Der Turmstaukorb besteht aus 7 Plastikteilen und 2 PE-Gittern. Während man das Bodengitter so verkleben kann, muss das zweite Gitter erst mittels einer im Bausatz enthaltenen Biegeform gebogen werden. Leider ist eine der Querstreben beim Muster gebrochen. Da war wohl etwas Spannung auf dem Gießast. Zwei 20-Liter Kanister, mit einer Ersatzlaufrolle dazwischen, werden am Heckkorb angebracht. Die 105mm M68 Kanone besteht aus einem einteiligen Rohr, leider ohne Züge und Felder an der Mündung, und wird mit dem 2-teiligen Rauchabsauger ergänzt. Da die Blende samt Plane ausgebildet ist, wird die Kanone nicht höhenrichtbar sein. Es gibt diesmal keinen Schießscheinwerfer mehr, aber dafür jede Menge Halterungen für die ERA und die ERA-Kacheln selbst. Auch sind diesmal die typischen US-Nebelwurfanlagen dabei. Die Wurfbecher sind innen hohl, die Halterungen der Becher sind zweiteilig ausgeführt und werden in eine Lücke zwischen die ERA-Kacheln gesetzt. Es sind Decals für 4 verschiedene Panzer dabei. Sie sind seidenmatt glänzend und scharf gedruckt. Es werden folgende Fahrzeuge angegeben:
Die 28-seitige Bauanleitung erzählt uns in Englisch auf dem Deckblatt etwas zum Original und beginnt dann mit Warn- und Bearbeitungshinweisen, gefolgt von einer Spritzlingübersicht. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 33 Schritten zum fertigen Modell. Auf 2 Seiten erhalten wir die Markierungs- und Bemalungsvorschläge (inkl. Verwitterung) für die vorgenannten 4 Fahrzeuge. Farbangaben werden ausschließlich für Ammo by MIG Jimenez Farben gemacht. Der sechste Takom M60 ist ein gelungener Wurf. Ein wenig Modellbauerfahrung wäre hilfreich aufgrund des komplexen Aufbaus des Räumschildes und seiner Aggregate, aber man muss kein Profi sein. Die PEs stellen aus meiner Sicht keine große Herausforderung dar.
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